Profilbild von charlie_books

charlie_books

Lesejury Star
offline

charlie_books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit charlie_books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2020

Leider nicht das, was ich sonst von den Autorinnen gewohnt bin ...

Hate Notes
0

Ich freue mich wirklich jedes Mal aufs Neue, wenn ich erfahre, dass es Nachschub von Vi Keeland und Penelope Ward geben wird, weil ich die Mischung aus humor- und gefühlvollem Schreibstil der beiden total ...

Ich freue mich wirklich jedes Mal aufs Neue, wenn ich erfahre, dass es Nachschub von Vi Keeland und Penelope Ward geben wird, weil ich die Mischung aus humor- und gefühlvollem Schreibstil der beiden total liebe. Sie beginnen ihre Geschichte immer mit einer enormen Lockerheit, bauen Neckereien und unterhaltsame Dialoge ein, bringen ihre LeserInnen zum Schmunzeln und manchmal auch richtig zum Lachen und dann kommt auf einmal die Tiefe hinzu, die der Geschichte noch einmal etwas ganz Besonderes verleiht. Ich liebe das sehr, weil die Bücher der beiden dadurch niemals zu oberflächlich, aber auch nie zu emotional und tiefgründig sind. Sie bieten quasi immer "das Beste aus beiden Welten", wenn ich genau das gerade brauche.
Allerdings muss ich sagen, dass es bei Charlotte und Reed diesmal etwas anders war ...

Charlotte, die Protagonistin, ist ein absoluter Wirbelwind und ein Mensch den man, obwohl er echt anstrengend sein kann, einfach gern haben muss. Sie ist aufgedreht, sieht immer das Positive in allem und jedem, ist sehr direkt und spricht immer aus, was sie gerade denkt oder fühlt. Charlotte ist niemand, der irgendwas in sich hineinfrisst, weil sie es auch gar nicht könnte, ohne dass es nach kurzer Zeit aus ihr herausbrechen würde. Sie ist neugierig - manchmal sogar etwas ZU neugierig -, sie hinterfragt alles und gibt erst Ruhe, wenn sie eine zufriedenstellende Antwort erhalten hat. Ich muss sagen, dass sie mich die meiste Zeit über wahnsinnig fasziniert hat, auch wenn ich ihre Gedankengänge sowie einige ihrer Handlungen nicht immer voll und ganz nachvollziehen konnte. Was ich aber unglaublich toll an ihr fand ist, dass sie trotz ihrer lockeren und etwas kindischen Art auch eine enorme Ernsthaftigkeit besitzt, die einen immer wieder aufs Neue überrascht. In Momenten, in denen man es am wenigsten erwartet, sagt sie plötzlich Dinge, die einen entweder mitten ins Herz treffen oder die einen zum Nachdenken anregen und einen auch noch eine ganze Weile danach nicht so schnell wieder loslassen. Charlotte ist mir während des Lesens des Öfteren auf den Keks gegangen und bei einigen Dinge frage ich mich auch jetzt noch, was um alles in der Welt sie sich dabei gedacht hat, aber ich kann nicht behaupten, dass sie mir in irgendeiner Weise unsympathisch war. Das Einzige, was ich wirklich an ihr zu bemängeln habe ist, dass ich sie nicht richtig zu fassen bekommen habe. Mir hat ein ruhiger Moment gefehlt, in dem ich hätte eine Verbindung zu ihr aufbauen können. Irgendwie ist sie mir während des Lesens einfach immer wieder entglitten.

Mit Reed bin ich, leider, den gesamten Verlauf der Geschichte über nicht richtig warm geworden. Von der allerersten Sekunde an ist er distanziert, grüblerisch, herrisch und unfreundlich. Er gibt sich nach außen hin wahnsinnig arrogant, obwohl er dies eigentlich gar nicht ist und ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass das "charmant" für "arrogant-charmant" dazukommt, aber das ist es nie. Man lernt ihn natürlich nach und nach immer näher kennen, bekommt einen Einblick in seine Gedanken und Gefühle und irgendwann auch eine Erklärung für sein Verhalten. Jedoch ändert diese leider rein gar nichts daran, wie er sie verhält. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass jetzt der Wendepunkt gekommen ist, an dem endlich einsieht, dass es so nicht weitergehen kann und aus sich herauskommt, hat er sich nur noch mehr hinter seinen hochgezogenen Mauern versteckt. Und auch, wenn ich nachvollziehen kann, warum er dies zu Beginn eine ganze Zeit lang gemacht hat, finde ich es sehr schade, dass er es bis kurz vorm Ende durchgezogen hat. Ich liebe komplizierte oder gebrochene Charaktere und habe überhaupt kein Problem damit, wenn sie es einem als LeserIn sowie sich selber eine Zeit lang schwermachen. Aber eben nur, wenn dann irgendwann auch der Punkt kommt, an dem die Person sich öffnet und eine erkennbare Veränderung stattfindet. Bei Reed war das leider nicht der Fall. Auch wenn seine andere Seite - die weiche, fürsorgliche und liebenswerte Seite - definitiv existiert und immer mal wieder kurz durchkam, so ist sie eben doch nie geblieben. Und das hat mir gefehlt. Ich wollte, dass er diese Seite sowohl mit Charlotte als auch mit mir teilt. Ich wollte mit ihm mitfühlen und ihn verstehen können. Aber genau das habe ich leider nicht bekommen.

