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Veröffentlicht am 16.10.2016

Sprung ins Ungewisse

Splitter vom Glück
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Mit 16 Jahren hat Julia nicht nur ihre Mutter an den Krebs verloren, auch ihr Vater konnte seine Trauer nicht überwinden und überließ seine Tochter sich selbst. Nun ist Julia eine erwachsene Frau, die ...

Mit 16 Jahren hat Julia nicht nur ihre Mutter an den Krebs verloren, auch ihr Vater konnte seine Trauer nicht überwinden und überließ seine Tochter sich selbst. Nun ist Julia eine erwachsene Frau, die zwar in der Kanzlei ihres Vaters eine Ausbildung macht, insgeheim aber von einer Opernkarriere träumt. Endlich entschließt sie sich, ihrem Traum zu folgen, da begegnet ihr Johannes, der als Orchesterdirigent ihren ersten Auftritt als Sängerin begleitet. Sie verliebt sich in ihn, doch ebenso schnell verliert sie Johannes auch wieder durch einen bösen Autounfall. Julia, vom Schicksal gebeutelt, gibt ihre feste Anstellung auf und erhält die Möglichkeit, ein Engagement in England anzunehmen. Doch bereits am Flughafen trifft sie auf den schwulen Paul, der sofort die Chance wittert, als Kuppler für seinen besten Freund aufzutreten. Wird Julia noch einmal eine große Liebe finden und endlich glücklich sein dürfen?

Simone Süß hat mit ihrem Buch „Splitter vom Glück“ einen sehr unterhaltsamen und emotionalen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, der Leser begleitet Julia bei ihren Schicksalsschlägen, leidet und hofft mit ihr gemeinsam, dass das Leben doch noch etwas Schönes und Erfüllendes für sie zu bieten hat. Durch die wechselnden Erzählperspektiven, eine zeigt die von Julia, die andere berichtet von Jared und Paul, bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten.

Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet, aufgrund ihrer Authentizität man kann sich gut mit ihnen identifizieren und erlebt so ein Wechselbad der Gefühle. Julia ist eine sympathische Frau, die schon einiges ertragen musste, und so ist es kein Wunder, dass sie versucht, sich vor weiteren Schicksalsschlägen zu schützen. Sie begegnet den Menschen offen, aber zurückhaltend, denn sie möchte nicht wieder verletzt werden. Dabei ist sie eine starke Persönlichkeit, die nur einen Schubs braucht, um wieder genügend Mut zu fassen und Gefühle zuzulassen. Paul ist ein netter Mann, der für seinen Freund Jared endlich die richtige Partnerin finden will. Jared ist ebenfalls ein sympathischer Mann, der eher zurückhaltend ist und genau hinsieht, bevor er sich mit einer Frau einlässt.

„Splitter vom Glück“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman. Einige Passagen zogen sich durch die langsame Entwicklung der Liebesgeschichte etwas in die Länge, hier hätte es etwas mehr Pepp geben können. Aber ansonsten ist es ein netter Roman, der sich gut lesen lässt und einem in dieser dunklen Jahreszeit das Herz wärmt. Für Romantikerinnen auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Per E-Mail auf Prinzensuche

Post von Dornröschen
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Noch immer trauert die freie Journalistin Charlotte „Charly“ um ihren Mann Daniel, der so plötzlich nach einem Jahr Ehe verstarb und ihre große Liebe und ihr Seelenverwandter war. Das Leben strengt sie ...

