Den Spatz in der Hand oder ...
Judith kehrt sie in ihre Heimat zurück, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Dort trifft sie nicht nur ihre ehemals beste Freundin Anne - die immer zielstrebig und selbstbewusst war - sondern auch ihre Jugendliebe ...
Judith kehrt sie in ihre Heimat zurück, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Dort trifft sie nicht nur ihre ehemals beste Freundin Anne - die immer zielstrebig und selbstbewusst war - sondern auch ihre Jugendliebe wieder.
"Ich bin seit neunzehn Jahren aus guten Gründen mit dem falschen Mann verheiratet. Aber darüber will ich nicht nachdenken. Nicht jetzt."
Treffend beschreibt Ildiko von Kürthy die Ambivalenz einer Frau, deren Kinder aus dem Haus sind und die statistisch gesehen noch 33 Jahre ihres Lebens vor sich hat. Es geht um Geheimnisse, Zweifel und die Suche nach Sicherheit und Liebe.
Gewürzt mit einer gehörigen Portion 80er-Nostalgie und Songtexten von Udo Lindenberg verbindet die Autorin in ihrer gewohnten selbstironischen Art die kleinen skurrilen Erlebnisse aus dem Alltag (Warum Lego mein Leben verkürzen wird!) mit den großen Fragen des Lebens ("Was will ich wirklich?").
"Es muss doch möglich sein, sein Leben zu ändern und sein Wunschgewicht zu erreichen, bevor man im Sterben liegt, oder?»
“Es ist ja leider völlig unüblich geworden, so alt auszusehen, wie man ist. Neulich habe ich mal versehentlich eine Fünfundfünfzigjährige auf vierundfünfzig geschätzt. Da war vielleicht was los. Und was hätte ich zu meiner Entschuldigung auch vorbringen können? Am Ende habe ich mich auf meine Alterskurzsichtigkeit und die mangelhaften Bifokallinsen berufen.”
Leider mochte ich keine tiefere emotionale Verbindung zu der Hauptfigur Judith aufbauen, da ich einige ihrer Entscheidungen und Werte nicht nachvollziehen konnte.
Ein humorvoller, nachdenklicher Roman über die Ehe, Familie, Freundschaft und Heimat.