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Veröffentlicht am 21.02.2021

Spontankauf, der sich wirklich gelohnt hat!

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Als ich das Buch bei mir in der Buchhandlung gesehen habe, hat mich zuerst das schöne Cover angezogen. Beide Teile der Dilogie passen perfekt zusammen und ergeben ein Gesamtbild, was mein Coveropfer-Ich ...

Als ich das Buch bei mir in der Buchhandlung gesehen habe, hat mich zuerst das schöne Cover angezogen. Beide Teile der Dilogie passen perfekt zusammen und ergeben ein Gesamtbild, was mein Coveropfer-Ich natürlich sofort getriggert hat. Band 1 musste also gleich mit, obwohl ich weder den Klappentext gelesen noch mich über das Buch informiert habe – was ich normalerweise immer mache, um Fehlkäufe zu vermeiden. Aber wisst ihr was? Dass ich an dieses Buch so spontan und unvoreingenommen herangegangen bin, war genau richtig. Ich wusste nicht, was mich erwartet und wurde bei jedem Kapitel mehr und mehr überrascht. Das Buch hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und der tolle Schreibstil von Stefanie Hasse hatte eine unglaubliche Sogwirkung auf mich. Am Anfang begleiten wir Cara, wie sie von Kurs zu Kurs hetzt und versucht, ihren Collegealltag zu meisten. Sie hat kein Wohnheimzimmer und muss in einem Hostel schlafen, dass viel zu weit weg vom College ist, sodass sie die meiste Zeit damit verbringt, im Stau zu stehen und einen Parkplatz auf dem überfüllten Campus zu suchen. Nebenbei jobbt sie in einem Diner, um sich den Alltag finanzieren zu können, da ihre Familie alle Ersparnisse in ihre Ausbildung gesteckt hat. Sie ist überfordert und verzweifelt, deshalb kommt das Angebot, sich den Ravens anzuschließen genau richtig. Die Verbindung lockt nämlich nicht nur mit einer gratis Unterkunft, sondern auch mit einem Stipendium, was Cara und ihrer Familie den finanziellen Druck nehmen würde. Um aufgenommen zu werden, ist Cara bereit, die fragwürdigen Aufgaben der Ravens über sich ergehen zu lassen. Mehr will ich euch über den Inhalt nicht verraten, denn je unvoreingenommener ihr euch auf dieses Buch einlasst, desto besser wird es euch gefallen. Versprochen!

Matching Night 1 ist eine Mischung aus Romantik, Spannung, Humor, Geheimnissen und Intrigen. Ich hatte so etwas in der Art noch nicht gelesen und war wirklich überrascht, wie sehr es mir gefallen hat. Cara ist ein spannender Charakter. Sie ist mutig, nett und loyal, kann aber auch ziemlich sarkastisch und ängstlich sein. Diesen Mix mochte ich sehr und er hat mich toll unterhalten. Manche ihrer Entscheidungen und Denkweisen konnte ich nicht ganz nachvollziehen, was ich aber auf ihr Alter und ihre Vorerfahrungen schiebe. Kommen wir aber zu den beiden Jungs im Buch: Josh und Tyler.
Beide waren mir anfangs nicht wirklich sympathisch, was eigentlich keine guten Voraussetzungen sind, um ein Buch zu lieben. Aber Stefanie Hasse hat es geschafft, diese Antipathie in Faszination zu verwandeln und mir beide Jungs im Laufe der Geschichte schmackhaft zu machen. Josh wirkt am Anfang wie ein Bad Boy, aber man merkt schnell, dass er ein bestimmtes Ziel verfolgt. Mir gefiel es, wie er und Cara sich gegenseitig provozieren und sich dabei näherkommen. Tyler war mir zu Beginn etwas zu stereotyp und ich habe ihn ziemlich schnell in eine Kiste gesteckt. Das hat sich im Laufe des Buches aber geändert, denn Tyler hat einiges zu verbergen und lässt sich nicht in eine Klischee-Kiste bannen. Obwohl ich beide Jungs anfangs ziemlich misstrauisch betrachtet habe, fand ich sie dennoch sehr spannend. Ich wusste nicht, wem Cara vertrauen kann und wer ein falsches Spiel mit ihr treibt. Beide oder keiner? Man weiß es nicht. Genau das ist es aber, was dieses Buch so unglaublich toll macht. Man fiebert die ganze Zeit mit den Charakteren mit und will einfach wissen, was das alles zu bedeuten hat.
Wer ist Freund und wer ist Feind? Was hat dieser Wettkampf zu bedeuten? Wozu das Match? Wo soll das Ganze hinführen? Wenn ihr das erfahren wollt, dann haltet den zweiten Teil bereit, denn das Ende von Band 1 lässt uns mit einem fiesen Cliffhanger sitzen….


