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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2020

Lesenswert!

Vor uns das Meer
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So viel Hass herrscht auf dieser Welt. Dieses Buch berichtet über drei sehr traurige Geschichten. Drei Familien, die sehr unterschiedlich sind, haben das gleiche Schicksal. Alle müssen ihre Heimat verlassen ...

So viel Hass herrscht auf dieser Welt. Dieses Buch berichtet über drei sehr traurige Geschichten. Drei Familien, die sehr unterschiedlich sind, haben das gleiche Schicksal. Alle müssen ihre Heimat verlassen und begeben sich auf der Suche nach einem neuen Zuhause, wo Frieden herrscht und alle endlich normal und glücklich leben können.
Es ist unglaublich gut gewählt, aus der Sicht der Kinder zu erzählen. Sie sind unschuldig und verstehen nicht, warum es Kriegen gibt. Warum man in Angst leben muss. Und ganz ehrlich, das verstehen die Erwachsenen auch nicht. Wir sind aber irgendwie abgehärtet und viele können die Leiden der Anderen einfach ignorieren. Aber die Kinder sind keine Ignoranten und erzählen die wahre Geschichte.
Das Buch macht noch einmal deutlich, dass wir alle gleich sind. Wir sind Menschen, die in Frieden leben wollen. Sprache, Hautfarbe, Status - das spielt alles keine Rolle. Das Problem besteht darin, dass es viele Menschen vergessen oder vergessen wollen.
Die Familien der drei Kinder sind unglaublich mutig. Das eigene Haus zu verlassen, der Heimat den Rücken zu kehren, ist eine sehr schwere Entscheidung, die das Leben verändert. Und doch verfolgen alle drei das gleiche Ziel: Wir wollen normal leben können. Ohne Angst um das eigene Leben. Ohne Einschränkungen. Einfach glücklich sein. Das können viele nicht verstehen, da sie es selbst nicht erlebt haben. Wir vergessen einfach zu oft, wie gut es uns eigentlich geht. Wann hören wir endlich auf zu jammern?
Mich hat das Buch sehr traurig gemacht. Ich habe mit den drei Familien mitgelitten. Hier gibt es kein Happy End, denn das Ganze wiederholt sich immer wieder. Wir lernen nicht aus den vergangenen erschütternden Ereignissen und verbreiten immer mehr Hass. Wohin soll das denn führen?

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Ein spannender Krimi!

Blutzeuge
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Maura Isles und Jane Rizzoli stehen vor einer neuen Herausforderung. Eine junge Frau wird ermordet und der Mörder hinterlässt seine Botschaft, indem er der Frau die Augen herausnimmt und diese in ihre ...

Maura Isles und Jane Rizzoli stehen vor einer neuen Herausforderung. Eine junge Frau wird ermordet und der Mörder hinterlässt seine Botschaft, indem er der Frau die Augen herausnimmt und diese in ihre Hand platziert. Es folgen auch weitere Morde, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Isles und Rizzoli entdecken einen Bezug auf einen Fall, der in der Vergangenheit liegt.

Lange habe ich überlegt, ob ich mir dieses Hörbuch gönnen soll. Ich musste an die Fernsehserie "Rizzoli und Isles" denken, die mich überhaupt nicht überzeugen konnte. Aber dann entschied ich mich doch dafür, diesem Hörbuch eine Chance zu geben. Gut, dass ich es getan habe! Ich habe eine für mich neue Krimi-Reihe entdeckt, die mir sehr gut gefällt.

"Blutzeuge" ist der zwölfte Fall für Maura Isles und Jane Rizzoli und ich kenne die Vorgänger nicht. Ich empfand es aber nicht als unangenehm, das Duo nicht vorher gekannt zu haben. Natürlich wäre es besser mit dem ersten Fall zu beginnen, damit man die Entwicklung der Charaktere mitverfolgen kann. Um die Lösung dieses Falls gut nachvollziehen und generell gut mitkommen zu können, war es aber nicht notwendig.

