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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2020

Zu viel des Guten

Das neunte Haus
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Meinung:
Dieses Werk war mein erstes Buch von Leigh Bardugo. Nachdem so viele Leser von ihren Reihen schwärmen, dachte ich, ich versuche es auch mal mit ihr. Das Ergebnis ist ein wenig ernüchternd irgendwie. ...

Meinung:
Dieses Werk war mein erstes Buch von Leigh Bardugo. Nachdem so viele Leser von ihren Reihen schwärmen, dachte ich, ich versuche es auch mal mit ihr. Das Ergebnis ist ein wenig ernüchternd irgendwie. Ich hatte mit diesem Buch nämlich erhebliche Startschwierigkeiten. Ich brauchte lange um die einzelnen Häuser, Menschen und Umgebungen auseinander zuhalten, da sie doch recht zahlreich sind. Zusätzlich kommen dann auch noch Zeitsprünge hinzu, die natürlich wieder andere Gegebenheiten mit sich bringen und die Sache nicht gerade vereinfachen. Ich mag an sich komplexere Settings, hier bremsten sie allerdings die Story gerade am Anfang aber ziemlich aus.
Im Laufe des Buches wurde die Orientierung dann besser und ich konnte mich auf die Geschichte einlassen. Trotzdem schaffte es das Buch nicht mich komplett zu fesseln. Denn auch hier war es mir zu viel von allem – Drogen, Sex, Körperverletzungen und Erniedrigungen aller Art. Natürlich darf und sollte meiner Meinung nach Magie auch düster sein, aber man kann es auch übertreiben.
Für die reine Story hätte dieses Buch nur 2 Sterne bekommen. Im Endeffekt bekommt es aber 3 aufgrund der Charaktere. Diese hatten zwar auch alle einen beträchtlichen Schatten, aber waren wenigstens nicht weichgespült. Gerade Alex als Protagonistin ist tough, was mir lieber ist als ein nettes Mädchen. Aber auch sie ist zeitweise einfach nur drüber in ihrem Verhalten.

Fazit:
Für mich wäre weniger hier mehr gewesen. Ich denke ich versuche es nochmal mit einem anderen Werk der Autorin. Dieses hier konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 29.01.2020

Zwiegespalten

Post von Karlheinz
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Heute habe ich euch mal wieder ein Hörbuch mitgebracht, und zwar eins mit einem aktuellen und wichtig Thema – Rassismus. In „Post von Karlheinz“ berichtet der freie Autor Hasnain Kazim von Hassmails die ...

Heute habe ich euch mal wieder ein Hörbuch mitgebracht, und zwar eins mit einem aktuellen und wichtig Thema – Rassismus. In „Post von Karlheinz“ berichtet der freie Autor Hasnain Kazim von Hassmails die ihn immer wieder aufs Neue erreichen. Ständig muss er sich mit unqualifizierten, teils einfach dummen, teils aber auch extrem feindlichen Nachrichten rumschlagen. Es geht dabei um seine (angebliche) Herkunft, Religion und Meinung. Da Kazim nicht daran gelegen ist solche Hassmails zu ignorieren oder unter den Teppich zu kehren, tritt er mit so manchem Verfasser in den Dialog. Und genau das ist Inhalt des Buches. Wie reagiere ich richtig auf dieses Mobbing? Wann ist es schlauer, nichts zu sagen?

Meinung:
Ich bin ein wenig im Zwiespalt, was das gehörte, angeht. Für mich ist es grundsätzlich erst mal beeindruckend das der Autor die Hassmails überhaupt beantwortet und nicht unter den Tisch fallen lässt. Das wäre wohl die deutlich einfachere Methode, aber eventuell auch eine mit der Mann stillschweigend anerkennt, das „Karlheinz“ das Recht auf solche Äußerungen hat. Somit mag ich die Tatsache, das er versucht sich zu wehren und auch aufzuklären. Allerdings ist die Art und Weise wie Kazim antwortet nicht immer überzeugend. Manchmal ist sie amüsant, teilweise aber auch deutlich überzogen. Gewollte Ironie ist dabei natürlich das eine, pauschalisierte Verunglimpfung das andere. Als Sachse beispielsweise würde ich mir beim Lesen genauso veralbert vorkommen, wie es ihm als Opfer der Mails wohl ergeht. Er schafft es für mich nicht immer die Antworten inhaltlich im Rahmen zu halten, sodass es mir manchmal schwerfällt, seine Worte gutzuheißen.
Das ändert am Grundsatz, das Rassismus bzw. generell Anfeindung jeglicher Art, öffentlich angesprochen und diskutiert werden sollten allerdings nichts.

