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Veröffentlicht am 10.02.2020

Etwas schwächer als Band 1

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In diesem zweiten Teil der Reihe geht es um Zelda und Malik, die besten Freunde von Tamsin und Rhys. Man kann dieses Buch jedoch auch lesen, ohne den ersten Teil zu kennen. Wieder wird die Geschichte abwechselnd ...

In diesem zweiten Teil der Reihe geht es um Zelda und Malik, die besten Freunde von Tamsin und Rhys. Man kann dieses Buch jedoch auch lesen, ohne den ersten Teil zu kennen. Wieder wird die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt.

Zelda liebt bunte Haare, bunte Nägel und ausgefallene Kleidung. Sie ist ein sehr geselliger und sehr ehrlicher Mensch, der mit seiner Meinung nicht hinterm Zaun hält und dadurch auch gelegentlich aneckt. Zelda wirkt auf Andere wie eine sehr selbstbewusste junge Frau, die sich nichts vorschreiben lässt und die ihre Meinung konsequent vertritt. Direkt zu Beginn des Buches wird allerdings klar, dass ihr Selbstbewusstsein nur Fassade ist. Ihre Eltern ermöglichen es ihr zu studieren, und um deren (finanzielle) Unterstützung nicht zu verlieren muss sie sich an jedem Besuchswochenende verbiegen und verstellen. Für dieses Doppelleben und das, was sie mit sich machen lässt, schämt sie sich. Zelda sucht verzweifelt nach einem Studienfach oder einem Thema, für das sie sich begeistern kann, und es verunsichert sie, dass alle anderen Menschen in ihrer Umgebung ganz genau wissen, was sie später einmal machen möchten.
Malik ist ein wahrer Familienmensch, der seine Fehler aus der Vergangenheit bereut und es diesmal besser machen will. Er hat ein sehr gutes, enges Verhältnis zu seinen Eltern und seinen Geschwistern und muss oft auf diese aufpassen. Malik ist ein begeisterter Koch und umso glücklicher, dass er nun eine Kochlehre beginnen kann.

Zu Beginn des Buches kennen sich Zelda und Malik kaum. Als Leser bekommt man den Eindruck, dass sie sich zwar nicht unsympathisch sind, aber auch nicht sonderlich aneinander interessiert. Bei einem gemeinsamen Wochenendausflug geht dann aber plötzlich alles ganz schnell, und obwohl ich so meine Probleme damit hatte, diese plötzlichen Gefühle nachzuvollziehen, hat es irgendwie zu den Charakteren gepasst. Die beiden sind sehr süß zusammen und ergänzen sich hervorragend.

Die Problematik „reiches, weißes Mädchen und armer, dunkelhäutiger Junge“ wurde immer wieder mal thematisiert, blieb allerdings sehr auf den Konflikt mit Zeldas Familie beschränkt. Das hat mir gut gefallen, da Zeldas Familie bei dieser Thematik wirklich „speziell“ ist und ihrer Liebe ansonsten keine großen Hindernisse im Weg stehen. Nicht so gut gefallen hat mir allerdings, wie Zelda mit der schwierigen Situation umgegangen ist. Sie ist nahezu hilflos, steht nicht für sich selbst und ihre Liebe zu Malik ein und lässt sich viel zu lange viel zu viel von ihren Eltern gefallen. Das hat für mich nicht zu ihrem Charakter gepasst, und auch unabhängig von ihrer Persönlichkeit fand ich sie da für ihr Alter unglaublich unselbstständig.

Das Ende des Buches war dann für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Maliks Situation zum Ende hin fühlte sich für mich so an, als würde die Autorin ihr erstes Buch kopieren. Und eine gewisse Wendung innerhalb Zeldas Familie kam mir sehr unglaubwürdig vor, da hätte es für meinen Geschmack schon früher mal ein paar Andeutungen gebraucht. Insgesamt bin ich aber mit dem Ausgang zufrieden und konnte das Buch mit einem guten Gefühl zur Seite legen.

