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Veröffentlicht am 10.02.2020

Gelungener Abschluß!

Die Frauen von Troja
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Mit "Die Tochter des Himmels" endet die wunderbare Trilogie über die Frauen von Troja von Emily Hauser. Im Mittelpunkt dieses dritten historischen Romans stehen die beiden sehr sympahtischen Frauen Admete ...

Mit "Die Tochter des Himmels" endet die wunderbare Trilogie über die Frauen von Troja von Emily Hauser. Im Mittelpunkt dieses dritten historischen Romans stehen die beiden sehr sympahtischen Frauen Admete und Hippolyta. Admete ist die Tochter des Königs von Tiryns und der Amazonin Antimache. Hippolyta ist die Amazonenkönigin und lebt fast am Ende der damals bekannten Welt. Beide leben in unterschiedlichen Kulturen und kommen im Laufe der Geschichte aufeinander zu. Admete macht sich mit Herkules auf den Weg zu den Anazonen, um ein Heilmittel für ihren schwer kranken Bruder zu finden. Herkules begleitet sie, um den Kampfgurt der Hippolyta zu erobern. Admete ist dabei aber auch auf der Spur nach ihrer Mutter, die sie damals verlassen hatte, da sie mit der Kultur der Griechen nicht zurecht kam. Letztlich muss sie sich entscheiden, ob sie bei den Amazonen bleiben oder nach Griechenland zurück kehren möchte.
Hippolyta hingegen muss einige Schicksalsschläge hinnehmen, doch wie ein Stehauffrauchen, kommt sie immer wieder auf die Beine. Beide Protagonistinnen sind auch hier wieder sehr detailliert und überzeugend gezeichnet, man fiebert mit ihnen mit und hofft das Beste für sie trotz des auf die beiden zukommenden Trojanischen Krieges. Die männlichen Helden dieses Krieges und der Heldensagen stehen auch hier wieder nur in der zweiten Reihe und haben Nebenrollen.
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Der Schreibstil von Emily Hauser ist erneut sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen sehr schnell vorbei und ehe man es merkt, ist das Buch auch schon zu Ende. Das Einzige, was mich etwas störte, war, dass immer abwechselnd ein Kapitel zu Admete und dann eins zu Hippolyta folgte. Da fehlte es mir an einer gewissen Kontinuität, da man sich immer wieder umorientieren musste.
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Wie auch die beiden Bücher zuvor, gibt es auch hier wieder Landkarten, Personen- und Ortsregister wie auch Hinweise der Autorin zur Entstehungsgeschichte des Buches und weitere Literaturhinweise.
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Auch dieser dritte Band hat mich voll abgeholt und fasziniert und ich kann dieses Buch wie auch die Trilogie insgesamt nicht nur historisch interessierten Lesern nur wärmstens empfehlen.
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Daher bekommt es von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Sehr gelungener Auftakt!

SCHWEIGEPFLICHT
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Mit 'Schweigepflicht stellt Jens Lapidus einen hervorragenden Thriller vor.

Ein Mann wird ermordet aufgefunden, in der Nähe findet man Benjamin Emanuelson bewußtlos in einem Auto, er wird des Mordes ...

Mit 'Schweigepflicht stellt Jens Lapidus einen hervorragenden Thriller vor.

Ein Mann wird ermordet aufgefunden, in der Nähe findet man Benjamin Emanuelson bewußtlos in einem Auto, er wird des Mordes verdächtigt und beauftragt die frisch gewordene Anwältin Emilie Jansson. Ihr zur Seite steht Teddy, ein Ex-Knackie. Dieser hatte vor Jahren Benjamins Vater Mats entführt und 8 Jahre im Gefängnis gesessen. Emilie und Teddy versuchen, die Unschuld von Mats zu beweisen und geraten bei ihren Ermittlungen selbst in Gefahr.