Stilistisch mag ich die verschiedenen Sprecher, die sicherlich für das, was gefordert war, einen guten Job gemacht haben. Allerdings war auch hier die Art und Weise wie gelesen wurde grenzwertig. Ich bin kein Freund von „Karlheinz“ und kann mit deren Meinung nichts anfangen, mag es aber trotzdem nicht, wenn Menschen so arg ins Lächerliche gezogen werden. Das schafft meiner Meinung nach weniger Dialog als neue Anfeindungen.

Fazit:
Ein Buch, zu dem sich jeder eine eigene Meinung bilden muss. Ich möchte hier weder das Lesen empfehlen, noch davon abraten.

Veröffentlicht am 01.01.2020

Süß, aber klischeebehaftet

Wolkenschloss
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Als Freund von Kerstin Giers Büchern konnte ich auch an Wolkenschloss nicht vorbeigehen. Der Klappentext und das Äußere sahen für mich nach einem Buch mit einer Menge Flair, schrulligen Charakteren und ...

Als Freund von Kerstin Giers Büchern konnte ich auch an Wolkenschloss nicht vorbeigehen. Der Klappentext und das Äußere sahen für mich nach einem Buch mit einer Menge Flair, schrulligen Charakteren und ein wenig Spannung aus. Einen Teil dieser Dinge habe ich dann auch vorgefunden, an anderen Ecken haperte es leider ein wenig.

Was ich auf jeden Fall bekommen habe ist eine sehr hübsche Kulisse. Ein kleines, aber sehr feines Hotel mit alten Charme, Portier, Concierge und allem was dazugehört. Die Alleinlage in den Alpen erhöht die Spannung zum Ende hin, die ansonsten mäßig gesät ist. Der Flair wäre also gegeben, die Spannung nur bedingt.
Was die schrulligen Charaktere angeht bin ich zwiegespalten. Zum Teil gab es wunderbar gezeichnete Figuren mit ganz viel Charme, zum Teil hätten die Figuren aber auch flacher nicht sein können. Der typische Schönling, die reiche, verzogene Göre usw. Hier wird tatsächlich fast jedes Klischee bedient. Besonders Aschenputtel scheint eine echte Vorlage für die Protagonistin Fanny Funke zu sein (furchtbarer Name überigends

Ansonsten mochte ich das Buch, weil es sich locker und leicht lesen lässt und das richtige für einen gemütlichen Abend ist. Eine Sache gibt es allerdings noch die ich nicht unerwähnt lassen möchte, weil ich sie schwierig finde. Ich bin mir nicht sicher ob es sich tatsächlich um ein Jugendbuch oder nicht eher um ein Kinderbuch handelt. Klar hätte es für ein Kinderbuch viele Seiten und Begriffe wie Oligarchen, mit denen Kinder nichts anfangen können, aber der Stil und auch Fanny als Figuren sind doch recht kindlich (Auch wenn Fanny eigentlich 17 sein sollte).

Fazit:
Der Zauber, der dem Buch innewohnen sollte packt mich nicht komplett, aber für eine gemütliche Unterhaltung reicht es.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Gemischte Gefühle

Thalamus
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„Thalasmus“ ist mittlerweile schon mein 8 Buch von Ursula Poznanski.
Egal ob Thriller oder Jugendbuch, ich greife immer wieder gerne zu einem Werk der Autorin und die meisten ihrer Bücher gefielen mir ...

„Thalasmus“ ist mittlerweile schon mein 8 Buch von Ursula Poznanski.
Egal ob Thriller oder Jugendbuch, ich greife immer wieder gerne zu einem Werk der Autorin und die meisten ihrer Bücher gefielen mir wirklich gut. Allen voran kommt dabei Erebos, dass ich quasi verschlungen habe.

Thalamus war das erste Buch von ihr, das ich gehört statt gelesen habe. Ich weiß nicht, ob es mir gelesen besser gefallen hätte – da ich keinen Vergleich habe – allerdings kam für mich beim Hören nicht genug rüber. Ob das allerdings dem Sprecher oder dem Inhalt geschuldet ist, vermag ich nicht genau zu sagen. An sich macht Jens Wawrczeck auf jeden Fall einen soliden Job. Seine junge Stimmfarbe passt gut zum jugendlichen Protagonisten Timo und er erzählt die Geschichte treffend. Etwas auf der Strecke blieben bei mir allerdings die Gefühle. Ich mochte Timo und die anderen Figuren ganz gern, sie gingen mir aber nicht wirklich ans Herz. Auch die latente Angst, die eigentlich eine große Rolle spielt, kam bei mir nicht an. Schade, denn für mich ist sie ein zentrales Element der Geschichte.