Die Liebesgeschichte der beiden ist sowohl mehr als nur das als auch in gewisser Weise weniger. Das erste Aufeinandertreffen der beiden ist alles andere als erfreulich und auch viele ihrer Begegnungen danach kann man nicht gerade als "nettes Treffen" bezeichnen. Sie geraten immer wieder aneinander, denn während Charlotte einfach Charlotte ist und versucht, eine andere Seite von Reed hervorzubringen, stößt er ihr immer und immer wieder vor den Kopf. Das ist es auch, was diesmal anders ist als in den anderen Büchern von Vi und Penelope - hier gibt es keine Lockerheit, keine Unterhaltsamen Dialoge und keine Neckereien zwischen den beiden. Alles wirkt irgendwie immer verkrampft und angespannt. Es dauert sehr lange bis sich das Ganze zwischen ihnen überhaupt mal langsam in eine andere Richtung entwickelt und dann ist es leider so, dass man die kleinen Veränderungen zwar sehen, sie aber nicht fühlen kann. Ich habe die Anziehung zwischen ihnen spüren können, ebenso wie die leichten Annäherungen. Aber was mich absolut nicht erreichen konnte, waren die tieferen Gefühle. Dafür hat es mir bei Reed zu lange gedauert, bis er sich Charlotte gegenüber nicht mehr wie der allergrößte Trottel verhalten hat. Ich hätte mir mehr Nähe gewünscht, mehr wichtige Gespräche, mehr Offenheit von seiner Seite aus und Momente, die mich fühlen lassen, was zwischen den beiden passiert. Diese habe ich hier einfach vermisst, was wirklich sehr schade ist. Trotzdem gab es aber natürlich einige schöne Momente zwischen ihnen, die ich während des Lesens sehr genossen habe. Abgesehen davon enthält ihre Liebesgeschichte noch eine ganz ganz tolle und wichtige Message, die ganz wundervoll mit in das Buch eingebaut worden ist und deren Bedeutung mir mehr als gut gefallen hat.

Was das Ende angeht und auch eine bestimmte Sache, die kurz vor dem Ende passiert - damit bin ich nicht wirklich zufrieden. Nicht nur, dass hier alles viel zu schnell passiert und auch viel zu schnell abgehandelt und abgehakt wird - es ist generell zu viel. Dieser eine bestimmte Moment zum Ende hin, der alles hätte verändern sollen, hat für mich einfach ganz und gar nicht gepasst. Alles ging so schnell, dass ich nicht mal die Zeit hatte, es richtig zu verarbeiten und mich dementsprechend auch hier leider wieder emotional überhaupt nicht erreicht gefühlt habe. Davon war ich wirklich ziemlich enttäuscht und hier bin ich der Meinung, das man diese Geschichte definitiv hätte anders und besser enden lassen können.

Zusammengefasst muss ich sagen, dass ich mir von diesem Buch mehr erhofft habe und ich tatsächlich zum ersten Mal ein wenig von den beiden Autorinnen enttäuscht worden bin. Mir hat die sonstige Lockerheit gefehlt, ebenso wie es mir gefehlt hat, dass ich wirklich mit den Charakteren mitfühlen konnte. Die Liebesgeschichte hatte Potential, das leider nicht vollkommen genutzt worden ist und das Ende war einfach nur unpassend. "Hate Notes" lässt sich gut und schnell lesen, ist in keiner Weise ein schlechtes Buch und für Zwischendurch sicherlich super geeignet - aber es ist nicht das, was ich von Vi Keeland und Penelope Ward sonst gewohnt bin und so liebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2020

Eine süße und leichte Geschichte für zwischendurch ...