Noch immer trauert die freie Journalistin Charlotte „Charly“ um ihren Mann Daniel, der so plötzlich nach einem Jahr Ehe verstarb und ihre große Liebe und ihr Seelenverwandter war. Das Leben strengt sie mehr an, als das sie Freude dafür empfindet. Als der Chefredakteur ihr den Auftrag gibt, über Onlinedating zu recherchieren und einen Artikel zu verfassen, ist Charly darüber gar nicht begeistert. Doch sie fügt sich ins Unvermeidliche und meldet sich bei einem Datingportal unter dem Pseudonym „Dornröschen“ an, um mit ihrer Recherche zu beginnen. Schnell bekommt Charly jede Menge Zuschriften, doch keine spricht sie an bis auf eine von einem gewissen Titan, dessen richtiger Name Fabian ist und ein Freund ihres Chefredakteurs. Schnell finden die beiden heraus, dass sie sich eine Menge zu erzählen haben und Charly merkt, dass ihr der rege E-Mail-Briefwechsel mit Fabian immer mehr gefällt und ihr der Mann immer öfter im Kopf rumspukt. Aber auch ihre Mutter macht sich Sorgen um Charlys eigenbrötlerisches Leben und versucht, sie mit dem Neffen einer Freundin zu verkuppeln. Dieser Neffe stellt sich überraschenderweise als Charlys Jugendschwarm heraus. Welcher Mann wird am Ende Dornröschen mit einem Kuss aus dem Schlaf wecken und ins Leben zurückholen?

Renate Blaes hat mit ihrem Buch „Post von Dornröschen“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, der Leser wird zu Charlys Schatten und bekommt alle ihre Gedanken und Gefühle hautnah mit. Durch die Gedankensprünge und Rückblenden von Charlotte fällt es manchmal schwer, der Handlung zu folgen. Vor allem ihre Träume lassen den Leser eher ratlos zurück, tauchen sie innerhalb der Geschichte doch von jetzt auf gleich auf und stiften mehr Verwirrung als Verständnis. Das relativ rasche und auch noch recht offene Ende befriedigt nicht gerade, hat man sich doch etwas mehr erhofft.

Die Charaktere sind interessant gestaltet. Mittdreißigerin Charlotte ist eine Frau von eher zurückhaltender Natur, sie wirkt oftmals spröde, teilweise unterkühlt, sehr kontrolliert und im Selbstmitleid gefangen. Da sie so gar keine Wärme ausstrahlt, fällt die Sympathie für sie oft schwer, auch wenn man bedenkt, dass sie einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hatte. Freundin Regine wirkt mit ihrem Männerverschleiß dagegen regelrecht oberflächlich. Charlys Mutter war von Natur aus eine sehr devote Frau, die den Großteil ihres Lebens einem Mann ihre Liebe geschenkt hat, der sie gar nicht wollte, sondern sie nur als schmückendes und wohlhabendes Beiwerk betrachtet hat. Doch nun schwimmt sie sich frei, kappt die Fesseln ihrer Ehe, um endlich ein neues Leben anzufangen. Sie verströmt Wärme und Mitgefühl und kommt sehr sympathisch rüber. Fabian ist ein Naturbursche und Weltenbummler, der nur noch das tut, was sein Leben bereichert und ihn selbst befriedigt. Diese Einstellung ist bewundernswert und eindeutig sympathisch zu nennen. Chefredakteur Spocky ist ein eher schüchterner Mann, der aber einiges an Empathie besitzt und sich um die Menschen sorgt, die ihm wichtig sind. Innerhalb des Romans ist er eindeutig der sympathischste Charakter von allen.

„Post von Dornröschen“ ist ein ganz unterhaltsamer Roman über eine Frau, die nach längerer Durststrecke wieder den Kopf aus dem Schneckenhaus streckt und sich aufs Leben einlässt. Für Zwischendurch ganz angenehm, solange man keine großen Erwartungen hat.

Veröffentlicht am 14.06.2020

Drei Frauen und ihr Schicksal

Die Fürstentochter
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9. Jh. Thusnelda ist die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und soll auf Wunsch ihres Vaters eine arrangierte Ehe mit dem Fürsten Aristan eingehen, was ihr gar nicht zusagt, denn sie möchte einen Mann ...