Jens Lapidus hat einen sehr umfangreichen und sehr komplexen Plot abgeliefert. Es gibt viele parallel verlaufende Handlungsstränge, die scheinbar nicht zusammengehören. Aber wenn man ja bereits zu Beginn alles erahnte, wäre das ja nicht lesenswert. Alles wird später logisch zusammengeführt. Unterbrochen wird die Story durch in der Vergangenheit liegende Vernehmungsprotokolle, in denen Benjamin's Vater Mats seine kriminellen Verstrickungen in der Stockholmer Unterwelt widergibt. Diese erhellen und bereiten die einzelnen Kapitel auf. Das finde ich sehr gelungen. Auf über 600 Seiten wird so eine athmosphärisch dichte und tief gehende Geschichte aus den Bereichen Korruption, Betrug, Spielsucht, Bandenkriege, Kinderpornographie u.a. erzählt. Und dass dem so ist, ist dem Autor zu verdanken, der in Schweden ein anerkannter und bekannter Strafverteidiger ist und seine Kenntnisse und Erfahrungen in diesem Thriller eindrucksvoll widergibt.

Mit Emilie und Teddy hat Lapidus zwei gegensätzlich und doch sich ergänzende Charaktere geschaffen, die vielschichtig und interessant sind. Ihre jeweiligen Lebensgeschichten könnten nicht gegensätzlicher gewesen sein. Daneben taucht aber auch noch der Neffe von Teddy auf, Nikola. Ein junger Bursche, der nicht so recht in die kriminelle Szene passt. Seine Sprache und sein Lebenswandel werden gut dargestellt.

Der Schreibstil ist absolut klasse. Ich habe selten so schnell und begierig die Seiten gelesen. Dabei hat es mich überhaupt nicht gestört, wie er die Sprache zwischen den einzelen Personen wechselt. Während er Emilie sachlich strukturiert sprechen lässt, verwendet er bei Nikolas eine andere, derbere, den Sprachgewohnheiten jüngerer Menschen angepasste Sprache. Das finde ich besonders gut. Daher kann ich nur wiederholen, was auf der Rückseite des Buches steht, dass die von Lapidus verwendete Sprache genial ist.

Lapidus kritisiert hier das schwedische Rechtssystem und lässt Emilie später eindrucksvoll ein Statement abgeben.

Insgesamt ein sehr kurzweiliger höchst unterhaltsamer Thriller.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Wichtiges Buch gegen Rassenhass und Diskriminierung!

Nation Alpha
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Ich habe hier ein überzeugendes, emotionales, einfühlsames, nachdenkliches und spannendes Buch gelesen. Christin Thomas setzt sich hier sehr gekonnt mit dem Thema Rassismus, Menschenverachtung, Sklaverei, ...

Ich habe hier ein überzeugendes, emotionales, einfühlsames, nachdenkliches und spannendes Buch gelesen. Christin Thomas setzt sich hier sehr gekonnt mit dem Thema Rassismus, Menschenverachtung, Sklaverei, aber auch mit Menschlichkeit, Warmherzigkeit, Hoffnung, Mut und Liebe auseinander. In ihrer so unnachahmlichen für mich emotionalen Sprache habe ich von Anfang bis Ende mit der Protagonistin Omega 4/Grace sowie den weiteren Personen mitgefiebert und auf ein gutes Ende gehofft. Das Buch mit seinen knapp 240 Seiten hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen; man weiß um die Folgen der Verfehlungen der Omegas und man lernt hier eine willensstarke Frau kennen, die nach und nach gewillt ist, das Herrschaftssystem zu Fall zu bringen. Omegas sind eine Züchtung der Alphas und sie haben nur einen Zweck: den Alphas zu dienen. Das ist sehr anschaulich und erschütternd zugleich beschrieben. Zeitweise fühlte ich mich auch wie ein Omega. Manchmal fürchtete ich mich, die nächste zu lesen. Das Buch ist einfach nur gut geschrieben, man mag es nicht mehr aus der Hand legen.

Abseits von Thriller und Krimis ein wichtiges Buch, das zum Nachdenken anregt und von vielen Leserinnen und Lesern gelesen werden sollte.

Ich gebe diesem Buch voller Überzeugung 5

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Eine tödliche Ballonfahrt!

Im Visier des Mörders
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12 Menschen befinden sich in England in einem Heißluftballon und genießen die Aussicht. Plötzlich sehen sie unter sich einen Mann, der eine Frau ermordet. Dieser entdeckt die Ballonfahrer und erschießt ...