Midnightsong. Es begann in New York
0

Als ich "Midnightsong - Es begann in New York" entdeckt und mir den Klappentext durchgelesen habe, hat dieser mich sofort angesprochen. Ich bin ein absoluter Fan von Rockstargeschichten, weshalb ich mich ...

Als ich "Midnightsong - Es begann in New York" entdeckt und mir den Klappentext durchgelesen habe, hat dieser mich sofort angesprochen. Ich bin ein absoluter Fan von Rockstargeschichten, weshalb ich mich auch so sehr auf dieses Buch gefreut habe! Erzählt wird die Geschichte nur aus der Sicht von Lynn, was ich etwas schade fand, weil es daher umso schwieriger war, eine wirkliche Beziehung zu Ryle, dem Protagonisten, aufzubauen. Es gibt schöne kurze Kapitel, der Schreibstil der Autorin ist unglaublich leicht und flüssig und das Buch lässt sich sehr schnell und gut lesen.

Lynn ist gerade frisch in New York angekomen und noch dabei, sich dort ihr neues Leben aufzubauen. Sie hat einen genauen Plan, wie dieses aussehen soll und verfolgt diesen auch ehrgeizig. Man lernt sie als sehr sympathischen, angenehmen und herzlichen Menschen kennen, jedoch war sie mir an einigen Stellen zu unschlüssig. An ihrem Verhalten hat man ihr oftmals noch ihr junges Alter angemerkt und es wurde deutlich, dass sie manchmal eben doch noch nicht so genau weiß, was sie will. Es hat mich, vor allem zum Ende hin, ziemlich gestört, dass sie sich nie wirklich festlegen konnte. Ihre Gedanken und Gefühle waren ein einziges Chaos und daher für mich nur schwer nachzuvollziehen und auch die Tatsache, dass sie ihre Meinung immer wieder ändert, hat dazu geführt, dass ich sie sehr oft überhaupt nicht verstanden habe. Zudem ist sie auf jeden Fall jemand, der sich schnell von einer Idee mitreißen lässt und hin und wieder auch vorschnell handelt. Ich finde, dass das in ihrem Alter noch gar nicht Problem ist, jedoch war sie mir als Protagonistin dadurch einfach zu anstrengend.

Zu Ryle konnte ich nur sehr schlecht eine Beziehung aufbauen, was vor allem daran gelegen hat, dass man keine Kapitel aus seiner Sicht hatte und das, was man von ihm zu sehen und hören bekommen hat, relativ blass war. Er ist sympathisch, charmant und scheint auch sehr ehrlich zu sein, jedoch hat mir beim ihm seine wirkliche Persönlichkeit gefehlt. Er war für mich nicht greifbar, kein authentischer Charakter und niemand, an den ich mich später noch erinnern werde. Auch sein Verhalten war, ebenso wie das von Lynn, oftmals sehr widersprüchlich. Ich hatte das Gefühl, dass ich nie so genau weiß, wo ich gerade bei ihm dran bin, was mich nicht nur manchmal verwirrt, sondern auch dazu geführt hat, dass ich echt frustriert war. Was mir beim ihm jedoch echt gut gefallen hat, war seine tiefgründige Ader, die immer mal wieder zum Vorschein kam. Er hat viele wirklich schöne Dinge gesagt - Dinge, die voller Emotionen stecken und die einen selber zum Nachdenken anregen. Ansonsten hätte ich mir aber beim ihm allgemein mehr Tiefe und etwas gewünscht, an dem ich ihn hätte zu fassen bekommen können.

Die Liebesgeschichte, um die es sich in diesem Buch hauptsächlich dreht, hat bei mir für gemischte Gefühle gesorgt. Auf der einen Seite ist es so, dass mir die erste Begegnung von Lynn und Ryle wirklich super gut gefallen hat. Da ist gleich eine Verbindung zwischen ihnen zu sehen, die neugierig auf das macht, was im Laufe der Geschichte noch folgen wird. Während der Entwicklung ihrer Beziehung erleben die beiden, dadurch dass Ryle nun mal ein Rockstar ist, unglaublich viel. Dieses Buch gibt einem selten mal eine Pause zum Durchatmen und ein Ereignis jagt das Nächste. Dadurch hat mir das Lesen wirklich viel Freude bereitet und ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß. Jedoch muss ich sagen, dass mir auf der anderen Seite die Verbindung, bei der ich am Anfang dachte, dass sie zwischen den beiden bestehen würde, sowie allgemein die Gefühle vollkommen gefehlt haben. Ich bin bei den scheinbar wunderschönen Momenten nicht dahingeschmolzen, habe nicht mit den beiden gelitten, als es unschön wurde und konnte generell einfach nicht mit ihnen mitfühlen- oder fiebern. Dafür waren sich beide, vor allem aber Lynn, zu unsicher über das, was sie wirklich wollen, haben zu oft ihre Meinung geändert, waren zu unentschlossen und sprunghaft. Für mich gab es hier keine tiefer gehenden Gefühle, was ich unfassbar schade finde.

