Profilbild von DocAndrew

DocAndrew

Lesejury Profi
offline

DocAndrew ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DocAndrew über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2020

ein „großes Mutmachbuch" für Reisen mit „kleinen Kindern“

Wenn ich groß bin, werd’ ich auch ein Machu Picchu
0

In unseren Rezensionen zu Reiseführern, haben wir immer ein Augenmerk auf die Familien- bzw. Kinder-Freundlichkeit. Oftmals finden sich nur ein paar Seiten für Familien mit Kindern oder der ein oder andere ...

In unseren Rezensionen zu Reiseführern, haben wir immer ein Augenmerk auf die Familien- bzw. Kinder-Freundlichkeit. Oftmals finden sich nur ein paar Seiten für Familien mit Kindern oder der ein oder andere Insider-Tipp. Letztendlich muss sich die Familie ihre eigenen Locations oder Events heraussuchen und den Besuch organisieren.

Gabriela Urban greift mit ihrem Ratgeber fürs Reisen mit Kindern dieses Thema klasse auf. Es ist kein Reiseführer im eigentlichen, sondern eher ihr Erfahrungsbericht von ihren Reisen mit ihrem Sohn Dante.

Das vor mir liegende 288 starke Buch ist in einem kleinen handlichen Design verarbeitet. Front- und Backcover lassen sich ausklappen und auch mal als schnelles Lesezeichen verwenden. Mit einem Gewicht von ca. 437 Gramm und seinen Abmessungen passt es sicherlich auch ins Reisegepäck. Folgt man aber dem Rat der Autorin, dann versucht man immer mit möglichst wenig Gepäck auf Reisen zu gehen. Daher würde ich dies Buch zur Vorbereitung einer Reise nutzen und es dann zu Hause zu lassen. Immerhin sind es gut 1/2 Kilogramm Gewicht, die man mit Feuchttüchern ausgleichen kann (mehr dazu im weiteren Verlauf).

Beim Lesen des Buches hat sich das Cover am Buchrücken gelöst. Dies lässt sich zwar kleben, sollte aber eigentlich nicht geschehen. Ich habe dabei die Seiten nicht ganz "umgebogen", sondern einfach nur locker geblättert. Ein Grund mehr, es nicht mit ins Handgepäck zu nehmen.

Zu Beginn findet man eine Inhaltsübersicht und ein kurzes Vorwort. In dreizehn Kapiteln berichtet die Autorin von ihren Reisen mit ihrem Sohn und zwischenzeitlich auch in Begleitung ihres Ehemanns. Abwechslung bringen zusätzlich noch sechs Interviews mit Familienbloggerinnen und deren Erfahrungen auf ihren Reisen mit Kindern. Zum Ende folgt ein Nachwort und ein Anhang mit "häufig gestellten Fragen", "Insider-Wissen To Go" und einen "Brief" an ihren Sohn Dante.

Die einzelnen Kapitel sind gut und nett zu lesen. Der Schreibstil ist authentisch und kommt ohne viele Umwege immer schnell auf den Punkt. Im Schnitt sind es immer 12 Seiten zu den einzelnen Reisen. Zu Beginn der einzelnen Kapitel wird immer Nummer der Reise, das Ziel und das Alter von Dante genannt. Dann folgt eine kurze Frage, wie z.B. "Was mache ich, wenn mein Kind unterwegs krank wird?" oder "Was mache ich, wenn mein Kind im Urlaub miese Laune hat?". Im folgenden Text greift die Autorin diese Fragen immer auf und berichtet unverblümt von ihren Erlebnissen vor Ort. Der Abschluss der Kapitel ist auch immer gleich. Hier fasst sie noch einmal kurz und knapp „fünf Dinge" zusammen, die sie in dem Reiseland gelernt hat. Danach folgt ein Steckbrief über das Land mit Infos zur Eignung, bester Reisezeit, Kosten, Visumpflicht, die besten Fortbewegungsmittel, Highlights für Kinder, ihr schönster Moment, die größten Herausforderungen, Lieblingsorte und was man beim Besuch des Landes auf keine Fall verpassen sollte.

