Zweiter Teil der Wiederstandstrilogie
Der Wirtschafts- und Politthriller geht in die zweite Runde und steht seinem Vorgänger in nichts nach. An dieser Stelle würde ich empfehlen den ersten Teil vorher zu lesen, da "Scheintot" direkt an die ...
Der Wirtschafts- und Politthriller geht in die zweite Runde und steht seinem Vorgänger in nichts nach. An dieser Stelle würde ich empfehlen den ersten Teil vorher zu lesen, da "Scheintot" direkt an die Ereignisse von "Blutblume" anschließt und Sara's Geschichte weiter erzählt.
Sara ist endlich zur Ruhe gekommen. Sie hat eine neue Wohnung in Stockholm, einen neuen Job bei einer Unternehmensberatung und einen neuen Freundeskreis. Und das Wichtigste: Ihr Vergewaltiger ist tot und kann sie nicht mehr tyrannisieren. Sara wiegt sich in Sicherheit, doch schon bald ereignen sich wieder etliche mysteriöse Vorfälle, die die junge Frau erneut an den Rande der Verzweiflung bringen.
Genau diese Verzweiflung, aber auch die aufkeimende Paranoia, ist beim Lesen dieses Ränkespieles um Macht, Menschenhandel und Geldwäsche spürbar. Louise Boije af Gennäs versteht ihr Handwerk und hat ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit erschaffen. Ich wusste teilweise nicht mehr wem ich noch trauen kann und wurde nicht nur einmal aufs Glatteis geführt. Die Autorin versteht sich Spannungselemente gekonnt zu setzen. Ihr Schreibstil ist dabei wie schon beim Vorgänger geradlinig und schnörkellos, aber dennoch sehr detailiert.
Auch Sara konnte mich wieder voll für sich einnehmen und es war schön ihre Geschichte weiter zu lesen.
Alles in allem ist "Scheintot" ein gut strukturierter und gut durchdachter Thriller, der offene Fragen aus "Blutblume" beantwortet, aber auch neue aufwirft. Es bleibt einem also nichts anderes übrig als auch den 3. Teil, der im Sommer 2020 erscheint, zu lesen, was ich mit Sicherheit machen werde.