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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2020

Zeitgemäß und irre witzig!

Auf dich war ich nicht vorbereitet
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Dieses Buch lag schon etwas länger auf meinem Stapel. Immer wieder schob ich es vor mir her, im Glauben, bestimmt nur eine 08/15-Story.
Die ersten 70 Seiten ließen dies auch noch vermuten - irgendwie ...


Dieses Buch lag schon etwas länger auf meinem Stapel. Immer wieder schob ich es vor mir her, im Glauben, bestimmt nur eine 08/15-Story.
Die ersten 70 Seiten ließen dies auch noch vermuten - irgendwie war es ganz nett, mehr aber auch nicht.

Man hat Daisy kennengelernt, mit all ihren Macken. Allen voran mit ihrer Handysucht. Auf sämtlichen Kanälen ist sie zu finden und bei Familienessen muss man sie sogar auf WhatsApp anschreiben, damit sie mal aufschaut.

Nach dem Einstieg aber, fing die Geschichte an richtig Spaß zu machen. Ihre Schwester entführt Daisy nach Eden Valley, in ein kleines Örtchen Namens Lullamby, um mal socialmediamäßig zu detoxen und um auf andere Gedanken zu kommen. Inzwischen hat sie nämlich ihren Job verloren, wegen eines falschen Klicks beim Twittern. Das Ganze sollte privat gepostet werden, landete aber auf der Geschäftsseite.

Kaum angekommen, in Lullamby, hatte ich sofort dieses Gefühl zum Wohlfühlen. Hinzu kamen lustige Dialoge, die vor allem ironisch und sarkastisch waren. Ich liebe diese Art von Humor, zumal ich hier gar nicht mit gerechnet hatte. Plötzlich war ich so in der Geschichte drin, dass ich gar nicht bemerkte, wie flott sich das Buch lesen ließ. Ruck Zuck war es auch schon wieder vorbei.

Wer wissen möchte, was Daisy alles erlebt in dem Hinterwäldlerort, mit seinen komischen Einwohnern, dem kann ich nur raten, sich auf diese süße Geschichte einzulassen.

Schade fand ich allerdings, dass es keinen Epilog gab oder wenigstens einen kleinen Zeitsprung in die Zukunft. Gerne hätte ich noch erfahren, wie sich der Status Quo weiter entwickelt hat.

Fazit:
Eine süße, erfrischende, zeitgemäße und humorvolle Geschichte, die sogar ein wenig zum Nachdenken anregt, was das eigene Verhalten mit Social Media betrifft. Ich bin froh, dass sich zu diesem Buch spontan eine kleine Leserunde ergeben hat, sonst würde dieses Schätzchen vermutlich immer noch auf dem Stapel liegen.

Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Toller Krimi zum Miträstseln

Totenweg
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Schon lange schleiche ich um die Elbmarsch-Krimi-Reihe von Romy Fölck herum. Inzwischen ist mit "Sterbekammer" bereits der dritte Teil erschienen und es wurde Zeit, Frida Paulsen und Bjarne Haferkorn kennenzulernen. ...

Schon lange schleiche ich um die Elbmarsch-Krimi-Reihe von Romy Fölck herum. Inzwischen ist mit "Sterbekammer" bereits der dritte Teil erschienen und es wurde Zeit, Frida Paulsen und Bjarne Haferkorn kennenzulernen.

Frida Pausen, die bei der Polizei in Hamburg studiert, um in den sogenannten "gehobenen Dienst" aufzusteigen, erfährt, dass ihr Vater brutal zusammengeschlagen wurde. Der Grund, warum sie nach 18 Jahren zurück in ihr Heimatort kommt. Sie selbst verbindet keine schöne Zeit daran, da ihre beste Freundin Marit damals ermordet wurde. Der Täter wurde nie gefasst. Als Frida dort ankommt, kommen all die Erinnerungen wieder hoch und somit auch ihr kleines Geheimnis, was bisher tief in ihr schlummerte. Zwei Fälle, die eigentlich nichts miteinander zutun haben, wenn man nicht zu genau hinschaut.

Eigene Meinung:

Was für ein toller Einstieg in eine Krimireihe. Flüssiger Schreibstil, besondere Charaktere und sehr gut konstruiert. Da macht das Lesen Spaß! Die Autorin hat mir das Gefühl gegeben, alles wäre ich Teil des Ganzen und so hatte auch ich meine Theorien entwickelt. Meine eigens dafür erdachte Schautafel, wer mit wem und weshalb in Beziehung steht, hat mir geholfen, den wahren Übeltäter zu überführen.

Die Leseprobe im Anschluss hat mir auch nochmal gezeigt, an der Elbmarsch-Reihe werde ich defintiv dran bleiben.

Band 1 - Totenweg
Band 2 - Bluthaus
Band 3 - Sterbekammer

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Trotz Kritikpunkte ein Leseerlebnis

Der Keller
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Sabine Thiesler gehört seit "Hexenkind" zu meinen Lieblingsautorinnen und das war auch der Grund warum ich natürlich ihr neuestes Buch lesen wollte. Der Klappentext klang vielversprechend und kaum mit ...