Ja, die Morde hatten es schon in sich, Tess Gerritsen erspart einem unnötige und ekelerregende Details und legt Wert darauf, einen wirklich spannenden Krimi zu gestalten. Ich habe dieses Hörbuch sehr gerne gehört und war stets neugierig, wie es weitergeht. Man konnte sehr gut mitraten und auch wenn die Autorin viele Hinweise gibt und ab einem bestimmten Zeitpunkt man glaubt zu wissen, was geschehen ist, sorgt die Auflösung für einen Überraschungseffekt. Und das ist ganz nach meinem Geschmack!

Die Sprecherinnen Tanja Geke und Britta Steffenhagen fand ich auch ganz gut. Tanja Geke hat eine schöne tiefe und rauchige Stimme, die zu einem Krimi einfach genial passt. Durch den fließenden Wechsel war mir immer sofort bewusst, aus welcher Perspektive (Jane oder Holly) man die Geschehnisse verfolgt und das hat für eine gewisse Dynamik gesorgt.

Was mich an diesem Hörbuch auch sehr positiv überrascht hat, war das Privatleben. Jane und Maura sind so anders, zusammen funktionieren sie aber gut. Ja, man bekommt portionsweise Informationen aus dem Privatleben der Damen, diese werden aber dezent gehalten und stehen im Hintergrund. Die Hauptrolle übernimmt der spannende Fall. Und so muss es bei einem Krimi sein!

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Veröffentlicht am 14.12.2019

Eine Liebesgeschichte

We Will Fall
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Ein tolles Buch! Das waren meine ersten Worte, nachdem ich den letzten Satz gelesen und das Buch zugemacht habe.
Wer kennt sie nicht - die traurige Liebesgeschichte von Tristan und Isolde? In "We will ...

Ein tolles Buch! Das waren meine ersten Worte, nachdem ich den letzten Satz gelesen und das Buch zugemacht habe.
Wer kennt sie nicht - die traurige Liebesgeschichte von Tristan und Isolde? In "We will fall" überrascht mich Shannon Dunlap mit einer neuen und modernen Variante dieser Geschichte, die wirklich sehr gut gelungen ist. Die Autorin schickt uns wieder in die Schule und erinnert uns daran, wie schön die erste Liebe war. Sie trifft einen unerwartet wie ein Amors Pfeil und bleibt für immer in Erinnerung. Der Unterschied in dieser Geschichte ist aber das tragische Ende.
Bereits am Anfang habe ich die Assoziation zu Tristan und Isolde hergestellt und habe mich gefragt, ob ich mit einem traurigen Ende rechnen soll. Das Buch ist so gut geschrieben, dass man sich leicht in Tristans und Izzys Alltag versetzen kann. Alles ist bis zum Ende so schön und dann bricht mir die Autorin das Herz.
Was mir am besten gefallen hat, ist aber, dass sich das Buch nicht nur mit der Liebe beschäftigt. Hier kommen sehr viele wichtigen Themen zur Sprache: Rassismus, Freundschaft, die Brutalität der heutigen Jugend. Schwarze und weiße Menschen, genauso wie die Schachfiguren, die uns im Buch oft begegnet sind, treffen aufeinander. Der ewige Konflikt, der meiner Meinung nach nicht existieren dürfte, denn wir sind alle gleich. Wir sind Menschen.
Das Ende fand ich sehr emotional und es hat mich total mitgenommen. Man hofft irgendwie doch auf ein Happy End, da die Liebesgeschichte von T und Izzy so schön und naiv und echt ist. Aber na ja, nicht alles endet immer gut.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Schütze deine Daten

Das vermessene Ich
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Vivien Suchert entführt uns in die digitale Welt. Sie erinnert uns daran, wie leichtsinnig wir mit unseren Daten umgehen und wie leicht es für die Unternehmen ist, auf alle unsere Daten zuzugreifen. Wir ...

Vivien Suchert entführt uns in die digitale Welt. Sie erinnert uns daran, wie leichtsinnig wir mit unseren Daten umgehen und wie leicht es für die Unternehmen ist, auf alle unsere Daten zuzugreifen. Wir nehmen an Gewinnspielen teil, kaufen online ein oder surfen einfach. Dabei geben viel mehr von unserer Privatsphäre preis als uns lieb ist. Und das geschieht, ohne dass wir es merken. Jeder wird sich in diesem Buch erkennen. Und ja, das Gefühl ist irgendwie unheimlich.
Man möchte immer besser sein: Als sich selbst und die Anderen. Man muss noch mehr Sport treiben, immer fit und gut aussehen, noch erfolgreicher im Job sein als gestern. Man strebt also einem optimalen Ich und möchte so viel wie möglich kontrollieren. Kalorien zählen, Schritte zählen, den Schlaf über Apps überwachen. Seit wann herrscht denn dieser Optimierungswahn? Warum kann man sich nicht einfach entspannt zurücklehnen und das Leben einfach geschehen lassen? Wir müssen nicht die schönsten, erfolgreichsten, schlanksten jung aussehendsten sein. Wir müssen einfach wir sein, so ganz normal.
Die Autorin weist uns mehrmals darauf hin, wie abhängig wir von unseren Geräten geworden sind und somit zu Opfern der großen Konzernen wie Facebook, Amazon und Co. geworden sind. Man wird kontinuierlich überwacht, ohne dass man sich darüber bewusst ist. Wir schützen unsere Privatsphäre nicht mehr und sind zu Kontrolle-Wahnsinnigen geworden. Und diese Erkenntnis sollte uns eigentlich traurig machen und zum Nachdenken bringen. Muss das so sein?
Das Buch ist sehr schön strukturiert. Die Autorin benutzt eine einfache Sprache und erklärt Begriffe verständlich. Die Texte werden durch kleine Zeichnungen und lustige Dialoge unterstützt und gleichzeitig zusammengefasst. Die Autorin ist gegen den digitalen Wahn, das Buch ist aber nicht zu einseitig geschrieben. Die Dialoge stellen immer zwei Meinungen dar: Vor- und Nachteile der Selbstoptimierung. Am Ende stellt man sich die Frage, ob das Ich doch nicht unter den ganzen Optimierungsstress leidet.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Hilfreicher Ratgeber

Raus aus dem Beziehungs-Burnout
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Endlich ein Ratgeber, der einem wirklich helfen kann. Die Autorin spricht nicht nur die Probleme an, die zu einem Beziehungs-Burnout führen können, sondern erklärt auch, wie man diese Probleme anpacken ...

Endlich ein Ratgeber, der einem wirklich helfen kann. Die Autorin spricht nicht nur die Probleme an, die zu einem Beziehungs-Burnout führen können, sondern erklärt auch, wie man diese Probleme anpacken und lösen kann. Anstatt sich nur auf die Theorie zu fokussieren, bringt die Autorin einen dazu, selbst aktiv zu werden.
Das Buch ist in drei großen Unterthemen unterteilt: Erst das ICH, dann das DU und erst dann die Liebe. Daniela Bernhardt hat das "Erst das ICH" sehr ausführlich dargestellt. Das Problem kommt auch meistens eigentlich von unserer Seite. Jeder hat eine bestimmte Vorstellung für die perfekte Beziehung und strebt diese an. Hierbei vergisst man, dass wir alle nur Menschen sind und etwas auch mal schief gehen kann. Man muss nur lernen, die Fehler sehen und gestehen zu können und sich nicht so verrückt zu machen, wenn etwas nicht nach Plan läuft.
Man lernt, dass ein Beziehungs-Burnout eine Folge anderer Burnouts ist. Eine große Rolle spielt natürlich die Unzufriedenheit mit sich selbst und der eigenen Lebenssituation (Haus, Job, Familie etc.). Der große Vorteil dieses Buches ist der Appel der Autorin zum Aktiv-Werden! Man wird aufgefordert, ein Blatt Papier und einen Stift zu nehmen und bestimmte Fragen schriftlich zu beantworten. Die Fragen sind extra aufgeführt, sodass man nicht durch das ganze Buch blättern und sich diese abschreiben muss.
Ich selbst habe zum Glück kein Beziehungs-Burnout und kann nicht zu 100% beurteilen, wie hilfreich das Buch für Betroffene ist. Durch die leichte Sprache und das Ersparen von Begriffen, die keiner versteht, macht die Autorin der Text für alle verständlich und man fühlt sich so, als würde man von einem Bekannten und nicht von einer komplett Fremden einen Rat bekommen.