Cover-Bild Der Ausflug
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 16.08.2019
  • ISBN: 9783352009235
Caroline Hulse

Der Ausflug

Ein Familienroman
Teja Schwaner (Übersetzer), Iris Hansen (Übersetzer)

Zwei Geschiedene. Ihr Kind. Ihre neuen Partner. Ein gemeinsamer Ausflug. Was kann da schon schiefgehen? Matt und Claire sind geschieden. Was natürlich nicht heißt, dass ihrer Tochter Scarlett nicht einen ganz normalen Familienalltag bieten wollen. Mit einem ganz normalen – also gemeinsamen – Ausflug, zu dem auch Matts neue Freundin Alex und Claires Freund Patrick mitkommen sollen. Schließlich sind doch alle erwachsen ... Doch je mehr Zeit die fünf an ihrem idyllischen, aber doch beengten Ausflugsziel verbringen, desto tiefer werden die Risse in der Patchwork-Harmonie. Bis die Familienfehde nicht mehr aufzuhalten ist. „Bissig und brillant.“ Sunday Mirror

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2020

Hämische Freude

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Diese Geschichte befriedigt Lesegelüste, die man als "guter" Mensch eigentlich nicht haben sollte: Hohn, Häme, diebische Schadenfreude. Stellt euch vor, da ist dieses Pärchen, das ihr einfach nicht ausstehen ...

Diese Geschichte befriedigt Lesegelüste, die man als "guter" Mensch eigentlich nicht haben sollte: Hohn, Häme, diebische Schadenfreude. Stellt euch vor, da ist dieses Pärchen, das ihr einfach nicht ausstehen könnt - sei es, weil sie immer so toll tun und alles besser wissen, sei es, weil sie gar nichts tun und immer irgendwie damit durchkommen. So oder so, ihr seid genervt, wann immer die beiden auftauchen (man kann ja nicht jeden mögen). Und dann, eines Tages, bekommt ihr mit, wie dieses Pärchen sich so richtig in die Haare kriegt. Es wird ein ganz furchtbar peinlicher Moment, vor allem für die beiden, weil sie total die Contenance verlieren - und obwohl ihr es besser wisst und sowas eigentlich natürlich nie tun würdet, lacht ihr euch doch ins Fäustchen.

Dazu lädt dieses Buch ein. Die Voraussetzungen könnten nicht besser sein: Ein geschiedenes Paar (sie: die herzliche Überperfekte, er: der schludrige Berufsjugendliche) machen mit der gemeinsamen siebenjährigen Tochter und den jeweils neuen Partnern (der Neue: der pedantische Perfektionist, die Neue: die wenig durchsetzungsfähige Wissenschaftlerin) einen Ausflug über Weihnachten. Jaaaa… was soll da schon schiefgehen? Nun, ziemlich viel, denn das Ganze schaukelt sich hoch bis zu einem Unfall auf dem Bogenschießplatz des heimeligen Familienressorts (und nein, das ist kein Spoiler, denn das Buch beginnt mit dem Notruf, der eben jenen Unfall schildert).

Die Charaktere sind alle recht schablonenhaft in ihren Rollen gezeichnet und brechen nur an einigen wenigen Stellen mal aus. Aber das ist bei so einem Buch auch völlig okay, da erwarte ich keinen "character growth" ohne Ende, da will ich dramatische Höhepunkte! Und die gibt es auch. Die Spannungen zwischen den Pärchen und auch innerhalb derselbigen werden schnell offensichtlich.

Hinzukommt, dass die aufgeweckte Tochter ihren ganz eigenen Ballast mit sich herumschleppt, und zwar in Form von Posey, einem menschengroßen, imaginären Kaninchen, das ganz selbstverständlich am Leben der Siebenjährigen teilnimmt und auch einen Großteil ihrer Konversation und Aufmerksamkeit beansprucht. Und Posey hat so seine ganz eigenen Ansichten zu den Erwachsenen, die die Handlungen der Tochter wiederum beeinflussen. Das hört sich nach einem albernen Gimmick an, hat aber tatsächlich für schöne Extrawürze in dieser sowieso schon recht gut köchelnden "Familiensuppe“ gesorgt - zumal Posey irgendwann auch schlüssig "erklärt" wird.