Fazit:
Insgesamt fand ich diesen Teil etwas schwächer als den ersten Band. Zelda, die ich als Persönlichkeit sehr mochte, verlor mir zum Ende hin zu viel von ihrem Schneid und ihrem Kampfgeist. Ich wurde allerdings erneut sehr gut unterhalten und kann das Buch trotz einiger Kritikpunkte weiterempfehlen. Gute 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2019

Zwischen Anziehung und Angst

Zane & Lennon – A San Francisco College Romance
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Diese Gay Romance wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Zane und Lennon erzählt und spielt sich zeitlich innerhalb eines Jahres ab.

Zane ist ein typischer Frauenheld und kommt aus einer ...

Diese Gay Romance wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Zane und Lennon erzählt und spielt sich zeitlich innerhalb eines Jahres ab.

Zane ist ein typischer Frauenheld und kommt aus einer sehr reichen Familie. Nach Außen hin scheint es, als müsse er sich um nichts Sorgen machen und lebe nur in den Tag hinein. Bereits zu Beginn der Geschichte wird jedoch deutlich, dass dieses Bild trügt. Er leidet sehr darunter, dass er den von seiner Familie für ihn vorgesehenen Weg einschlagen muss und dass er seinem Vater nichts recht machen kann. Durch diese erste Szene habe ich Zane bereits in mein Herz geschlossen. Man spürt in jedem Satz und in jedem seiner Gedanken, wie sehr er unter der Situation leidet und wie machtlos er sich fühlt.
Lennon war mir am Anfang noch ein wenig zu blass, so dass ich ihn nicht so recht einschätzen konnte. Im Verlauf der Geschichte hat sich das aber verbessert. Er ist ein Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht und seinen Traum von einer eigenen Tierarztpraxis erfüllt hat. Auch wenn es im Gegensatz dazu in seinem Privatleben noch nicht so rund läuft, ist er ausgeglichen und glücklich. Er ist offen homosexuell und kommt aus einer sehr bunt gefächerten Familie, die bedingungslos zusammenhält und einander unterstützt.

Sowohl für den Leser, als auch für Zane und Lennon ist die Anziehung zwischen den beiden von Anfang an spürbar. Während Lennon sich mehr erhofft und beginnt, Zanes Nähe zu suchen, ist Zane allein von dem Gedanken, einem Mann nahe kommen zu wollen, vollkommen verstört und abgeschreckt. Mir hat sehr gefallen, wie detailliert die Gefühle der beiden und insbesondere Zanes Ängste und Zweifel dargestellt wurden. Aufgrund seiner Erziehung war es für mich sehr gut nachvollziehbar, dass er diese Gedanken nur schwer zulassen konnte und sich dagegen mit allen Mitteln gesträubt hat. Seine Zerrissenheit hat mich sehr berührt. Aber auch Lennons Frustration und seine verletzten Gefühle aufgrund von Zanes widersprüchlichem Verhalten konnte ich sehr gut verstehen.
Auch gut gefallen hat mir, dass sich die Geschichte Zeit nimmt, um Zanes Entwicklung und Umdenken plausibel darzustellen. Das ewige Hin und Her, das ich zwischendurch befürchtet hatte, blieb zum Glück aus. Stattdessen macht Zane kontinuierlich eine positive Entwicklung und es war nicht nur sehr spannend, sondern auch sehr süß mitzuerleben, wie die beiden sich schließlich doch annähern und verlieben.

An der Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen, wie die Liebe von Zane zu seinen beiden besten Freunden immer wieder durchschimmert - auch wenn sie sich Beleidigungen an den Kopf werfen und voneinander genervt sind, ist dieses Urvertrauen ineinander immer zwischen den Zeilen zu spüren.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war das plötzliche Ende. Für mich waren zwar die wichtigsten Fragen geklärt, aber einige Details hätte ich gerne noch erfahren. Auch hätte mir eine andere Lösung des finalen Konflikts besser gefallen.
Da dies der dritte Teil der Reihe ist, erfährt man auch immer mal wieder etwas über die Protagonisten der vorherigen Bände. Ohne diese zu kennen hatte ich den Eindruck, dass sich die Geschichten teilweise zeitlich überschneiden, was zur Folge hatte, dass mir einige doch sehr wesentliche Ereignisse der anderen Geschichten zu beiläufig erwähnt wurden. Das hat mich an manchen Stellen etwas irritiert.

