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Veröffentlicht am 20.02.2020

Wenn einer eine Reise tut...

Das Fundstück
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In einem Fernbus von Dortmund nach Bremen bleibt ein Koffer im Laderaum übrig. Als der Busfahrer das herrenlose Fundstück an sich nimmt, hat er den Schock seines Lebens. In zwei verschlosssenen Plastikbeutel ...

In einem Fernbus von Dortmund nach Bremen bleibt ein Koffer im Laderaum übrig. Als der Busfahrer das herrenlose Fundstück an sich nimmt, hat er den Schock seines Lebens. In zwei verschlosssenen Plastikbeutel befinden sich menschliche Gliedmaßen und im Koffer steckt eine Botschaft. Kurze Zeit später wird beim selben Busunternehmen wieder ein herrenloser Gepäckstück gefunden - diesmal in Berlin. Und auch dieser Fund soll nicht der Letzte sein, denn ein grausamer Serienkiller hat sich kurz vor Weihnachten auf die Reise begeben. Sein Motto: "Ich packe meinen Koffer und nehm mit....DICH!"

Der Mörder sucht seine Opfer eher bei Zufall im Reisebus aus, geht mit ihnen nach Hause oder verschafft sich Zutritt zu ihren Wohnungen und Häusern. Er fesselt sie und amputiert ihnen bei lebendigen Leib ihre Gliedmaßen. Ein Alptraum!

Kommissar Olav Thorn aus Bremen versucht mit Hilfe seiner Berliner Kollegin Leonie Grün dem Täter auf die Spur zu kommen, was alles andere als leicht ist, denn dieser ist den Ermittlern immer eine Spur voraus.

Der neue Thriller aus der Feder von Andreas Winkelmann, der hier unter dem Pseudonym Frank Kodiak schreibt, bereitet dem Leser schnell schlaflose Nächte. Der Umstand, dass der Täter seine Opfer willkürlich aussucht, macht es für sie noch schwieriger ein Muster zu finden. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit....

Die beiden Ermittler wurden sehr realistisch beschrieben. Sie sind sympathisch, mitten aus dem Leben gegriffen, haben Ecken und Kanten, sind aber keiner dieser problembehafteten Kommissare, wie wir sie immer in diversen Thrillern finden.
Leonnie ist zwar alleinerziehend und hat mit einer pubertierenden Tochter zu kämpfen, doch durch diese Zeit müssen fast alle Mütter einer Tochter in diesem Alter mehr oder weniger durch. Olaf ist der ruhige Gegenpol zur quirligen Leonie. Sie ergänzen sich bei den fordernden Ermnittlungen somit perfekt.
Der brutale Thriller liest sich spannend. Die kurzen Kapitel fördern den Spannungsaufbau, ebenso wie die wechselnden Perspektiven, aus denen erzählt wird. Zahlreiche Wendungen und eine eher düstere Stimmung tragen das Übrige dazu bei.

Das Ende war mir dann allerdings doch ein bisschen zu wenig. Hier habe ich irgendwie etwas mehr erhofft, kann aber jetzt nicht genau sagen, was mir genau gefehlt hat. Die Auflösung war für mich überraschend, denn ich hatte bis zum Finale keine Idee in welche Richtung es gehen wird. Die Fäden führen aber zusammen, ergeben ein lückenloses Gesamtbild und lassen keine Fragen offen. So soll es auch sein...

Schreibstil:
Frank Kodiak aka Andreas Winkelmann schreibt temporeich, eher einfach, aber fesselnd. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und erhöhen die Spannung. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.

Fazit:
Ein komplexer und spannender Thriller, der mich fesseln konnte und den ich gerne gelesen habe. Das "i-Tüpfelchen" für 5 Sterne fehlte mir aber noch. Für diesen kurzweiligen Thriller gebe ich gerne eine Leseempfehlung für alle Fans, die lieber blutige Thriller statt Psychothriller lesen.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Schonungslose Milieustudie als Familiendrama mit Krimieinschlag

Long Bright River
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Die beiden Hauptprotaginisten in diesem Roman sind die Schwestern Mickey und Kacey. Nach dem Drogentod der Mutter wachsen die beiden kleinen Mädchen bei ihrer Großmutter Gee auf. Diese kommt über den Tod ...

