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Veröffentlicht am 09.04.2020

Atemberaubend und bewegendes Debüt, in wunderschöner Neuauflage

Das Lied des Achill
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Achill, ein Halbgott, ist strak, anmutig und schön – niemand kann seinem Bann widerstehen. Patroklos, ein junger unbeholfener Prinz, der verstoßen wurde. Der Zufall führt beide als Kinder zueinander. Die ...

Achill, ein Halbgott, ist strak, anmutig und schön – niemand kann seinem Bann widerstehen. Patroklos, ein junger unbeholfener Prinz, der verstoßen wurde. Der Zufall führt beide als Kinder zueinander. Die Zeit schweißt sie, trotz aller Widrigkeiten unzertrennlich zusammen. Kaum sind sie zu jungen Männern gereift, tobt ein Krieg. Die Schlacht, gegen die Trojaner, um die schöne Helena nach Sparta zurückzuholen. Auch Achill ist, neben vielen anderen Helden Griechenlands, aufgefordert sich dem Kampf anzuschließen. Patroklos, von Sorge getrieben, weicht seinem geliebten Achill nicht von der Seite. Doch trotz ihres Wissens, ahnen beide nicht welche Falle das Schicksal für sie und ihre Liebe bereithält.
Madeline Miller ist US- amerikanische Schriftstellerin. Nach ihrem Studium in Altphilologie unterrichtet sie Latein und Griechisch an Gymnasien. Das Lied des Achill ist ihr, 2011 bereits veröffentlichter Debütroman. Im Februar 2020 erschien, Dank dem Eisele Verlag, eine optisch bezaubernde Neuauflage. Der hochwertige Look in matt Schwarz und schillerndem Gold ist das perfekte Pendant zum großartigen Werk im inneren des Buches. Miller schrieb 10 Jahre an dieser Geschichte, der Homers Ilias zu Grunde liegt. Doch auch viele andere klassische Texte hatten ihren inspirierenden Einfluss. Man merkt dem Buch die Liebe und Arbeit an, es ist mit sehr viel Hingabe und einem Auge fürs Detail geschrieben. Patrokloses Erzählungen und Wissen geleiten uns durch einen Teil der viel besungenen Helden Saga und liefern Einblicke in die Hintergründe, in seine Kindheit, die Verstoßung und wie er Achill das erste Mal begegnete. Wir erleben die, wenn auch sehr unterschiedliche Ausbildung der beiden und deren Rolle im bekanntesten Krieg der griechischen Mythologie. Millers Charakterzeichnung ist sehr tiefreichend und der Schreibstil so bildgewaltig, dass die Erzählung eine große Sogwirkung bekommt. Der Leser taucht ganz in die Geschichte ab und erlebt sich selbst als einen Teil davon. Sogar die Weiterentwicklung der Charaktere, lässt die Autorin uns hautnah miterleben. Auch wenn Patroklos und Achill im Vordergrund der Erzählung stehen begegnen wir vielen bekannten Personen. Die, dank ihrer ebenfalls liebevoll ausgereiften Zeichnung, mit den beiden ein vollständiges, großes Bild ergeben. Wenngleich es sich hier um ein Liebespaar handelt, schafft Madeline Miller dennoch das miteinander so subtil und völlig ohne überzogene Szenen zu beschreiben. Durch die Verbundenheit zu den Protagonisten fiebert man, obgleich des bekannten Endes, enorm mit. Während der Kämpfe hält man förmlich den Atem an, um das drohende Ende beider noch irgendwie abwenden zu können. Das Lied des Achill ist sprachlich vielleicht nicht ganz so anspruchsvoll wie ihr zweites Buch „Ich bin Circe“ - jedoch bleibt es, nicht zuletzt wegen seiner harmonischen und mitreißenden Schreibweise, ein Highlight. Einzig Achilles und Hektors aufeinander treffen ist etwas knapp geraten. Ist es doch der Höhepunkt auf den die Geschichte zusteuert und der hätte, für mein Empfinden gern umfänglicher sein dürfen. Dieses winzige Detail konnte das Lesevergnügen jedoch nicht schmälern. Ich habe gehofft, gelacht, war angespannt, abgetaucht, verliebt und tot traurig beim Lesen. So müssen Bücher sein.
Fazit: ein unfassbar grandioses, mitreißendes Buch, dass nicht nur Fans von historischen Romanen oder griechischer Mythologie in seinen Bann ziehen wird.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Eine Hommage an das Lesen