FAZIT

Matching Night: Küsst du den Feind? ist ein Pageturner, der mit seinem Genre-Mix für tolle Lesestunden sorgt! Stefanie Hasse hat hier wirklich einen tollen Start für diese Dilogie hingelegt und konnte mich absolut begeistern. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin, die Charaktere überzeugen durch kleine Macken und Fehler und der Plot ist ebenso originell wie spannend. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und den Tipp, auf jeden Fall Band 2 bereitliegen zu haben. Das Ende lässt einen wirklich in der Luft hängen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.11.2020

Spannendes Jugendbuch mit überraschendem Tiefgang

Dangerous Boys - Wenn ich dir vertraue
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An dieses Buch bin ich sehr neugierig, aber ohne große Erwartungen herangegangen. Gerechnet hatte ich mit einer netten Jugendbuch-Liebesgeschichte, serviert wurde allerdings ein richtig spannender Pageturner ...

An dieses Buch bin ich sehr neugierig, aber ohne große Erwartungen herangegangen. Gerechnet hatte ich mit einer netten Jugendbuch-Liebesgeschichte, serviert wurde allerdings ein richtig spannender Pageturner mit Krimi- und Mafiaelementen. Catherine Doyle hat mich hier wirklich positiv überrascht. Nicht nur ihr angenehmer Schreibstil, sondern auch der hohe Spannungsbogen haben mich im Eiltempo durch die Seiten getrieben, sodass ich das Buch in weniger als zwei Tagen durch hatte. Obwohl ich zwischendurch etwas unsicher war, hat mir die Geschichte von Sophie richtig gut gefallen. Characterbuilding und Handlung sparen zwar nicht gerade an Klischees, aber da diese sehr gut gesetzt wurden, stört das eigentlich gar nicht.

Sophie beispielsweise ist ein klassischer Jugendbuch-Charakter: hübsch, humorvoll, unsicher und naiv. Sie stolpert von einer Gefahr zur nächsten und scheint überhaupt keinen Selbsterhaltungstrieb zu haben. Gleichzeitig ist sie aber auch neugierig, ehrlich, stur und klug. Ihr Charakter mischt Klischee mit Authentizität, was mir richtig gut gefallen hat. Auch Nic ist so eine authentische Klischee-Mischung. Auf den ersten Blick scheint er der klassische Bad Boy zu sein, von dem sich Sophie natürlich angezogen fühlt. Auf den zweiten Blick ist er einfühlsam, gutherzig und scheint wirklich Gefühle für Sophie zu haben. Aber erst der dritte Blick zeigt sein wahres Wesen und ich wusste bis zum Ende nicht, ob ich das mochte. Nics Bruder Luca gefiel mir da schon viel besser! Auch er scheint auf den ersten Blick in die Bad Boy Klischee-Kiste zu passen, aber man merkt ziemlich schnell, dass hinter Lucas Verhalten noch viel mehr steckt. Zwar lernt man ihn im ersten Band nicht richtig kennen, aber ich vermute, dass sich das in den Folgebänden noch ändert. Für mich hat Luca nämlich sehr viel Potenzial! Die anderen Brüder sind – bis auf Valentino – ziemlich blass und eher unterstützende Nebenfiguren.
Die Handlung baut sich langsam auf, bleibt aber durchgehend spannend. Gegen Ende fand ich ein paar Enthüllungen und Entscheidungen etwas unglaubwürdig, aber es gibt ja noch zwei Teile, wo sich dann einiges ändern könnte. Alles in allem hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich bin richtig gespannt auf Band 2.

„Dieses Leben ist so komplex, dass wir nur selten die Gelegenheit bekommen, der Mensch zu sein, der wir in Wahrheit zu sein bestimmt sind. Stattdessen tragen wir Masken und bauen Mauern auf, um mit der Angst der Ablehnung fertigzuwerden, mit dem Gefühl des Bedauerns, dem bloßen Gedanken, dass uns jemand nicht als den Menschen liebt, der wir tief in unserem Inneren sind. Dass derjenige nicht versteht, was uns wirklich antreibt.„ S. 135


FAZIT

Dangerous Boys: Wenn ich dir vertraue ist ein spannender Reihenauftakt, der sich thematisch an den gängigen Jugendbuch-Klischees orientiert, diese aber mit neuen Elementen aufpeppt und so geschickt damit spielt, dass sie überhaupt nicht stören. Die Handlung ist richtig spannend und zusammen mit dem sehr angenehmen Schreibstil liest sich die Geschichte ziemlich schnell. Für mich ist der erste Band ein tolles Wohlfühlbuch, das mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Episches Finale!