Die beiden Hauptprotaginisten in diesem Roman sind die Schwestern Mickey und Kacey. Nach dem Drogentod der Mutter wachsen die beiden kleinen Mädchen bei ihrer Großmutter Gee auf. Diese kommt über den Tod ihrer Tochter nicht wirklich hinweg und sorgt zwar für die Mädchen, aber schenkt ihnen keinerlei Liebe und Geborgenheit. So kümmert sich die Ältere der beiden Schwestern, Mickey, von klein auf um Kacey. Die Beiden sind unzertrennlich bis Kacey auf die schiefe Bahn gerät, wie ihre Mutter drogenabhängig und schlussendlich Prostituierte wird. Die eher verschlossene Mickey ist eher eine Einzelgängerin und wird Straßenpolizistin in Kensington, dem berüchtigsten Viertel von Philadelphia. Dort kann sie ein Auge auf Kacey werfen, auch wenn sie seit 5 Jahren nicht mehr miteinander sprechen.

Die Alleinerzieherin eines fünfjährigen Sohnes schlägt sich in ihrem Job durch, der großtelis noch immer den Männern vorbehalten ist. Ihr langjähriger Partner Truman wurde bei einem Einsatz schwer verletzt. Ihr neuer zugewiesener Partner Eddie nervt sie jedoch immer mehr und sie bittet ihren Vorgesetzten alleine patroullieren zu dürfen. Im Hinterkopf hat sie die Absicht ein Auge auf Kacey zu haben. Als sich die Morde an Protituierten häufen und Mickey Kacey seit einger Zeit nicht mehr auf der Straße gesehen hat, befürchtet sie ihre Schwester täglich tot aufzufinden.

Obwohl unsere Hauptprotagonistin Mickey ein Cop ist und es sich um Serienmorde handelt, ist "Long Bright River" kein Krimi oder Thriller. Ich würde den Roman als Familiendrama oder Spannungsroman einordnen.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Mickey. Dazu gibt es auch zwei Zeitstränge, die in "Damals" und "Jetzt" eingeteilt, verschieden lang sind und sich abwechseln. Als Leser bekommt man die Geschichte eigentlich nur aus Mickeys Sicht erzählt.
Die Charaktere sind sehr authentisch und facettenreich.

Neben der Schwesternbeziehung steht das Drogenproblem im Vordergrund. Mickey arbeitet als Streifenpolizistin in Kensington, einer der übelsten Bezirke von Philadelphia. Neben den Morden an jungen drogenabhängigen Frauen, wird aber auch die Umgebung sehr gut und bildhaft beschrieben.
Liz Moore versteht es meisterhaft den größten Drogenmarkt der Ostküste in den USA darzustellen. Die Schilderungen der Verhältnisse in Kensington sind schonungslos. Drogen, Krimininalität und Prostitution prägen das Straßenbild. Besonders traurig machte mich die Erkenntnis, dass bereits Neugeborene süchtig sind und schwere Entzugserscheinungen haben. Welche Qual für so kleine Menschenkinder - einfach unvorstellbar!

"Long Bright River" ist ein facettenreicher und tiefgründiger Spannungsroman, der vorallem durch die düstere Ortsbeschreibung und hinter die Fassaden der Menschen blickt.

Cover:

Das englischsprachige Cover gefällt mir nicht wirklich. Da spricht mich das deutschsprachige Cover viel mehr an, obwohl ich zu beim ersten Anblick dachte, dass es sich hier um eine Young Adult Geschichte handelt, weil diese in letzter Zeit sehr ähnlich gestaltet werden.

Fazit:
Ein schonungsloser Blick auf die größte Drogenhölle der amerikanischen Ostküste, verbunden mit einem Familiendrama und Serienmorden an jungen Prostituierten. Ein tiefgründiger Spannungsroman, der trotz der Morde eher ruhig daherkommt und mehr eine Milieustudie ist, als ein Krimi. Macht nachdenklich...

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Moral oder nicht?

Das Erbe
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Nachdem mich "Die Vergessenen", das erste Buch der Autorin unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg absolut überzeugen konnte, hat mich ihr zweiten Roman "Der Verrat" danach etwas enttäuscht. Deshalb war ich ...

Nachdem mich "Die Vergessenen", das erste Buch der Autorin unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg absolut überzeugen konnte, hat mich ihr zweiten Roman "Der Verrat" danach etwas enttäuscht. Deshalb war ich umso gespannter, wie mir nun "Das Erbe" gefallen wird.