12 Menschen befinden sich in England in einem Heißluftballon und genießen die Aussicht. Plötzlich sehen sie unter sich einen Mann, der eine Frau ermordet. Dieser entdeckt die Ballonfahrer und erschießt mit seinem Gewehr den Ballonführer und verfolgt den Heißluftballon. Es kommt letztlich zu einem Absturz und nur eine Person überlebt und wird nun von ihm gejagt......
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Auf diesen jederzeit spannungsgeladenen 475 Seiten werden die Ereignisse in 3 Teile und sage und schreibe 122 Kapitel erzählt. Ich liebe ein Buch mit vielen Kapiteln.
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Der Plot ist großartig. Entkommt die überlebende Jessica Lane dem Mörder Patrick, den sie wohl erkannt hat? Das ist ein Handlungsstrang.
In Rückblenden - beginnend ab der Zeit vor 25 Jahren vor dem Absturz bis hin zu dem aktuellen Geschehen - wird die Beziehung Jessicas zu ihrer Schwester Isabel, die Nonne war, dargestellt. Diese Episoden sind gut eingestreut und man erfährt viel über die Beziehungen der beiden, die hier sehr wichtig für die weitere Geschichte ist. Hinzu kommen geheimnisvolle Verletzungen von Immigranten, die im weiteren Verlauf der Story zum zentralen Thema werden.
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Der Schreibstil ist sehr ausgereift, aber so flüssig geschrieben, dass man von einer zur nächsten Seite mitgerissen wird. An vielen Stellen wird es extrem spannend. Das Beste sind die Wendungen in dem Thriller, die mir immer ein 'Das gibt's doch nicht' oder ein überraschendes 'Ah...' entlockten. Die Auflösung kommt genau dosiert und mehrmals gut platziert am Ende und hält noch einmal eine Überraschung für den Leser ganz zu Schluß parat.
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Mich hat dieser Thriller - wie man heutzutage sagt - total geflasht! Ein rundum gelungener Thriller mit einem ungewöhnlichen Einstieg und einer tollen, stetig an Spannung gewinnenden Geschichte!

Ich gebe volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Atalante - eine Powerfrau aus der Antike!

Die Frauen von Troja
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Bereits optisch ist dieses 432 Seiten starke Taschenbuch ein echter Hingucker!Der Haupttitel wird in brauner Farbe dargestellt und man kann die Schriftzeichen erfühlen. Gleiches gilt in etwas verminderter ...

Bereits optisch ist dieses 432 Seiten starke Taschenbuch ein echter Hingucker!Der Haupttitel wird in brauner Farbe dargestellt und man kann die Schriftzeichen erfühlen. Gleiches gilt in etwas verminderter Variante für den Untertitel. Auf der Innenseite des Rückumschlages sieht an alle drei Bände dieser Trilogie und die Autorin. Gelungen!

In diesem zweiten historischen Roman über die Frauen von Troja dreht sich diesmal alles um Atalante. Emily Hauser verwebt geschickt verschiedene Mythen und Sagen um diese außergewöhnliche Frau ca. 1.260 v. Chr. in Griechenland. Diese Geschichte spielt in etwa 10 Jahre vor dem ersten Buch um die beiden Frauen Chryseis und Briseis (Tochter des Sturms). Bereits im ersten Abschnitt / Kapitel „Die Jagd“ zeigt Emily Hauser den Charakter und die Stärke von Atalante. Die schnellste Läuferin Griechenlands, mutig, selbstbewusst, willensstark und geschickt im Umgang mit Pfeil und Bogen und sonstigen Waffen. Bereits hier muss sie sich zwei Löwen stellen, die sie aber erlegen kann. In damaliger Zeit war es absolut ungewöhnlich und nicht erlaubt, dass Frauen Waffen tragen. Nicht so Atalante. Hier wird schon klar, um wen es sich bei Atalante handelt.

