Emotionale Lektüre mit viel Herz
Fünfzehn Arten eines WundersAilsa hat mit ihren 28 Jahren noch nicht wirklich das gemacht, was eine junge Frau im Leben so alles anstellt, denn Ailsa wartet auf ein Spenderherz. Als die erlösende Nachricht kommt, teilt sie ihre Gedanken ...
Ailsa hat mit ihren 28 Jahren noch nicht wirklich das gemacht, was eine junge Frau im Leben so alles anstellt, denn Ailsa wartet auf ein Spenderherz. Als die erlösende Nachricht kommt, teilt sie ihre Gedanken in ihrem Blog und lässt ihre Follower die großen und kleinen Entscheidungen des Lebens für sich übernehmen.
Doch Ailsas neues Herz braucht keine Entscheidungshilfen, denn es schlägt kräftig, mutig und voller Energie und langsam, aber sicher findet Ailsa zurück in ein Leben, das sie erst ganz neu kennenlernen und entdecken muss. Jeder Tag ist ein kleines Wunder…
„Fünfzehn Arten eines Wunders „befasst sich mit dem Thema Organspende und ist dabei ein wahnsinnig emotionaler, romantischer und witziger Roman zugleich. Mit Ailsa hat die Autorin eine tolle Figur geschaffen, die mit einfühlsamen Worten, aber nie mit drohendem Zeigefinger auf ihre Situation als herzkranke junge Frau aufmerksam macht.
Mit ganz viel Augenzwinkern, schrägen Szenen (mit Einhorn-Haarreif in der Londoner U-Bahn) und ganz viel Herz (im wahrsten Sinne des Wortes) bewegt sich Ailsa durch den Roman und nimmt den Leser an die Hand, um ihre Lebensgeschichte kennenzulernen. In kleinen Rückblicken erzählt sie, wie sie den besten Freund gehen lassen muss, wie sie den Followern ihres Blogs ihre Träume und Wünsche mitteilt und bringt mich zum Lachen, wenn ich die vorgegebenen Antworten auf ihre Umfragen lesen darf.
Ailsa ist wirklich eine liebenswerte Person, die lernt, sich im „echten“ Leben ohne Krankenhaus, Kotrolluntersuchungen und ständigen Arztbesuchen zurecht zu finden. Sie lernt, auf eigenen Füßen zu stehen, loszulassen und Vertrauen zu fassen. Sie ist auf der suche nach ihren Wurzeln, nach ihrem Ich und entdeckt dabei, dass sie genau wie alle anderen unfehlbar und mit Ecken und Kanten versehen ist.
Die Autorin schafft es mit spielender Leichtigkeit, ein ernstes Thema wie Organspende in eine kleine Romanze zu verpacken und den Leser so an der Entwicklung von Ailsa teilhaben zu lassen. Aus der verängstigten, in sich zurückgezogenen jungen Frau wird eine lebensbejahende, neugierige Frau, die mit offenen Augen und frohem Herz durchs Leben geht und die kleinen Dinge des Alltags für sich neu entdeckt.
Das Buch regt zum Nachdenken an, sorgt mit Sicherheit für Diskussionsstoff und ist ein kleiner Mutmacher für alle Betroffenen – ich habe schon länger einen Organspendeausweis und finde es schön, dass ich mit meiner Entscheidung einer der Menschen sein kann, die im Ernstfall anderen Menschen das Leben retten können. Für mich ist die Entscheidung ein Weg, aus Alltäglichem etwas Besonders zu machen. Dieser Roman hat mich erneut in meiner bereits getroffenen Entscheidung bestärkt. Ich hoffe, dass dieses Buch viele Menschen dazu anregt, ebenfalls über eine solche Entscheidung nachzudenken.