Atmosphärisch, düster, spannend!
Das neunte HausDer bildhafte Schreibstil von Leigh Bardugo hat mich von Anfang an gecatcht. Allein die ersten Seiten des Prologs, das Gedicht ganz zu Anfang, einfach alles war so atmosphärisch und hat mich gefesselt. ...
Der bildhafte Schreibstil von Leigh Bardugo hat mich von Anfang an gecatcht. Allein die ersten Seiten des Prologs, das Gedicht ganz zu Anfang, einfach alles war so atmosphärisch und hat mich gefesselt. Ich habe keine Ahnung von Yale, welche Gerüchte es um diese Uni gibt, aber ich wünschte, ich hätte darüber mehr gewusst. Dann wäre es bestimmt noch grandioser gewesen, als es sowieso schon war.
Die Geschichte ist aus der Erzählperspektive in der Vergangenheitsform geschrieben und besteht aus mehreren Zeitprüngen. Zu Anfang gibt es den Zeitsprung zwischen "Winter", dem hier und jetzt, und "Vorfrühling",der Zeit vor der Uni für Alex. Mal erleben wir die Geschichte auch eher in der Gefühls- und Gedankenwelt von Alex, mal in der von Darlington, Alex "Ausbilder". Mir hat dieser Wechsel immer wieder gut gefallen, denn so wird einiges aufgeklärt, was zu Anfang noch ungewiss war. Man muss sich allerdings auch im Klaren sein, dass die Geschichte nichts für "Zwischendurch" ist. Kapitel sollte man besser beenden und nicht mittendrin unterbrechen, gerade wegen der Zeitsprünge zwischen Vorfrühling und Winter. Außerdem sollte man sich voll und ganz auf das Geschehen einlassen können. Zu Anfang geht es übrigens um viele Details und das Worldbuilding, allerdings würde man ohne diesen Einstieg die Handlung auch nicht begreifen. Es lohnt sich daher dran zu bleiben, auch wenn es in dem Moment nicht so scheint. :)
Das größte Geschenk, das Lethe Alex gemacht hatte, war nicht das Vollstipendium in Yale - der Neuanfang, der sie von ihrer Vergangenheit befreit hatte -, sondern das Wissen, die Gewissheit, dass die Dinge, die ich sah, echt waren und es immer gewesen waren.
Wie der Klappentext bereits verrät, spielt die Geschichte in den USA in einer der renommiertesten Universtäten namens Yale, welche uns vom Namen her natürlich bekannt ist. Zu Anfang der Geschichte begleiten wir Alex, die neu an dieser Uni ist, doch man merkt schnell, das sie viel mehr ist als eine einfache Studentin. Sie ist Haus Lethe beigetreten, da sie über eine besondere Fähigkeit verfügt. Sie kann die sogenannten "Grauen" sehen. Die Grauen sind Geister, die sich in ihrer getöteten Form zeigen. Manche haben Quetschungen oder sind anderweitig entstellt. Auch andere können die Grauen sehen, allerdings nur, wenn sie eine bestimmte Substanz zu sich nehmen. Doch bei Alex ist es anders, sodass sie dies zu etwas Besonderem macht. Sie kann sich nicht aussuchen, wann sie die Grauen sehen möchte und wann nicht.
Die Geschichte bzw. das Worldbuilding ist unglaublich komplex. Lethe ist das neunte Haus, ein besonderes, da Lethe für die Ordnung herrscht, wenn die anderen "Alten Acht" Häuser ihre Beschwörungen und sonstigen Zeremonien durchführen. Ihr merkt vielleicht schon, dass so viel mehr hinter der Geschichte steckt, als nur der Mord an einer Studentin. Allerdings möchte ich euch nicht zu viel verraten! ;) Ich liebe den Weltenaufbau! Leigh Bardugo hat in diesem Buch eine einzigartige Welt erschaffen, die perfekt zur Handlung gepasst hat. Es war unglaublich! Ich bin immer noch hin und weg. Auch Alex, die Protagonistin, fand ich von Anfang an besonders. Sie ist anders, auf eine schlechte, aber auch gute Art und Weise eigentlich. Sie ist kriminell, drogenabhängig und hat ihr Leben so überhaupt nicht im Griff. Allerdings machte sie genau das für mich interessant. Sie ist keine 08/15 Protagonistin, sondern auch für den Leser eine unvorhersehbare Herausforderung. Ich konnte nie einschätzen, wie sie sich als nächstes verhalten wird.
Sein Dante, das Mädchen, dem er die Schlüssel zu einer geheimen Welt schenken würde, war eine Kriminelle, eine Drogenkonsumentin, eine Schulabrecherin, die nichts von dem kümmerte, was ihm etwas bedeutete.
Die Handlung konnte mich ebenfalls komplett überzeugen und mitreißen. Als mir klar wurde, das Darlington Alex anlernt hatte ich schon das Gefühl, dass mich etwas Großes erwartet und so war es auch. Es sind so viele unerwartete Wendungen eingetreten! Spannung pur! Zudem war es teilweise echt ekelig, gruselig, düster manchmal aber auch traurig. Ich hatte so viele Emotionen beim Lesen. Einfach wunderbar!
Fazit
Für mich ist "Das neunte Haus" pures Lesevergnügen gewesen! Ich hoffe sehr, dass es noch weitere Bücher aus dieser Welt geben wird, denn für mich ist die Geschichte zwar abgeschlossen, aber irgendwie ist noch einiges offen, sodass ich auf ein weiteres Buch hoffe. :)
Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!
Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.
Eure Neni ♥