9. Jh. Thusnelda ist die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und soll auf Wunsch ihres Vaters eine arrangierte Ehe mit dem Fürsten Aristan eingehen, was ihr gar nicht zusagt, denn sie möchte einen Mann den sie liebt. Den trifft sie bei einer Totenfeier in dem germanischen Heerführer Arminius. Der steht im Dienst der Römer und ist somit ein Gegner ihres Vaters. Doch die Liebe ist größer und gegen den Willen ihres Vaters heiratet Thusnelda Arminius, worauf sie von Segestes aus der Familie verbannt wird und Arminius einen Feind mehr hat, den er im Auge behalten muss. Inaja, Thusneldas Magd, folgt ihrer Herrin treu ergeben, insgeheim hofft sie allerdings, nach Rom zu kommen und sieht ihre Chance in Armenius‘ Bruder Flavus, der sich den Römern verbunden fühlt und von dem sie ein Kind bekommt. Derweil ist in Rom die junge Severina schwanger mit dem Sohn von Armnius, der davon allerdings keine Kenntnis besitzt…
Gisa Pauly hat mit „Die Frau des Germanen“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der die Schlacht um Varus und das Leben der Germanen wieder ins Gedächtnis des Lesers bringt. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser schon mit einem spannenden und verheißungsvollen Prolog eine Zeitreise antreten und sich an die Seite von Thusnelda stellen, die einer aufregenden Zeit entgegen sieht. Arminius und Thusnelda sind im Gegensatz zu Severina und Inaja eine verbriefte historische Figur, der Mix aus Wahrheit und Fiktion ist recht gut gelungen, allerdings wird der zu erwartende historische Hintergrund leider nur sehr wenig thematisiert, vielmehr rankt sich die gesamte Geschichte hauptsächlich um die drei Frauen Thusnelda, Inaja sowie Severina und ihre jeweilige Handlungsweise. In wechselnden Perspektiven lässt die Autorin den Leser an der Gedanken- und Gefühlswelt ihrer drei Protagonistinnen teilhaben, wobei man oftmals den Kopf schüttelt ob der teilweise doch recht fragwürdigen Weise, in der sich eine von ihnen darstellt, denn die recht brutalen Sexszenen verleiden einem den Spaß an der Lektüre doch erheblich, auch wenn man weiß, dass es mancherorts etwas grober zugeht, möchte man dies als Leser im Detail nicht so genau wissen. Die zu Beginn aufgebaute Spannung kann sich über die gesamte Geschichte leider nicht halten und versandet recht schnell.
Die Charaktere sind bis auf eine Ausnahme eher à la 08/15 aufs Papier gebracht worden, sie unterteilen sich in genau zwei Kategorien: die Guten und die Bösen, wobei es wenig Geheimnisvolles gibt und die jeweiligen Eigenschaften auch keine Fragestellungen zulassen. Thusnelda ist eine freundliche und ehrliche Frau, die ihrem Herzen folgt und dafür harte Einschnitte in Kauf nimmt. Arminius schafft sich mit seinen Entscheidungen viele Feinde, die er alle im Blick behalten muss, was ihm allerdings nicht sehr gut gelingt. Inaja ist eine Frau, die alles tut, um ihren Traum von Rom zu erreichen. Dafür lässt sie sich demütigen und körperlich misshandeln. Severina ist eine verwöhnte junge Frau, die eine Niederlage nicht gut wegsteckt und auf Rache sinnt. Flavus ist ein roher grobschlächtiger Kerl, der nur an sich denkt. Aber auch Silvanus, Segestes und Aggrippina sind nur oberflächlich gezeichnet.
„Die Frau des Germanen“ ist als Lückenfüller für zwischendurch nett zu lesen, wenn man keine hohen Erwartungen an einen gut recherchierten historischen Hintergrund hat. Hier geht es eher um die Lieben und Leiden von drei Frauen. Eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.02.2020

Für zwischendurch ganz nett

Cliffs of Moher
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Als Ella ihren Freund mit einer anderen Frau in ihrem Bett erwischt, hat sie die Nase voll und flüchtet kurzerhand nach Irland, um das Land ihrer Wurzeln zu erkunden und sich von der Enttäuschung abzulenken. ...