Izara 4: Verbrannte Erde
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Nach dem gewaltigen Ende von Band 3 musste ich erst einmal schlucken und die Reihe für eine Weile pausieren. Obwohl ich unbedingt wissen wollte – wissen MUSSTE – wie nach diesem Ende noch ein Happy End ...

Nach dem gewaltigen Ende von Band 3 musste ich erst einmal schlucken und die Reihe für eine Weile pausieren. Obwohl ich unbedingt wissen wollte – wissen MUSSTE – wie nach diesem Ende noch ein Happy End entstehen sollte, brauchte ich erst einmal etwas Abstand. Nicht nur, weil ich mich so sehr in diese Charaktere verliebt habe und sie nicht gehen lassen wollte, sondern auch weil ich nicht bereit für die Achterbahnfahrt an Gefühlen war, die zweifelsohne auf mich zukommen würde. Und oh mein Gott, ich hatte so recht! Verbrannte Erde ist ein episches Finale voller Spannung und Emotionalität. Die Tiefe der Charaktere hatte ich ja bereits mehrfach in meinen Rezensionen der anderen Bände erwähnt, doch wie sehr insbesondere Ari und Lucian sich entwickelt haben, muss einfach noch einmal explizit angesprochen werden. Wir erinnern uns an die sarkastische, etwas tollpatschige Ari aus Band 1? Die junge Frau, die den selbstverliebten, rachedürstenden Lucian zur Seite gestellt bekam? Was aus diesen beiden Figuren im Laufe der Zeit wurde, ist kaum in Worte zu fassen. Gut, Lucian ist immer noch selbstverliebt und Rache wahrscheinlich sein Wort-des-Jahres, aber seine Motivation hat sich vollkommen verändert. Er kämpft nicht mehr nur für sich, sondern für Ari, für seine Freunde und für seine Familie. Wehe dem, der ihm dabei ihm Weg steht! Ari wurde vom unsicheren Mädchen zur knallharten Kämpferin, die sich ihrer Gefühle für Lucian nun vollkommen sicher ist. Sie steht zu ihren Überzeugungen und lässt sich von niemanden davon abbringen, dafür zu kämpfen. Aber nicht nur Ari und Lucian haben mich sehr beeindruckt. Auch Lizzy, die mal eben zur knallharten Phalanx Kriegerin wird, war richtig toll! Tristan ist und bleibt für mich aber der interessanteste Charakter im Buch. Ich wusste sehr lange nicht, wie ich ihn einschätzen sollte, war mir aber von Anfang an sicher, dass mehr hinter seinem Verhalten steckt. Der Grund für seine „Unsterblichkeit“ war wirklich faszinierend und passte einfach perfekt zu seiner Figur. Ich hoffe sehr, dass wir in Bels Geschichte noch mehr von Tristan sehen werden und dass das Ende von Verbrannte Erde nicht SEIN Ende war.

Der Spannungsbogen im Buch war sehr hoch! Mein armes Herz bekam nie die Chance, sich mal für ein paar Seiten zu beruhigen, denn gerade am Anfang der Geschichte fliegt man quasi durch die Kapitel. Mir waren die vielen Schauplatzwechsel und Erkenntnisse teilweise etwas zu viel und ich hätte mir hier und da etwas Zeit zum Luftholen gewünscht. Auch hat mich die Entwicklung mancher Charaktere stutzig gemacht, wie beispielsweise die Wandlung von Aris Mutter und Brandon. Bei beiden hätte ich DAMIT nicht gerechnet und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob mir das gefällt.
Natürlich spielt auch die Liebesgeschichte wieder eine sehr große Rolle im Buch. Nach dem gemeinen Ende von Band 3 gönnt man Ari und Lucian jede Minute Zweisamkeit und ich habe es wirklich genossen, die beiden glücklich zu sehen. Etwas zwiespältig bin ich aber bei den vielen Beziehungen, die plötzlich wie Unkraut aus dem Boden gesprossen sind. Ich gönne natürlich jedem sein Glück, aber die Geschichte hätte auch gut mit weniger Paaren funktioniert.

