Cover-Bild Tage des Lichts
Band 3 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
(32)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 21.01.2020
  • ISBN: 9783746635668
Ulrike Renk

Tage des Lichts

Das Schicksal einer Familie

Die Hoffnung dieser Tage.

England, 1939. Ruth hat es geschafft – sie hat die nötigen Papiere für ihre Familie besorgt, die endlich nach England ausreisen darf. Zusammen wollten sie alles in Bewegung setzen, um ihre Verwandten noch nachzuholen. Aber dann erklärt England Deutschland den Krieg. Ruth wähnte sich bislang in Sicherheit, aber was geschieht, wenn die Deutschen das Land nun angreifen? Sie setzt alles daran, dass sie zusammen nach Amerika fliehen können. Doch der Krieg droht ihre Pläne zunichtezumachen ...

Bestsellerautorin Ulrike Renk erzählt eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Hoffnung und Angst

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Ruth hat in England alles dafür getan, um ihre Familie zu holen. Sie hat sich um die nötigen Papiere gekümmert und kann nun nichts mehr tun, als abwarten. Obwohl die schwere Arbeit auf dem Hof der Sandersons ...

Ruth hat in England alles dafür getan, um ihre Familie zu holen. Sie hat sich um die nötigen Papiere gekümmert und kann nun nichts mehr tun, als abwarten. Obwohl die schwere Arbeit auf dem Hof der Sandersons ihr kaum Zeit lässt, sind ihre Gedanken doch immer bei ihrer Familie. Nur wenige Tage vor Kriegsbeginn kommen ihre Eltern und ihre Schwester Ilse an. Obwohl sie froh sind, dass die Überfahrt noch rechtzeitig geklappt hat, sind da natürlich auch die Sorgen um die anderen Familienmitglieder in Deutschland. Schon kurz darauf muss sich Ruth wieder von ihren Eltern verabschieden, die eine kleine Wohnung in Aussicht haben. Wiedergibt es eine Trennung, die Ruth sehr schwerfällt, aber sie muss ihren Vertrag erfüllen. Die Nachrichten werden immer bedrohlicher und die Angst vor einem Angriff der Deutschen immer stärker. Wird es den Meyers gelingen, eine Passage nach Amerika zu bekommen?
Dieses Buch ist nun schon der dritte Band um die jüdische Familie Meyer, die mir mit jedem Band mehr ans Herz gewachsen ist. Es ist schrecklich, was ihnen passiert und noch erschreckender ist, wenn man bedenkt, dass die Autorin Ulrike Renk diese Geschichte nach den Tagebüchern der realen Ruth Meyer erzählt.
Ruth ist siebzehn Jahre alt, als sie ihre Familie verlässt, um sich in England darum zu kümmern, dass ihre Familie auch ausreisen kann. Sie muss bei den Sandersons hart arbeiten. Olivia nutzt sie schamlos aus, aber Freddy ist freundlich und verständnisvoll. Obwohl Ruth Stärke beweist, hat sie auch Angst. Zum Glück gibt es die kleine Jill, die wirklich sonnig ist und Ruth manchmal ablenkt. Bei all dem Schlimmen, was Ruth erleben musste, hat sie aber auch immer wieder Glück und trifft freundliche und hilfsbereite Menschen, wie zum Beispiel die Nebels, die ihr immer wieder helfen, oder die herzliche Daisy, die sich für Ruth einsetzt. Aber Ruth muss leider auch feststellen, dass es Vorurteile und Rassismus überall gibt. Die Gedanken, die Ruth immer wieder durch den Kopf gehen, sollte eine junge Frau in ihrem Alter nicht haben müssen. Aber sie hat so viel Schlimmes erlebt, dass ihr Urvertrauen beschädigt wurde. Ich wünsche ihr, dass es irgendwann wieder zurückkommt, befürchte aber, dass es bei, was sie erlebt hat, kaum möglich ist.
Zwischendurch gab es auch Einschübe, wie es den anderen in Deutschland ergeht. Da wissen wir mehr als Ruth und ihre Familie, die vergeblich auf Nachricht warten. Aretz ist immer noch für die Familie da. Er und seine Familie sind wirklich tolle mitfühlende Menschen, die aber auch sehr vorsichtig sein müssen.
Die Geschichte über die Familie Meyer geht einem wirklich sehr nah. Sie haben Haus und Besitz verloren, man hat ihnen die Menschenrechte genommen und auch ihre Heimat. Werden sie sich jemals wieder irgendwo zu Hause fühlen?
Man sollte meinen, dass die Menschen aus der Vergangenheit gelernt haben. Leider zeigt die Realität, dass es nicht so ist und das ist erschreckend. Umso wichtiger ist es, dass wir uns immer wieder erinnern.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Harte Zeiten