Zwischen den einzelnen Kapiteln kommen die Familienbloggerinnen in einem Interview zu Wort. Hier kommen sechs Mütter zu Wort. Zusammen mit ihren Ehemännern und Kindern waren sie ebenfalls auf der Welt unterwegs. Entweder mit dem Camper durch die USA, ins nahe Schweden, einen Road Trip durch Australien oder mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland. Aber auch die Reisen mit einem behinderten Kind oder Reisen während der Schulzeit waren hier thematisiert. Im Interviewstil geführt, versucht die Autorin von den betreffenden Familien die Fragen nach dem warum, wie, wann, wieso oder wie lang zu beantworten. Diese Abschnitte sind im Schnitt sechs Seiten lang. Diese sind farblich von den Kapiteln abgesetzt und haben am Ende eine ähnlich kurze Zusammenfassung. Wer nähere Informationen zu den Bloggerinnen benötigt, erfährt hier die Adresse des dazugehörigen Blogs.

Inhaltlich spricht die Autorin viele Themen an, die auch andere Eltern auf ihren Reisen aber auch im Alltag beschäftigen: Große und kleine Sorgen, Freud und Leid, Hoffnungen und Enttäuschungen. Bei einer Reise mit Kind handelt es sich nicht um einen normalen Single- oder Paar-Urlaub. Hier gibt es andere Sachen zu berücksichtigen. Ach ja! Und bei den beschriebenen Reisen handelt es sich nicht um "Pauschalreisen", sondern um individuelle Erlebnisse. Für den "Otto-Normal-Verbraucher" ist es schon eine andere Hausnummer, der man sich dann stellen würde. Natürlich kann man auch eine Pauschalreise buchen, ist dabei aber oftmals an Rahmenbedingungen gebunden. Für die ersten Erfahrungen ist es aber schon mal ein Anfang. Wie die Autorin im Vorwort so schön sagt, geht erst einmal darum, sich vor eine Reise nicht verrückt zu machen, die eigene Angst zu Hause zu lassen, auf das eigene Bauchgefühl hören, Raum für Spontanität und Flexibilität lassen und hin und wieder ruhig atmen, wenn es mal wieder nicht nach Plan läuft.

Bei den Reisen geht es um die Zeit mit dem eigenen Kind. Diese ist das einzig wichtige! Wenn man dabei dann noch in einem Land seiner Wahl ist, ist es umso schöner. Das Kind lernt eine andere Kultur, Länder und Menschen kennen. Die Eltern können dabei eine sehr schöne Zeit verbringen. Auch sie können vieles erkunden, müssen aber auch in der Lage sein Kompromisse einzugehen. Vielleicht kann man sich nicht alle Museen ansehen. Dafür lernt man andere Orte kennen, knüpft viele Kontakte und wirft einen Blick hinter die Kulissen. Das sind die Erfahrungen, die die Autorin gemacht hat. Als Reisezeit ist das Alter nach der Geburt bis zur Einschulung zu empfehlen. Gerade nach der Geburt kann man die Elternzeit dazu nutzen. Man ist nicht an die Ferienzeiten gebunden und kann so relativ günstig in der Nebensaison reisen.