FAZIT

Izara: Verbrannte Erde ist ein würdiger Abschluss für eine perfekte Romantasy Reihe. Julia Dippel gehört nicht umsonst zu meinen liebsten deutschen Autorinnen, denn kaum jemand kann so authentische und liebenswürdige Charaktere kreieren. Der Spannungsbogen im Buch war hoch und auch, wenn ich mir zwischendurch etwas Zeit zum Luftholen gewünscht hätte, kann ich das verzeihen. Ich musste lachen, weinen, jubeln und erlitt mehrere kleine Herzinfarkte, aber am Ende konnte ich das Buch zufrieden schließen, denn es ist ein wunderschönes, emotionales, nervenaufreibendes Finale, das jedem Charakter im Buch würdig ist.

Veröffentlicht am 15.08.2020

Klassischer Stella-Humor!

Beat it up
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Beat it up ist ein klassisches Stella Tack Werk. Wer bereits Bücher von ihr gelesen hat weiß, was das bedeutet: locker-leichte Lektüre, die einen durchgehend zum Schmunzeln bringt. Mit ihrem ersten New ...

Beat it up ist ein klassisches Stella Tack Werk. Wer bereits Bücher von ihr gelesen hat weiß, was das bedeutet: locker-leichte Lektüre, die einen durchgehend zum Schmunzeln bringt. Mit ihrem ersten New Adult Roman bringt uns Stella während der Coronazeit die Festivalszene direkt nach Hause und setzt statt der üblichen Rockstars mal DJs in den Mittelpunkt. Inspiriert wurde sie dabei von diversen bekannten Festivals (u.a. dem Burning Man) und ich muss sagen, liebe Stella, #burnthesofa ist wirklich grenzgenial! Ich musste beim Lesen wirklich mehrfach laut lachen oder den Kopf schütteln und konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand nehmen. Die Geschichte liest sich wirklich schnell, ist dabei aber trotzdem emotional.

Der Einstieg in das Buch fiel mir deshalb sehr leicht. Mit Summer begleitet man eine sehr sympathische Protagonistin, die sich im Laufe der Handlung wirklich gut entwickelt. Obwohl ich die Sache mit ihrem absoluten Gehör (und den daraus entstehenden Problemen) nicht ganz realistisch fand, wurde die Sache ziemlich gut umgesetzt. Ich mochte Summer wirklich gerne, denn sie ist leidenschaftlich und verfolgt ihre Träume. Gleichzeitig versucht sie aber auch, aus ihrer Komfortzone auszubrechen, was ihr aufgrund ihrer Hörprobleme nicht leicht fällt. Auch Xander mochte ich ziemlich gerne. Anders als seine Zwillingsschwester ist dieser nämlich ziemlich extrovertiert und lässt sich von niemanden beeinflussen.

Die Idee von zwei rivalisierenden DJs fand ich super! Der Konkurrenzkampf zwischen Gabriel und Xander nimmt einen großen Part im Buch ein und sorgt für viel Drama und Streit. Summer gerät natürlich dazwischen, kann sich Gabriels Charme aber nicht vollständig entziehen. Wie könnte sie auch! Gabriel ist süß, frech und attraktiv. Außerdem liebt er Musik und hat eine Stimme, die Summer immer wieder als "Karamellstimme" beschreibt.

Das Ende gefiel mir leider nicht so gut. Denn trotz toller Charakterentwicklung fand ich es zu schnell und einfach. Ich würde es als "klassisches NA Finale" beschreiben, denn alle Probleme waren plötzlich wie von Zauberhand verschwunden und die Zukunft rosig. Für mich ist da viel Luft nach oben, aber das ist natürlich Geschmackssache.

"In meinem Leben ergibt selten etwas Sinn. Aber ich glaube, du hast das Potenzial, eines der wenigen Dinge zu sein, die Sinn ergeben könnten." S. 147

FAZIT
Beat it Up ist eine humorvolle, locker-leichte New Adult Geschichte mit wirklich sympathischen Charakteren. Obwohl es in mancher Hinsicht nicht sehr realistisch ist und ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte, kann ich das Buch wirklich jedem empfehlen! Die Festival Atmosphäre, gemischt mit dem klassischen Stella Humor (ich lache immer noch über diese Hummerszene!) bringt ein paar wirklich schöne Lesestunden. Die Liebesgeschichte ist ebenfalls richtig schön! Summer und Gabriel kabbeln sich die meiste Zeit, sodass die Funken sprühen. Für mich hat Gabriel richtiges Bookboyfriend Potenzial!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2020

Emotionale Fortsetzung

Idol - Gib mir deine Liebe
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Nachdem ich Band 2 der VIP-Reihe in den höchsten Tönen gelobt habe und alle möglichen Oberflächen mit den Worten „Lexi Scott“ oder „Lexi & Gabriel 4 Ever!“ vollgekritzelt habe, freute ich mich dennoch ...