Als Ella ihren Freund mit einer anderen Frau in ihrem Bett erwischt, hat sie die Nase voll und flüchtet kurzerhand nach Irland, um das Land ihrer Wurzeln zu erkunden und sich von der Enttäuschung abzulenken. Die Reise wird zu einem Abenteuer, denn kaum ist sie einige Tage dort, wird sie bei einem Ausflug zu den Cliffs of Moher Zeugin eines Mordes, was Ella in Gefahr bringt und bald zur Zielscheibe des Täters macht. Dann trifft Ella auch noch ihre angeblich verstorbene Großmutter und gibt das gemietete Ferienhaus auf, um die Zeit gemeinsam mit ihrer Oma in deren Haus zu verbringen. Der Mordfall zieht einige gefährliche Folgen nach sich, durch die Ella auf den Police inspector Ryan Delany trifft, der ihr sogleich den Kopf verdreht. Wird der Mörder gefasst? Und wird Ella in Irland bleiben?
Kerstin Pukowski hat mit „Cliffs of Moher-Dunkle Geheimnisse“ einen kurzweiligen Roman vorgelegt, der neben einer Liebesgeschichte auch ein Familiengeheimnis sowie Krimielemente in sich vereint. Der Schreibstil ist flüssig-leicht, so dass der Leser schnell in die Geschichte eintauchen kann, um Ella kennenzulernen und mit ihr eine recht turbulente Zeit in Irland zu verbringen. Die Landschaftsbeschreibungen der grünen Insel sind liebevoll und detailliert mit viel Farbe versehen, so dass den Leser ein wunderbares Kopfkino begleitet, während er der Handlung um Ella folgt. Die Geschichte an sich plätschert dafür eher vor sich hin, sie wirkt wie aus Kästen zusammengebaut, ist zwar unterhaltsam, aber nicht gerade glaubwürdig, da hier zu viele Dinge in kurzer Zeit passieren und einige Szenen geradezu absurd sind. Die Suche nach den Wurzeln ebenso wie die Begegnung mit der totgeglaubten Großmutter und die aufkeimende Liebesgeschichte mag noch durchgehen, doch spätestens mit dem Mord war es eindeutig zu viel des Guten, denn es ist unmöglich, allen Themen glaubhaft gerecht zu werden. So kann auch der Spannungsbogen, der sich aus kleinen Sabotageakten speist, nicht lange aufrechterhalten werden und verläuft im Sande.
Die Charaktere stechen auch nicht gerade sehr hervor durch besonders sympathische Attribute, so dass der Leser sich gefühlsmäßig gar nicht erst an sie bindet, sondern ihnen eher mit Abstand begegnet und ihrem Treiben zuschaut. Ella wirkt für ihr Alter recht naiv, praktiziert die Vogel Strauß-Taktik, indem sie als Betrogene gleich einmal das Land verlässt, anstatt sich mit den Dingen auseinanderzusetzen. Andererseits ist sie so mutig, sich Gefahren auszusetzen und einer ihr völlig fremden Großmutter sofort Vertrauen zu schenken. Ein gesundes Misstrauen wäre hier vielleicht auch angebracht gewesen. Ellas Großmutter, Ryan Delany sowie die weiteren Protagonisten bleiben recht blass und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck.
„Cliffs of Moher-Dunkle Geheimnisse“ ist ein netter kurzweiliger Roman für Leser, die nicht so viel Wert auf Glaubwürdigkeit und ausgereifte sympathische Protagonisten legen, mit denen man sich identifizieren und mitfühlen kann. Für zwischendurch ganz ok, mehr leider nicht.

Veröffentlicht am 06.07.2019

New Yorker Schickerialeben

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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1899 New York City. Elizabeth Holland gehört mit ihrer Schwester Diana zur Highsociety der Stadt. Beide sind schön, reich und vor allem genießen sie ein gewisses Ansehen aufgrund ihres familiären Hintergrunds. ...