Eine sehr sehr schöne Ergänzung in diesem Buch waren für mich dafür die anderen Bandmitglieder, sowie Ryle's Bodyguard. Dank ihnen gibt es immer mal wieder unterhaltsame Dialoge und Momente, die einen zum Schmunzeln bringen. Zudem ist deutlich zu sehen, dass sie mehr als nur eine Band sind - eher eine kleine Familie. Und sowas liebe ich. Eine kleine Gemeinschaft, in der Zusammenhalt und Loyalität herrscht und jeder den anderen unterstützt. Und genau das ist hier der Fall.

Insgesamt hat mir die Geschichte auf jeden Fall gut gefallen und mich unterhalten, jedoch konnte sie mich weder fesseln noch berühren. Ich bin sehr schnell durch das Buch durchgekommen und hatte auf jeden Fall Freude beim Lesen, weshalb ich sagen würde, dass "Midnightsong - Es begann in New York" ein schönes und leichtes Buch für zwischendurch ist, wenn man nicht gerade die allergrößten Gefühle und die emotionalste Liebesgeschichte erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Heiße und prickelnde Liebesgeschichte, bei der mir jedoch die Tiefe und das Gefühl gefehlt haben ...

Dirty Neighbor
0

Ich habe mich riesig gefreut, als ich erfahren habe, dass endlich wieder ein neues Buch von Sarah Saxx geben wird und für mich war von Anfang an klar, dass ich es auf jeden Fall lesen muss. Der Klappentext ...

Ich habe mich riesig gefreut, als ich erfahren habe, dass endlich wieder ein neues Buch von Sarah Saxx geben wird und für mich war von Anfang an klar, dass ich es auf jeden Fall lesen muss. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und die Vorfreude war groß. Als das Buch dann bei mir ankam, war die Freude noch viel größer und ich habe auch gleich mit dem Lesen begonnen. Allerdings ist mir relativ schnell aufgefallen, dass mir diesmal irgendetwas fehlt. Der Schreibstil hat mir wie immer unglaublich gut gefallen und dafür gesorgt, dass sich die Geschichte echt schnell lesen lässt. Auch der Humor ist nicht zu kurz gekommen, jedoch haben mir diesmal die Gefühle gefehlt. Das Tiefgründige & Emotionale, was ich sonst so in Sarah Saxx Büchern liebe, konnte ich hier nicht finden. Und während ich am Anfang noch dachte, dass diese vielleicht später noch auftauchen würden, musste ich am Ende feststellen, dass ich vergeblich gewartet habe.

Was mir gleich am Anfang aber sehr gut gefallen hat, war die Idee mit den gegenüberliegenden Wohnungen. Ich musste sofort an das Musikvideo zu "You Belong With Me" von Taylor Swift denken und im Verlauf der Geschichte wurden die Parallelen immer deutlicher. Das fand ich absolut klasse, weil es einfach etwas Neues ist, was ich so bisher noch nicht gelesen habe und die Umsetzung der Idee ist der Autorin wirklich super gelungen. Das Kennenlernen zwischen Jaime und Ralph findet dadurch anders statt - nämlich wortlos durch zwei Fensterscheiben. Allerdings sind Worte hier auch erstmal gar nicht nötig, denn die beiden lassen Taten sprechen. Und es wird heiß. Sehr heiß. Die Anziehungskraft ist deutlich zu spüren, man fiebert mit und kann die intensiven Momente absolut genießen. Intimität, Anziehung und explosive Emotionen kommen hier nicht zu kurz und sorgen dafür, dass das Lesen wirklich Freude macht. Allerdings gibt es immer mal wieder langatmige Passagen, die sich ziemlich in die Länge gezogen haben. Hier hatte ich manchmal das Gefühl, dass nicht wirklich viel passiert und die Handlung nicht vorangetrieben wird. Man könnte jetzt sagen, dass man diese als Ausgleich zu den heißen und intensiven Szenen ansehen kann, aber in meinen Augen waren sie leider eher etwas störend.

