Fayes Mutter ist Architektin und hat ein Hotel in Island entworfen. Gemeinsam fliegen sie dorthin.
Für den Bau des Hotels soll eine uralter Holunderbaum abgeholzt werden.
Als Faye die Lichtung mit dem Jahrhunderte alten Holunder sieht weiß sie genau: sie muss den Baum retten!
Doch plötzlich geschehen merkwürdige Dinge, Faye beginnt sich zu verändern.
Das ist nicht ihr einziges Problem, denn Aron, launisch, düster, mürrisch, aber unglaublich gutaussehend und lieb zu Tieren, geistert ihr im Kopf herum...
Das Cover des Buches hat mir ausgesprochen gut gefallen. Man sieht ein rundes Symbol darauf, das an eine Rune erinnert und gut zu Island passt.
Außerdem ist das Cover in einem gedeckten Hellblau gehalten, dass von goldenen Strängen durchzogen ist, so wie Lava eben. Sehr passend zum Titel.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, sie schreibt sehr flüssig und anschaulich.
Aber bei der Geschichte hatte ich das Gefühl, als hätte sie selber noch nicht so genau gewusst, wo die Reise hingeht. Vieles wirkte nicht ganz ausgereift und zu Ende gedacht.
In Faye konnte ich mich die meiste Zeit ganz gut hineinversetzen. Sie ist gerade in der rebellischen Phase, als sie mit ihrer Mutter nach Island reist. Pflanzen liegen ihr sehr am Herzen und Faye hat auch ein gutes Händchen dafür. Ihre Gefühle sind soweit nachvollziehbar, wenn auch nicht wirklich anspruchsvoll.
Selbstverständlich verliebt sie sich in Aron, hasst ihn aber abgrundtief, wegen seiner Launen und Gewaltausbrüche. Doch dann muss Aron nur mit dem Finger schnippen und sie küsst ihn und alles ist vergessen.
Für mich ging das viel zu schnell, da war gar kein Übergang zwischen Hass und Liebe. Als hätte Faye einen Schalter umgelegt. An Aron und seinem Verhalten liegt es nämlich nicht, der ist genauso eklig wie vorher.
Außerdem findet Faye ziemlich schnell heraus, dass der Holunder eigentlich Yggdrasil, der Weltenbaum ist und in Island einige Elfen leben.
Ich weiß ja nicht, wenn mir das jemand erzählt hätte, hätte ich mit Unglauben und Skepsis reagiert. Das tut Faye anfangs auch, aber ohne irgendeinen näheren Grund ist sie plötzlich anderer Meinung.
Auch hier fehlt der Übergang.
Aron verhält sich ohne Grund ziemlich eklig. Er ist schlecht drauf, beleidigt und verletzt andere, hat aber seine lichten Momente. Diese fand ich sehr gewollt, wenig glaubhaft. Natürlich hat er eine dunkle Vergangenheit, aber trotzdem fand ich das ganze zu gewollt.
Die Idee der Geschichte fand ich ganz gut, mit Elfen und Mythen kann man mich immer begeistern.
Die Umsetzung hat mir aber nicht gefallen. Man erfährt wenig über diese Wesen, es geht nur darum, den Baum zu retten, der der Eingang ins Reich der Elfen ist.
Die Rettung gelingt natürlich, vorher kommt ein mehr oder weniger spannender Showdown, aber anders als erwartet bekommen wir das Reich der Elfen gar nicht zu Gesicht.
Ich hatte erwartet, dass Faye durch dieses Tor hindurchgeht und die Welt der Elfen kennenlernt, aber nein, weit gefehlt.
Für mich ist dieses Buch nicht gut durchdacht, der rote Faden fehlt irgendwie, die Geschichte an sich und die Charaktere mit ihren Eigenschaften, Beziehungen und Gefühlen wirken gekünstelt.
Mir fehlt einfach der besondere Funke, etwas, das mich einfängt und mitfiebern lässt.
Leider reicht es nur für 2,5 Sterne.