Sabine Thiesler gehört seit "Hexenkind" zu meinen Lieblingsautorinnen und das war auch der Grund warum ich natürlich ihr neuestes Buch lesen wollte. Der Klappentext klang vielversprechend und kaum mit der Geschichte begonnen, steckte man auch schon mitten drin. Kopfkino ging los und der Spannungsbogen wurde gespannt, bis zum Anschlag.

Es ist kein Geheimnis, wenn ich verrate, dass die schwangere und für mich eher naive Hanna verschwindet. Der Leser erfährt auch schnell wohin. Was dann allerdings mit ihr passiert, lässt den Leser doch eher im Ungewissen. Dies fand ich zu Anfang auch gut inszeniert, aber im Laufe der Geschichte fragte ich mich, wann komme ich endlich zu der Stelle zurück, wo man erfährt, was genau mit ihr passiert ist?

Doch dann gab es erstenmal einen sehr langen Rückblick, der von der Spannung her nicht mehr ganz so stark und dennnoch wichtig für die Geschichte war. Nach diesen Rückblick rollte dann aber die Lawine unaufhaltsam wieder auf einen zu, sodass man gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die kurzen Kapitel trugen den Rest dazu bei. Seite um Seite befand der Leser sich wie in einem Sog, den man nicht entkommen konnte, bis zum Schluss.

Da sind wir aber auch schon bei der Kritik.
Am Ende angekommen hatte ich immer noch Fragen offen. Zudem fand ich die einleitende Geschichte um Hannah, mit den Wissen von jetzt, zu detailiert beschrieben, was den Leser in eine Irre führen könnte. Vielleicht wurde der Leser aber auch schon im Klappentext getäuscht, sodass man etwas anders erwartet hat. Nämlich, dass es um Hannah geht. Hier kann ich sagen, grundsätzlich geht es um vermisste Frauen in der Toscana und Hannah ist lediglich eine davon.
Beim Ende hat sich die Autorin, fand ich, es dann auch ein wenig zu einfach gemacht und trotzdem muss ich sagen, hat mich diese Geschichte total fasziniert.
Die Spannung war relativ stetig auf hohem Niveau. Auch wenn ich Kritik an die Geschichte geübt habe, bekommt das Buch, wegen der Spannung und, weil es mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, 4,5 Sterne.

Vielleicht sollte ich nicht unerwähnt lassen, dass diese Geschichte Themen beinhaltet, die den einen oder anderen anwiedern könnten.

Fazit:
Von mir jedoch gibt es, trotz der Kritik, eine Leseempfehlung, da ich das Leseerlebnis, was ich empfunden habe, über die kleinen Schwächen des Buches stelle.

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Veröffentlicht am 18.11.2019

Trotz Kritik, ein absolutes Leseerlebnis!

Sag ihr, ich war bei den Sternen
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Worin reisen wir im tiefen Schlaf?


Bei kaum einen Buch ist mir die Bewertung so schwer gefallen, wie bei diesem.
Auf der einen Seite war es für mich ein absolutes Leseerlebnis und auf der anderen Seite ...

Worin reisen wir im tiefen Schlaf?


Bei kaum einen Buch ist mir die Bewertung so schwer gefallen, wie bei diesem.
Auf der einen Seite war es für mich ein absolutes Leseerlebnis und auf der anderen Seite habe ich erhebliche Kritikpunkte. Wie es aber dennoch 5 Sterne werden konnten, erfahrt ihr jetzt.

Der Titel „Sag ihr ich war bei den Sternen“ lässt schon viel Spielraum für Spekulationen, aber nachdem ich dazu auch den Klappentext kannte, wusste ich, das wird meine Geschichte und tatsächlich zählt sie schon jetzt zu denen, die ich nie vergessen werde.


Es geht um die 28 jährige Maddie, die kurz vor ihrer Hochzeit mit Ryan steht.
Maddie & Ryan – glücklich und unzertrennlich!
Getoppt wird es nur noch von dem kleinen Herzen, das bereits unter Maddies Herzen schlägt.
Etwas in Stress verbringt sie, am Anfang der Geschichte, einen Tag mit den Vorbereitungen zur Hochzeit und hetzt von Termin zu Termin.

Doch dann geschieht das Unfassbare...

Ein unachtsamer Schritt, ein abgelenkter Autofahrer und das Leben ist nicht mehr das was es war.

Nun stell dir vor... Durch die Verletzungen fällst du in einen tiefen Schlaf. Doch eines Tages erwachst du wieder und musst feststellen, es ist nicht der nächste Tag, sondern 6 Jahre später. 6 Jahre in denen deine Mutter schwer erkrankt ist, du nicht mehr schwanger bist und dein Verlobter sich neu verliebt und sogar geheiratet hat.

Wer jetzt glaubt, was für ein Alptraum, der kann sich gar nicht vorstellen, was diese Geschichte noch für Offenbarungen und Schicksale parat hält.

