Leider nicht so, wie erhofft
Until Friday Night – Maggie und WestMEINE MEINUNG
Nach einem traumatischen Erlebnis spricht Maggie kein Wort mehr und zieht zu ihrer Tante und ihrem Onkel. Ihr Cousin Brady ist wenig von ihr angetan und schleppt sie nur widerwillig mit zur ...
MEINE MEINUNG
Nach einem traumatischen Erlebnis spricht Maggie kein Wort mehr und zieht zu ihrer Tante und ihrem Onkel. Ihr Cousin Brady ist wenig von ihr angetan und schleppt sie nur widerwillig mit zur Feldparty, wo sie das erste Mal auf West trifft. West ist ein erfolgreicher Football-Spieler, bei dem die Mädchen Schlange stehen. Doch was keiner weiß ist, dass sein Vater im Sterben liegt. Bei Maggie hat er das Gefühl, ihr vertrauen zu können, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie nicht sprechen kann, also niemandem sein Geheimnis verraten kann. Als sie dann doch mit ihm spricht, entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, in der sich beide gegenseitig stützen, die nicht lange nur eine Freundschaft bleibt.
Maggie ist ein schüchternes Mädchen, das nicht gern im Mittelpunkt steht und seit einem traumatischen Erlebnis nicht mehr spricht. Sie zieht sich lieber zurück und handelt ihre Probleme mit sich selbst aus, als dass sie mit jemandem darüber spricht.
West ist ihr in dem Falle sehr ähnlich, über seinen Vater möchte er nicht sprechen, damit er wenigstens bei seinen Freunden so tun kann, als sei alles in Ordnung. Er möchte niemanden mit seinen Problemen belasten und verdrängt diese lieber.
Ich muss zugeben, dass ich zwar nichts gegen beide Figuren habe, aber zu 100 Prozent warm geworden bin ich mit keinem von beiden. Auch Brady habe ich als super nervtötend empfunden und konnte ihn in vielen Punkten nicht nachvollziehen. Einerseits scheint es, als sei Maggie ihm total egal und er würde es besser finden, wäre sie wieder weg, andererseits beschützt er sie hin und wieder, aber dann auch nicht so richtig. Irgendwie ist alles an ihm widersprüchlich.
Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus den Sichten von Maggie und West verfasst worden. An Abbi Glines‘ Schreibstil kann ich rein gar nichts aussetzen. Du weißt vermutlich, dass sie zu einer meiner liebsten Autorinnen zählt.
Kommen wir zur Umsetzung der Idee. Ich bin enttäuscht, so viel kann ich schon vorneweg nehmen. Die Handlung zog einfach an mir vorbei, ohne mich tiefer in den Bann ziehen zu können. An ein, zwei Stellen liefen zwar die Tränen, aber wirklich berührt wurde ich nicht. Mir kam Maggies Antwort schon viel zu früh und ihre Geschichte wurde viel zu flach und emotionslos an den Leser gebracht. Den kleinen Höhepunkt am Ende, der ja immer der gleiche in Abbi Glines‘ Büchern ist, fand ich sehr unnötig und viel zu übertrieben. Ich hatte mir aus der Idee, die ja doch noch mal etwas besondereres ist, einfach viel mehr erhofft.
FAZIT
Man hört mir bestimmt schon an, dass ich enttäuscht war. Ich wurde von der Handlung einfach nicht so sehr berührt und mitgerissen, wie es bei anderen Büchern von Abbi Glines der Fall ist. Ich hatte mir sehr viel mehr erhofft, vor allem von den Protagonisten selbst. Der Schreibstil selbst war natürlich ziemlich gut, aber das rettet es leider auch nicht mehr.