Atalante wurde seinerzeit am Tag nach ihrer Geburt vom König - nur weil sie weiblichen Geschlechts war - zum Sterben auf einem Berggipfel ausgesetzt. Doch die Götter oder die Schicksalsgöttinnen, die noch über den Göttern stehen, hatten anderes mit ihr vor. Und so wird sie von einem Bauern gefunden und aufgezogen, der ihr kurz vor dem achtzehnten Lebensjahr ihre Geschichte erzählt. Aufgrund eines Amulettes, das sie damals trug, scheint sie von höherer Abstammung zu sein und macht sich auf den Weg, heraus zu finden, wer sie und ihre Familie ist. Sie erfährt, dass sie die Tochter eines Königs ist. Um sich zu beweisen, verkleidet sie sich verbotenerweise als Mann und schließt sich Jason und seinen Gefährten, den Argonauten, an, die auf dem Schiff Argo bis ans Ende der Welt segeln, um das sagenhafte Goldene Vlies zu bekommen.

Diese gefahrvolle Reise ist wunderbar erzählt. Von der ersten Seite an ist man voll in der Geschichte drin und ist nur so am Weiterblättern. Die Story verfliegt wie im Flug, kaum hat man angefangen, hat man schon gut 50 Seiten gelesen. Die Sprache ist zwar modern und Atalante spricht manchmal so, als würde sie in heutiger Zeit leben; das hat mich aber überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, das war sehr angenehm. Die Story nimmt ständig an Spannung zu und immer wieder fragt man sich ängstlich, ob Atalante die Gefahren übersteht und wie sie manche gefährliche Situationen wohl zu meistern vermag. Auf der Reise nach Kolchis, dem damaligen Ende der Welt, gilt es viele Gefahren und Kämpfe zu bestehen. Eine erfrischend andere Erzählung!

Auch die weitere Hauptperson, die sympathische Myrtessa, die Gefährtin von Atalante, wird gut dargestellt. Man hofft immer, dass ihr bei den vielen Gefahren nichts geschehen wird. Sehr liebevoll gezeichnet.

Die Helden dieser Argonautenfahrt stehen dabei im Hintergrund. Überrascht hat mich die Darstellung von Jason. So hatte ich ihn überhaupt nicht in Erinnerung, böse, machtversessen, rücksichtslos, menschenverachtend. Aufgrund des Konzeptes dieses Buches aber vollkommen nachvollziehbar und folgerichtig. Wer anderes sucht, muss sich leider andere Bücher suchen. Typisch für einen (weiblichen) Roman ist auch eine Liebesgeschichte, zu dem ich hier an dieser Stelle nichts weiter verraten möchte. Auch das hat mir gut gefallen.

Das Buch ist insgesamt in vier große Kapitel mit vielen nicht allzu langen Abschnitten eingeteilt, was den Lesefluss nicht stört. Ich persönlich mag es, wenn die Bücher nicht allzu lange Kapitel und Abschnitte haben. Zwischendurch erscheinen wie auch im ersten Buch die Götter. Diese Abschnitte sind in kursiver Schrift gehalten, um sich von der Hauptgeschichte abzusetzen. Zudem wird hier im „Präsens“ geschrieben. Das hat mich wie sonst eigentlich jedoch überhaupt nicht gestört. Es hätten allerdings ein paar mehr Episoden der Götter sein können. Ich hatte bereits zum ersten Buch an dieser Stelle vermerkt, dass die Götter auch nur Menschen sind, wenn sie da oben im Olymp ihre Spielchen mit den Menschen oder untereinander spielen. Sehr humorvoll und mit einem Augenzwinkern. Gelungen finde ich auch den Schluss, und da insbesondere den Hinweis, dass auch die Schicksalsgöttinnen nicht alles entscheiden können, sondern dass auch sie sich einer höheren Macht beugen müssen, nämlich der Macht der Entscheidungsfreiheit. Genial!

Auch dieses Buch hat am Anfang eine ausreichende Übersichtskarte zu den einzelnen Handlungsorten. Am Ende gibt es wieder einmal eine ausführliche Anmerkung der Autorin zum Buch, weiterführende Literaturhinweise sowie umfangreiche Glossare zu den auftretenden Personen, Orten,Jahreszeiten und Tageszeiten, so wie sie damals wohl verwendet worden sind. Das rundet das Buch einfach nur perfekt ab.

Ich kann dieses Buch jedem, der auch nur annähernd historische Bücher mag, uneingeschränkt empfehlen. Es macht riesigen Spaß, in diesem Buch zu stöbern und in vergangene Zeiten zu versinken und am Leben der Atalante teilzunehmen.

Diesem Buch gebe ich sehr gerne und vollauf verdiente 5 Sterne.

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