Grausame Morde in Småland
Der unerbittliche Gegner
„Der unerbittliche Gegner“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson ist bereits der fünfte Fall für das ungleiche, aber sehr erfolgreiche Ermittlerpaar Ingrid Nyström und Stina Forss. Dennoch handelt ...
„Der unerbittliche Gegner“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson ist bereits der fünfte Fall für das ungleiche, aber sehr erfolgreiche Ermittlerpaar Ingrid Nyström und Stina Forss. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Acht abgehackte Frauenfinger an einem Eisloch in einem See. Ein brutal ermordeter Mountainbiker und ein Kindersoldat aus dem Kongo das sind die Zutaten für diesen spannenden Schwedenkrimi, in dem irgendwann auch Flüchtlinge und Rechtsextreme eine Rolle spielen.
Zwischen den einzelnen Kapiteln, die in Växjö, Südschweden, verortet sind, werden immer mal wieder Rückblenden eingestreut, die in Afrika spielen. Wo ist die Verbindung? Bald wird deutlich, es geht um Rache und Vergeltung. Aber es geht auch um Gier, Vorurteile und Hass.
Klar und ausdrucksstark ist „Der unerbittliche Gegner“ geschrieben, unterteilt in viele kurze Kapitel mit entsprechend vielen Perspektivwechseln. Auch die politischen Hintergründe sind sehr interessant.
Es handelt sich um eine komplexe, fesselnde Geschichte, mit überraschenden Wendungen, denn nichts ist wie es scheint, bis zum allerletzten Satz. Dass die erste Spur nie die richtige ist, merken auch die beiden ungewöhnlichen Kommissarinnen.
Insbesondere nerven die Protagonisten nicht mit Privatangelegenheiten. Das ist mir in den Romanen von Camilla Läckberg oft zu viel. Ähnlich wie bei Henning Mankell und Stieg Larsson kommen dagegen Politik und Sozialkritik nicht zu kurz.
Am Ende ist der Kriminalfall zwar gelöst, aber Fragen bleiben offen. Dass es die beiden Autoren nicht für notwendig halten, wirklich alles bis ins letzte Detail zu erklären, lässt den Krimi intelligent nachwirken.
Fazit: Auch der fünfte Fall mit Ingrid Nyström und Stina Forss hat mich überzeugt.