Im Anhang gibt die Autorin noch ein paar Antworten auf häufig gestellte Fragen. Da geht sie unter anderem auch auf die Finanzierung der Reisen ein. Sie selbst hat dabei Reisen und Arbeiten verbunden und sich damit ihre Träume verwirklichst. Jeder sollte das umsetzen, was zu ihm passt und danach seine Reisen gestalten. Viele Tipps und Erfahrungen kann man für seine eigene Reisen nutzen. Dazu gibt es noch diverse Checklisten. Jetzt liegt es nur noch daran, dies umzusetzen. Ein großes "Mutmachbuch" für die Reisen mit kleinen Kindern. Ach ja! Was es mit den Feuchttüchern auf sich hat? Nun ja! Für Eltern sind Feuchttücher das, was für einen Handwerker das berühmte "Duck-Tape" ist. Wir als Eltern von Zwillingen haben auch immer ein Paket im Gepäck gehabt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2020

Eine Story hinter der Story…

INGENIUM - Du kannst nicht entkommen
0

Vor mir liegt ein Jugendroman von Janet Clark. Bei der Auswahl des Buches hat mich der Klappentext angesprochen. Die ersten drei Sätzen versprechen dem Leser schon sehr viel und so habe ich mich an das ...

Vor mir liegt ein Jugendroman von Janet Clark. Bei der Auswahl des Buches hat mich der Klappentext angesprochen. Die ersten drei Sätzen versprechen dem Leser schon sehr viel und so habe ich mich an das 384 Seite starke Buch gesetzt.

Das Cover ist dunkel gehalten und zeigt auf der Frontseite ein stilisiertes Auge. Neben diesem Bild und dem Titel findet sich bis auf das Verlagslogo keine weiteren Informationen. Bei mir hat dies die Neugier geweckt, was dieses Wort bedeutet. Da ich kein Latein in der Schule hatte, habe ich mir die Übersetzung im Internet herausgesucht. Das Wort "Ingenium" kommt aus dem lateinischen und bedeutet übersetzt "angeborene Fähigkeit, Talent, Genie".

Auf der Rückseite findet sich der oben erwähnte Klappentext und auf den ausklappbaren Klappen finden sich vorne ein paar vertiefende Inhalte sowie ein Foto und Informationen zur Autorin.

Die Schrift ist im Blocksatz und angenehm groß gehalten. Die ganze Story spielt zeitlich gesehen vom 02. bis zum 08. Mai. Die einzelnen Tage sind durch eine Seite getrennt, die so aussehen wie das Frontcover. Die eigentlichen Kapitel sind erzählen die Sicht des jeweiligen Protagonisten und sind deshalb auch nach ihrem Namen benannt. Wenn wir schon einmal bei dem Thema Zeit sind. Mehr als die genannten Daten erfährt man nicht. Das Buch kann aber, meiner Meinung nach, in der Gegenwart oder der nahen Zukunft spielen.

Das erste Kapitel ist ein Appetitmacher und spielt am 05. Mai. Hier wird, im wahrsten Sinne des Wortes, ein explosiver Einblick in die Geschichte geboten. Und auch hier wird dem Leser, wie auch schon im Klappentext, viel "Action" und "Spannung" angedeutet. Danach geht es an den Anfang der Geschichte zurück.

Die weiteren Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Protagonisten erzählt. So lernt der Leser die vier Jugendlichen Luke, Jeanie, Develine und Matt kennen. Der Titel des Buches bedeutet, wie schon erwähnt, übersetzt "angeborene Fähigkeit", "Talent" und "Genie". Und so erfährt der Leser von den einzelnen und unterschiedlichen Besonderheiten der vier Akteure. Mehr möchte ich, wie immer in meinen Rezensionen, nicht verraten. Stattdessen möchte ich meine Meinung zu dem Buch abgeben.

Ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Zwar baut sich in den einzelnen Kapiteln der Spannungsbogen immer weiter auf, aber es gibt auch Kapitel, die sich ziehen. Ich habe länger als gewöhnlich zum Lesen dieses Buches benötigt. Irgendwie bin ich nicht so richtig reingekommen. Für mich stand die Story, die wie es im Klappentext steht, um den "hochgefährlichen Eingriff in die Entwicklung der Menschheit und den Bruch aller ethischen und gesetzlichen Grenzen" geht, nicht so im erwarteten Mittelpunkt. Hier wird meiner Meinung nach zu viel versprochen.