1899 New York City. Elizabeth Holland gehört mit ihrer Schwester Diana zur Highsociety der Stadt. Beide sind schön, reich und vor allem genießen sie ein gewisses Ansehen aufgrund ihres familiären Hintergrunds. Da wird kein Fehltritt toleriert, der den Ruf der Familie schädigt, und vor allem muss man den Erwartungen der Eltern gerecht werden. Als sich Elizabeth allerdings nicht in den für sie vorgesehenen Spross einer reichen Familie verliebt, sondern ihr Herz an den nicht standesgemäßen Kutscher Will verliert, muss sie dies vor allem und jedem geheim halten, denn sonst wäre nicht nur ihr Ruf schnell ruiniert, sondern auch der ihrer Familie. Wird Elizabeth ihr Geheimnis wahren können?
Anna Godbersen hat mit „Die Prinzessinnen von New York-Scandal“ einen unterhaltsamen und historisch anmutenden Roman vorgelegt, der mit jeder Menge Klischees aufwartet und auch vom Schreibstil her eine Arroganz transportiert, die dem Leser das Leben und den Snobismus der reichen Gesellschaft sehr deutlich macht. Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos und lässt den Leser gedanklich in die Vergangenheit reisen, wo er sich in die Mitte der Reichen und Schönen niederlässt, ihnen bei ihren Machtspielchen, Konkurrenzkämpfen und intriganten Plänen zusieht und dabei froh ist, kein Teil dieser Gesellschaft zu sein, wo ein Hauen und Stechen an der Tagesordnung ist, um sich den ersten Platz zu erkämpfen und zu halten. Elizabeth und Diana sind in dieser Gesellschaft groß geworden, ihnen wurde schon früh eingeimpft, mit wem sie sich zu umgeben haben und von wem sie sich fernhalten sollen, um das Ansehen der Familie zu erhalten. Innerhalb der Familie ist nicht Liebe füreinander spürbar, sondern es geht um den guten Ruf nach außen, der mit allen Mitteln gehalten werden muss, ansonsten wird man geächtet. Die Autorin lässt all dies sehr plastisch vor den Augen des Lesers vorbeiziehen und weckt damit zum einen eine gewisse Neugier, aber doch mehr den Abscheu ob dieses Verhaltens. Ein Spannungsbogen ist innerhalb dieser Handlung nicht zu finden, weshalb die Geschichte mehr oder weniger vor sich hinplätschert.
Die Charaktere sind recht simpel gestrickt und wirken aufgrund ihrer zugedachten Eigenschaften entweder sehr blass oder übertrieben. Der Leser kann sich weder mit ihnen identifizieren noch wirklich mit ihnen fühlen. So betrachtet er das Geschehen mit einem gewissen Abstand, wobei die Schwächen der Einzelnen noch deutlicher zutage treten. Elizabeth ist noch die glaubwürdigste Protagonistin, sie möchte es allen recht machen, vor allem ihrer Familie. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache, sie möchte sich nicht für ihre Familie opfern, um deren Ehre zu retten. Ihr fehlt eine Vertraute, der sie ihr Herz ausschütten kann, denn sie wirkt oftmals allein und verloren. Während Elizabeth eher zurückhaltend anmutet, ist Schwester Diana eine lebenshungrige und extrovertierte junge Frau, die alles ausprobieren will. Dienstmädchen Lina fühlt sich zu Höherem geboren und verrichtet ihre Arbeit nur widerwillig, denn sie kann die Familie nicht ausstehen, für die sie arbeitet. Elizabeth enge Freundin Penelope ist eine recht undurchsichtige Frau, die nur auf ihren Vorteil bedacht ist und der dafür jedes Mittel recht ist.
„Die Prinzessinnen von New York-Scandal“ ist eine Geschichte angefüllt mit Intrigen und Neidspielchen, unterhaltsam zu lesen, wenn man nicht zu viel erwartet. Als Lückenfüller ganz ok.