Auch in ihrem dritten Buch lesen wir wieder auf zwei Zeitebenen und diesmal sogar aus drei Sichweisen. Es klingt alleridngs komplizierter, als es ist ;)

Zuerst befinden wir uns in der Gegenwart und lernen Mona und Sabine kennen. Die Berliner Bauzeichnerin Mona, erbt völlig unerwartet von ihrer Großtante Klara ein Mietshaus in München. Nach der erst kürzlichen Trennung von ihrem langjährigen Freund verlässt sie den Norden Deutschlands, um sich ihr Erbe näher anzusehen. Mona zieht in die momentan freie oberste Wohnung des alten Stadthauses, das "Das Schwanenhaus" genannt wird und sich mitten im Zentrum von München befindet. Der kryptische Satz "Sie wird sicher das Richtige tun", den ihre Großtante im Testament hinterlassen hat, lässt Mona keine Ruhe. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen. Bald entdeckt Mona, dass das gesamte Wohnhaus einst der jüdischen Familie Roth gehörte. Doch wie kam das Haus in den Besitz ihrer Tante?

Im zweiten Handlungsstrang in der Gegenwart entdeckt Sabine ein Tagebuch ihrer dementen Großmutter, indem sie ein Familiengeheimnis niedergeschrieben hat. Es scheint, als wäre Sabine's Vater nicht der leibliche Sohn ihrer Großmutter gewesen. Neugierig geworden, beginnt auch Sabine nachzuforschen. Als Harz IV Empfängerin würde ihr eine reiche Verwandtschaft gerade recht kommen, denn die arbeitsscheue Sabine träumt von Luxus und Geld.

Der dritte Handlungsstrang erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Roth im Jahr 1938. Mirjam, die Tochter der Roths, ist mit Klara befreundet, deren Eltern eine Wohnung im Schwanenhaus gemietet haben. Als die Repressalien gegen die Juden immer schlimmer werden, entscheiden sich die Roths Deutschland zu verlassen. Jakob Roth und Klaras Vater unterzeichnen einen Vertrag, der verhindern soll, dass das Schwanenhaus den Nazis in die Hände fällt...

Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben. Manche von ihnen sind jedoch etwas zu schwarz-weiß gezeichnet.
Mona ist ein Gutmensch. Ihre Großzügigkeit gegenüber ihren Mitmenschen, die es nicht so gut getroffen haben, war auch einer der Trennungsgründe zwischen ihr und ihrem Freund.
Als sie jedoch selbst an Geld kommt, melden sich alte Freunde und auch die eigene Familie, zu der sie kaum mehr Kontakt hatte. Für ihre Eltern und Geschwister war Mona immer das schwarze Schaf der Familie, doch der reiche Geldsegen in Form des Schwanenhauses, lassen sie das sehr schnell vergessen. Während Mona mit allerlei Forderungen konfrontiert wird, zerbricht sie sich vielmehr den Kopf, ob ihr Erbe überhaupt gerechtfertig und moralisch vertretbar ist.....

Sabine ist das komplette Gegenteil von Mona. Geldgierig und kompromisslos. Ich fand sie etwas sehr überzeichnet und klischeehaft.

Mirjam und Klara sind seit iher Kindheit befreundet, doch ihre Freundschaft wird durch die aufkommende antisemistische Stimmung immer schwieriger. Die Roths sind eine gebildete Familie, die das Unheil kommen sehen und Vorkehrungen treffen. Mirjam ist ein liebenswertes Mädchen. Ihr Schicksal hat mich sehr berührt.

Nach "Die Vergessenen" widmet sich Ellen Sandberg einem weiteren dunklen Kapitel der deutschen Geschichte. Es geht um die Enteignung der Juden während des Nationalsozialismus und um die Entschädigungen der Überlebenden und ihrer Nachkommen, die oft noch bis in die Gegenwart ein Streitthema sind.
Der Vergangenheitsstrang hat mir sehr gut gefallen. Der Gegenwartsstrang war mir manchmal etwas zu überzogen und manche Verhaltensweisen kratzten arg an der Glaubwürdigkeit. Hier kam wohl die Krimiautorin Inge Löhnig durch ;)
Schon im letzen Roman waren die vorherrschenden Themen Neid, Moral, Rachsucht, Eifersucht und Verrat, die wir auch in "Das Erbe" wiederfinden. Die menschlichen Abgründe hinter der Fassade zeigt Ellen Sandberg auch diesmal wieder grandios auf.
Der Spannungsbogen steigt bis zum Ende hin immer mehr an und bringt noch die eine oder andere unerwartete Überraschung.

Fazit:
Für mich war "Das Erbe" nicht so gut, wie "Die Vergessenen", aber besser als "Der Verrat". Ein spannender Roman über ein weiteres dunkles Kapitel deutscher Vergangenheit, dessen Vergangenheitsstrang mich mehr packen konnte, als die beiden in der Gegenwart. Und es bleibt auch hier die Frage: Wie hätte ich wohl gehandelt?