Buchstabenzauber
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Lesen ist der Schlüssel zur Welt, das weiß eigentlich jedes Kind. Doch Eltern sich zunehmend ratlos, da sich viele der jüngsten schon schwer tun einen Zugang zur Welt der Bücher zu finden. Den Nachwuchs ...

Lesen ist der Schlüssel zur Welt, das weiß eigentlich jedes Kind. Doch Eltern sich zunehmend ratlos, da sich viele der jüngsten schon schwer tun einen Zugang zur Welt der Bücher zu finden. Den Nachwuchs von den Bildschirmen loszueisen und für Abenteuer und Wissen zu begeistern, läuft selten so wie vorgestellt und meist geben Eltern irgendwann entnervt auf. Thomas Montasser und Christoph Biemann zaubern da noch ein paar Anregungen aus der Schatzkiste, die sie sich unbedingt ansehen sollten auch wenn sie aktuell keinen „Leseverweigerer“ zu Hause haben.
Thomas Montasser war Universitätsdozent und Journalist, mittlerweile hat er unter einigen Pseudonymen zahlreiche Veröffentlichungen und ist selbst Literaturagent. Christoph Biemann ist Autor, Regisseur und Darsteller. Unter anderem ist er auch einer der Moderatoren der Sendung mit der Maus. Buchstaben Zauber ist aber keine reine Aufzählung an Tricks den kleinen oder Großen die Liebe zu Büchern ein zu bläuen. Vielmehr bringen die Autoren die Bedeutung des Lesens näher. Was ist das überhaupt, wie wichtig ist es wirklich und vor allem was macht es mit uns? Dem gehen die beiden Autoren mit Faktenwissen und jeder Menge liebenswerter Anekdoten, aus ihrem eigenen Leben, auf den Grund. Während sie also gerade dabei sind, sich in das Lesen (neu) zu verlieben, haben beide einige (zum Teil auch unkonventionellere) Ideen parat, wie sie den Nachwuchs gleich noch mit dieser neu gewonnenen Liebe infizieren. Dabei steht immer der Spaß daran im Vordergrund und von Zwang jeglicher Art wird strengstens abgeraten. Die Freude neue Abenteuer zu entdecken und diese näher zu bringen, gemeinsam den Einstieg ins selber lesen zu begehen und das „Leseausstiegsalter“ zu akzeptieren aber nicht davor zu kapitulieren und sogar auf das „Leseeintrittsalter“ zu lauern. Wie wähle ich die richtige Lektüre aus, was sind „Identifikationsfiguren“ und warum Geschlechts-/ Altersspezifische Bücher nett sind aber keinesfalls als Maßstab dienen. Sind Klassiker wirklich zwingend und noch das, was unsere Kinder heute beschäftigt? Zählt der Konsum von Comics als lesen? Oder fehlt dem Nachwuchs nur die richtige Atmosphäre um sich ungestört in ein Abenteuer zu stürzen und was leben sie eigentlich selbst vor, Buch oder Handy? All diesen Themen geben die beiden eine Plattform und liefern neben kleinen „Langeweile-Überbrückungs-Tricks“ auch Anreize zu gemeinsamen Lesenächten und vielen anderen Ideen. Montasser und Biemann helfen ihnen klar zu machen, dass lesen keineswegs langweilig ist und dies auch ihren Kindern glaubhaft zu machen. Unter 70.000 Neuerscheinungen jährlich, wartet da draußen auf jeden das richtige Buch.
Fazit: ein kluges, herzliches Buch, welches als erstes die Eltern (wieder) vom Lesen begeistert und wer kann etwas nicht besser näherbringen, als jemand der selbst gerade dafür brennt? Schöne Anreize und Ideen aber auch Fakten rund um die Buchstaben Welt ohne den bitteren Beigeschmack, des erhobenen Zeigefingers. Aber immer mit Vorsicht zu genießen, denn Bücher können süchtig machen :)