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„...Warum tut niemand etwas dagegen? Die Welt müsste doch aufstehen, müsste sich erheben gegen Hitler und seine Schergen...“

Es sind Ruths Worte, Worte einer vorsichtigen Anklage. Die 18jährige Ruth ist ...

„...Warum tut niemand etwas dagegen? Die Welt müsste doch aufstehen, müsste sich erheben gegen Hitler und seine Schergen...“

Es sind Ruths Worte, Worte einer vorsichtigen Anklage. Die 18jährige Ruth ist Jüdin. Ihr ist es 1939 gelungen, eine Anstellung in England zu bekommen. Nun setzt sie alle ihre Kraft dafür ein, ihre Eltern und ihre jüngere Schwester Ilse nachzuholen. Ihr bleibt nur wenig Zeit, dann ist eine Entlassung ihres Vaters aus dem KZ nicht mehr möglich.
Es handelt sich um den dritten Teil der Familiensaga. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, hatte ich kein Problem der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist ausgereift und gibt die Zeitverhältnisse anschaulich wieder.
Ruth ist in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen. Ihr Leben in England stellt sie vor völlig neue Anforderungen. Sie ist Hausmädchen, Kindermädchen, Köchin und Magd auf einem Bauernhof. Olivia, die Bäuerin, hat die Arbeit nicht erfunden. Sie wähnt sich als etwas Besseres. Allerdings weiß sie, dass die Arbeit für Ruth überlebenswichtig ist – und das nutzt sie gnadenlos aus. Freddy, der Bauer, dagegen zollt Ruth Anerkennung und steht ihr in wichtigen Situationen zur Seite. Ruth schickt sich in ihr Los. Ihrer Schwester Ilse gegenüber äußert sie später:

„...Ich mache es auch für euch, aber erst einmal mache ich es wohl für mich. Ohne diese Arbeit wäre ich nicht hier. Ich. Und es war bis zuletzt nicht klar, ob ihr würdet kommen können...“

Ruths Sehnsucht nach der Familie ist in jeder Szene spürbar. Auch nach deren Ankunft in England wohnen sie weit von ihr weg. Ruth ist bis zu einem bestimmten Zeitpunkt an ihre Arbeitsstelle gebunden. Doch mit der Zeit gewinnt sie an Selbstbewusstsein.
Mit einem aber hatte sie nicht so gerechnet. Selbst in England trifft sie auf Antisemitismus. Treffend ist ein Gespräch, dass sie im Zug mit einem jungen Mann führt:

„...Nein, Sie haben mich nicht beleidigt. Sie haben mich in eine Schublade gesteckt und das, ohne mich zu kennen...“

Bei dieser Zugfahrt haben beide viel voneinander und zum Thema Vorurteile gelernt.
Und dann beginnt der Krieg. Ruths Angst nimmt zu. Sie möchte so weit weg wie möglich und hofft, dass eine Weiterreise nach Amerika möglich ist.
Gleichzeitig erfahre ich, wie sich England auf den Krieg vorbereitet. Im Dorf ist es die Hauptaufgabe, so viele Vorräte wie möglich anzulegen. Bei Fliegeralarm legt man sich in einen Graben.
Zu einem der sprachlichen Höhepunkte gehört Ruths Gespräch mit Edith. Die ist ebenfalls Jüdin, kann sich aber für andere Familien einsetzen, weil ihr Mann für die britische Regierung arbeitet. Sie erklärt Ruth:

„...Die jüdische Seele unterscheidet sich von allen anderen Seelen. Wir sind keine Rasse, kein Volksstamm mehr, wir teilen einen Glauben, und mit dem Glauben teilen wir auch ein Schicksal...“