Fazit:
Ich wurde von dieser Geschichte gut unterhalten und insbesondere die detaillierte Darstellung von Zanes Gefühlen und seiner Zerrissenheit hat mir sehr gefallen. Ich kann diese Geschichte weiterempfehlen und vergebe gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Hailee & Chase <3

Falling Fast
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"Falling Fast" ist der erste Teil um die Geschichte von Hailee und Chase und wird abwechselnd aus deren Perspektiven erzählt.

Chase ist während der Semesterferien zurück bei seinen Eltern, um in der Firma ...

"Falling Fast" ist der erste Teil um die Geschichte von Hailee und Chase und wird abwechselnd aus deren Perspektiven erzählt.

Chase ist während der Semesterferien zurück bei seinen Eltern, um in der Firma zu helfen, die er später gemeinsam mit seinem Bruder übernehmen soll. Überschattet wird sein Aufenthalt von gleich mehreren Dingen, die ihm schwer auf dem Gewissen liegen: dem Geburtstag seines verstorbenen besten Freundes Jesper; dem Verschwinden seines Bruders, dessen Geheimnis Chase vor allen bewahren muss; und der Verzweiflung, in eine Zukunft zu blicken, die er nicht selbst gewählt hat. An Jespers Geburtstag trifft er zufällig auf eine junge Frau, von der er sofort fasziniert ist. Hailee ist auf der Durchreise in dem kleinen Städtchen Fairwood, als ihr Auto einen Motorschaden erleidet und sie auf unbestimmte Zeit dort festsitzt. Die Wartezeit auf die Reparatur wird jedoch sehr angenehm, als Chase und sie sich näher kommen und beschließen, den Sommer gemeinsam zu genießen - ohne Versprechungen und ohne Gedanken an die Zukunft.

Chase und Hailee waren mir sofort sympathisch. Chase ist ein total süßer, humorvoller Gentleman, der dennoch nicht langweilig wirkt und sehr selbstsicher auftritt. Er nicht frei von Fehlern und hat in der Vergangenheit ein paar unkluge Entscheidungen getroffen, was ihn sehr menschlich erscheinen lässt und seinem Alter entspricht. Er ist ein Charakter, in den ich mich auch verlieben würde, wenn er vor mir stände. :)
Hailee mag ich ebenfalls sehr, auch wenn sie mir manchmal etwas widersprüchlich erschien und man nur sehr wenig über sie erfährt. Zu Beginn wird sie als sehr schüchtern, beinahe soziophob dargestellt, was im weiteren Verlauf der Handlung jedoch kaum noch eine Rolle spielt und daher unglaubwürdig erscheint. Auch macht sie ein großes Geheimnis um ihre Vergangenheit und den Grund für ihre Reise, die sie nach Fairwood geführt hat; nicht nur vor Chase, sondern auch vor dem Leser. Dennoch hat sie eine sehr herzliche, freundliche, empathische Art an sich, der ich mich nicht entziehen konnte.
Auch sämtliche Nebencharaktere konnten mich vollkommen überzeugen. Manche mochte ich - insbesondere Clayton <3 - andere eher nicht, doch alle waren so ausführlich und authentisch gezeichnet, dass ich vollkommen in die Geschichte abtauchen konnte und sie sich echt für mich anfühlten.

Die Handlung konnte mich, anders als die Charaktere, leider nicht vollkommen überzeugen. Mir hat sehr gefallen, dass Chase und Hailee Zeit bekommen, sich kennen zu lernen und ihre Gefühle füreinander authentisch entstehen zu lassen. Allerdings ging es mir insgesamt ein bisschen zu viel um die beiden und ihre Gefühle füreinander, und ein bisschen zu wenig um die anderen Themen der Geschichte. Jesper und sein Schicksal haben mich sehr berührt, und ihm wurde sich ausführlich gewidmet. Aber all die anderen Baustellen in Chase Leben haben leider kaum Aufmerksamkeit bekommen und sind am Ende des Buches noch immer am selben Punkt, wie zu Beginn. Auch Hailees Hintergründe blieben mir leider zu lange im Dunkeln und waren für mich am Ende auch nicht ausreichend beleuchtet. Ich habe das Gefühl, dass hier zu viel Entwicklung in den zweiten Band verlegt wurde, um das Ende des ersten Teils an den Punkt zu bringen, an den es nun geendet hat - mit einem riesigen Cliffhanger, der einem gar keine andere Wahl lässt, als den zweiten Band auch zu lesen.