Ich fand die Geschichten der einzelnen Protagonisten viel interessanter. Die angeborenen und erworbenen Fähigkeiten machen sie zu etwas Besonderen. Aber wie es im Leben so ist, kann das von Vor- aber auch Nachteil sein. Und so wird Luke mit seinen Fähigkeiten als talentierter Laufsportler gesehen, aber Jeanie kann mit ihren Fähigkeiten nicht so punkten. Vielmehr wird sie als Außenseiterin betrachtet und von ihren Mitschülern gemobbt. Develine wird aufgrund ihres Aussehens und Auftretens ebenfalls als Außenseiterin gesehen, kann sich jedoch körperlich und verbal gegen die uniforme Masse durchsetzen und steht Jeanie anfangs als Beschützerin und später als Freundin zur Seite.

Hier sehe ich das wahre Potential der Geschichte versteckt. Mir ist beim Lesen ein Zitat eines uns bekannten Lehrers ins Gedächtnis gekommen. Er sagte vor einiger Zeit "Intelligenz macht einsam" und versuchte uns zu erklären, warum einer seiner Schüler eine Außenseiterrolle in seiner Klasse eingenommen habe und gemobbt wurde. Und darum geht es auch in diesem Buch. Menschen die "anders" sind und sich durch irgendein Merkmal von der breiten Masse abheben, werden entweder gefeiert oder gehasst. Dabei sind es gerade diese Menschen, die die Gesellschaft bunt machen und mit ihren Fähigkeiten bereichern.

Das Buch hätte mehr aus dieser Geschichte machen können. Klar wird jeder Technik-Liebhaber Interesse an dem Buch haben, aber ich rate auch einen Blick zwischen die Zeilen zu werfen. Ob dies von der Autorin so beabsichtigt ist, kommt leider nicht so heraus. Die Story wird für Leser ab 14. Jahren empfohlen. Es eignet sich aber auch für Erwachsene und regt meiner Meinung nach zum Nachdenken an. Unsere Jungs haben das Buch noch nicht gelesen. Wenn sie es tun, werde ich sie nach ihrer Meinung fragen und mich mit ihnen über meinen Eindruck über das Buch austauschen. Bin jetzt schon darauf gespannt.

Beenden möchte ich meine Rezension mit meinem Lieblingszitat:

"An jeder Schule sollte es eine Zone geben, in der jeder sich ohne Angst frei bewegen konnte. Aber nein, laut Schulleitung gab es ja keine Mobbingopfer. Nur Schüler, die lernen müssen, sich zu behaupten. Und es gab auch keine Mobber, da dies gegen die Schulregeln verstieß. Nur Schüler, die manchmal etwas übertrieben."

aus: "Ingenium" Seite 153 (1. Auflage 2019 / cbj Kinder- und Jugendbuchverlag)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2020

EINER von vielen Wegen…..

Wer nix checkt, kann nix ändern!
0

Das neue Jahr ist gerade mal zwei Wochen alt und vielleicht sind schon die ersten guten Vorsätze vergessen. Was haben Sie sich vorgenommen? Wollen Sie besser auf sich und ihre Gesundheit aufpassen, ein ...

Das neue Jahr ist gerade mal zwei Wochen alt und vielleicht sind schon die ersten guten Vorsätze vergessen. Was haben Sie sich vorgenommen? Wollen Sie besser auf sich und ihre Gesundheit aufpassen, ein besserer Mensch werden, ihre Wunschgewicht erreichen, gelassener werden, ihr Leben auf neue Bahnen lenken...? Sicherlich kann die Liste beliebig fortgesetzt werden. Es gibt auf dem Markt diverse Literatur, welche jeden von uns bei dem Erreichen seiner Ziele unterstützen kann. Für denjenigen, der "sein Leben lenken lernen" möchte, habe ich mir das folgende Buch durchgelesen und eine Rezension erstellt. Worum geht es, verrät schon der Klappentext.

