Meinung:
Nachdem ich den ersten Teil der Reihe rund um Inspector Unai Ayala extrem spannend und fesselnd fand, war ich natürlich auf die Fortsetzung gespannt. Und da diese nur vier Monate nach dem Auftakt erschienen ist, konnte ich mich natürlich auch noch gut an die bisherige Geschichte erinnern, auch wenn die Autorin durchaus nochmal auf die Ereignisse eingeht und Erinnerungsstützen eingebaut hat.
Unai hat noch mit den Folgen des vergangenen Falls zu kämpfen und ist eigentlich noch gar nicht wieder im Dienst, als seine erste Liebe Annabel unter eigenartigen Umständen getötet wird.
Auch dieses Mal ist die Geschichte recht komplex und spannend und wird auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart gibt es neben der Perspektive von Unai noch kurze geheimnisvolle Kapitel aus der Sicht des Täters, die erst mit der Zeit Sinn ergeben. Die Perspektive aus der Vergangenheit beschäftigt sich mit Unais Erlebnissen in einem Ferienlager im Jahr 1992, in dem er Annabel und andere wichtige Figuren kennengelernt hat und in der man mehr zur Vergangenheit der Figuren erfährt.
Dabei muss ich sagen, dass diese Einblicke in die Vergangenheit erneut ganz interessant waren, aber es hat ein bisschen der Aha-Effekt von Teil eins gefehlt. Vieles konnte man sich schon sehr bald denken und auch wenn die Autorin es zwischenzeitlich schon noch geschafft hat, dass ich meine eigenen Vermutungen nochmal in Zweifel gezogen habe und es doch noch ein paar unerwartete Wendungen gab, war vieles aber doch von Anfang an klar ersichtlich. Deshalb war ich dieses Mal auch nicht ganz so gefesselt, wie beim grandiosen Auftakt.
Die Figuren sind definitiv besonders, die bereits bekannten werden dieses Mal noch vertieft. Unai ist schon sehr speziell und ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, weshalb er mit seinen Freunden noch befreundet ist, oder weshalb er immer genau so handelt, wie er es tut, aber ich habe ihm seine Geschichte abgenommen.
Das Ende ist auch dieses Mal wieder sehr actiongeladen und ich muss sagen, dass es mir sogar ein bisschen zu viel des Guten war. Die Sache ganz am Ende hätte ich so nicht so gebraucht, der Abschluss hätte auch ohne die zusätzliche Verwicklung sehr gut ausgereicht. So war es mir etwas oben drüber.
Sprecher Uve Teschner macht erneut einen richtig guten Job. Ich war trotz der kleineren Kritikpunkte wieder hautnah dabei und habe die Geschichte gern gehört.
Fazit:
Eine Fortsetzung, die erneut zu unterhalten weiß, aber doch hinter dem Vorgänger zurück bleibt. Die Handlung ist zwar wieder sehr komplex und spannend, aber trotz der ganzen Fallstricke, doch auch schon früh offensichtlich, weshalb mir der Aha-Effekt etwas gefehlt hat. Außerdem war mir das Ende auch ein bisschen zu übertrieben und etwas zu sehr auf unbedingt lebensgefährlich gemacht, wo es gar nicht hätte sein müssen. Da es auch viele gute Aspekte gibt und ich diese besondere Geschichte mit den speziellen Figuren und den ungewöhnlichen Orten trotzdem gerne gehört habe, vergebe ich noch ganz knappe 4 Sterne. Ich hoffe aber trotzdem, dass mich Teil drei wieder völlig von den Socken hauen wird.