Einzigartiger Thriller mit wenigen Schwächen
"Unschuldig" (Origitaltitel: The Innocent Wife) von Amy Lloyd habe ich bereits vor einiger Zeit gelesen und trotzdem geht mir die Geschichte nicht aus dem Kopf. Noch heute empfehle ich sie gerne FreundInnen, ...
"Unschuldig" (Origitaltitel: The Innocent Wife) von Amy Lloyd habe ich bereits vor einiger Zeit gelesen und trotzdem geht mir die Geschichte nicht aus dem Kopf. Noch heute empfehle ich sie gerne FreundInnen, weil sie so einzigartig und besonders war, dass ich bis heute nichts vergleichbares gelesen habe.
Die Geschichte um Dennis Danson, einen verurteilten Mörder auf Floridas Todeszellen, der die Aufmerksamkeit einer Lehrerin namens Samantha in England auf sich zieht, ist von Anfang an spannend. Die Unsicherheit von Samantha bezüglich Dennis' Unschuld und die wachsenden Zweifel tragen zu einer düsteren psychologischen Thriller-Atmosphäre bei. Sam wird zunehmend unsicher über Dennis' Unschuld. Er ist sehr widersprüchlich und seine Stimmung kann sich im Handumdrehen ändern. Aber wie spricht man ein derart beängstigendes Thema mit ihm an, wenn man so sehr vor seiner Antwort fürchtet?
Schon von Anfang an spürte ich eine unterschwellige Spannung - wie die Ruhe vor dem Sturm, die darauf wartet, dass die eigentliche Geschichte sich offenbart. Mit dem Fortschreiten der Handlung wurde die Angst greifbar, mit einigen extrem spannenden Momenten. Jedes Mal, wenn ich das Buch beiseite legte, juckte es mich, es wieder aufzunehmen. Beim Lesen fand ich, dass die Einrichtung von Samantha, die die Dokumentation mit Dennis Danson hinter Gittern sieht und diejenigen, die seine Unschuld beweisen wollen, perfekt für die heutige Gesellschaft ist.
Das einzige kleine Manko war das Ende. Ohne Spoiler zu verraten, fand ich den abrupten Wechsel von langsamer, aufbauender Spannung zu explosiver Action etwas unrealistisch. Trotzdem war das Buch nahezu perfekt. Empfehlenswert für Fans von Netflix-Shows wie "Mindhunter" und "Making A Murderer".