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Das Ritual des Wassers

Das Ritual des Wassers
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Voller Spannung habe ich auf den zweiten Fall von Inspector Unai Lopez de Ayala genannt Kraken gewartet. Bevor der dritte Teil der "Trilogie der weißen Stadt" (die weiße Stadt ist Vitoria im spanischen ...

Voller Spannung habe ich auf den zweiten Fall von Inspector Unai Lopez de Ayala genannt Kraken gewartet. Bevor der dritte Teil der "Trilogie der weißen Stadt" (die weiße Stadt ist Vitoria im spanischen Baskenland) im März erscheint, habe ich mir Teil 2 aus der Bücherei geholt.

Kraken leidet noch immer an den Auswirkungen seiner Schussverletzung aus dem ersten Band. Durch eine Aphasie kann er nicht sprechen und ist noch krank geschrieben. Seine Rehabilisierung geht nur schleppend voran, doch als ein bizarrer Ritualmord an seiner Jugendfreundin geschieht, zieht ihn seine Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna zur Klärung hinzu.


Die schwangere Annabel wurde nach keltischen Opfer-Ritual kopfüber über einen historischen Kupferkessel aufgehängt und ist in der Folge darin ertrunken. Die Tote war Krakens erste Freundin, die er als 16jähriger bei einem Sommer-Camp der geschichtlichen Fakultät kennengelernt hat. Dieser Sommer ist ihm und seinen Freunden für immer in Erinnerung geblieben, denn nicht nur Kraken war in Annabel verliebt.

Sie bleibt auch nicht die einzige Tote, sondern das Morden geht schneller, als erwartet weiter. Der Täter hat es auf Frauen und Männer abgesehen, die bald Eltern werden und sich im Dunstkreis von Kraken aufhalten. Das Geständnis seiner Chefin Alba, dass sie aller Wahrscheinlichkeit ein Kind von ihm erwartet, rückt Kraken und Alba mitten ins Geschehen als zukünftige Opfer....

Wie schon im ersten Band erzählt Eva García Sáenz wieder auf zwei Zeitebenen. Erzählt wird in der Gegenwart (2016) und in der Ich-Perspektive von Inspector Unai Alaya. Weiters gibt es Rückblenden ins besagte Jahr 1992, in dem Kraken, gemeinsam mit drei seiner Freunde aus der Clique, drei Wochen im archäologischen Camp verbracht hat.

Sehr schnell wird klar, dass die Mordserie einen Bezug zu seinem Aufenthalt in den Neunziger Jahren hat. Doch warum sollte der Mörder erst nach mehr als 20 Jahren zu morden beginnen?

Der Thriller ist sehr dicht und komplex. Das Setting sorgt für die Einzigartigkeit dieser Trilogie. Eva García Sáenz gelingt es auch diesmal die Stadt und die Umgebung sehr bildhaft darzustellen. Ich hatte die Umgebung, wie auch die Bauwerke, immer vor Augen und bin mit Unai durch die Straßen Vitorias gelaufen.

Die Autorin erzählt allerdings wieder sehr detailliert und ausschweifend. Hinzu kommt noch das relativ komplizierte Privatleben der Ermittler, was ab und zu zu Längen führt. Die Protagonisten entwickeln sich allesamt weiter und wuchsen mir immer mehr ans Herz.

Nach und nach werden die Puzzleteilchen an die richtigen Stellen gesetzt und der Leser bekommt einen Verdacht. Doch mit unverhofften Wendungen und so einigen Geheimnissen konnte mich die Autorin noch überraschen.

Band 2 fand ich zwar ein bisschen schwächer als den ersten, trotzdem konnte ich wieder tolle Lesestunden im Baskenland verbringen.

Schreibstil:

Der Schreibstil von Eva García Sáenz ist detailverliebt, lässt sich aber trotzdem sehr flüssig lesen. Die Figuren wurden sehr lebendig beschrieben und haben Ecken und Kanten. Meiner Meinung nach werden sie aber fast zu viel vom Leben gebeutelt. Kraken und Esti habe ich mittlerweile lieb gewonnen, aber ins Herz geschlichen hat sich Krakens Großvater, der immer sehr kluge Ratschläge parat hat und Kraken und seinen kleinwüchsigen Bruder auf den rechten Weg führt. Sehr interessant war auch der geschichtliche Beitrag zu den Kelten und ihren Ritualen.

Am Ende des Buches gibt es eine Auflistung aller Figuren inkusive Kurzbeschreibung.

