Ganz schön abgedrehte Story!
Die Geschichte:
„Stell dir vor, dein Leben dauert nur 365 Tage. Danach lebt jemand anderes dein Leben weiter.“
Klingt furchtbar, oder? Aber so geht es Teva. Oder besser gesagt so geht es jeder Teva. Es ...
Die Geschichte:
„Stell dir vor, dein Leben dauert nur 365 Tage. Danach lebt jemand anderes dein Leben weiter.“
Klingt furchtbar, oder? Aber so geht es Teva. Oder besser gesagt so geht es jeder Teva. Es fing alles mit der kleinen Eva an und mittlerweile entsteht jedes Jahr durch eine Teilung eine neue Teva, die das Leben der alten weiterlebt. Die anderen Tevas sind dazu verdammt, zuhause bei ihrer Mutter eingesperrt zu bleiben, weil sie nicht mehr wachsen und im üblichen Sinne altern. So leben in dem großen Haus nicht nur Teva und ihre Mutter, wie sie es der Außenwelt glauben machen wollen, sondern noch Eva, Sechs, Sieben, Acht, und so weiter bis Fünfzehn. Die jetzige Teva ist sechszehn und hat sich erst vor Kurzem von Fünfzehn getrennt und lebt jetzt ihr Leben. Geht zur Schule, ist mit Maddy befreundet und mit Olli zusammen. Doch Fünfzehn ist darüber überhaupt nicht glücklich. Sie möchte ihr Leben zurück und kämpft dafür. Aber auch Teva ist nicht zufrieden mit der Situation. Sie möchte unbedingt eine Zukunft und fühlt sich von der neuen Teva, die in ihr schlummert bedroht. Deswegen versucht sie alles, um diesem Leben zu entkommen und eine Lösung zu finden. Aber wie kämpft man gegen etwas an, das man noch nicht einmal beim Namen nennen kann, weil man nicht weiß, was in einem vorgeht?
Meine Meinung:
Mich hat die Idee von den mehreren Ichs total neugierig gemacht und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Die Sache mit den Teilungen ist gleichzeitig total faszinierend und gruselig. Man erfährt erst sehr spät, was es damit auf sich hat und das macht das Buch sehr spannend. Trotzdem ist es auch sehr verstörend und die Bezeichnung Thriller wird dem Buchinhalt gerecht. Ich fand die Geschichte sehr fesselnd, was zum einen an der späten Auflösung lag und zum anderen an dem tollen Schreibstil der Autorin. Die Gefühle von Teva und auch ihrer früheren Versionen werden sehr gut transportiert und machen die Geschichte dadurch lebhafter. Gleichzeitig ging mir dadurch jedoch Fünfzehn ab und an auf die Nerven, weil sie sehr oft Gefühlsausbrüche hatte. Und obwohl sich das Buch so gut durchlesen ließ, muss ich zurückblickend sagen, dass nicht wirklich viel passiert ist, was die Spannung steigerte. Der einzige Spannungsträger war das Geheimnis um Tevas Teilungen und wen das interessiert, sollte es auch lesen. Aber ansonsten passierte in der Handlung nicht sonderlich viel Neues. Auch das Ende kam für mich etwas zu schnell und es wurde etwas unrealistisch. Na gut, dass ein Mensch sich einmal im Jahr teilt ist natürlich auch nicht realistisch, aber das meine ich gar nicht. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber sagen wir mal, dass das Happyend dieser Geschichte etwas abwegig erscheint.
Wem also eine komplexe und logisch nachvollziehbare Story sehr wichtig ist, sollte das Buch vielleicht nicht lesen. Aber wer neugierig geworden ist, was mit Teva passiert und ob es eine neue Teva geben wird, oder ob die Teilungen aufgehalten werden können, der sollte das Buch lesen. Es lässt sich wirklich gut und flüssig bis zum Schluss lesen und ist gut geschrieben.