Jaime mochte ich als Protagonistin sehr gerne. Sie ist super sympathisch, sehr authentisch und viel selbstbewusster, als es auf den ersten Blick scheint. Dadurch hat sie es geschafft, mich immer wieder zu überraschen. Denn während ihre Gedanken eher schüchtern klingen, sind ihre Handlungen immer genau das Gegenteil dessen, was man von ihr erwarten würde. Sie hat keine Probleme damit zu sagen, was sie will, ist eine wirklich ehrgeizige Frau und macht den Eindruck, als wäre sie jemand, den man gerne um sich hat. Ihr ist in der Vergangenheit Unschönes widerfahren und ihr Umzug nach New York, sowie ihr Arbeitsplatzwechsel sollen der Neustart sein, den sie so dringend braucht.

Bei Ralph habe ich etwas länger gebraucht, um mit ihm warm zu werden, aber je näher man ihn kennenlernt, desto sympathischer wird auch er einem. Er ist sexy, charmant und humorvoll, hat aber Probleme damit, sich einer Frau ganz zu öffnen. Denn er hat vor einiger Zeit ebenfalls etwas Unschönes erleben müssen, das ihn noch immer sehr stark prägt. Da kommt ihm seine neue und heiße Nachbarin für ein lockeres Abendteuer natürlich gerade gelegen. Auch, wenn er Jaime lange Zeit nicht alles von sich gibt und es nicht schafft, sich ihr über seine Vergangenheit anzuvertrauen, habe ich es geliebt, wie er sie behandelt. Er zeigt deutlich, was er will & redet hierbei nicht lange um den heißen Brei herum, ist aber unglaublich liebe- und respektvoll. Die Mischung aus draufgängerisch und aufmerksam hat mir an ihm besonders gut gefallen und dafür gesorgt, dass ich ihn nach und nach selbst immer toller fand.

Ich habe bei den beiden ihr Kennenlernen geliebt, ich mochte die Entwicklung ihrer Beziehung und ich habe mit ihnen mitgefiebert. Aber was mir leider wirklich gefehlt hat, waren die Gefühle zwischen den beiden. Ich hätte mir hier einfach mehr Tiefe gewünscht, mehr greifbare Emotionen, die einen auch mitFÜHLEN lassen. Wären diese vorhanden gewesen, hätte mir dieses Buch noch einmal viel besser gefallen, aber so konnte es mich leider nicht so berühren, wie ich es mir gewünscht hätte.

Ein kleines Highlight für mich, über das ich hier sehr froh war, ist die Freundschaft von Jaime zu ihrer besten Freundin Kelly. Diese habe ich im Laufe der Geschichte ebenfalls sehr ins Herz geschlossen und die gemeinsamen Momente der beiden habe ich sehr genossen. Ansonsten muss ich sagen, dass mir die Geschichte zwar definitiv gut gefallen hat, sie mich jedoch nicht umhauen konnte und dieses Buch in meinem Augen auch das bisher schwächste von Sarah Saxx ist. Lesenswert ist sie aber auf jeden Fall trotzdem, vor allem dann, wenn man auf heiße und prickelnde Liebesgeschichten steht und nichts unbedingt Tiefergehendes sucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2019

Konnte meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen ...

180 Seconds - Und meine Welt ist deine
1

Als ich dieses Buch zum ersten Mal in der Programmvorschau vom LYX Verlag gesehen habe, war für mich direkt klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Nicht nur das Cover und seine wunderschönen Farben haben ...

Als ich dieses Buch zum ersten Mal in der Programmvorschau vom LYX Verlag gesehen habe, war für mich direkt klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Nicht nur das Cover und seine wunderschönen Farben haben meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern auch der Klappentext hat mich absolut angesprochen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir super leicht gefallen und mit dem Schreibstil der Autorin bin ich gleich sehr gut klargekommen. Das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen und ist dabei so geschrieben, dass es einen mit den Charakteren mitfühlen lässt.