Und schlussendlich war dieses Geschehen am Ende auch nicht ganz plausibel für mich. Es wirkte auf mich eher wie eine Kurzschlussreaktion, und nicht wie eine konstante Entwicklung.

Fazit:
Mir hat diese Liebesgeschichte sehr gefallen und in die Charaktere habe ich mich regelrecht verliebt. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen, weil ich wissen muss, wie diese Geschichte weitergeht, und weil ich unbedingt nach Fairwood zurück will. Allerdings kamen mir die privaten Themen und Probleme der Protagonisten zu kurz, hier hätte ich mir viel mehr Entwicklung gewünscht. Und auch das Ende war für mich nicht vollkommen plausibel. Daher gibt es gute 4 Sterne für den ersten Teil der Dilogie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.05.2019

Liebesgeschichte über Schmerz und Verlust

My Missing Piece
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Die Geschichte wird von Mackenzie erzählt und setzt ein, als diese gerade ihre Zwillingsschwester durch Suizid verloren hat. Mackenzies Eltern, vollkommen überfordert mit der Situation und tief gefangen ...

Die Geschichte wird von Mackenzie erzählt und setzt ein, als diese gerade ihre Zwillingsschwester durch Suizid verloren hat. Mackenzies Eltern, vollkommen überfordert mit der Situation und tief gefangen in ihrem eigenen Schmerz, geben sie und ihren kleinen Bruder vorerst bei der Familie eines Arbeitskollegen ab. Dort lernt Mackenzie Ryan, den Sohn der Familie, kennen und findet in ihm einen Ruhepol, der sie erdet und schlafen lässt.

Ich habe von dem Buch eine dramatische, gefühlvolle und berührende Liebesgeschichte erwartet, und diese habe ich bekommen. Allerdings so ganz anders, als ich es erwartet hatte; sowohl im positiven, als auch im negativen Sinn.

Hierbei handelt es sich nicht um eine Geschichte mit dem üblichen Spannungsaufbau, in der im Finale ein schlimmes Geheimnis eröffnet wird, das die Protagonisten auseinander treibt, und die mit der Versöhnung endet. Stattdessen gibt es zwischen Mackenzie und Ryan eine Verbindung, die auf den ersten Seiten entsteht und im Verlauf der Geschichte nur noch stärker, tiefer und belastbarer wird. Mir hat diese Abweichung vom Klischee sehr gefallen; so ist dies wirklich "Die Liebesgeschichte von Ryan und Mackenzie", bei der sie alle Herausforderungen gemeinsam meistern und dabei wachsen. Dabei wird es jedoch zu keinem Zeitpunkt langweilig, weil insbesondere Mackenzie so viel Schmerz und Wut in sich trägt und man gefesselt wird von ihrem Kampf, ihr Leben und ihre Seele wieder unter Kontrolle zu bekommen. Auch wahre Freundschaft spielt in diesem Buch eine große Rolle.

Etwas schade fand ich, dass sich das Buch zwischenzeitlich in eine Teenie-Highschool-Soap verwandelt. Es gibt sehr, sehr viele Szenen, in denen es um die Machtverhältnisse zwischen den "beliebten" Mädchen an der Highschool geht und Mackenzie als Neue an der Schule ihren Platz sucht. Auch von fiesen Streichen und Poolpartys gibt es nicht zu wenige. An manchen Stellen war mir dieses Drama einfach zu viel, zumal Mackenzie ganz andere Probleme hat und dieses Thema für mich nur sehr schwer zu der Tiefgründigkeit der anderen Aspekte im Buch gepasst hat.

Am Ende gab es dann noch einen sehr überraschenden Plot Twist, der mich sehr berührt hat und die Geschichte nochmal für mich aufwertet.

Fazit:
Eine sehr berührende Geschichte über Verlust und den Kampf, danach weiter zu leben, die mir aber etwas zu viel Highschool-Drama enthielt. Von mir bekommt diese Liebesgeschichte, die ich eher dem Young Adult / Jugendbuch - Genre zuordnen würde, gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Eine Geschichte, die tief berührt.