Nachdem ich Band 2 der VIP-Reihe in den höchsten Tönen gelobt habe und alle möglichen Oberflächen mit den Worten „Lexi Scott“ oder „Lexi & Gabriel 4 Ever!“ vollgekritzelt habe, freute ich mich dennoch auf den dritten Band und somit auf Jax.
Da wir den zweiten Sänger von Kill John in den Vorgängerbänden kaum kennenlernen konnten, war ich gespannt auf seine Sicht der Dinge – besonders im Zusammenhang mit seinem Selbstmordversuch. Ich war gespannt darauf zu erfahren, wieso es ihn so weit getrieben hat und wie er nun mit den Folgen seines Handelns zurechtkommt. In Jax´Fall gehört u.a. die öffentliche Zurschaustellung seiner „Fehler“ zu den großen Folgen und lässt ihn an sich selbst zweifeln. Hinzu kommt das schlechte Gewissen seinen Freunden gegenüber, was auch dazu beiträgt, dass er seine Tat nie ganz verwinden konnte. Er fühlt sich wie ein Versager und leidet, obwohl er nach außen hin den selbstbewussten Rockstar spielt.
Die Autorin hat das Thema Suizid und Depression meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt. An Jax erlebt man hautnah die Gefühlsschwankungen und sieht, dass man im einen Moment einen Höhenflug erleben, im nächsten aber bereits tief fallen kann. Jax fühlt sehr intensiv, was in seinen schlechten Phasen nicht gerade einfach für ihn ist. Aus diesem Grund hat er es sich zur Aufgabe gemacht, taub zu sein und nichts mehr zu fühlen. Das funktioniert ungefähr so lange, bis er auf Stella trifft.
Mit Stella hat Kristen Callihan eine perfekte Ergänzung für Jax geschaffen. Ihre offene und freundliche Art beißt sich stark mit seinem introvertieren und sarkastischen Charakter. Die Streitgespräche der beiden haben mich mehrmals heftig zum Lachen gebracht.

„Ich schwöre, meine erste Grundschulliebe hatte eine Puppe, die genauso aussah wie du. Ich glaube, sie nannte sie Chucky.“ S. 73

Stella war für mich grundsätzlich eine fantastische Figur und nach Libby die Protagonistin, mit der ich mich am meisten identifizieren kann. Ich mochte ihren zwiespältigen Charakter und dass sie einerseits an sich selbst zweifelt, andererseits aber genau ihren Wert kennt. Sie sorgt dafür, dass sich andere wohlfühlen und das mit einer Selbstlosigkeit, die sogar ihre eigene Einsamkeit noch verstärkt.

„Ich habe keine echten Freunde. Nur Leute, die meine oberflächliche Persönlichkeit kennen. Manchmal schmerzt die Einsamkeit, die das mit sich bringt, so sehr, dass sie meine Brust zerquetscht wie ein Schraubstock.“ S. 203

Auch wenn das Buch in der Mitte (für mich) unnötige Längen hatte und die Beziehung zwischen Stella und Jax nur sehr langsam an Fahrt aufnahm, kann ich das aufgrund der Umsetzung verzeihen. Da beide Protagonisten nur schwer Vertrauen aufbauen und Jax an seinem (bereits im Vorhinein zum Scheitern verurteilten) Zölibat festhält, ist der langsame Beziehungsstart glaubhaft gewählt. Trotzdem hätte ich mir hier etwas mehr Spannung gewünscht. Besonders da im Vorgängerband mit Gabriel und Sophie bewiesen wurde, dass auch eine langsame Beziehung sehr spannend sein.

Apropos Gabriel: Die Szenen mit ihm, Sophie und Felix waren mein Highlight. Zu erleben, wie der große, vormals kalte, Gabriel Scott für einen Säugling zum Butler wird, war einfach großartig und zum Schreien komisch!

FAZIT

Idol – Gib mir deine Liebe ist ein sehr emotionales Buch, das auch die Schattenseiten des Ruhms beleuchtet und mit Jax eine zerbrochene und leidende Figur ins Zentrum setzt. Schon im ersten Band wollte ich mehr über den einsamen Mann erfahren und herausfinden, wieso für ihn ein Suizidversuch die Lösung seiner Probleme darstellte. Leider hatte das Buch zwischendurch unnötige Längen, wodurch mir die anfangs aufgebaute Spannung durch die Finger rutschte und ich zwischenzeitlich den Faden verlor. Zudem kam mir die Musik und die Band als Ganzes etwas zu kurz.
Alles in allem war es eine solide Fortsetzung mit einer tollen neuen weiblichen Protagonistin, die für mich aber leider nicht mit Band 2 mithalten kann.

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