Cover-Bild 54 Minuten
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER FJB
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 21.09.2017
  • ISBN: 9783841440167
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Marieke Nijkamp

54 Minuten

Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe
Mo Zuber (Übersetzer)

54 Minuten, die alles zerstören

Marieke Nijkamps packender Roman, der zum Riesenerfolg in den USA wurde, behandelt ein brisantes Thema: Amok in der Schule.

Wie immer hält die Direktorin in der Aula der Highschool ihre Begrüßungsrede zum neuen Schulhalbjahr. Wie immer ist die Rede der Direktorin exakt um zehn Uhr zu Ende. Aber heute ist alles anders.
Als Schüler und Lehrer die Aula verlassen wollen, kann man die Türen nicht mehr öffnen. Jemand beginnt zu schießen. Panik bricht aus. Aus der Sicht von vier Jugendlichen entfaltet sich der Amoklauf, bis die letzte Kugel verschossen ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2018

Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe

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54 Minuten…
Klingt nicht nach sonderlich viel Zeit…
Doch diese wenigen Minuten reichen aus, um an der Opportunity High ein grausames Blutbad anzurichten…

Marieke Nijkamp erschafft hier eine besondere ...

54 Minuten…
Klingt nicht nach sonderlich viel Zeit…
Doch diese wenigen Minuten reichen aus, um an der Opportunity High ein grausames Blutbad anzurichten…

Marieke Nijkamp erschafft hier eine besondere Leseatmosphäre. Wir erleben diese Minuten dauerhaft und lückenlos aus mehreren Perspektiven. Der Schreibstil und diese rasanten Wechsel erzeugen einen starken Sog beim Lesen, sodass es sehr schwer fällt dieses Buch nicht in einem Stück durchzulesen.
Als Tyler bewaffnet auf die Bühne der Aula tritt, befindet sich seine Schwester Autumn zusammen mit ihrer besten Freundin Sylv unter den Schülern, die nun stumm und angsterfüllt auf ihren Stühlen sitzen.
Als um 10:04 Uhr der erste Schuss fällt, hören wir ihn gemeinsam mit Claire auf dem Sportplatz, wo gerade das erste Training des Jahres stattfand.
Tomás hat die Rede der Rektorin geschwänzt, um einer weitaus wichtigeren Sache im Sekretariat auf den Grund zu gehen.

Nach und nach erfahren wir, wie die vier Protagonisten miteinander und auch mit Tyler verbunden sind.
Das Tyler nicht in einer Kurzschlussreaktion handelt, wird in der Auswahl seiner Opfer deutlich und auch seine Worte zeigen seine Motive sehr klar auf.

„54 Minuten“ zeigt ein Schreckensszenario… Verstörend… Schockierend… Die Autorin erzeugt Mitgefühl und Empathie. Wir können nur in zweiter Reihe stehen und darauf warten, wen die nächste Kugel trifft…
Zwischen den Zeilen wird hier eine sehr wichtige Botschaft vermittelt:
All dies hätte verhindert werden können… Die Grenzen zwischen Opfern und Tätern verschwimmen schnell in unserer Welt… Da sind Katastrophen und Opfer vorprogrammiert… Ein wenig Verständnis, Hilfe und vor allem Empathie könnten helfen…
Es gibt sicherlich viele Menschen, die dieses Buch einmal lesen sollten… Das Ende zeigt auf grausame Art und Weise, was gegenseitiges Verständnis hätte verhindern können…

Veröffentlicht am 27.10.2020

Brisantes Thema

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Es war zwar nicht wie erwartet ein Auf und Ab der Gefühle, auch wurde das Gewissen nicht wirklich beansprucht, was bei solchen Büchern ja doch meistens der Fall ist. Aber nachdem der Roman ab der zweiten ...

Es war zwar nicht wie erwartet ein Auf und Ab der Gefühle, auch wurde das Gewissen nicht wirklich beansprucht, was bei solchen Büchern ja doch meistens der Fall ist. Aber nachdem der Roman ab der zweiten Hälfte so an Fahrt aufgenommen hat und ich beginnen konnte mich mit den Charakteren zu identifizieren, es sich zudem um ein für mich brisantes Thema handelt von dem es weitaus mehr Bücher geben sollte

Veröffentlicht am 14.02.2020

Ein Pageturner

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Bei diesem Buch wusste ich lange nicht, wie ich es bewerten soll. Das geht so weit, dass sogar in nächster Zeit noch ein eigener Blogbeitrag dazu erscheinen wird, denn mein Dilemma ist noch nicht ganz ...