Allison ist für mich eine unglaublich authentische Protagonistin. Sie tut sich schwer damit, Gefühle zuzulassen und noch schwerer damit, diese zu zeigen. Die vielen Jahren in verschiedenen Pflegefamilien haben sie sehr stark geprägt und das kann man in jeder einzelnen Lebenssituation sehen. Sie lebt zurückgezogen in ihrem Schneckenhaus und hat tagtäglich mit immer wiederkehrender Panik und ständiger Angst zu kämpfen. Was mir bei ihr unglaublich gut gefallen hat ist, dass man - zumindest zu Beginn sowie auch nochmal zum Ende der Geschichte hin - ihre ständige innerliche Zerrissenheit beim Lesen deutlich spüren kann. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt ist unglaublich echt und emotional dargestellt, sodass sie in einem während des Lesens etwas berührt. Wirklich sehr schön mit anzusehen finde ich die charakterliche Entwicklung, die sie innerhalb dieses Buches durchmacht. Allerdings muss ich hierbei sagen, dass mich die ständigen Zeitsprünge ziemlich gestört haben. Oftmals hatte ich dadurch nämlich das Gefühl, etwas Wichtiges verpasst zu haben, weswegen ich einiges nicht so ganz nachvollziehen konnte. Ich hätte mir gewünscht, mehr von den Momenten zu bekommen, in denen man eindeutig sieht, dass sich gerade etwas in Allison's Leben verändert.

Esben war mir vom ersten Moment an eigentlich echt sympathisch. Ihn lernt man als einen sehr offenen, ehrlichen und liebevollen jungen Mann kennen, der mit ganzem Herzen bei seinen Sozialen Projekten dabei ist. Er sagt innerhalb der Geschichte unglaublich viele inspirierende Dinge, von denen man einige für sein eigenes Leben mitnehmen kann. Besonders gemocht an ihm habe ich, dass er immer geradeheraus sagt, was er denkt und fühlt und besonders Allison gegenüber kein Problem damit hat, sein Interesse offen zu zeigen. Allerdings muss ich sagen, dass er leider ein etwas blasser Charakter ist. Wenn es um die Sozialen Projekte geht, dann ist er leidenschaftlich & voll und ganz dabei. Und im Bezug auf diese kann man bei ihm auch die verschiedensten Emotionen sehen. Ansonsten und besonders im Bezug auf Allison scheint er aber einfach nur eines zu sein - nämlich perfekt. Und wenn wir alle mal ehrlich sind, dann ist es doch so, dass uns unperfekt perfekte Charaktere deutlich lieber sind, oder nicht? Solche, mit denen man sich identifizieren und in deren Gefühlslange man sich hineinversetzen kann. Genau das hat mir bei ihm nämlich leider die meiste Zeit über gefehlt.

Dadurch, dass ich dieses Buch innerhalb einer Leserunde von der Lesejury gelesen habe und die Geschichte dort in drei Abschnitte eingeteilt war, kann ich das Gesamtpaket auch dementsprechend am besten bewerten. Für mich ist es nämlich tatsächlich so, dass ich sowohl den Anfangs- als auch den Endteil absolut geliebt habe, er mich emotional berühren konnte und mich mit den Charakteren hat mitfühlen lassen, der Mittelteil hingegen deutlich schwächer war. Was die Liebesgeschichte betrifft ist das Kennenlernen zwischen Allison und Esben definitiv mein Highlight. Nicht nur, dass die Idee mit den 180 Sekunden mal etwas ganz anderes ist - nein, mich hat vor allem die Umsetzung dieser Idee fasziniert. Diese drei Minuten sind so intensiv, gefühlvoll und vor allem besonders, dass sie mich einen Moment lang sprachlos zurückgelassen haben. Die Beschreibung dessen, wie Allison die unterschiedlichsten Emotionen in einen einzigen Blick hinein fließen lässt, hat mich total catchen können. Ich habe die Verbundenheit der beiden vom ersten Moment an geliebt, ebenso wie die Tatsache, dass diese drei Minuten der Beginn einer krassen Wende in Allison's Leben sind. Danach hat die Geschichte aber für mich etwas zu sehr vor sich hingeplätschert. Zeitweise ist das Ganze wie eine rosarote Welt in der alles glatt läuft und nichts wirklich Spannendes passiert, was ich sehr schade finde. Allerdings kommt nach diesem kleinen Tief auch wieder ein Hoch, was die Geschichte für mich dann doch wieder gerettet hat. Hier wird es nämlich wieder emotional, ergreifend und traurig und das Buch konnte mich an dieser Stelle auch wieder sehr berühren.