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Veröffentlicht am 07.02.2020

In 30 Glücksmomenten um die Welt

Reise zum Glück
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Jeder Mensch kennt das Gefühl von Glück. Doch jeder definiert es anders. Helen Russell nimmt uns mit auf eine Reise durch die ganze Welt und zeigt wie unterschiedlich die Bedeutung und das Erlangen von ...

Jeder Mensch kennt das Gefühl von Glück. Doch jeder definiert es anders. Helen Russell nimmt uns mit auf eine Reise durch die ganze Welt und zeigt wie unterschiedlich die Bedeutung und das Erlangen von Glück, in 30 verschiedenen Ländern und Kulturen ist.
Helen Russell ist britische Journalistin und Bestseller Autorin. Aktuell schreibt sie als Skandinavien Korrespondentin für den Guardian in Dänemark und Beiträge für jede Menge bekannte Zeitungsverlage, wie die Times. Reise zum Glück ist in meinen Augen nicht nur für all jenen die glauben ihr Glück verloren zu haben. Sondern tatsächlich für so gut, wie jeden Menschen geeignet. Neben dem wirklich interessanten Faktenwissen zeichnet dieses Buch jede Menge Emotion aus. So liebevoll und auch witzig, wie die einzelnen Berichte gestaltet sind, sorgen kleine Illustrationen neben dem Lesevergnügen für jede Menge Eyecatcher. Ich hatte am Anfang bedenken, dass es in eine Art Reisebericht ausarten könnte. Diese konnte ich aber spätestens im 2. Kapitel gänzlich begraben. Helen trifft sich mit vielen Freunden, Bekannten und Verwandten, die tatsächlich aus dem jeweilige Land stammen und die ganz eigene Mentalität so authentisch und herzerwärmend schildern, dass man das Gefühl hat, selbst in der Runde zu sitzen und der Unterhaltung zu lauschen. Von der Lust sofort zu verreisen um diesen Philosophien zu begegnen, ganz zu schweigen. Die Differenz, von der Auffassung, was Glück in der jeweiligen Kultur bedeutet ist weit gefächert und auch oft von geschichtlichen, geographischen so wie meteorologischen Faktoren geprägt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. All dies verdeutlicht das vielfältige Verständnis von Glück und schafft eine mannigfaltige Sammlung über eines der schönsten Gefühle der Welt. Wie kann man aus einem melancholischen Gefühl heraus Glück empfinden? Helen Russell thematisiert auch dies auf solch einleuchtende Weise, wie alle anderen Möglichkeiten. Dieses Buch ist allerdings kein universales Rezept à la „tu xyz und schon bist du glücklich“. Es ist vielmehr eine reine (wenn auch emotionale und liebevolle) Faktensammlung aus der sich der Leser Anregungen holen, die ein oder andere Art Dinge zu sehen abschauen und ganz für sich umsetzen kann. Vielleicht bringt sie die schwedische Art in einen Zustand der völligen Selbstzufriedenheit oder sie sind eher wie die Italiener, Engländer oder Haitianer gestrickt. Einige Rituale erscheinen auf den ersten Blick etwas unkonventionell, es ist aber immer ein Versuch, aus seiner Komfort Zone auszubrechen und wer weiß, vielleicht wartet genau darin das Glück auf sie. Durch die Einteilung in mehrere kleine Kapitel können sie sich genau die richtige Dosis Glücks-Infos selbst verabreichen. Möglich, dass sie das komplette Buch in einem Rutsch durchstudieren, von Tag zu Tag sich immer ein bisschen gönnen oder danach greifen, wenn sie wirklich niedergeschlagen sind und genau jetzt etwas „Happiness“ benötigen. Da die Kapitel in sich abgeschlossen sind, verzeiht ihnen der Inhalt problemlos auch mal eine längere Pause.
Fazit: eine liebe- und humorvolle Reise um die Welt, in der einem die globalen Unterschiede vom Verständnis, was Glück bedeutet, aufgezeigt werden. Der inspirierende Weg, sich auf das, was einem wertvoll ist, zu besinnen und eine Gelegenheit in diesen hektischen Zeiten inne zu halten, zu lächeln und sich selbst zu reflektieren.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Ein toter Eremit, wird für Frida und Bjarne zum mörderischen Puzzle

Sterbekammer
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Einer der unheimlichsten Orte der Marsch. Die Deichmühle ragt, mit ihrer maroden Erscheinung, dunkel in den Himmel auf. Sie wirkt verfallen und verlassen, doch seit Jahren führt der alte Hader hier sein ...

Einer der unheimlichsten Orte der Marsch. Die Deichmühle ragt, mit ihrer maroden Erscheinung, dunkel in den Himmel auf. Sie wirkt verfallen und verlassen, doch seit Jahren führt der alte Hader hier sein zurück gezogenes Leben. Er meidet jeglichen Kontakt zu anderen Menschen. Die Polizistin Frida entdeckt zufällig eines nachts die Leiche des Eremiten. Dies bleibt allerdings nicht der einzige grausige Fund in diesem alten Gebäude. Die Entdeckung lässt grausiges erahnen und Bjarne fällt ein Detail ins Auge, welches ihm nur allzu bekannt vorkommt. Doch der Fall, der verschwundenen jungen Frau liegt fast 10 Jahre zurück. Sie wurde bis heute nicht gefunden. Woher hat der kauzige Mann das Sommerkleid in dem sie verschwunden ist…?
Romy Fölck, die aus Meißen stammende Autorin, ist mittlerweile in der Elbmarsch beheimatet. Sie schafft es mit scheinbarer Leichtigkeit den Leser an die dunkelsten Orte zu entführen. Die Inspiration für ihre Bücher befindet sich quasi vor ihrer Haustür. Sie vollbringt den Spagat mit ihrer Umgebungsbeschreibung und viel Atmosphäre, Spannung zu erzeugen ohne Ausschweifend zu werden. Auch in ihrem dritten Teil gelingt es ihr Effekte so gezielt zu platzieren, dass man als Leser die Anspannung von Frida und Bjarne übernimmt und ganz in der Situation vertieft, anfängt flacher zu Atmen. Doch nicht nur im reinen Kriminalfall rasen Frida und Bjarne durch Höhen und Tiefen. Was ihre Charaktere authentisch macht und ihnen Gewicht und Farbe verleiht, ist nicht mal ein Bruch und der Story, den Romy Fölck baut sie geschickt ein und schafft es selbst in diesen Privat Sequenzen, die Spannung aufrecht zu erhalten. Auch in Sterbekammer dreht es sich für Bjarne und Frida wieder um die Ermittlungen eines aktuellen Falles und eines Coldcase. Die Spuren ins reine zu bringen und mit den Geschehnissen vor fast 10 Jahren zu verknüpfen erfordert all ihre Fähigkeiten als Ermittler. Doch genau da wird es erst recht interessant. Der Switch in der Geschichte, das Spiel mit der eignen Wahrnehmung ist ihr in diesem Teil besonders gut gelungen. Ein Fall, dessen Schilderungen sowohl schockieren als auch menschlich berühren, großartig und spannend, mit Elbmarsch Atmosphäre und viel nordischem Flair erzählt.
Fazit: ein spitzen Kriminalroman, der nicht nur eingefleischten Krimifans, sondern auch Thriller Lesern die Gänsehaut über den Rücken jagen wird. Trotz drittem Teil, lässt sich das Buch auch unabhängig zu den Vorgängern lesen.

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Nur ein Wunder!

Eine Kiste voller Weihnachten
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24. Dezember 1980, Vincent Storch, der Hersteller der berühmten „Dresdner Pappen“, stellt am Vormittag des Heilig Abend, mit Entsetzen fest, dass die Lieferung einer Kiste vergessen wurde. Persönlich macht ...

24. Dezember 1980, Vincent Storch, der Hersteller der berühmten „Dresdner Pappen“, stellt am Vormittag des Heilig Abend, mit Entsetzen fest, dass die Lieferung einer Kiste vergessen wurde. Persönlich macht er sich auf, die Lieferung noch pünktlich vor dem Fest zu überbringen.
Unterwegs bittet Lisbeth darum, von ihm mitgenommen zu werden, doch Storch schlägt den Wunsch des Kindes kaltherzig aus. Dass das Mädchen trotzdem heimlich auf seinem Wagen mitfährt, merkt er zu nächst nicht. Doch als das Schneegestöber im Gebirge zunimmt, sind beide bald aufeinander angewiesen. Mitten im verschneiten, kalten Winterwald geschieht ein wahres Weihnachtswunder.
Ralf Günther, geborener Kölner, studierte Theater-, Film-, und Fernsehwissenschaften. Der Schriftsteller und Drehbuchautor schrieb erfolgreiche historische Romane, wie den Bestseller „Der Leibarzt“. Er lebt heute in der Nähe von Dresden.
Eine Kiste voller Weihnachten ist eine wundervolle Weihnachtsgeschichte, die aufgrund ihres gefühlskalten Protagonisten, an die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens erinnert. Storch, dessen ganze Firma auf dem Zauber dieser weihnachtlichen Zeit aufbaut, verachtet jedoch eben jenes Fest. Mürrisch löscht er an diesem Tag die Lichter in seiner Firma, als er die vergessene Kiste entdeckt. Einzig sein Streben nach Akkuratesse und den guten Ruf der Firma über ihre Pünktlichkeit zu erhalten, treibt ihn zu dem verrückten Vorhaben, die Kiste am Heilig Abend noch ins verschneite Zinnwald im Erzgebirge transportieren zu wollen. Lisbeth jedoch muss dringend nach Hause. Ein schier unmögliches Unterfangen für ein 11-jähriges Mädchen, doch Lisbeth ist voller Zuversicht und der tapfere Charakter dieser Handlung. Allerdings muss selbst sie lernen, dass es nicht nur barmherzige Menschen auf dieser Welt gibt. Am Ende haben beide dringend ein Wunder nötig um noch in dieser Nacht an ihr Ziel zu gelangen. So wird diese Reise für beide zu einer unvergesslichen Begegnung. Eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte über die verblendete, sture Sichtweise eines Erwachsenen und den wunderbar kindlichen Glauben, Hoffnung und die Gabe in jedem Menschen gutes zu wähnen. Darüber Emotionen anderer Menschen lesen zu können und das eigen Herz nicht vor ihnen und der Welt zu verschließen. Liebevoll finden erzgebirgische Traditionen, wie das Neunerlei und das zusätzliche Gedeck, welche auch heute noch zum Teil gelebt werden, Platz in dieser Erzählung. Man fühlt sich wirklich in diesen kalten Winterwald 1890, auf diese Pferdekutsche versetzt. Doch trotz dem kalten Schneegestöber schafft Ralf Günther es, das Herz des Lesers zu erwärmen und ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Tolle, liebenswerte Charaktere, liebevolle Detailtreu und ein flüssig zu lesender Schreibstil machen die Geschichte vom alten, griesgrämigen Christbaumschmuck Hersteller und seiner zunächst ungebetenen Begleiterin, die Seite für Seite sein Herz erwärmt, zu einem puren Lesevergnügen.
Fazit: Wer Weihnachten liebt, wird auch dieses Buch und seine Charaktere ebenfalls ins Herz schließen. Wer diese Zeit hasst, sollte es umso mehr lesen, denn es zeigt auf, dass nicht alles schlecht ist auf dieser Welt und man jeden Tag aufs neue die Möglichkeit hat sich zu ändern.

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