Bei dem vor mir liegendem Buch handelt es sich um ein 248 Seiten starkes Taschenbuch aus dem "Book on Demand" Verlag. Die Seiten sind übersichtlich und wichtige Elemente sind in grau hinterlegten Boxen hervorgehoben. Das Cover spricht den Leser direkt an. Wer hat schon gerne die sprichwörtlichen "Tomaten auf den Augen". Diese Redewendung sagt aus, dass die betroffene Person etwas nicht sieht oder bemerkt. Ebenso kann damit gemeint sein, dass jemand etwas Offensichtliches nicht bemerken möchte. Der Auto Herbert Lange bringt es mit dem Titel noch mal auf den Punkt: "Wer nix checkt, kann nichts ändern!".

Aber wie werden wir die Tomaten auf den Augen los? Wie erkennen wir das Offensichtliche und können dadurch was ändern? Dazu liefert uns Herbert Lange eine "Betriebsanleitung" mit dem Ziel "sein Leben lenken zu lernen". Hierzu liegt jedoch auch "DerLangeWeg" vor dem Interessierten. Ein gelungenes Wortspiel, welches aus dem Namen des Autoren resultiert und uns im Buch immer wieder begleiten wird.

Inhaltlich verdeutlicht Herbert Lange, wie wichtig es ist, sein eigenes Leben immer wieder zu reflektieren. Viele in der Vergangenheit angeeignete Verhaltensmuster bremsen uns in der Gegenwart und der Zukunft aus. Der Leser soll seine "Autopiloten" erkennen und diese "Selbst-Sabotage" Programme beenden, um ein besseres Leben zu führen. Der Autor bringt Beispiele aus seinem eigenen Leben und baut fiktive Szenarien auf, um den Leser die Materie näher zu erklären.
Ich beschäftige mich gerne mit diesen Thematiken. In diesem ist viel Text zu lesen und das macht man nicht so zwischendurch. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich durch die Seiten gearbeitet habe. Immer wieder musste ich mir den Inhalt sacken lassen, darüber nachdenken, Zusammenhänge bilden und meine Schlüsse daraus ziehen. Ein "einfacher Ratgeber" ist dies sicherlich nicht. Das sollte man sich vorher bewusst machen. Es finden sich viele gute Ansätze und Themen, über die ich Nachdenken musste. Aber es ist wirklich viel!!

Der Autor spricht oft von einem Selbstbewertungsbogen. Dieser ist aber in dem Buch nicht vorhanden. Hier muss der Leser auf die Homepage des Autors gehen, um diesen dann mit dem dazugehörigen Auswertungsbogen herunterzuladen. Es ist ein 180 KB großes PDF Dokument, welches 14 Seite hat. Hier kann der Leser seine "Energiefresser" erkennen und bekommt dazu eine dazugehörige Erklärung. Natürlich wird am Ende auf das Buch zu verwiesen, um weitere Lösungsansätze zu bekommen.

Es bleibt aber auch ein komischer Nachgeschmack. Der Autor macht klar, dass sich sein Werk von den anderen psychologischen Ratgebern abhebt. Dazu schreibt er zum Beispiel:

„...Zahlreiche psychologische Ratgeberangebote übergehen - mangels entsprechender Fachkenntnisse - diesen Punkt. ..."
aus: Wer nix checkt, kann nix ändern!: DerLangeWeg Sein Leben lenken lernen (Seite 43)

Ich finde dies schon ein wenig abgehoben und einfach überflüssig. Jeder Leser sollte sich selber sein Bild prägen, seinen optimalen Ansatz finden, seine Strategien finden. Wenn alles so einfach wäre, gebe es sicherlich nur "die eine Betriebsanleitung". Vielen Wege führen zu einem zufriedenen "gedeihlichem Leben". Hier findet sich halt der "LangeWeg", der viele gute Ansätze, Ideen und Anregungen mitbringt. Aber es ist einer von vielen Wegen, die man einschlagen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2020

Wer sich „Nichts“ wünscht, bekommt „Nichts“

Nichts
0

"Was wünscht Du Dir zum Geburtstag?" Diese Frage hat jeder von uns sicherlich schon einmal gestellt. Und sicherlich gab es auch oftmals die Antwort "Nichts". Und dann stand man da und hat sich überlegt, ...

