Ein schöner Roman, den man am besten nicht lesen sollte, wenn man unter Liebeskummer leidet
Wolke 7 ist auch nur NebelMEINE MEINUNG
Moya spart gerade auf ein Work & Travel Jahr in Australien und nimmt dabei (fast) jeden Job an, um genug Geld zu verdienen. Als ihre beste Freundin, Lena, sie schließlich zu einem Experiment ...
MEINE MEINUNG
Moya spart gerade auf ein Work & Travel Jahr in Australien und nimmt dabei (fast) jeden Job an, um genug Geld zu verdienen. Als ihre beste Freundin, Lena, sie schließlich zu einem Experiment anmeldet, zögert sie zwar zunächst, macht schließlich aber mit. Es handelt sich um ein Experiment über Liebe, dafür ist Moya vielleicht nicht die beste Testperson. Sie glaubt nicht an die Liebe und argumentiert gut, sie glaubt nicht einfach nicht an die Liebe, weil irgendein Junge ihr „Herz gebrochen“ hat, nein. Sie hat bessere Gründe. Dennoch nimmt sie teil und gibt vielleicht gerade wegen ihrer Überzeugung der Nonexistenz von Liebe das beste Versuchskaninchen ab.
Moya ist wie gesagt 18 und gerade fertig mit der Schule, ich kann mich also bestens in ihren Charakter hineinversetzen. Sie lebt bei ihrem Vater, ihre Mutter ist ständig unterwegs und „rettet den Regenwald“. Sie ist sehr vorlaut und sagt das, was sie denkt. Zudem würde ich sie als äußerst selbstbewusst bezeichnen, aber nicht als selbstverliebt. Aufgrund ihrer vorlaute und direkte Art musste ich oft lachen.
Lena ist Moyas beste Freundin und glaubt sehr wohl an die große Liebe. Ich finde, ihr Charakter ist nur in diesem Bereich gut dargestellt, ansonsten erfährt der Leser nicht viel mehr über sie.
Alle Charaktere waren mir gleich sympathisch, außer Patrick natürlich. Ich hatte keinerlei Probleme und jeder kam mir wirklich authentisch vor.
Geschrieben wurde in der Ich-Form und mit abwechselnden Sichtperspektiven. Einerseits wäre da natürlich Moya, dann gibt es einige Kapitel aus der Sicht von Lena und auch von Luke. Genauso wie aus der „Sicht“ von den Versuchsleitern, wobei es dabei meistens nur um den Aufbau der Experimente geht. Ich schätze, das ist Moya meistens nicht einmal bekannt, womit der Leser (glaube ich) mehr weiß, als sie. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, es war alles schön leicht und flüssig und ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Die Sichtwechsel haben mich zu Beginn ein wenig verwirrt, weil ich darauf nicht vorbereitet war, aber nachdem ich gemerkt habe, dass es verschiedene Sichten gibt, war es okay.
Die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen, ich bin gleich in das Geschehen herein gekommen und hatte keinerlei Probleme mit den Charakteren. Am besten konnte ich mich allerdings noch mit Lena identifizieren. Mir hat auch gut gefallen, dass ich den Aufbau des Experimentes wirklich nachvollziehen konnte, durch die kleinen Zwischenkapitel. So blieben eigentlich keine Fragen offen. Ebenso gut hat mir der Epilog „Zum Schluss…“ gefallen. Die Autorin schiebt noch schnell ein paar Antworten hinterher, auf Fragen, die ich mir tatsächlich gestellt habe, die allerdings nicht wirklich nötig für den Romanverlauf waren. Das hat mir gut gefallen, so war der Einzelband auch wirklich abgeschlossen.
Ein Kritikpunkt wäre vielleicht die ganze Sache mit Lena. Ja, ich fand sie super süß und konnte mich selbst, wie gesagt, eher in ihr sehen, als in Moya. Aber ich habe nicht verstanden, warum der Roman aus ihrer Sicht verfasst werden musste und warum „ihre Geschichte“ parallel läuft. Ich möchte gar nicht sagen, dass es mir nicht gefallen hat, es war alles schön und gut, aber irgendwie nicht nötig.
Das Ende hat mir gut gefallen, auch wenn es vorhersehbar war, ich meine, wie solle es auch sonst kommen?
FAZIT
Ein schöner Roman, den man am besten nicht lesen sollte, wenn man unter Liebeskummer leidet. DIe ganzen Fakten und Theorien rund um das Thema Liebe machen dich verrückt. Dennoch war die Handlung sehr schön, ich bin positiv überrascht, ich hatte vom Inhalt ehrlich gesagt weniger erwartet. Die Charaktere mochte ich allesamt und der Schreibstil war sehr schön. Die Umsetzung war ganz gut, bis auf diese Parallelgeschichte, die zwar schön war, aber wie gesagt eher unnötig.