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Veröffentlicht am 22.02.2020

Spannender Thriller zwischen Schweden und Chile

Feuerland
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Broschiert: 492 Seiten
Verlag: Tropen (22. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3608504392
Originaltitel: Eldslandet
Übersetzung: Nike Karen Müller
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannender ...

Broschiert: 492 Seiten
Verlag: Tropen (22. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3608504392
Originaltitel: Eldslandet
Übersetzung: Nike Karen Müller
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannender Thriller zwischen Schweden und Chile

Inhalt:
Ein Stockholmer Juweliergeschäft wird überfallen, zwei reiche Männer werden entführt. Kommissarin Vanessa Frank ermittelt inoffiziell, da sie zur Zeit vom Dienst suspendiert ist. Um die Zeit totzuschlagen, hilft sie außerdem in einem Flüchtlingsheim, wo sie die junge Natasja betreut. Doch eines Tages sind das Mädchen und seine Freundin spurlos verschwunden.

Chile. In der Clinica Bavaria, einer Klinik der Colonia Rhein, werden hauptsächlich Organtransplantationen vorgenommen. Dazu werden Kinder nach Chile verschleppt. Der Deutsche Don Carlos regiert die Colonia Rhein als allmächtiger Tyrann.

Meine Meinung:
Mit „Feuerland“ hat Pascal Engman einen spannenden Auftaktband seiner neuen Thriller-Reihe um die schwedische Kriminalkommissarin Vanessa Frank vorgelegt. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Dazwischen liegen viele überraschende Wendungen, aber auch brutale und blutige Szenen. An einigen Stellen können einem schon Zweifel kommen ob der überragenden Fähigkeiten der Protagonisten. Dann wieder wirken sie mit ihren Ecken und Kanten ganz menschlich und authentisch und fordern die Sympathien der Leserschaft ein.

Die verschiedenen Szenenwechsel haben mir gut gefallen, erhöhen sie doch die Spannung noch zusätzlich und animieren stets zum Weiterlesen.

Zuweilen hatte ich leichte Probleme mit den Handlungsweisen der Figuren, die mir nicht immer logisch erschienen. Um nicht zu spoilern, möchte ich hier aber nicht weiter darauf eingehen. Allzu schlimm fand ich es nicht. Das Unlogische beginnt schon mit dem Titel des Buches, das mit Feuerland überhaupt nichts zu tun hat. Es wird lediglich erwähnt, dass der chilenische Handlungsort nördlich von Feuerland liegt.

Fazit:
Trotz kleiner Kritikpunkte eine spannende und unterhaltsame Lektüre, die leider auch aktuelle reale Missstände aufgreift und anprangert.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.02.2020

Fesselnder Genre-Mix

Echo des Schweigens
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Gebundene Ausgabe: 408 Seiten
Verlag: Benevento (20. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3710900914
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fesselnder Genre-Mix

Inhalt:
Dem Strafverteidiger ...

Gebundene Ausgabe: 408 Seiten
Verlag: Benevento (20. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3710900914
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fesselnder Genre-Mix

Inhalt:
Dem Strafverteidiger Hannes Jansen wird ein brisantes Mandat übertragen. Ein Polizeibeamter ist des Mordes an einem Senegalesen angeklagt, beteuert aber seine Unschuld. Kurz vor Prozessende gelangt Hannes an Informationen, die ihn an der Unschuld seines Mandanten zweifeln lassen.

Die Rechtsmedizinerin Sophie ist auf der Suche nach ihrem Vater, der ihre Mutter noch vor Sophies Geburt verlassen hat. Sie muss sich dabei auch mit den dunklen Seiten ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen.

Meine Meinung:
Markus Thiele ist nicht nur Autor, sondern auch Rechtsanwalt, und das merkt man diesem Roman durchaus an. Die juristischen Details werden hier glaubhaft dargestellt. Aufgrund der Buchbeschreibung hatte ich allerdings erwartet, dass der Fokus viel mehr auf dem Dilemma des Strafverteidigers liegt, der sich zwischen Recht und Gerechtigkeit entscheiden muss. Dies wird zwar schon thematisiert, kam mir aber ein bisschen zu kurz. Dies hätte Thiele gerne noch vertiefen können.

Dagegen hatte ich nicht damit gerechnet, dass Sophies Familiengeschichte eine so große Rolle spielt. Im Nachhinein hat mich das gefreut, denn es ist wirklich gut erzählt und gibt einen guten Einblick ins Dritte Reich, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen.

Schließlich gibt es auch noch eine Liebesgeschichte, die zum Glück aber nicht dominiert.

Die Ereignisse in der Vergangenheit und in der Gegenwart werden klasse verknüpft, gibt es doch immer wieder Parallelen zwischen ihnen. Rechtes Gedankengut ist leider noch nicht ausgemerzt.