"Was wünscht Du Dir zum Geburtstag?" Diese Frage hat jeder von uns sicherlich schon einmal gestellt. Und sicherlich gab es auch oftmals die Antwort "Nichts". Und dann stand man da und hat sich überlegt, was schenke ich den nun und hat sich dann doch irgendwas überlegt. Man kann aber dem Wunsch nachkommen und "Nichts" schenken. Was derjenige dann zu erwarten hat?

Das vor mir liegende kleine Taschenbuch ist sehr minimalistisch und kommt dem "Nichts" schon sehr nahe. Das Cover ist dunkel gehalten und auf der Frontseite ist ein nicht vielsagendes s/w Foto zusehen. Darauf sind dann der Titel und der kurze Hinweis "Das Geschenk, das Du Dir gewünscht hast." Auf der Rückseite findet sich ein Strickcode, jedoch weder ein Klappentext noch andere Hinweise. Genauso geht es im Innenteil weiter. Hier ist nur eine Seite mit dem Impressum zu finden und dann viele leere blanko Seiten, die das "Nichts" in den Mittelpunkt rücken. Das war es dann auch schon und ich bin mit meiner äußerlichen und inhaltlichen Beschreibung fertig.

Für wen eignet sich dieses kleine Präsent? Zum einen für Leute, die sich wirklich nichts wünschen und zum anderen für Leute, die sich trauen, diesem Wunsch nachzukommen. Hierbei ist aber wirklich einen gehörige Portion Humor gefragt. Der zu Beschenkende sollte damit umgehen können, wenn er "Nichts" bekommt. Sicherheitshalber würde ich ein alternatives Geschenk in der Hinterhand halten. Daher eignet sich das kleine Taschenbuch meiner Meinung nach als witziges Begleitgeschenk.

Was der Beschenkte damit anstellt kann? Nun ja, er kann es als Notiz- oder Adressbuch nutzen, Skizzen anfertigen, etwas einkleben, es Weiterschenken, als "Eye-Catcher" ins Regal stellen oder einfach "nichts" damit machen.

Hier geht es einfach um eine originelle Idee der Autorin. Es gibt ähnliche Produkte auf dem Markt, die alle im ähnlichen Preissegment zu finden sind. Schnell stellt sich die Frage, ob der Preis dafür gerechtfertigt ist. Für dasselbe Geld bekommt man mehrere kleine Notizbücher. Aber da müsste man dann noch selber ein wenig Hand anlegen, um das "Nichts" hervorzubringen. Es ist ein witziges Mitbringsel und hält definitiv länger als ein Strauß Blumen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

lohnenswerte Inspiration und möglicher Perspektivenwechsel

MARCO POLO Trips Familienzeit
0

Wer meine Rezensionen zu Reiseführer kennt weiß auch, dass ich immer ein Augenmerk auf Familien- bzw. Kinderfreundlichkeit lege. Meist finden sich ein paar Seiten, aber die sind meist sehr spärlich gesät. ...

Wer meine Rezensionen zu Reiseführer kennt weiß auch, dass ich immer ein Augenmerk auf Familien- bzw. Kinderfreundlichkeit lege. Meist finden sich ein paar Seiten, aber die sind meist sehr spärlich gesät. Familien sind hier meist selber gefragt, sich Tipps und Hinweise heraus zu suchen. Umso erfreuter war ich, als ich den neunen Marco Polo Reiseführer in Händen halte durfte.