Ab und an lässt mich die Autorin einen Blick nach Krefeld werfen, wo der Rest der Familie und gute Bekannte leben. Es sind Blicke auf eine Welt von Angst, Ausgrenzung und Diskriminierung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich werde mit Sicherheit die ersten Bände noch lesen. Mit den letzten Worten aus dem nachwort möchte ich meine Rezension beenden:

„...Lassen Sie nie wieder das geschehen, was damals hier passiert ist, und es sollte nirgendwo in der Welt geschehen. Niemals mehr...“

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Wenn du denkst es geht nicht mehr kommt ein Lichtlein her

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Obwohl wieder einige Monate Wartezeit zwischen dem 2. Band und dem aktuellen zu überbrücken waren, konnte ich bereits nach den ersten Zeilen nahtlos an die bisherige Handlung anschließen und war wieder ...

Obwohl wieder einige Monate Wartezeit zwischen dem 2. Band und dem aktuellen zu überbrücken waren, konnte ich bereits nach den ersten Zeilen nahtlos an die bisherige Handlung anschließen und war wieder ganz bei Ruth.
Seit einiger Zeit arbeitet sie als Haushaltshilfe in England auf einer Farm. Als doch verwöhntes und privilegiertes Stadtkind mit Bediensteten im Haushalt sieht ihr Tag inzwischen ganz anders aus. Neben Küche und Vieh muss sich Ruth auch noch um die 2-jährige Tochter kümmern und arbeitet fast rund um die Uhr. Aber sie lernt schnell, nicht nur die andere Sprache sondern auch die ihr bisher völlig fremden Tätigkeiten. Die Schinderei hat für Ruth derzeit nur ein Ziel - sie benötigt das Geld für die Papiere ihrer Eltern und Schwester. Und dafür würde sie alles geben! Wird die Zitterpartie ein gutes Ende nehmen?
Die anfängliche Normalität auf dem Hof weicht auch mit dem Zuspitzen der politischen Lage und Angst und Besorgnis ziehen ein. Ruth zerbricht sich den Kopf über eine Ausreise und ihre Gedanken sind oft in Krefeld.
In kleineren Rückblicken gibt es Informationen über die gegenwärtige Situation der in Krefeld verbliebenen Familienangehörigen und trotz aller Schikanen zeigt sich auch bei ihnen immer wieder einen kleinen Funken Hoffnung durch gelebte Menschlichkeit.
Ulrike Renk beschreibt auch in diesem Band wieder eindrucksvoll menschliche Schicksale, von denen es abertausende gegeben hat und über die gerade in der heutigen Zeit nicht oft genug gesprochen werden kann. Der Titel "Tage des Lichts" hat mich an das Sprichwort "Immer wenn du denkst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her" erinnert. Vielleicht hat der Glaube an dieses Lichtlein Vielen ein Weitermachen erst ermöglicht
Ulrike Renk hat es wieder geschafft, mich auf Ruths Gefühlsachterbahn mitzunehmen und mich mit ihrer Geschichte zuberühren. Nun warte ich gespannt auf den letzten Teil.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Hoffen und Bangen

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Inhalt übernommen:

Die Hoffnung dieser Tage.

England, 1939. Ruth hat es geschafft – sie hat die nötigen Papiere für ihre Familie besorgt, die endlich nach England ausreisen darf. Zusammen wollten sie ...

Inhalt übernommen:

Die Hoffnung dieser Tage.

England, 1939. Ruth hat es geschafft – sie hat die nötigen Papiere für ihre Familie besorgt, die endlich nach England ausreisen darf. Zusammen wollten sie alles in Bewegung setzen, um ihre Verwandten noch nachzuholen. Aber dann erklärt England Deutschland den Krieg. Ruth wähnte sich bislang in Sicherheit, aber was geschieht, wenn die Deutschen das Land nun angreifen? Sie setzt alles daran, dass sie zusammen nach Amerika fliehen können. Doch der Krieg droht ihre Pläne zunichtezumachen...