Ein Buch, was man kaum aus der Hand legen mag, weswegen es mir deswegen besonders schwer fällt, es zu bewerten, denn etwas zu Meckern gibt es auch.

Für mich ist das Ende nicht meins! Ich fand es tatsächlich zu sehr drüber, wenn ich es mal so, ohne zu Spoilern, formulieren kann. Immer dann, wenn ich etwas nicht nachvollziehen kann oder es unglaubwürdig erscheint, habe ich meine Probleme damit.

Ich brauchte nicht mal lange überlegen, wie man es hätte vielleicht besser machen können, da fällt mir schon sofort etwas ein. Manchmal ist weniger nämlich mehr. Zumal die Geschichte eher von der Stärke, der Freundschaft und Liebe zweier Frauen lebt. Da muss man gar nicht dramatisieren und dem Ganzen noch unrealistisch eins drauf setzen. Warum die Geschichte nicht einfach so zu Ende spielen? Hinzu kommt, dass die Szenerie vom Verfolger, am Anfang, auch nicht zu Ende gedacht wurde. Da wurde der Leser, meines Erachtens, ein bisschen in die Irre geführt. Wirkt dann in etwa so, als ob die Autorin da noch nicht richtig wusste, wohin die Reise gehen soll.

Fazit:

Man wird es jetzt kaum glauben, aber trotz meiner doch erheblichen Kritikpunkte, möchte ich, dass Jeder diese Geschichte liest, denn mein Leseerlebnis, war voll und ganz erfüllt. Immer dann, wenn mich auch außerhalb des Lesens ein Buch so sehr fesselt, wie dieses eben hier, kann es nur ein gutes Buch gewesen sein.

Also, gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.11.2019

Irgendwie ganz typisch und doch ganz anders

Kissing Lessons
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Rain(wo)man trifft auf Pretty Woman

Die 30 jährige Stella ist Ökonomin und kann unheimlich gut mit Zahlen umgehen, was sie aber nicht gut kann, ist mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren oder sich mit ...

Rain(wo)man trifft auf Pretty Woman

Die 30 jährige Stella ist Ökonomin und kann unheimlich gut mit Zahlen umgehen, was sie aber nicht gut kann, ist mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen, denn sie hat das Asperger Syndrom. Soziale Interaktionen, plötzliche Berührungen oder Reizüberflutungen, lösen bei ihr eine Panikattacke aus. Auch der Wunsch ihrer Mutter, doch endlich mal zu heiraten und eine Familie zu gründen bringt sie in eine Stresssituation.

Nachdem sie selbst schon ein paar mal intime Erfahrungen gesammelt hat, die mehr schlecht als recht waren, weiß sie einfach, dass das nie klappen wird. Erst, als ihr ein Arbeitskollege einen Floh ins Ohr setzt, sie müsse lernen Spaß am Sex zu haben, erst dann würde es auch dem Partner gefallen, sucht sie, via Internet, bei einem Escort Service quasi einen Lehrer, der ihr all das beibringen soll. So trifft sie auf Michael. Gutaussehend, sexy und unheimlich liebevoll. Einziges Manko – er ist irgendwie unnahbar! Was steckt hinter Michaels Verschlossenheit und wird Stella ihre Ängste mit ihm besiegen können?

Diese Geschichte ist irgendwie bekannt, aber gleichzeitig so ganz anders. Durch die Schwierigkeiten, die Stellas neurologische Störung mit sich bringen, wird die Geschichte sehr gefühlvoll. Allein die Vorstellung, wie das alles funktionieren soll, schließlich mag sie es nicht einfach so berührt zu werden, macht es wirklich spannend und man fiebert sogar mit.

Ich hatte tatsächlich Angst dieses Buch zu lesen, da ich schon sehr viel Positives gehört hatte und meine Erwartungen dementsprechend hoch waren. So habe ich dann relativ schnell in die Hörprobe rein gehört und war entsetzt. Gleich zu Beginn lernen wir die Mutter mit einer sehr übertriebenendc und arroganten Stimme kennen und ich dachte, das kann ich nicht ertragen oder sogar ernst nehmen. So habe ich das Buch erst mal wieder bei Seite gelegt und mir die Frage gestellt, was alle daran so toll finden?

Nun, nachdem ich es gelesen habe, weiß ich es...

Fazit:

Es hatte eine tolle Thematik, liebevolle Charaktere! Ist sehr gefühlvoll geschrieben, wahrscheinlich auch, weil die Autorin selbst diese Diagnose bekommen hat, während sie an dieser Geschichte geschrieben hat und wirkte deswegen wohl auch sehr glaubhaft. Es schreit förmlich nach mehr! Da können sich alle Fans der Autorin natürlich schon sehr freuen, denn am 26.01.20 erscheint „Love Challenge“, wo es dann um den besten Freund von Michael geht.

Kleiner Tipp: Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man dieses Buch tatsächlich lesen sollte, aufgrund der übertriebenen Stimme im Hörbuch. Die eigene Kreativität ist da wahrscheinlich immer passender.