Caroline Hulse hat in ihrem Buch nichts in die Länge gezogen, sondern kommt schnell zum Punkt, das hat mir sehr zugesagt. Zwar ist das Ganze recht linear auf einer inhaltlichen Eben geschrieben, liest sich entsprechend sehr flott und einfach weg. Dennoch hat die Autorin, neben bereits erwähnten Kaninchen, noch ein paar andere Extras eingebaut. Zum einen wechseln die Blickwinkel zwischen den Kapiteln, so dass gleich mehrere Charaktere inklusive der Tochter die Chance erhalten, ihr oder sein Verhalten zu erklären (bzw. vor sich selbst oder anderen zu rechtfertigen). Dazu gibt es ein paar Flashbacks, die zusätzliche Motivationen erläutern – oder bestehende Probleme nur noch offensichtlicher machen. Zu guter Letzt gibt es alle paar Kapitel Auszüge aus den Zeugenvernehmungen nach dem Unfall, die die jeweilige Szenerie nochmals in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Ein ziemlich böses, schwarzhumoriges Buch, das für meinen Geschmack ruhig noch eine Prise "schwärzer" hätte sein können. Denn die Szenen, in denen es eskaliert, sind so schön zum sich peinlich-dramatischen Winden, da hätte ich noch mehr von vertragen. Aber auch so: Ein flottes und sehr unterhaltsames Buch. Und die Lektion? Wählt eure Reisebegleitungen mit Bedacht!

Veröffentlicht am 12.11.2019

Patchwork und die damit verbundenen Probleme

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Es kommt, wie so oft heutzutage, die Ehe von Matt und Claire ist zu Ende. Sie haben sich scheiden lassen, aber Tochter Scarlett verbindet sie. Inzwischen haben beide neue Partner. Warum sollte man also ...

Es kommt, wie so oft heutzutage, die Ehe von Matt und Claire ist zu Ende. Sie haben sich scheiden lassen, aber Tochter Scarlett verbindet sie. Inzwischen haben beide neue Partner. Warum sollte man also nicht einmal gemeinsam für ein paar Tage verreisen? Weihnachten sie doch eine gute Gelegenheit. Gesagt, getan! Doch schon bald gibt es Probleme und Streit ist unausweichlich.
Kurze Kapitel und viele Perspektivwechsel sorgen dafür, dass man einen guten Einblick in diese Patchwork-Familie bekommt.
Alles beginnt mit einem Notruf, da beim Bogenschießen leider jemand getroffen wurde. Schon ist man neugierig, was geschehen ist.
Die Charaktere sind gut beschrieben, so dass man sich in sie hineinversetzen kann. Claire ist eine starke Persönlichkeit, die weiß, was sie will. Die siebenjährige Scarlett hat auch noch ihren imaginären Freund Posey dabei. Mit Posey, der einen verlorenen Plüschhasen ersetzt, kann Scarlett ihre Nöte besprechen. Matt ist in Begleitung seiner Freundin Alex, die als Wissenschaftlerin gerne alles analysiert. Matt behandelt sie nicht besonders nett. Claires Freund Patrick ist zwar erfolgreich im Job, aber auch ziemlich verbissen. Er ist absolut kein Sympathieträger.
Während man so dicht aufeinander hockt, geht man sich zunehmend auf die Nerven. Außerdem hat jeder noch sein eigenes Päckchen mitgebracht. Die Schwierigkeiten waren voraussehbar, denn die neuen Partner wurden ein wenig überfahren.
Was für die Beteiligten an diesem Ausflug problematisch wird, ist für den Leser ziemlich unterhaltsam, denn es wird mit viel Humor geschildert, was in dem Ferienpark "Happy Forest“ dort abgeht.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Entspricht nicht meinen Erwartungen

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Für „unglaublich komisch“, wie das Buch in dem Klappentext beschrieben wird, halte ich es überhaupt nicht. Ich kann mich nicht erinnern, beim Lesen einmal gelacht oder auch nur geschmunzelt zu haben.
Inhaltlich ...

Für „unglaublich komisch“, wie das Buch in dem Klappentext beschrieben wird, halte ich es überhaupt nicht. Ich kann mich nicht erinnern, beim Lesen einmal gelacht oder auch nur geschmunzelt zu haben.
Inhaltlich geht es um den gemeinsamen Weihnachtsurlaub einer Patchwork-Familie. Matt und Claire sind geschieden und haben beide neue Partner. Ihrer siebenjährigen Tochter zuliebe verbringen alle gemeinsam ein langes Wochenende in einem Ferienpark auf dem Land.
Die Geschichte beginnt mit einer Werbeanzeige dieses Parks, gefolgt von der Aufzeichnung eines Notrufs, wonach jemand auf einem Bogenschießplatz von einem Pfeil angeschossen worden sein soll. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, wer geschossen hat und wer angeschossen wurde. Im Folgenden werden dann aus der Rückschau die Ereignisse dargestellt, die zu dem Vorfall geführt haben. Für mich bleibt alles zu unspektakulär mit vor sich hin dümpelnden, seichten Dialogen. Beabsichtigt war wohl, dass der Leser herausfinden sollte, wer das Opfer und wer der Täter war. Ich jedoch war mehr an der Frage interessiert, welches von den Pärchen am Ende des Ausflugs noch zusammen sein wird, denn, wie kann es bei solch einer Konstellation auch anders sein, beherrschen rasch Misstrauen, Missverständnisse und Lügen die Situation.
Eine leichte Lektüre, die man lesen kann oder auch nicht.