Fazit:

Ein ebenso detailreicher zweiter Band der Reihe um die weiße Stadt Vitoria im Baskenland, der mich trotz kleiner Längen wieder fesselte und spannende Lesestunden brachte. Das außergewöhnliche Setting und die bildhaften Beschreibungen sind neben den aufsehenerregenden Morden das Um und Auf der Reihe

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Wem kannst du trauen?

Riss im Nebel
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Bei Lovelybooks durfte ich den Krimi (auf meinem Cover steht noch Krimi drauf - wurde in Romantic Thriller geändert!) "Riss im Nebel" lesen. Für mich war es mein erstes Buch der Autorin, die normaler Weise ...

Bei Lovelybooks durfte ich den Krimi (auf meinem Cover steht noch Krimi drauf - wurde in Romantic Thriller geändert!) "Riss im Nebel" lesen. Für mich war es mein erstes Buch der Autorin, die normaler Weise Ostsee-Romane schreibt. Mit ihrer neuen Geschichte hat sie sich in einem anderen Genre versucht und das ist ihr gelungen!
Nachdem mich der erste Leseabschnitt noch nicht wirklich begeistern konnte, änderte sich das schnell. In der Leserunde erklärte mir die Autorin, dass das Genre von Krimi auf Romantic Thriller geändert wurde. Somit war mir auch klar, warum ich zu Beginn Schwierigkeiten hatte, denn die Geschichte las sich anfangs wie ein Liebesroman mit einigen kleinen erotischen und prickelnden Szenen.
Unsere Protagonistin Linda beginnt nämlich eine heiße Affäre mit dem charmanten David, dessen Sohn Jonas sich mit ihrer Tochter Marie im Kindergarten angefreundet hat. Sowohl Linda, als auch David sind verheiratet - beide nicht wirklich glücklich. Während Lindas Ehemann Kevin den Großteil seiner Freizeit mit seiner Motorrad Gang verbringt, ist Daniela, Davids Frau eine viel beschäftigte Geschäftsfrau. Während eines Kindergartenausfluges, den Linda und Daniela organisiert haben, geschieht ein Unglück. Die prickelnde Atmosphäre verändert sich zu einer spannungsgeladenen, denn Linda liegt schwer verletzt und ohne Erinnerung im Krankenhaus und von Daniela fehlt jede Spur. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Linda etwas mit dem Verschwinden von Daniela zu tun hat....

Nach dem ersten Drittel entwickelt der Romantic Thriller (ja, die Genre Einteilung passt perfekt!) eine richtige Sogwirkung. Alle Figuren sind verdächtig. Immer wieder wechselt man seine Vermutungen und kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Man spürt die wachsende Angst von Linda und den Unglauben, dass sie etwas mit Danielas Verschwinden zu tun haben könnte. Die unterschwellige Spannung ist spürbar und so rätselt man als Leser mit, was sich während des Ausfluges ereignet haben könnte. Die Autorin versteht es geschickt laufend neue Wendungen einzubauen und falsche Fährten zu legen. Immer wieder tauchen neue Beweise auf, die Linda belasten und die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen. Spielt hier jemand ein psychologisches Spiel mit ihr? Wer manipuliert sie? Wem kann sie noch trauen? Oder hat sie tatsächlich Daniela getötet?
Evelyn Kühne hat diese Atmosphäre wunderbar vermittelt. Man fühlt Lindas Hilflosigkeit und fragt sich unvermittelt, ob einem selbst etwas ähnliches passieren könnte und man ein hilfloses Opfer werden kann. Bis zum Ende hin spitzt sich das Geschehen immer mehr zu und endet in einem Showdown, der einem sprachlos zurücklässt. Die Auflösung ist gelungen und realistisch...wirklich gut gemacht Frau Kühne!
Von mir gibt es 4 Sterne, denn der erste Leseabschnitt hat mich nicht gepackt, der Rest war jedoch richtig fesselnd!

Schreibstil:
Evelyn Kühne schreibt packend und emotional. Die Spannungskurve steigert sich gleichbleibend und endet in einem Showdown. Man durchlebt mit den Charakteren sämtliche Gefühlswelten hautnah mit und rätselt, was hier eigentlich gespielt wird. Die Figuren sind lebendig und authentisch beschrieben.

Fazit:
Ein facettenreicher Romantic Thriller, dessen anfängliche prickelnden Atmosphäre sich rasch zu einer spannungsgeladenen ändert. Als Leser verdächtigt man bald jeden der Protagonisten hinter den manipulierenden Spielchen zu stecken. Der Anfang konnte mich nicht überzeugen, aber danach konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

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