Bei dem „Familienzeit-Reiseführer“ handelt es sich um ein kleines kompaktes Werk mit 96 Seiten. Das Design und der Aufbau gleichen den bekannten Reiseführern aus der Verlags-Reihe. Es gibt hier keinen bestimmten Autor, der hier ein Land oder eine Region vorstellt. Stattdessen finden sich hier Tipps und Empfehlungen für Reisen und Urlaub für Familien mit Kindern in Deutschland.

Wer ist hier angesprochen? Wie schon erwähnt geht es hier um Urlaub mit Kindern. Angesprochen sind also definitiv Familien. Die Altersspanne der Kinder geht dabei von Kleinkind bis hin ins Jugendalter. Viele Tipps sprechen eher Eltern mit Kleinkindern und Kids bis ca. 14 Jahre an, was ist auch schon auf den Fotos zu erkennen ist.
Inhaltlich ist hier vieles abgedeckt:

• Highlights und Insider-Tipps
• Best of…
• Meer & See
• Outdoor-Abenteuer
• Wandern & Klettern
• Familie Biking
• Urlaub mit Tieren
• Urlaub unterwegs
• Balkonien
• Ganz nah weit weg
• Übernachten
• Eis & Schnee
• Praktische Hinweise

Die einzelnen Kapitel sind jeweils unterschiedlich farblich hervorgehoben, was ein schnelles Wiederfinden und die Orientierung im Buch vereinfachen. Die Texte sind kurzgehalten und durch Fotos und Illustrationen aufgepeppt. Es finden sich keine Adressen, sondern meist nur Verweise auf eine Internetpräsenz mit dazugehörigem Link. Ebenfalls gibt es keine Angaben zu Öffnungszeiten oder Preisen. Dies kann man nachteilig sehen, aber auf der anderen Seite weiß man auch, dass Preise und Öffnungszeiten sich ändern können. Bei einem geplanten Besuch sollte man immer noch mal einen Blick auf die Links werfen, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein. Nicht, dass man mit seinen Kids vor verschlossenen Türen steht und die Stimmung in den Keller geht.

Ansonsten deckt der Inhalt sämtliche Aktivitätsbereiche ab. Vom Wandern in den Bergen, Baden im Meer, Radfahren bis zum Wintersport finden sich alles, was Kindern so richtig Spaß machen kann. Wenn man aber mal nicht wegkommen sollte, dann werden auch Tipps zur Freizeitgestaltung vor der Haustür gegeben. Kinder sehen dies noch mal aus einer ganz anderen Perspektive und für sie ist eine „Reise“ mit dem öffentlichen Nahverkehr in die nähere Umgebung mit dem Besuch eines Bauernhofes, eines Campinglatzes oder eines Freizeitparks schon ein tolles Erlebnis.

Für die planenden Eltern gibt es diverse Checklisten, um die Reise gut vorzubereiten und viele praktische Hinweise. Und wer kennt die Frage „wann sind wir endlich da?“, bei längeren Anfahrten nicht? Auch hier gibt es ein paar Seite mit empfohlenen Reise-Spielen.

Stellt sich zum Schluss die Frage, ob man das Buch braucht? Nun ja! Vieles kennen Eltern schon und haben es in ihren Planungen bereits berücksichtigt. Den ein oder anderen können ein paar Inhalte jedoch auch inspirieren. Alles kann man auch nicht kennen und man wundert sich, was Deutschland nicht alles zu bieten hat. Vielleicht hilft es ja auch dabei aus den „normalen Urlaubstrott“ rauszukommen und neue Ideen mit einzubauen. Weg vom Pauschalurlaub mit Kinderanimation, hin zu einem gemeinsam geplanten Urlaub abseits der Touristenattraktionen. Und da kann das kleine Handbuch definitiv zu einem „Perspektivenwechsel“ einladen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere