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Veröffentlicht am 19.05.2020

Süße, sehr unterhaltsame (Jugend-)Liebesgeschichte…

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Der (Jugend-)liebesroman „Crazy in Love (Band 1 der Weston-High-Reihe) von Emma Winter ist am 27.April 2020 im Forever-Verlag erschienen und spielt in Boston.

Sasha geht für ihr letztes High School Jahr ...

Der (Jugend-)liebesroman „Crazy in Love (Band 1 der Weston-High-Reihe) von Emma Winter ist am 27.April 2020 im Forever-Verlag erschienen und spielt in Boston.

Sasha geht für ihr letztes High School Jahr nach Boston, um dort an der Privatschule Weston High ihren Abschluss zu machen und um damit bessere Voraussetzungen für ein Medizinstudium an der renommierten Yale University zu haben. Es ist einfach ihr großer Traum, denn sie möchte in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters treten. Doch irgendwie hat Sasha es sich einfacher vorgestellt, als es dann tatsächlich ist. Die meisten ihrer Mitschüler sind arrogant und verwöhnt und sie findet keinen Anschluss, ihr Onkel und ihre Granny sind abweisend und sie hängt im Schulstoff hinterher. Zum allem Überfluss kommt sie auch noch dem beliebtesten Jungen der Schule in die Quere, der ihr deutlich macht, wo sie hingehört. Doch anstatt ihn dafür zu verachten, kann Sasha nicht mehr aufhören an ihn zu denken. Vor ihr liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von einem ständigen Gefühlschaos und ihrem inneren Konflikt, ob sie auf ihr Herz oder ihren Kopf hören soll.

Einen Tag habe ich für dieses gebraucht, das mich insgesamt zufrieden zurücklässt, glücklich kann ich leider nicht sagen, denn es gibt einen Cliffhanger und ich muss auf Band 2 warten.

Das Cover ist wahnsinnig schön, ein totaler Eyecatcher. Es passt meines Erachtens wirklich perfekt zu dieser Geschichte und in dieses Genre.

Der Klappentext hat mich auch direkt gepackt. Eine Story ganz nach meinem Geschmack. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Lesestimmung.

Sasha ist ein selbstbewusstes, junges Mädchen, das die letzte Klasse der Highschool besucht. Sie weiß ganz genau, was sie will, nämlich Medizin in Yale studieren. Darauf arbeitet sie aktiv und zielstrebig hin und nimmt alle Hürden, die sich ihr in den Weg stellen. Nur eine Hürde ist einfach zu hoch… Ben. In ihn hat sie sich gleich verguckt und durch einen Zufall lernt sie ihn besser kennen und erkennt, dass er gar nicht so ist, wie er äußerlich wirkt. Sasha weiß, sie sollte sich nur auf die Schule konzentrieren, doch ihre Gedanken wandern automatisch immer wieder zu ihrem Schwarm. Und auch wenn sie ihm eigentlich aus dem Weg gehen will, treffen sie immer wieder aufeinander. Und dabei hat man als Leser/in sehr viel Spaß. Sasha ist nicht auf den Mund gefallen und lässt sich nichts gefallen. Das hat mir ganz besonders gut gefallen. Ein bisschen schade, dass sie gerade ein Hobby haben muss, dass so typisch zu den tradierten Rollenmustern gehört: Backen. Für meinen Geschmack hätte es ruhig etwas Moderneres/ Frischeres sein können. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem mochte ich Sasha sofort. Sie ist schlagfertig, ein bisschen frech, selbstbewusst und zielstrebig. Von solchen Protagonistinnen brauchen wir noch mehr. Sie ist sehr authentisch und nachvollziehbar in ihrem Verhalten und macht eine Entwicklung durch. Zwar wirkt sie manchmal etwas wankelmütig: Ben ja, Ben nein, etc., aber für mich passt das in dieses Genre und zum Alter der Hauptfigur, d.h. das innere Auf und Ab, wenn man dabei ist sich zu verlieben oder auch, wenn man eben schon verliebt ist.

Ben mochte ich sofort, auch wenn er anfänglich etwas arrogant wirkte. Sehr schnell erfährt man aber mehr über ihn und sein Leben und kann feststellen, dass er ein netter Typ ist, dem etwas in seinem Leben fehlt, nämlich glücklich zu sein. Auch er hat ein klares Ziel vor Augen, denn er möchte eine andere Studienrichtung nehmen, als die sein Vater für ihn vorgesehen hat und Ben macht sich auf „seinen“ Weg. Doch dann kommt ihm Sasha in die Quere. Und nicht nur in die Quere. Nein, sie zeigt ihm indirekt, was ihm bisher fehlte. Auch Ben ist sehr authentisch und macht eine beobachtbare Entwicklung durch, die ihn immer sympathischer werden lässt.



Auch alle anderen Figuren fand ich gelungen. Ja, manchmal sind sie etwas mit Klischee angehaucht, aber für meinen Geschmack lässt sich das in diesem Genre nicht vermeiden. Mir persönlich wurden manchmal zu schnell Freundschaften mit tiefem Vertrauen geschlossen, gerade wenn ich an „June“ denke. Jede Figur hatte aber eine Funktion und hat die Handlung vorangetrieben.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Das hat mich im Grunde immer im Buch gehalten. Was mich ein bisschen gestört hat, war, dass vieles einfach zu zufällig passiert, ohne dass es eine Entwicklung dahin gab, z.B. war ich total überrascht, als David sich auf dem Ball offenbarte und vor allem wie. Für mich war das so ein Gefühl wie: „Was soll das denn jetzt?“ Und weil Ben auch gerade diese unvorbereitete Szene beobachtete leider auch ein „Oh nein, war ja klar.“ Es war leider ein zu großer Zufall. Ich hatte nicht im Ansatz etwas von Davids Gefühlen geahnt und meine es auch in seinem Verhalten nicht beobachtet zu haben. Und es gibt einige dieser Momente, wie z.B. auch die Beziehung zur Granny. Ich möchte jetzt hier nicht zu viel verraten. Außerdem hätte es im Verhalten der Figuren ruhig noch etwas abwechslungsreicher sein können, so ist Sasha ziemlich eifersüchtig und reagiert auf fast alle Situationen gleich. Und sie ist ziemlich viel mit dem Backen beschäftigt. Das hat für mich auch nicht an allen Stellen gepasst und hat mich zum Teil auch aus der Handlung gerissen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Dass es kein Happy End geben wird, hatte ich fast schon geahnt, denn die nächsten Bände sind bereits angekündigt. Tja und dann passiert das, was niemand möchte und ich muss auf den nächsten Band warten…

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 55 eher kürzere Kapitel, die in der ICH-Form abwechselnd aus Sasha’s und Ben’s Sicht im Präsens geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man so immer weiß, was die Figuren denken und man sie in ihrem Verhalten prima nachvollziehen kann.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind individuell, frisch und passen in das Genre. Sie haben das Buch sehr lebendig und unterhaltsam gemacht. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich sehr gelungen. Ich hatte immer ein Bild vor meinem inneren Auge. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene war toll. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert, mitgelitten, aber auch mitgelacht.

Mein Fazit nach 336 Seiten:

„Crazy in love“ zeigt, wie schnell das eigenen Herz einen aus der Bahn werfen kann, aber auch, wie wichtig es ist auf sein Herz zu hören. Außerdem wird deutlich, dass man sich nicht seinen Vorurteilen hingeben, sondern jedem Menschen eine Chance geben soll.

Wer einen süßen und sehr unterhaltsamen (Jugend-)Liebesroman sucht, der in Boston spielt und die Themen „Vertrauen“ und „Vorurteile“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung, weil die Geschichte einfach sehr unterhaltsam und auch wirklich jugendlich modern ist und weil Sasha eine so selbstbewusste weibliche Hauptfigur ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die zu „zufälligen Zufälle“. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sich diese in der Geschichte entwickelt hätten, damit der Leser/ die Leserin hätte alles besser nachvollziehen können.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Emma Winter für diese Geschichte.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2020

Sehr gelungene Fortsetzung mit toller Entwicklung der Hauptfigur…

Still Crew (Wolf Crew 2)
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Der New Adult Roman „Still Crew“ von Tijan ist am 2. Dezember 2019 im Forever - Verlag erschienen und spielt in Roussou.

Bren sieht sich immer häufiger mit ihrer Zukunft konfrontiert und überlegt, wie ...

Der New Adult Roman „Still Crew“ von Tijan ist am 2. Dezember 2019 im Forever - Verlag erschienen und spielt in Roussou.

Bren sieht sich immer häufiger mit ihrer Zukunft konfrontiert und überlegt, wie es nach dem Highschoolabschluss für sie weitergehen soll, aber auch für ihre Crewmitglieder. Bis zum Abschlussball ist es nicht mehr lange und Bren fühlt sich hin- und hergerissen zwischen der „normalen Welt“ und der „Crewwelt“. Doch bevor der Abschlussball ansteht, passieren einige Dinge, die Bren und ihre Jungs nicht auf sich ruhenlassen können. Was sich dann daraus entwickelt, hätte wohl niemand gedacht, doch die Wolfscrew gibt nicht auf. Vor Bren liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von gefährlichen Abenteuern, brutalen Auseinandersetzungen, aber auch schönen Momenten und ihrem inneren Konflikt, ob sie Cross und ihren Jungs mit ihrer Einstellung und ihren Erwartungen nicht im Weg stehen wird.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und es passt total gut zu dieser Geschichte.

Auch der Klappentext gefällt mir. Er ist zwar sehr kurz, aber er macht auch neugierig, vor allem nach dem Cliffhanger am Ende von Band 1.

Gut 4 Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich insgesamt zufrieden, aber auch ein wenig aufgeregt zurücklässt.

Bren ist eine starke und mutige junge Frau, die sich nichts gefallen lässt. Sie steht für ihre Jungs und ihre Familie ein und sie hasst Ungerechtigkeiten und Gemeinheiten. Bren hat ein Ziel vor Augen und arbeitet darauf hin. Dabei stellen sich ihr natürlich einige Hürden in den Weg, die sie aber alle aktiv überwindet. Bren macht in diesem Band eine sehr gelungene Entwicklung durch und mittlerweile finde ich sie auf ihre Art auch wirklich sympathisch. Ihre Gewaltausbrüche und ihre Stärke dabei finde ich zwar immer noch ein wenig befremdlich, d.h. dass sie mehrere andere junge Männer überwältigt, aber es ist deutlich weniger als in Band. Ganz besonders gefallen hat mir, dass Bren mehr und mehr Nähe zulässt und auch Gefühle zeigt, dadurch wirkt sie auf mich nicht mehr so unnahbar. Dieses Mal konnte ich tatsächlich eine Verbindung zu ihr aufbauen.

Auch alle anderen Figuren haben mir in diesem Band deutlich besser gefallen. Jede hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und hat die Geschichte mit dem jeweiligen „Subplot“ vorangebracht. Cross ist schon echt cool und es ist toll zu spüren, wie sehr er Bren liebt. Auch wie Jordan und Zellman sich um sie bemühen ist großartig und zeigt vor allem diesen „krassen“ Zusammenhalt. Und Channing und Heather sind auch total süß, sowohl zusammen, aber vor allem im Umgang mit Bren. Besonders gefallen hat mir in diesem Zusammenhang auch Channing Entwicklung als großer Bruder/ Ersatzpapa.

Die Handlung hat mir in Band 2 gut gefallen. Tijan hat eine ansteigende Spannungskurve mit kleineren und größeren Konflikten und vor allem überraschenden Wendungen entwickelt. Für mich war es durchweg spannend und ich wollte gar nicht aufhören zu lesen. Gewaltszenen gibt es glücklicherweise nicht so viele wie in Band 1. Das gewählte Thema fand ich sehr gut und vor allem an Brens Figur sehr gut verarbeitet. Und das Ende… tja, es hat mich gerührt und ich musste an einigen Stellen ganz schön schlucken. Aber dann… dann kommt wieder so ein fieser Cliffhanger, doch das hatte ich mir schon fast gedacht, da es ja noch einen dritten Band gibt. Dadurch ließ mich dieses Buch eben auch ein wenig aufgeregt zurück, denn natürlich frage ich mich, was kommt jetzt.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 44 meist längere Kapitel + Prolog + Epilog, die in der ICH-Form im Präteritum aus Bren’s Sicht geschrieben sind. Mir persönlich gefällt das immer wieder gut, weil man so immer dabei ist und eine enge Bindung zur Hauptfigur hat.

Den Schreibstil fand ich wirklich gut. Es liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind authentisch und individuell und passen zum Genre. Mir ist es manchmal etwas zu ordinär, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Zellmann scheint wirklich nur das Eine im Kopf zu haben und muss es leider auch immerzu verbalisieren, obwohl auch er natürlich eine paar sehr schöne Momente hat, in denen sein wirkliches Ich durchschimmert. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich wieder sehr gelungen. Ich hatte zu jeder Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge. Und in Band 2 hat mir die Darstellung der emotionalen Ebene absolut gefallen. Manche Szenen haben mich echt berührt.

Mein Fazit nach 401 Seiten:

„Still Crew“ ist ein New Adult Roman, der zeigt, wie schwierig es für junge Menschen sein kann, seine Zukunft zu planen, vor allem wenn man sich bestimmten Menschen sehr verbunden fühlt bzw. wenn sogar eine gewisse Abhängigkeit besteht. Es gilt, den eigenen Weg zu finden und zu gehen und ggf. erforderliche Kompromisse einzugehen.

Wer einen actionreichen New Adult Roman sucht, der in den USA spielt und vor allem das Thema „Zukunftsplanung“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (4,5/5 Sternen), weil mir die Entwicklung der weiblichen Hauptfigur in diesem Roman sehr gut gefallen hat. Die Handlung war abwechslungsreich und spannend und der Schreibstil sehr angenehm. Ein halbes Sternchen ziehe ich für die Gewaltszenen in diesem Buch ab. Man muss sich vor dem Kauf, dieser Szenen bewusst sein. Sie sind schon sehr brutal und sehr detailliert dargestellt.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich mit der vorangegangenen Einschränkung nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Tijan für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Sehr bewegender Liebesroman mit sehr ernstem und wichtigen Thema…

Unbroken
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Der Liebesroman „Unbroken: Bis die Dunkelheit mich verlässt“ von Annie J. Dean ist am 30.09.2019 im Selfpublishing erschienen und spielt in der malerischen Küstenstadt White Cove in Maine.

Heaven ist ...

Der Liebesroman „Unbroken: Bis die Dunkelheit mich verlässt“ von Annie J. Dean ist am 30.09.2019 im Selfpublishing erschienen und spielt in der malerischen Küstenstadt White Cove in Maine.

Heaven ist eine professionelle Tänzerin, doch nachdem sie ihren Freund mit einer Kollegin in flagranti erwischt, kündigt sie ihr Engagement. Nur leider hat sie nun kein Geld mehr, um sich ihr Leben in New York City leisten zu können. Kurzerhand geht es also wieder nach Hause in die kleine Stadt White Cove. Dort will sie ihr Leben neu ordnen, doch aus ihren Plänen wird nichts. Sie begegnet Gray Henderson, der verhasste Bruder ihrer besten Freundin. Dunkel. Gebrochen. Überaus anziehend. Aber Gray steht vor seinem eigenen Abgrund. Vor den beiden liegt eine sehr emotionale Zeit, die geprägt ist von ihrem inneren Konflikt, ob sie bereit sind, sich wirklich auf den anderen einzulassen.

Gut 2 Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich total aufgewühlt und trotzdem glücklich zurücklässt.

Das Cover finde ich wunderschön und es passt sehr gut zur Geschichte und zum Genre.

Der Klappentext hat mich aber letztendlich gepackt. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und vermittelt eine erste Lesestimmung. Erst dachte ich noch: „Mal sehen, was Grey hinter sich hat.“ - bestimmt was klischeehaftes, doch ich wurde absolut überrascht und war am Ende entsetzt, was der Arme tatsächlich ertragen musste.

Heaven ist eine junge, sportliche Frau, die ihr Geld als Profitänzerin verdient. Für ihren Traum musste sie aber auf viele Dinge verzichten und hat eine etwas schwierige Beziehung zu ihrer Mutter, die sich etwas Bodenständiges für sie gewünscht hatte. Nun muss Heaven ihr Leben aber neu sortieren, denn ihr Plan geht vorerst nicht weiter auf. Nur hat sie kaum Zeit, um sich damit zu beschäftigen, denn sie begegnet Gray Henderson, von dem sie sich angezogen fühlt. Die beiden nähern sich immer weiter an und Heaven spürt, dass er ein Geheimnis hat, das ihn sehr belastet. Sie will aber für ihn da sein und unterstützt ihn so gut sie kann. Heaven ist sehr aktive Protagonisten, die auch eine nachvollziehbare Entwicklung nimmt, aber leider fand ich sie etwas zu klischeehaft. Trotzdem war sie sympathisch und authentisch.

Bei Gray sieht es da schon deutlich anders aus. Auf den ersten Blick dachte ich auch, das Klischee hätte ihn gepackt, aber nein. Das ist mal etwas Anderes, etwas ganz Neues und es hat mich heftig bewegt. Zumindest habe ich bisher nicht über das Thema in dieser Konstellation gelesen. Chapeau liebe Annie J. Dean. Gray ist zwar etwas unnahbar, aber trotzdem äußerst sympathisch. Er ist aktiv, nimmt alle Hürden und macht eine wunderbare Entwicklung durch. Ich habe ihn in mein Herz geschlossen und mir hat es kurz vor der Auflösung fast den Atem verschlagen. Ich dachte immerzu nur: „Nein! Nein! Nein!“ Sehr gern würde ich noch mehr dazu schreiben, aber ich möchte nicht spoilern.

Auch alle anderen Figuren mochte ich sofort. Jeder hat seine eigene Motivation und hat eine besondere Rolle.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Annie J. Dean hat eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Für meinen Geschmack gab es keine Längen und ich habe am Buch festgeklebt. Der Prolog war der Wahnsinn und von da an gab es kein Halten mehr. Auch das Thema ist sehr gelungen. Schwierig, mutig und krass. Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen. Nach der großen Aufregung gab es dann eine Belohnung für mein Herz. Trotzdem war es nicht drüber.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 36 längere Kapitel + Prolog + Epilog, die in der ICH-Form im Präsens abwechselnd aus Heavens und aus Grays Sicht geschrieben sind. Das fand ich gerade für diese Thematik sehr gelungen, denn war die Bindung zu den Figuren noch stärker und man hat mit ihnen mitgefühlt.

Den Schreibstil fand ich supertoll. Die Story hat sich locker und flüssig weggelesen. Die Dialoge waren sehr realistisch und haben den Figuren noch mehr Lebendigkeit verliehen. Durch die wunderbaren Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen konnte ich mir alles sehr gut vorstellen. Und das vorherrschende Thema wurde mit nötigen Ernsthaftigkeit abgehandelt.

Aber ganz besonders hat mir die Darstellung der Gefühlsebene gefallen. Annie J. Dean hat mich schockiert, berührt und wütend gemacht zugleich. Wirklich grandios!

Mein Fazit nach 402 Seiten:

„Unbroken: Bis die Dunkelheit mich verlässt“ ist ein Liebesroman, der zeigt, wie fatal es sein kann und sich für die Zukunft auswirkt, wenn Probleme nicht angesprochen und verarbeitet werden. Es hilft nie, alles in sich hineinzufressen und Probleme mit sich allein auszumachen.

Wer einen Liebesroman mit dramatischen Momenten sucht, der in den USA spielt und das Thema „traumatische Erlebnisse in der Kindheit“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sternen), weil es eine ganz besondere männliche Hauptfigur hat und weil das Thema in dieser Konstellation neu für mich war und mich wirklich aufgewühlt hat. Auch der Schreibstil ist etwas ganz Besonderes und man sollte ihn unbedingt mal kennenlernen. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für Heaven. Hier hätte ich mir noch mehr Einzigartigkeit gewünscht, also etwas weniger Klischee.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Annie J. Dean für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 27.10.2019

Spannender historischer Roman zum Thema Sklaverei…

Im Reich des Zuckerrohrs
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Der historische Liebesroman „Im Reich des Zuckerrohrs“ von Tereza Vanek ist am 01. August 2019 im Edel Elements-Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit auf Jamaika.

Mareike studiert Geschichte. Um ...

Der historische Liebesroman „Im Reich des Zuckerrohrs“ von Tereza Vanek ist am 01. August 2019 im Edel Elements-Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit auf Jamaika.

Mareike studiert Geschichte. Um eine herausragende Abschlussarbeit zum Thema „Sklaverei“ zu schreiben, fährt sie zur Recherche direkt dorthin. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie den Musiker David kennen, der ihr gehörig den Kopf verdreht und der sie mitnimmt in seine Welt. Reggae, Konzerte und ganz viel Spaß. Doch er bringt ihr auch die Geschichte dieser Insel näher und so entdeckt Mareike einen längst vergriffenen Text eines Missionars, der den größten Sklavenaufstand der Insel miterlebte. Vor Mareike liegt eine aufregende Zeit voller Abenteuer und neuer Erfahrungen, aber auch ihrem inneren Konflikt, ob sie David vertrauen kann oder ob er ein typischer Jamaikaner ist, der nur mal seinen Spaß haben möchte.

Emily reist 1830 nach dem Tod ihrer Eltern von London nach Jamaika, um ab jetzt bei ihrem Ehemann zu leben, der als Baptist tätig ist. Doch Jeremiah scheint sich bereits anderweitig orientiert zu haben. Dafür lernt sie Christopher Hindley kennen und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Das Problem ist nur, der Vater von Christopher ist einer der reichen Plantagenbesitzer und Emily eine absolute Gegnerin der Sklaverei. Vor ihr liegt eine schwierige Zeit, die geprägt ist von ihrem inneren Konflikt, ob Christopher mit der Lebensweise seiner Familie der Richtige für sie sein kann.

Drei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich zufrieden, aber zum Teil auch erschüttert zurücklässt.

Das Cover gefällt mir sehr. Ich finde, es passt sehr gut zu diesem Roman und auch zum Genre.

Auch der Klappentext sprach mich sofort an. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein, vermittelt eine erste Stimmung und macht neugierig.

Mareike ist ein junge Frau, die nur für ihr Geschichtsstudium lebt. Um im Ansehen der Professorin zu steigen möchte sie eine herausragende Abschlussarbeit schreiben. Dazu reist sie nach Jamaika und recherchiert dort zum Thema „Sklaverei“. Damit ist ihr Ziel klar. Doch dann kommt ihr David, ein Reggae-Musiker in die Quere und lehrt sie das Leben zu genießen. Trotzdem besinnt sie sich immer wieder auf ihr Ziel, gerät dadurch aber in Konflikte, d.h. sie muss auf ihrem Weg, Hürden überwinden. Mareike ist sehr aktiv und lässt sich nicht entmutigen. Sie ist eine starke Hauptfigur, die eine nachvollziehbare Entwicklung durchmacht.

Noch mehr beeindruckt hat mich aber Emily, eine junge Frau die im Jahr 1830 plötzlich ganz allein dasteht und deren Notlage von einem Mann ausgenutzt werden soll. Er möchte sie in das typische Rollenmuster der Frau zwängen und versucht sie zu erpressen. Emily lässt sich das aber nicht gefallen und flüchtet, und zwar nach Jamaika. Auch auf dem Schiff können wir sie als starke Persönlichkeit beobachten, die sehr mutig ist. So rettet sie einem Mann das Leben, weil sie doch recht forsch dazwischen geht, als andere seine Notlage ausnutzen wollen. Auch Emilys Ziel ist klar und als Leser/in weiß man zu jeder Zeit, wo sie gerade steht. Emily ist sehr aktiv, macht eine sehr gelungene Entwicklung durch und sie ist mir total ans Herz gewachsen. Einfach sympathisch.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jeremiah war für mich mal eine ganz neuartige Figur in diesem Genre. Christopher hat mir auch sehr gefallen. Erst habe ich angenommen, er fügt sich den Vorstellungen seines Vaters, aber so einfach hat es mir Tereza Vanek nicht gemacht. Alle Figuren haben ein eigenes Ziel/eine eigene Motivation und sind meines Erachtens weit entfernt von Klischees. Selbst Christopher’s Vater, der auf den ersten Blick ein typischer Plantagenbesitzer ist, sorgt im Verlaufe des Buches für Überraschungen.

Mein Highlight in diesem Figurenensemble war aber Emily. Sie ist wirklich etwas Besonderes.

Auch die Handlung fand ich sehr gelungen, obwohl ich ehrlich gestehen muss, dass mir Emily’s Geschichte etwas mehr gefallen hat. Es wird stetig eine Spannung aufgebaut, mit vielen kleinen und großen Konflikten, als auch überraschenden Wendungen. Ich konnte kaum aufhören zu lesen und habe die ganze Zeit mit Emily mitgefiebert und immer gehofft, dass es für sie ein gutes Ende nimmt. Auch Mareikes Part hatte aus meiner Sicht einen guten Spannungsaufbau mit Konflikten und überraschenden Twists. Für sie stand aus meiner Sicht aber nicht so viel auf dem Spiel, so dass mich die Handlung um Mareike nicht ganz so gepackt hat. Ein paar Szenen in diesem Buch haben mich aber auch sehr erschüttert. Natürlich weiß ich um das Thema „Sklaverei“, aber wenn man darüber liest, also wie zum Teil mit Sklaven umgegangen wurde, ist das immer wieder erschütternd. Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen. Es hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen und war für meinen Geschmack genau richtig, also nicht „over the top“.

Die Settings fand ich ebenfalls toll. Es war insgesamt abwechslungsreich und die Orte haben sehr gut zur Geschichte gepasst, sowohl bei Mareike, als auch bei Emily.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, in der Gegenwart und in der Vergangenheit um 1830. Es sind 27 längere Kapitel, die in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform aus Mareike’s und Emily’s Sicht geschrieben sind. Mir hat das sehr gut gefallen, weil ich immer wusste, was in den beiden vorgeht und man dadurch auch das Handeln und Denken immer nachvollziehen konnte.

Den Schreibstil fand ich großartig. Er ist locker, flüssig und sehr bildreich. Die Dialoge fand ich sehr gelungen. Sie waren realistisch und passten in den verschiedenen Zeitebenen prima zu der jeweiligen Zeit. Auch die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir sehr gefallen und ich konnte mir alles wirklich gut vorstellen und mich gut in die Situationen hineindenken. Gerade bei Mareike’s Beschreibungen war es, als erkunde man die Insel mit ihr gemeinsam. Die emotionale Ebene war für meinen Geschmack auch sehr gelungen und hat vor allem dem Part um Emily viel Tiefe verliehen.

Mein Fazit nach 382 Seiten:

„Im Reich des Zuckerrohrs“ zeigt, dass man sich seinem Schicksal nie ergeben und immer für sein Ziel/seinen Traum kämpfen sollte. Trotzdem darf man sich an seiner Zielerreichung nicht derart festbeißen, dass das Leben an einem vorbeizieht und man es dadurch nicht genießen kann.

Wer einen spannenden, Roman sucht, der in zwei Zeitebenen (19.Jh. und Gegenwart) auf Jamaika spielt und der die Themen „Sklaverei“ und „die Rolle der Frau“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (4,5/5 Sternen), weil die Figuren sehr authentisch und einzigartig sind. Emily ist wundervoll! Aber auch die Handlung und der Schreibstil machen das Buch wirklich lesenswert. Ein halbes Sternchen ziehe ich für die Handlung um Mareike ab. Da hätte ich mir gewünscht, dass für sie noch mehr auf dem Spiel steht, um auch von dem Part noch mehr gefesselt zu sein.

Trotzdem ist ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Tereza Vanek für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Spannender Jugendroman zum Thema Rache & Gerechtigkeit…

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
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Der Thriller „The Black Coats - … denn wir vergeben keine Schuld“ von Coolen Oakes ist am 14. August 2019 im Gulliver von Beltz & Gelberg - Verlag erschienen und spielt in Austin Texas.

Thea hat große ...

Der Thriller „The Black Coats - … denn wir vergeben keine Schuld“ von Coolen Oakes ist am 14. August 2019 im Gulliver von Beltz & Gelberg - Verlag erschienen und spielt in Austin Texas.

Thea hat große Probleme den Tod ihrer Cousine zu verarbeiten, insbesondere weil der Täter immer noch frei rumläuft. Völlig überraschend erhält sie eines Tages eine Einladung, die ihr die Möglichkeit eröffnet, sich an diesem zu rächen. Thea sieht ihre Chance gekommen, doch dann gerät sie in Situationen, die sie an ihrer Einstellung zu Vergeltungsaktionen zweifeln lassen. Vor Thea liegt eine aufregende und gefährliche Zeit, die geprägt ist von Gewalt und ihrem inneren Konflikt, ob Rache wirklich der richtige Weg ist.

Zwei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, dass mich aufgewühlt, am Ende aber zufrieden zurücklässt.

Das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt prima zur Geschichte und hat meine Neugier geweckt.

Auch der Klappentext gefällt mir. Er führt die Hauptpersonen und den Hauptkonflikt ein und vermittelt eine erste Stimmung für den Leser/die Leserin.

Thea ist ein selbstbewusstes, junges Mädchen, das nach dem Tod ihrer Cousine aber sehr in sich gekehrt und unglücklich ist. Fast könnte man meinen, sie befindet sich in einer depressiven Episode. Doch dann wendet sich das Blatt für sie. Zum einen lernt sie Drew kennen, der ihr auf Anhieb sympathisch ist und der Interesse an ihr zu haben scheint. Zum anderen eröffnet sich ihr aber die Möglichkeit, Rache an dem Mörder ihrer Cousine zu nehmen. Anfänglich gibt sie sich voll in die geheime Gruppierung „The Black Coats“ rein und kämpft für Ziel. Dabei ist sie sehr aktiv und nimmt alle Hürden, die sich ihr in den Weg stellen. Doch nach und nach zweifelt sie an den Aktivitäten und der Gruppierung und erkennt, dass sie so auch nicht glücklich werden kann. Thea ist als Figur sehr authentisch und in ihrem Handeln und Denken nachvollziehbar. Anfangs hat sie mir echt leid getan und sie war mir sofort sympathisch. Thea macht eine wunderbare Entwicklung durch und erkennt ihre eigenen Fehler.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede hatte ein eigenes Ziel/ eine eigene Motivation und war besonders, insbesondere dadurch, was ihnen persönlich schon so widerfahren ist.

Ganz besonders gefallen hat mir, dass Drew nicht gleich aufgegeben hat, als Thea ihn versetzt hat, sondern sich weiter um sie bemüht hat und am Ende auch dazu beiträgt, ihr die Augen zu öffnen.

Die Handlung fand ich auch sehr gelungen. Der Prolog hat mich sofort gepackt und ich war erschrocken über das Ende dieser Szene. Wirklich krass! Die Spannung wurde stetig aufgebaut, mit vielen kleinen und großen Konflikten und überraschenden Wendungen. Ich war von der Handlung gefangen, weil immerzu etwas passierte und man immer das „große Geheimnis“ um Robin und Julie gelöst haben wollte. Ein paar Szenen haben mich auch aufgewühlt. Zum einen wurde über furchtbare Schicksale von Mädchen und Frauen berichtet (Vergewaltigungen, Misshandlungen usw.), zum anderen gab es aber auch sehr brutale Szenen, die recht detailgetreu beschrieben wurden. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich trotzdem. Ich persönlich finde es ein wenig unrealistisch, dass ein paar Mädels (Teenagerinnen) gefährliche Männer/Verbrecher zur Strecke bringen und sie überwältigen. Zwar mag ich starke weibliche Figuren, aber sie wirken zum Teil wie Superheldinnen. Das hätte ich mir etwas authentischer gewünscht. Das Ende traf dann genau meinen Geschmack. Zwar wirkt es ein wenig, als hätten nicht alle aus dieser Geschichte gelernt. Für mich wurde aber deutlich dargestellt, dass Rache auch eine falsche Person treffen kann und dass man niemanden vorverurteilen sollte.

Auch die Settings haben mir sehr gefallen. Es war abwechslungsreich und die Orte des Geschehens haben für meinen Geschmack wirklich toll zum Genre gepasst und die Szenen verstärkt.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 32 längere Kapitel + Prolog + Epilog, die in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform aus Thea’s Sicht geschrieben sind, nur der Prolog ist aus Robin’s Sicht dargestellt. Ich persönlich fand das sehr gelungen und konnte mich so gut in die Figuren hineindenken und ihre Gedanken und Gefühle verstehen.

Den Schreibstil finde ich grandios. Es liest sich locker und flüssig. Alles wird sehr bildhaft beschrieben, so dass ich immer ein Bild vor meinem inneren Auge hatte. Die Dialoge sind umgangssprachlich und sehr realistisch. Die Beschreibungen der Settings und atmosphärischen Beschreibungen waren für meinen Geschmack sehr gelungen. Und auch die emotionale Ebene hat mir sehr gut gefallen, d.h. sie war passend ausgebaut und hat dem Roman die nötige Tiefe verliehen.

Mein Fazit nach 388 Seiten:

„The Black Coats… denn wir vergeben keine Schuld“ zeigt auf sehr grausame Weise, zu was Menschen, hier: insbesondere Jungs/Männer fähig sind und wie schnell Frauen immer noch zu Opfern werden. Beim Lesen wird einem als Frau bewusst gemacht, dass man der Männerwelt in der Regel körperlich unterlegen ist und kaum eine Chance hat, sich zu wehren. Es zeigt aber auch, wie zerstörerisch es sein kann, sich seiner Wut hinzugeben und nur den Rachegedanken zu verfolgen.

Wer einen spannenden und aufwühlenden Jugendthriller sucht, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt, und der die Themen „Gewalt gegenüber Frauen“ und „Schuld/Rache/Gerechtigkeit“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein. Aber Achtung! Es gibt auch sehr grausame und brutale Szenen.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (4,5/5 Sternen), weil die Figuren an sich sehr authentisch sind und die Story wirklich spannend. Und allein wegen des Schreibstils ist dieses Buch lesenswert. Außerdem ist es einfach mal etwas anderes im Bereich des Jugendbuchs. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die fehlende Authentizität der Vergeltungsaktionen, also wie ich bereits erwähnte, dass ein paar Mädels brutale Kerle überwältigen.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Colleen Oakes für diese Geschichte.