Einer Geschichte die grundsätzlich spannend ist und allein durch die Rahmenbedingungen einen gewissen Nervenkitzel verursacht. Das Setting in der abgeschiedenen Rehabilitationsklinik, Timos fehlende Möglichkeit sich mitzuteilen, die seltsamen Vorgänge mit den Patienten für die Timo keine Erklärung findet. All das sind gelungene Elemente eines guten Jugendthrillers. Trotzdem kam für mich nur zeitweise Spannung auf, da vieles zu sehr in die Länge gezogen wurde. Es brauchte beispielsweise seine Zeit, bis wirklich begonnen wurde, den Vorgängen auf den Grund zu gehen.


Dies soll aber nicht heißen, das die Geschichte schlecht wäre, denn das ist sie wirklich nicht. Sie ist halt einfach nur nicht mehr als durchschnittlich in meinen Augen. Damit kann ich allerdings gut leben, denn selbst bei favorisierten Autoren kann nicht jedes Werk ein Volltreffen sein.

Von mir gibt es 3/5 Sternen, für ein gutes Setting und eine unterhaltsame Geschichte.

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Veröffentlicht am 11.11.2019

Mächtig

Der Untergang der Könige
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Mit „Der Untergang der Könige“ geht Jenn Lyons den ersten Schritt in eine neue High Fantasywelt, die den Leser entführen soll. Sie erzählt dabei die Geschichte des jungen Khirin, der als Dieb in der Unterschicht ...

Mit „Der Untergang der Könige“ geht Jenn Lyons den ersten Schritt in eine neue High Fantasywelt, die den Leser entführen soll. Sie erzählt dabei die Geschichte des jungen Khirin, der als Dieb in der Unterschicht aufwächst, bis sich sein Leben eines Tages von Grund auf ändert. Erst wird er als verloren geglaubter Sohn Teil des Adels, dann landet er als Sklave auf dem Markt und wird versteigert und schließlich findet er sich in einer Gefängniszelle wieder, die von einem Ungeheuer bewacht wird.
Dabei weiß niemand, ob er nun eigentlich der große Heilsbringer ist, der die Menschheit rettet oder ob er derjenige sein wird, der sie eines Tages vernichtet.
So oder so hat Khirin alle Hände voll zu tun, sich als Spielball der Mächtigen über Wasser zu halten.

Meinung:
Wir haben es hier mit ausgewachsener High-Fantasy zu tun. 1000 Namen, 1000 Orte und immer wieder neue Zusammenhänge fordern den Leser wirklich heraus. Genaugenommen haben die meisten Figuren sogar mehrere Gestalten und Namen, da Wiedergeburt ein gängiges Phänomen ist. Wer damit Schwierigkeiten hat, sollte von vornherein die Finger von diesem Buch lassen. Ich habe nichts gegen zahlreiche Figuren, allerdings bin ich irgendwann auch nicht mehr wirklich hinterhergekommen. Auch die Fußnoten, die sich praktisch auf jeder Seite finden, habe ich irgendwann ganz sein gelassen, da sie meinen Lesefluss erheblich gebremst haben.
Für mich ein klassischer Fall von weniger wäre mehr gewesen. Gleiches gilt auch für die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die das Folgen zusätzlich erschweren. Klar bieten sie Abwechselung, aber davon hat die Geschichte mit zahllosen Ereignissen eigentlich auch so genug. Für mich hatte der ganze Aufbau zur Folge, dass man so konzentriert lesen musste, das nur wenig Gefühl bei mir ankam. Dies ist vor lauter Überlegungen auf der Strecke geblieben, sodass ich nicht zu hundert Prozent in die Welt eingetaucht bin.
Trotzdem hat mir vieles in der Geschichte natürlich auch gefallen. Das Setting der Samtstadt, der verschiedenen Adelshäuser und auch der Seereisen mochte ich. Ebenso wie manch eine Figur, die für mich sehr nachvollziehbar beschrieben wurden.

Fazit:
Mein Gefühl am Ende des Buches bleibt gemischt. Es war anstrengend, interessant und langwierig zu gleich. Ich mochte Teile der Geschichte, bin aber nicht dazu bereit, mich erneut auf sie einzulassen.