Bei diesem Buch wusste ich lange nicht, wie ich es bewerten soll. Das geht so weit, dass sogar in nächster Zeit noch ein eigener Blogbeitrag dazu erscheinen wird, denn mein Dilemma ist noch nicht ganz gelöst.

Ein Amoklauf, vier Perspektiven...
Aber zurück zum Buch. 54 Minuten heißt es, denn genau so lange dauert der Amoklauf an Thomas, Autums, Sylvs und Claires Highschool. 54 Minuten in denen Tyler auf seine Mitschüler und Lehrer schießt und alle Vier, aus deren Perspektiven dieses Buch geschrieben ist, haben eine Verbindung zu ihm (Eine genaue und toll gemachte Figurenkonstellation findet ihr bei Melanie liest, der Link seht unten). Am Anfang kam ich mit diesen Beziehungen etwas durcheinander, wusste nicht mehr wer nun die Schwester von wem war, aber nach einer Weile hat man sich eingefuchst.

Das Buch startet zum Glück unmittelbar vor Beginn des Amoklaufs, welcher dann auch ziemlich schnell beginnt. Dadurch wird von Anfang an ein hohes Spannungslevel angesetzt und für mich hat sich dieses, trotz so einiger Rückblicke in die Vergangenheit der Charaktere, nicht wieder gesenkt. Das Buch war für mich ein echter Pageturner, ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht und las das Buch in einem Rutsch durch. Lediglich Clairs Perspektive fand ich nicht so spannend, da sie sich mit Beginn des Amoklaufs außerhalb des Schulgebäudes aufhält und daher zu den Ereignissen drinnen nicht viel beizutragen hatte.

...nur Eine fehlt
Ich habe das Buch also gerne gelesen, warum dann mein Dilemma? Nun, hauptsächlich, weil eine entscheidende Perspektive fehlt: Die des Täters. Wir lernen Tyler nur durch die Erinnerungen der anderen Charaktere kennen. Wir erfahren, dass er Probleme hatte, dass er gemobbt wurde, doch nichts davon kristallisiert sich als echtes Motiv heraus. Stattdessen scheint er einfach böse zu sein. Eine fatale Beschreibung eines Amokläufers, suggeriert es doch, dass manche Menschen eben böse sind und man Amokläufe daher kaum verhindern kann. Die anderen Charaktere fragen sich auch weniger, wie hätten die Tyler frühzeitig helfen können, sondern stattdessen warum haben sie das Böse in ihm nicht gesehen?

Die entscheiden Frage ist also nun, darf ich ein Buch, dass die Hintergründe eines sensiblen Themas wie den Amoklauf fraglich beschreibt unterhaltsam finden? Was sagt das über mich aus und was über das Buch? Darf ich ein solches Buch gut bewerten, weil ich es spannend fand? Das sind Fragen, die mich nun umtreiben und auf die ich noch keine pauschale Antwort habe und die ich demnächst mit euch diskutieren möchte. Im Falle von 54 Minuten habe ich mich letztendlich doch für eine positive Bewertung entschieden, allerdings eben, wie ihr im Fazit lesen könnt, nicht ohne Vorbehalte.

Fazit:


Als Schullektüre zum Thema Amoklauf ist dieses Buch völlig ungeeignet, da die entscheidende Perspektive des Täters und dessen Beweggründe fehlen. Allerdings war es für mich wahnsinnig spannend und ich habe es gerne und in einen Rutsch durchgelesen. Und wenn auch nur ein Mensch, ausgelöst durch diese spannende Lektüre doch damit anfängt, mehr über Hintergründe und die Verhinderung von Amokläufen nachzudenken, ist ja auch schon was getan.

Veröffentlicht am 27.08.2019

brisantes Thema

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Inhalt:
10.00 Uhr
Die Direktorin spricht den letzten Satz ihrer Begrüßungsrede zum neuen Schuljahr.
10.02 Uhr
Die Schüler stehen auf und machen sich auf den Weg in die Klassenräume.
10.03 Uhr
Die Türen ...

Inhalt:
10.00 Uhr
Die Direktorin spricht den letzten Satz ihrer Begrüßungsrede zum neuen Schuljahr.
10.02 Uhr
Die Schüler stehen auf und machen sich auf den Weg in die Klassenräume.
10.03 Uhr
Die Türen der Aula sind blockiert, Unruhe bricht aus.
10.05 Uhr
Eine Tür geht auf. Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe.
»Peng, peng, du bist tot«, sagt Tyler, dann drückt er ab.

54 Minuten. So lange dauert der Amoklauf an der örtlichen Highschool einer fiktiven
Kleinstadt in den USA. Ein exakt durchkomponierter Rachakt – erzählt aus vier Perspektiven.
Erschreckend, atemlos und emotionsgeladen. Dieser Roman lässt seine Leser
mit gebrochenem Herzen zurück.

