Konnte mich nicht überzeugen!
Wisting und der fensterlose RaumWiliam Wisting wird zum norwegischen Generalstaatsanwalt Johan Olaf Lyngh zitiert. Der pensionierte Abgeordnete, Bernhard Clausen, ist gestorben und nach seinem Tod wurde, in seiner Hütte in Stavern, ein ...
Wiliam Wisting wird zum norwegischen Generalstaatsanwalt Johan Olaf Lyngh zitiert. Der pensionierte Abgeordnete, Bernhard Clausen, ist gestorben und nach seinem Tod wurde, in seiner Hütte in Stavern, ein verhängnisvoller Fund gemacht. Dort wurden Pappkartons, randvoll mit Geld, in einem abgeschlossenen Raum entdeckt. Wisting soll nun aufdecken, wem das Geld gehörte, und wie es in Clausens Ferienhütte gekommen ist.
Obwohl ich den ersten Cold Case Fall um Wisting nicht kenne und hier praktisch keine Einführung in die Figur geschieht, hatte ich keinerlei Verständigungsprobleme oder Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen.
Trotzdem konnte mich dieser Krimi nicht ganz begeistern, denn ganze Passagen sind leider sehr langatmig beschrieben. Nur schon wie sich der Fund des Geldes in die Länge zieht .... Seitenweise wird über die gefundenen Geldnoten palavert, untersucht und detailliert beschrieben. Empfand ich als äusserst zäh und ermüdend und das gleich zu Beginn. Solche Passagen gibt es auch nachfolgend einige und die Geschichte wird erst ab der Mitte packender und fesselnder.
Der gradlinige und einfache Schreibstil hat mir an und für sich gut gefallen, denn es werden die Ereignisse und die Handlung in den Mittelpunkt gerückt. Leider bedeutet der sachliche Schreibstil aber auch, dass ich keinerlei Beziehungen zu den Figuren aufbauen konnte. So wirkte doch vieles sehr blutleer und flach.
Da die Story am Rande der politischen Strukturen handelt, wird immer wieder mal die Politik thematisiert. Dadurch wird, was mit einem Geldfund beginnt, zu einer komplexen Story.
Die Ermittlungsgruppe wird rund um Wistling immer grösser. Erst holt er seine Tochter, eine Journalistin, ins Boot, dann folgen weitere Weggefährten. Und bei jeder neuen Figur im Team werden die vorangegangenen Ereignisse immer wieder wiederholt.
Die einzige Auflockerung war Amalie, die zweijährige Enkeltochter von Wisting, die wie selbstverständlich bei allen Besprechungen dabei ist und meiner Meinung nach etwas oft vor dem I Pad parkiert wird. Andererseits hätte darauf verzichtet werden dürfen, die Schlafgewohnheiten oder Essensangelegenheiten der Zweijährigen immer wieder zu erwähnen. Ich denke, den Raum hätte man besser für eine tiefer gehende Charakterisierung der Figuren nutzen können.
Ein Krimi, der mich leider nicht ganz überzeugen konnte.