Ein besonderes kleines Highlight waren für mich zwei Nebencharaktere, die ich beide unfassbar schnell und doll in mein Herz geschlossen habe. Sie beide sind unglaublich wichtiger Bestandteil sowohl von Allison's Leben als auch von der Geschichte allgemein und haben einen deutlichen Beitrag dazu geleistet, dass mir das Buch trotz schleppendem Mittelteil so gut gefallen hat. Sie sind wichtig für bestimmte Schlüsselmomente und sorgen für jede Menge Gefühl. Ich verrate euch extra nicht, um welche beiden Nebencharaktere es sich handelt, bin mir aber sicher, dass ihr das - sobald ihr das Buch lest - sehr schnell selbst herausfinden werdet.

Alles in allem muss ich sagen, dass mir dieses Buch wirklich gut gefallen hat. Gäbe es den zu perfekten und zu langatmigen mittleren Teil nicht und wäre Esben greifbarer und weniger blass gewesen, hätte es mir mit Sicherheit noch viel besser gefallen, aber so konnte es meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen.

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2019

Gefühlsmäßig wow, inhaltlich naja ...

Bring Down the Stars
0

Ich habe mich schon vor längerer Zeit in den Schreibstil von Emma Scott und die Geschichten, die sie schreibt, verliebt. Und genauso verliebt wie ich in ihren Schreibstil bin, bin ich auch in dieses wunderschöne ...

Ich habe mich schon vor längerer Zeit in den Schreibstil von Emma Scott und die Geschichten, die sie schreibt, verliebt. Und genauso verliebt wie ich in ihren Schreibstil bin, bin ich auch in dieses wunderschöne Cover von "Bring Down the Stars". Als ich es das erste Mal gesehen habe, dachte ich nur: Wow, wie unfassbar schön wird das in deinem Bücherregal aussehen! Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, steht es an seinem Platz und strahlt mich wirklich wie ein funkelnder Stern an.

»Weißt du, warum die Morgendämmerung so schön ist? Weil jeder Tag die Möglichkeit von etwas Wunderbarem birgt. Du musst nur bereit sein dafür.«

Es fällt mir wirklich unglaublich schwer, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, weil beide ein absolutes Chaos sind. Wenn ich dieses Buch als Gesamtheit betrachte, hat es mir wirklich gut gefallen. Etwas anderes zu behaupten, wäre gelogen. Andererseits gibt es einige Dinge, die mich tierisch gestört und während des Lesens aufgeregt haben. Dinge, die ich absolut nicht verstehen und nachvollziehen konnte. Und Dinge, die mich besonders am Verstand der Protagonistin haben zweifeln lassen. Ziehe ich aber anhand meiner Kritikpunkte Sterne bei der Bewertung ab, stimmt diese nicht mehr mit meiner Meinung zur Gesamtheit des Buches überein. Also stellt sich mir die Frage: Wie bewerte ich dieses Buch "richtig"?

»Ich liebe es, wie ein paar sorgfältig ausgewählte Worte so tiefgehende Reaktionen hervorrufen oder dich etwas Echtes fühlen lassen, weißt du?«

Autumn ist, wenn man mal von einigen ihrer Entscheidungen und ihrer Blindheit in diesem Buch absieht, eine wirklich sympathische und offenherzige Protagonistin bei der man meinen könnte, dass man sie einfach gern haben muss. Allerdings habe ich sie die meiste Zeit über einfach nicht verstanden. Sie klammert sich krankhaft an ihrer Vorstellung von Romantik fest und wird dadurch vollkommen blind für die Dinge, die sich vor ihren Augen abspielen. Sie trifft Entscheidungen, die nur sehr schwer nachvollziehbar sind und scheint nicht zu sehen, was für einen selbst als Leser / Leserin vollkommen offensichtlich ist. Deshalb ist es auch so, dass ich sie mehr als nur einmal gerne wachgerüttelt und ihr klargemacht hätte, wie unglaublich richtig sie mit ihrem Bauchgefühl liegt und wie unfassbar falsch dafür ihre Schlussfolgerungen sind. Autumn hat die ganze Zeit über etwas wunderbar Wertvolles vor sich und müsste nur danach greifen, aber leider schaut sie in die vollkommen falsche Richtung und streckt sich nach etwas aus, das nicht ist, was es vorgibt zu sein.

