Auch wenn es in meiner Schulzeit nie der Fall war, so ist mein Interesse an geschichtlicher Lektüre nun umso größer. Und auch gerade Romane, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen, faszinieren ...
Auch wenn es in meiner Schulzeit nie der Fall war, so ist mein Interesse an geschichtlicher Lektüre nun umso größer. Und auch gerade Romane, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen, faszinieren mich. Nicht, weil ich mich am Leid der Handelnden laben möchte. Nein, ich habe viel mehr Hochachtung, wie die Menschen gekämpft haben, niemals aufgegeben haben. Im Roman „Zeit des Sturms“ von der Autorin Mila Sommerfeld geht es im Zentralen um genau eine solche Familie, die die Angriffe und Schikanen nur durch ihren Zusammenhalt übersteht. „Zeit des Sturms“ ist der 2. Band der „Die Schwestern der Kaufhausdynastie-Reihe“. Den 1. Band habe ich bisher nicht gelesen, aber um in die Geschichte einzusteigen, ist dies auch nicht zwingend notwendig. Im Mittelpunkt von „Zeit des Sturms“ steht die Protagonistin Sophia, ein wahre Kämpfernatur. Sie will sich nichts von der Partei diktieren lassen, sie steht gegen jedes Unrecht an und duckt sich nicht. Die Autorin schafft mit Sophia eine kleine Heldin in ihrem Roman, die mehr Rückgrat als viele ihrer Mitmenschen beweist. Sie ist keine Mitläuferin. Mila Sommerfeld bedient sich in ihrem Schreiben bewusst auch der schonungslosen Darstellung des Leids, sodass beim Leser noch mehr das Bewusstsein für das Leben von damals hervortritt. Zugegeben, es ist wahrlich kein leichter Lesestoff, und „Zeit des Sturms“ ist auch kein Liebesroman, falls man das erwartet. Die Liebe spielt am Rande eine Rolle, aber im Vordergrund steht eine starke Frau, von der sich jeder auch heute noch viel abschauen kann. „Zeit des Sturms“ lässt den Leser Mut schöpfen, ja, sogar mit Sophia mitkämpfen, in der Hoffnung, dass alles gut wird.