Markus Thiele versteht mit seinem klaren, ansprechenden Schreibstil zu fesseln. Die Figuren erwachen vor den Augen der Leserschaft zum Leben und wirken sehr authentisch. Ihre Handlungen sind gut nachvollziehbar. Thiele erzählt ruhig und niemals überstürzt.

Bisweilen wird dieses Buch als Thriller klassifiziert - das ist es definitiv nicht. Atemberaubende Spannung gibt es hier nicht, aber eine interessante und fesselnde Story auf jeden Fall.

Fazit:
Eine gelungene Mischung aus Justizdrama, historischem Roman und Liebesgeschichte.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.02.2020

Der vierte Fall für Sam Berger und Molly Blom

Vier durch vier
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Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Piper (2. März 2020)
ISBN-13: 978-3492059282
Originaltitel: Friheten
Übersetzung: Wibke Kuhn
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Der vierte Fall für ...

Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Piper (2. März 2020)
ISBN-13: 978-3492059282
Originaltitel: Friheten
Übersetzung: Wibke Kuhn
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Der vierte Fall für Sam Berger und Molly Blom

Inhalt:
Sam Berger schlägt sich mehr schlecht als recht als Privatdetektiv durch. Auch privat ist er am Boden, denn Molly Blom hat sich aus seinem Leben verabschiedet. Dabei ist sie doch mit seinem (?) Kind schwanger.

Als Sam endlich einen interessanten und lukrativen Fall bekommt, kann er nicht ahnen, welche Kreise die Entführung einer russischen Ex-Zwangsprostituierten zieht und in welcher Gefahr Molly Blom dabei ist.

Meine Meinung:
Die ersten drei Bände dieser Reihe habe ich mit Begeisterung gelesen. So freute ich mich nun auf Band 4. Man muss die Vorgänger vielleicht nicht unbedingt kennen, tut sich aber sicher leichter, wenn man diese gelesen hat, weil man dann zumindest die Beziehungen der Hauptfiguren zueinander besser einordnen kann.

Der Einstieg fiel mir trotzdem schwer genug. Anfangs habe ich die Handlung stellenweise als sprunghaft und unzusammenhängend empfunden. Zwischendurch fehlten mir bisweilen kleine Informationen, zum Beispiel, wie Sam zu einer bestimmten Vermutung kommt. Die ist einfach da, ohne dass ich nachvollziehen konnte, wie er darauf kommt. Wie schon in den vorherigen Bänden hilft es auch hier, einfach weiterzulesen und abzuwarten, bis sich die einzelnen Teile zusammenfügen und ein klares Bild ergeben.

Dabei spart Arne Dahl nicht an Überraschungen und unvorhersehbaren Wendungen. Von Anfang an ist die Spannung hoch und gegen Ende wächst sie noch weiter an. Die Verbrechen sind brutal und blutig - für zartbesaitete Leser*innen nicht unbedingt zu empfehlen.

Das Buch endet mit einem schockierenden Cliffhanger. Normalerweise mag ich so etwas ja gar nicht. Hier stört es mich aber nicht, denn es zeigt lediglich, dass die Reihe noch weitergeführt werden kann. Man kann das Ende aber auch so stehen lassen und den Fall als abgeschlossen betrachten.

Man darf gespannt sein, welchen Titel sich der Verlag für einen 5. Band einfallen lässt, nachdem die vier Grundrechenarten nun abgehakt sind.

Die Berger & Blom-Reihe:
1. Sieben minus eins
2. Sechs mal zwei
3. Fünf plus drei
4. Vier durch vier

★★★★☆

Veröffentlicht am 14.02.2020

Bewegend und hoffnungsfroh

Das Haus der Frauen
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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: S. FISCHER (26. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3103900033
Originaltitel: Les Victorieuses
Übersetzung: Claudia Marquardt
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: S. FISCHER (26. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3103900033
Originaltitel: Les Victorieuses
Übersetzung: Claudia Marquardt
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Bewegend und hoffnungsfroh

Inhalt:
Gegenwart. Die Pariser Anwältin Solène kämpft mit einem Burn-out. Auf Anraten ihres Psychiaters engagiert sie sich ehrenamtlich. Ihr Job ist es, einmal in der Woche im „Haus der Frauen“ eine Sprechstunde abzuhalten und den dort lebenden Frauen beim Ausfüllen von Formularen oder Verfassen von Briefen behilflich zu sein. Dabei hilft sie nicht nur den anderen Frauen, sondern diese helfen auch ihr, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

1925. Blanche Peyron ist mit Leib und Seele Offizierin bei der Heilsarmee. Sie hat ihr ganzes Leben dem Helfen verschrieben. In diesem Jahr kämpft sie darum, aus einem riesigen leerstehenden Haus in Paris ein Frauenhaus zu machen.

Meine Meinung:
Das erste Werk der Autorin, „Der Zopf“, habe ich leider nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört. Als sich mir nun die Gelegenheit bot, „Das Haus der Frauen“ zu lesen, musste ich einfach zuschlagen. Und ich habe es nicht bereut. Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch, das es wert ist, gelesen zu werden. Allerdings konnte Laetitia Colombani mich nicht hundertprozentig überzeugen.

Gelungen fand ich die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die sich auf gewisse Weise mit demselben Thema beschäftigen, nur eben zu anderen Zeiten. Was sich seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts verändert hat in unserer Gesellschaft, ist schon enorm. Trotzdem sind immer wieder hauptsächlich Frauen die Leidtragenden und Unterdrückten.

Colombani erzählt von ganz verschiedenen Frauen, die eine Zuflucht im Haus der Frauen gefunden haben. Ob es nun Flüchtlinge aus Guinea, ehemalige Obdachlose oder von ihren Ehemännern misshandelte Frauen sind, sie alle brauchen einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und ihr weiteres Leben in Angriff nehmen können. Dies ist nun der Punkt, der mir nicht so recht behagte: Es ist von so vielen Frauenschicksalen die Rede auf so wenig Seiten. Für mich blieb das Erzählte deshalb leider etwas zu oberflächlich. Nicht einmal den beiden Protagonistinnen Solène und Blanche fühlte ich mich richtig nahe, obwohl sich die Handlung hauptsächlich um sie dreht.

Wie schon erwähnt, ist das Buch gut, aber es hätte noch besser sein können, wenn die Autorin mehr in die Tiefe gegangen wäre, detaillierter und ausgeschmückt erzählt hätte, die Sprache weniger nüchtern wäre und mehr Emotionen hervorrufen würde. Der Schreibstil hat mir nicht ganz zugesagt. Er wirkt recht einfach und schnörkellos. Die Sätze sind oft sehr kurz, eine Zeile lang oder auch nur eine halbe. Aber das ist meine subjektive Empfindung und sollte niemanden davon abhalten, dieses Buch zu lesen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 09.02.2020

Undurchsichtige Morde

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (31. Januar 2020)
ISBN-13: 978-3548291246
Originaltitel: Trogen intill döden
Übersetzung: Dagmar Mißfeldt
Preis: 9,99 €
auch als E-Book erhältlich

Undurchsichtige ...

Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (31. Januar 2020)
ISBN-13: 978-3548291246
Originaltitel: Trogen intill döden
Übersetzung: Dagmar Mißfeldt
Preis: 9,99 €
auch als E-Book erhältlich

Undurchsichtige Morde

Inhalt:
Der Fußballspieler Henrik Borg wird tot aufgefunden. Er liegt friedlich im Bett, mit einer blau gefärbten Rose auf der Brust. Schnell steht fest, dass er ermordet wurde. Und schon gibt es ein zweites Opfer: Der Pilot Mikael Tornerud wird in derselben Pose gefunden wie Borg. Deutet die Rose auf den MC-Klub Deadly Roses hin? Die Sonderemittlungsgruppe um Ingemar Granstam, Johan Axberg und die Psychiaterin Nathalie Svensson tappt lange Zeit im Dunkeln …

Meine Meinung:
Ein Personenverzeichnis am Anfang des Romans erleichtert vor allem Neueinsteigern die Orientierung. Die Anzahl der Agierenden ist nämlich nicht unbeträchtlich. Viele sind allerdings aus den Vorgängerbänden bekannt. Vorkenntnisse sind aber nicht vonnöten; der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.

Erzählt wird aus vielen verschiedenen Perspektiven, vor allem der Ermittler, aber auch des Täters. Oft enden die Kapitel mit einem Cliffhanger, der einerseits natürlich Spannung aufbaut, mir andererseits aber auch manchmal zu viel war, weil ich nun endlich vorankommen und dem Täter auf die Spur kommen wollte. So fühlte ich mich immer wieder ausgebremst.

Die Polizei tappt lange Zeit im Dunkeln und die Ermittlungen ziehen sich. Vordergründig gibt es kein Motiv für die Morde und auch keine Verbindung zwischen den Opfern, bei denen es nicht bei zweien bleibt. Die Tatorte sind über das ganze Land verteilt, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert, mir aber auch ein wenig den Überblick schwer machte. Für mich hätte sich der Autor nicht so verzetteln müssen

Im Endeffekt ist es aber eine spannende Handlung, die mit ein wenig Privatleben der Ermittler garniert ist und am Ende logisch aufgeklärt wird.

Die Nathalie Svensson-Reihe:
1. So tödlich nah
2. Dominotod
3. Mitternachtsmädchen
4. Eisige Dornen

★★★★☆