Kennt ihr das, wenn es zwei tolle Typen in Büchern gibt und ihr könnt euch einfach nicht zwischen ihnen entscheiden? Ja, so ist es in diesem Buch nicht.
Connor konnte ich tatsächlich von Anfang an nicht leiden. Er war für mich absolut nicht tiefgründig genug. Er ist beliebt, er scheint 24/7 ein Lächeln zu lächeln, in dem man "sich sonnen" möchte und steht ansonsten unter enormen Druck seiner Eltern. Zusammengefasst sind das die drei Dinge, die Connor ausmachen und das war mir einfach zu wenig. Besonders im Bezug auf Autumn war er mir viel zu oberflächlich und auch sonst muss ich sagen, dass ich in ihm nie den wunderbaren besten Freund sehen konnte, den Weston in ihm sieht.
In diesen habe ich mich dafür umso mehr selber verliebt. Er ist ein mehr als tiefgründiger und gut durchdachter Charakter. Er ist poetisch, gefühlvoll, hilfsbereit und hat ein unfassbar großes Herz. All diese Dinge versteckt er zwar hinter einer Mauer aus Distanz und Mürrischkeit, aber sie sind da. Und je näher man ihn kennenlernt, desto mehr Einblick bekommt man in sein wahres Ich. Zudem ist er in meinen Augen viel zu gut für Connor gewesen. Die Loyalität und Selbstlosigkeit, die Wes in die Freundschaft der beiden eingebracht hat, hat Connor meiner Meinung nach nicht verdient und hätte sie selber, wäre die Situation andersherum gewesen, Wes in diesem Maße auch niemals so entgegengebracht.

Wir nehmen die Liebe an, von der wir glauben, dass wir sie verdienen.

Die Liebesgeschichte in diesem Buch hat für mich die meiste Zeit über nur in meinen eigenen Hoffnungen stattgefunden. In Hoffnungen, die sich mit jeder wunderschönen Nachricht, die Wes in Connor's Namen an Autumn geschrieben hat, immer weiter in Luft aufgelöst haben. Dadurch, dass man als Leser / Leserin ja weiß, dass all die schönen Worte von Wes stammen, baut man automatisch eine Beziehung zu ihm und nicht zu Connor auf. Und deshalb sagen einem die eigenen Gefühle auch ganz eindeutig, dass nicht Connor zu Autumn gehört, sondern eben Wes. Ich war während des Lesens mindestens genauso hin- und hergerissen wie er und konnte die "schönen" Momente zwischen Connor und Autumn leider überhaupt nicht genießen. Weil es sich für mich eben einfach falsch angefühlt hat und mein Herz sich bereits an eine andere Liebesgeschichte gehangen hat.

»Das Gute fühlt sich unerreichbar an. Ich hatte mal etwas Gutes und habe es verloren.«

Warum ich am Anfang der Rezension sage, dass ich dieses Buch gut fand, obwohl ich doch so viel zu kritisieren habe? Gute Frage. Ich glaube, eine wichtige Rolle spielt dabei, dass ich gefühlsmäßig so sehr in der Geschichte drin war. Ich habe gehofft und bin verzweifelt gewesen. Ich habe mich unfassbar aufgeregt und fast den Verstand verloren. Ich bin bei Wes Worten dahingeschmolzen und habe mit ihm zusammen geliebt. Und ich war innerlich manchmal echt zerrissen. Emotional hat mich die Geschichte einfach total mitgenommen. Nicht die Liebesgeschichte die da ist, sondern die Liebesgeschichte, die eine hätte werden können. Zudem habe ich habe die Momente und Gespräche zwischen Wes und Autumn geliebt und meine Highlights waren die Kapitel aus seiner Sicht. Weil diese so unglaublich gefühlvoll und vor allem echt geschrieben sind und es somit schaffen, einen zu berühren.

Naja, und dann ist da noch das Ende. Das Ende mit einem ganz schrecklich fiesen Cliffhanger, bei dem man sich nur denkt: Ich brauche den zweiten Band und das am besten gestern schon! Keine Ahnung, was mich in der Fortsetzung erwarten wird und keine Ahnung was ich selbst erwarte. Ich bin mir nicht mal mehr sicher ob ich irgendwelche Hoffnungen haben oder mich einfach vollkommen erwartungs- und hoffnungslos drauf einlassen soll. Klar ist nur, dass ich wahnsinnig gespannt darauf bin, in welche Richtung die Autorin diese Geschichte von nun an lenken wird und ich es kaum erwarten kann, dass "Light up the Sky" endlich erscheint, damit ich weiterlesen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere