Nichts für schwache Nerven
Die Chemie des TodesIn die Chemie des Todes thematisiert Simon Beckett einen ehemaligen forensichen Anthropologen, der sich aufgrund seiner Schicksalsreichen Vergangenheit als Landarzt nach Manham zurück zieht. Manham ist ...
In die Chemie des Todes thematisiert Simon Beckett einen ehemaligen forensichen Anthropologen, der sich aufgrund seiner Schicksalsreichen Vergangenheit als Landarzt nach Manham zurück zieht. Manham ist nicht mehr als ein Dorf und so charmant seine Bewohner auch manchmal sein mögen Fremde und Zugezogene sind nicht besonders gerne gesehen. Hinter der Fassade des langweiligen und vorallem sicheren Städtchens steckt allerdings ein düsteres Geheimnis.
Noch nie hat jemand den Verwesungsprozess des Menschen oder auch des Tieres so schaurig schön in Worte fassen können. Die Chemie des Todes besticht von den ersten Seiten an weniger durch seinen Protagonisten David Hunter, noch durch den Ort des Geschehens. Viel überzeugender ist der grandiose Schreibstil von Simon Beckett, dieser allein würde für eine klare Leseempfehlung sprechen.
An stilistischen Mitteln und geschickt eingebauten Perspektivwechseln fehlt es nicht im geringsten. Allein daran gemessen ist Simon Beckett hier ein Meisterwerk gelungen, allerdings kann der Schreibstil alleine nicht über einen etwas zähen Handlungsfluss hinweg sehen lassen.
Die ersten 80/90 Seiten plätschern dahin ohne das man schon richtig in die Geschichte abgetauscht ist. Es fällt schwer David Hunter als Protagonisten direkt ins Herz zu schließen. Diverse Handlungen, aber auch Entwicklungen der Geschichte, insbesondere am Ende, wirken gestellzt. Die emotionale Entwicklung des forensichen Anthropologen ist mit unter ein Prozess der mehr Aufmerksamkeit gebraucht hätte.
Es braucht zwar einige Zeit sich mit David Hunter anzufreunden, es lohnt sich aber und es gibt ja bereits vier Folgebände um den sympathischen Leichenflüsterer noch richtig kennen zu lernen.