In Love with Adam
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In diesem Buch geht es um Sam, aus dessen Perspektive wir die Geschichte auch miterleben.
Sam ist an seiner Schule ein Einzelgänger und Außenseiter und wird sogar von einigen Mitschülern stark gemobbt. ...

In diesem Buch geht es um Sam, aus dessen Perspektive wir die Geschichte auch miterleben.
Sam ist an seiner Schule ein Einzelgänger und Außenseiter und wird sogar von einigen Mitschülern stark gemobbt. Er hat niemanden, mit dem er sich in der Schule unterhält, mit dem er sich am Nachmittag trifft oder gar jemanden der für ihn einsteht. Seit dem Verlust seines besten Freundes vor einigen Jahren zieht er sich vor allen zurück, auch vor seinen Eltern. Er verbringt seine Zeit in seinem Zimmer oder im Garten.
Eines Tages spricht Adam, einer seiner Mitschüler, ihn an und will Zeit mit ihm verbringen. Sam ist zunächst irritiert und hält Adam auf Abstand. Er vermutet eine Falle dahinter. Adam ist jedoch sehr hartnäckig und gibt nicht so schnell wieder auf.

Bei diesem Buch handelt es sich nicht um eine klassische Liebesgeschichte zwischen zwei Jungen, obwohl die Anbahnung zwischen Sam und Adam viel Raum einnimmt. Insgesamt hat diese Geschichte jedoch eher einen traurigen, ernsten Ton, weil fast jede Seite von Sams Einsamkeit und Leid durchdrungen ist. Ich konnte mich sehr schnell in ihn einfühlen und nachempfinden, wie schrecklich es für ihn sein muss, Tag für Tag das Mobbing in der Schule zu ertragen. Auch der Tod seines besten Freundes belastet ihn noch sehr. Allerdings war mein Eindruck, dass ihn weniger der Verlust an sich belastet, sondern vielmehr die Angst vor einem erneuten Verlust und die Einsamkeit, in die er sich danach zurückgezogen hat. Mir hat sehr gefallen, dass diese Themen so eindringlich und greifbar dargestellt wurden und genug Raum bekamen, um sich realistisch zu entwickeln.

Man begleitet Sam dabei, wie er die Hürden seines Alltags zu überwinden versucht und durch Adam ein kleiner Lichtblick in sein Leben tritt, ein Funke, der in Sam etwas auslöst und ihn dazu bewegt, sich von seiner Komfortzone zu lösen. Ich fand die Szenen zwischen Sam und Adam sehr süß und in der richtigen Dosierung um die Schwere, die auf den Szenen mit Sam allein lastet, etwas aufzulockern. Allerdings hätte ich auf das "absehbare Drama", das dann zum Glück doch kein so großes Drama war, verzichten können.

Insgesamt hat mich dieses Buch tief berührt und ununterbrochen gefesselt. Zwar gab es hin und wieder ein paar Stellen, die sich etwas gezogen haben, allerdings konnte dies meinem Lesefluss keinen Schaden anhaben. Schade fand ich allerdings, dass nicht noch mehr auf den Verlust von Sams Freund eingegangen wurde - die Szenen hierzu kamen mir ein wenig zu kurz vor.

Was ich leider auch anmerken muss: Ich finde Cover und Titel überhaupt nicht passend und könnte mir vorstellen, dass einige Leser von der Geschichte "enttäuscht" werden, wenn ihre Erwartungen an eine süße Liebesgeschichte nicht erfüllt werden.
Von einer anderen Rezension weiß ich, dass der ursprüngliche vom Autor gewünschte Titel "Semikolon" war. Ich hatte von der Bedeutung des Semikolons als Symbol für von Depressionen, Angst und anderen mentalen und psychischen Erkrankungen betroffenen Menschen beim Lesen keine Kenntnis und habe daher an einer gewissen Stelle im Buch gestutzt, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Nun hat diese gewisse Szene eine viel größere, emotionalere Bedeutung. Schade, dass dieser Titel leider nicht genommen wurde und diese Bedeutung des Semikolons im Buch nicht erwähnt wird.


Fazit:
Eine sehr berührende, nachdenklich stimmende Geschichte über Mobbing, Verlust und den Mut, zu sich selbst zu stehen. Definitiv keine leichte Lektüre und trotz der Liebesgeschichte definitiv auch keine Romance. Sehr gute 4 Sterne.