Meine Meinung:


In dem nunmehr dritten Buch dieser Reihe begleiten wir die junge Ruth bei ihrem Aufenthalt in England.
Es ist kein leichtes Leben, was sie auf dem Bauernhof der Familie Sanderson führt. Für ein Mädchen, was bis dahin ein sehr behütetes Leben führte,ist es eine große Umstellung und enorme Herausforderung. Allein der Gedanke, dass sie es unbedingt schaffen muss, ihre Eltern und ihre jüngere Schwester nachzuholen, lässt sie ihren schweren Alltag überstehen. Gerade noch rechtzeitig vor Ausbruch des Krieges kommen ihre Eltern auch in England an. Jedoch die Schrecken des Krieges kommen näher und so setzt die Familie alles daran, endlich nach Amerika auszuwandern.
Erneut ist es der Autorin gelungen, eine sehr emotionale Geschichte mit viel realem Hintergrund zu schreiben.Ihr Schreibstil macht es möglich, dass man zu jeder vorgestellten Person eine Beziehung aufbauen kann.
Ich habe das Buch in relativ kurzer Zeit gelesen und durchlebte dabei ein Wechselbad der Gefühle. Ich bin schon voller Vorfreude auf den nächsten und abschließenden Band dieser Reihe.

Fazit:

Von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 03.02.2020

grossartiges Buch!

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Ruth hat es geschafft, sie ist in England angekommen und hat dort Arbeit. Jetzt muss sie ihre Familie aus Deutschland so schnell wie möglich nachholen. Das Buch schließt nahtlos an den Vorgänger Zeit aus ...

Ruth hat es geschafft, sie ist in England angekommen und hat dort Arbeit. Jetzt muss sie ihre Familie aus Deutschland so schnell wie möglich nachholen. Das Buch schließt nahtlos an den Vorgänger Zeit aus Glas an. Ruth hat es geschafft die Einreisegenehmigung für ihre Eltern und ihre Schwester zu bekommen, doch jetzt muss es schnell gehen, denn der Krieg kann jeden Tag ausbrechen und dann wird es unmöglich die Familie nach England zu bringen.

Da die Geschichte, die wir hier lesen dürfen dem wahren Schicksal von Ruth Meyer nachempfunden ist, ist eigentlich klar was passieren wird. Wer die Vorgängerbücher gelesen hat weiß durch die jeweiligen Nachworte bereits, dass Ruth erst 2017 verstorben ist. Trotzdem schafft Ulrike Renk es die Spannung hoch zu halten. Man fiebert mit, ob die Eltern es wohl rechtzeitig schaffen werden und auch später, als es dann darum geht nach Amerika auszuwandern.

Was mich wieder sehr beeindruckt hat war, wie die Autorin es schafft, das Gefühlsleben der Charaktere sichtbar zu machen. Unsereins denkt sich ja, dass Ruth jetzt keine Angst mehr haben muss, sie hat es nach England geschafft, dort wird ihr nichts passieren. Allerdings ist das unser Wissensstand. Die Menschen damals wussten nicht was kommt und eine Invasion von Nazi-Deutschland wäre im Rahmen des Möglichen gewesen. Niemand wusste was kommen würde und zusätzlich stand man die Angst um die aus, die zurück bleiben mussten und nach Kriegsbeginn keine Chance mehr hatten das Land zu verlassen. Gerüchte um das was mit den Juden passierte machten damals schon die Runde, aber genaueres wusste man nicht, verlässliche Nachrichten aus Deutschland gab es nicht mehr.

Umso erstaunlicher ist es, wie Ruth ihr Schicksal meistert. Die Arbeit auf dem Hof ist hart und Ruth muss alles neu lernen. Ihre Arbeitgeberin ist missgünstig, egoistisch und ungerecht, aber deren Ehemann steht zu Ruth und erleichtert ihr so manches Mal das Leben. Wie erwachsen Ruth ist wird klar, als drei Schülerinnen im gleichen Alter auf den Hof evakuiert werden, denen man sehr anmerkt, welch angenehmes Leben sie bis jetzt führen konnten. Über all dem Alltagsleben schwebt immer die Angst. Angst um die Familie, die die in Deutschland geblieben sind und vor einer Invasion.

Mich hat dieses Buch wieder sehr beeindruckt, hat es mir doch wieder eine neue Facette des Lebens damals veranschaulicht. Ich bin gespannt auf Band vier und freue mich auf das Wiedersehen mit Ruth und ihren Verwandten.

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