Meinung:
Ein Buch über einen Amoklauf, dass unter die Haut geht. Zu Beginn des Buches bleiben die Charaktere noch relativ blass, da grob geschildert wird, was vor einem Amoklauf passiert. Teilweise haben mich Szenen zu Beginn des Buches irritiert, wie das man zur Flucht ein Auto außer Acht lässt und Ähnliches, wobei ich mir aber dann auch die Frage stellte, ob man in so einer großen Gefahr wirklich das Offensichtliche sieht oder einfach aus Instinkt das macht, was einem als ersten in den Sinn kommt. Sicher war es irgendwie unlogisch, aber ich wüsste nicht, ob ich zum Auto greifen würde oder zu Fuß schnell wohin renne :O

Ab dem Hauptteil begann die Geschichte sich in eine andere Richtung zu entwickeln. Die Charaktere bekamen Tiefe und man konnte so manchen Charakterzug deutlich erkennen. Zudem wurden die einzelnen Probleme erkennbar und der Roman begann aufgrund Alkoholismus, kranke/pflegebedürftige Verwandte, Vergewaltigung und die Suche nach einer eigenen Identität etwas den roten Faden zu verlieren. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Fokus vielleicht auf eines gelegt wird oder die Probleme etwas in den Hintergrund rücken, weil für mich aufgrund der Thematik des Buches der Amoklauf im Vordergrund hätte stehen sollen.

Der Schreibstil ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, da es relativ kurze Sätze sind. Aber in diesen Sätzen ist alles wichtige enthalten, sodass man als Leser viel Spielraum hat für die eigene Vorstellung. Zudem ist es auch ein schwieriges Thema, bei dem man meistens nicht hinter die Fassade blicken kann und so ähnlich ist es auch hier mit dem Stil.

Zitat:
„Die Welt besteht aus Veränderung. Aber solange du deine Erinnerungen wertschätzt und unterwegs immer wieder neue sammelst, ist es gleich.
Du wirst immer ein Zuhause haben.“

Sylv in „54 Minuten“ von Marieke Nijkamp, S. 295

Fazit:
Trotz einiger Kritikpunkte hat mich dieser Roman bewegt. Es war zwar nicht wie erwartet ein Auf und Ab der Gefühle, auch wurde das Gewissen nicht wirklich beansprucht, was bei solchen Büchern ja doch meistens der Fall ist. Aber nachdem der Roman ab der zweiten Hälfte so an Fahrt aufgenommen hat und ich beginnen konnte mich mit den Charakteren zu identifizieren, es sich zudem um ein für mich brisantes Thema handelt von dem es weitaus mehr Bücher geben sollte vergebe ich gut gemeinte 4 von 5 Sternen ♥

Veröffentlicht am 20.04.2019

54 Minuten Angst

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Ein ganz normaler erster Schultag an der Opportunity High. Zur Begrüßung hält die Direktorin eine Rede, zu der sich alle Schüler und Lehrer in der Aula versammeln. Doch in diesem Jahr ist alles anders. ...

Ein ganz normaler erster Schultag an der Opportunity High. Zur Begrüßung hält die Direktorin eine Rede, zu der sich alle Schüler und Lehrer in der Aula versammeln. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Am Ende der Veranstaltung kann niemand die Aula verlassen und es fallen Schüsse. 54 Minuten der Angst beginnen, weil ein Ex-Schüler sich rächen will.

Die Geschichte ist aus der Sicht verschiedener Schüler erzählt, die alle mit dem Täter verbunden sind. So erfährt der Leser, was in der Aula und vor der Schule passiert und ist bei dem Grauen und der Angst dabei. Amokläufe an Schulen sind auch in der Wirklichkeit immer wieder ein unverständliches Ereignis und so schildert das Buch einmal mehr aus der Sicht der Schüler, was in der Schule passiert. Anfangs löste es wenige Emotionen bei mir aus, weil ich noch damit beschäftigt war, die einzelnen Personen zu sortieren, doch bei den Schilderungen der Ereignisse in der Aula nahm mich das Buch wirklich mit.

„54 Minuten“ ist ein wichtiges Buch, weil es wieder einmal aufzeigt, wie sinnlos das Morden ist, weil sich für den Täter nichts ändert. Der Schluss ist durch den Epilog sehr ergreifend, zeigt das Buch dadurch auch wieder, dass die Überlebenden näher zusammenrücken und vielleicht etwas freundlicher zueinander sein werden. Wichtig!