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Veröffentlicht am 30.03.2020

Das Schicksal der Spätheimkehrer...

Ein Traum vom Glück
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Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe. Da ich Familiengeschichten sehr liebe und es kurz nach dem zweiten Weltkrieg spielt, war meine Neugier sofort geweckt. Gespannt ...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe. Da ich Familiengeschichten sehr liebe und es kurz nach dem zweiten Weltkrieg spielt, war meine Neugier sofort geweckt. Gespannt begann ich zu lesen.

In der Geschichte geht es um Katharina und ihre Familie. Sie lebt bei ihrer Schwiegermutter Mine und ihr Mann wird seit Jahren vermisst. Das Leben nach dem Krieg ist alles andere als leicht, aber man beißt sich durch. Doch dann begegnet sie dem Spätheimkehrer Johannes und nichts ist mehr wie es war. Was soll sie bloß tun?

Mir ist direkt positiv aufgefallen, dass im Buch Ruhrpottplatt benutzt wird, was die Handlung sehr authentisch macht. Ich komme zwar nicht aus der Region, habe aber alles gut verstanden. Zudem gibt es am Ende ein Glossar zu den Begriffen.

Der Autorin gelingt es in meinen Augen sehr gut ein Bild vom zerbombten Nachkriegsdeutschland zu zeichnen, bei dem man sich alles bildlich vorstellen kann und die Entbehrlichkeiten der Protagonisten beinahe am eigenen Leib spürt.

Die dargestellten Figuren sind so unterschiedlich, dass jeder interessierte Leser jemanden findet, mit dem er sich identifizieren kann.

Katharina als Hauptcharakter musste echt einiges durchmachen. Mir hat gut gefallen, dass ihr Lebensweg so diffizil war, denn das macht sie als Figur besonders spannend. Ich mochte ihre Träume vom eigenen Atelier und ihre Leidenschaft für Kleidung.

Mit Johannes habe ich sehr mitfühlen können. Seine Erlebnisse im Krieg und im Lager haben mir Gänsehaut abverlangt. Zudem war an seinem Beispiel das Bergarbeiterleben gut nachvollziehbar.

Besonders ans Herz gewachsen ist mir Schwiegermutter Mine, die für ihre Familie alles gibt und die Hoffnung nicht aufgibt, dass ihr Sohn doch noch aus dem Krieg heimkommt.

Auch an Bösewichten mangelt es nicht, daher lasst euch in dem Punkt überraschen.

Nicht nur Geschichte spielt im Roman eine Rolle, sondern auch die Liebe. Dies war zu keiner Zeit kitschig, zu viel oder übertrieben, sondern ganz nach meinem Geschmack. Gerade nach so viel Negativen finde ich so etwas als Gegensatz sehr angenehm.

Der Roman hat mir alles abverlangt, da man wirklich ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Da glaubt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann und dann passiert eben genau das.

Mit dem Ende hatte ich so gar nicht gerechnet. Es hat mich so dermaßen geschockt, dass ich weinen und die Lektüre erstmal sacken lassen musste.

Fazit: Mich hat der Roman tief berührt und nun warte ich ungeduldig auf die Fortsetzung. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

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  • Erzählstil
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.03.2020

Wenn die Worte fehlen...

Dankbarkeiten
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Als ich auf dieses Buch stieß, da hatte ich das Gefühl, dass mich etwas Besonderes erwartet. Doch was ich bekam, hat meine Erwartungen übertroffen.

In der Geschichte geht es um die alleinstehende Michka, ...

Als ich auf dieses Buch stieß, da hatte ich das Gefühl, dass mich etwas Besonderes erwartet. Doch was ich bekam, hat meine Erwartungen übertroffen.

In der Geschichte geht es um die alleinstehende Michka, die spürt, dass sich etwas verändert in ihrem Leben. Albträume quälen sie und immer mehr fallen ihr Worte nicht mehr ein. Wird ihr der Umzug in ein Seniorenheim helfen?

Interessant fand ich, dass die Handlung nicht über Michka selbst dem Leser nahe gebracht wird, sondern über Jerome und Marie, die immer im Wechsel als Ich- Erzähler agieren und dem Leser aufzeigen wie stark sie sich verändert. Während Logopäde Jerome eher losen Kontakt zu Michka hat, besteht zwischen ihr und Marie eine sehr enge Bindung, da sie Marie in jungen Jahren sehr geholfen hat.

Mich hat es tief berührt zu lesen wie die Demenz bei Michka immer mehr voranschreitet und was für Einschränkungen dadurch in ihrem Leben entstehen. Das war mir vorher gar nicht so bewusst. Auch zeigt es, dass die Veränderungen nicht nur nahen Verwandten auffällt, sondern auch Fremden. Auch mochte ich das Einflechten von Michkas Vergangenheit sehr, da man spürt wieviel sie bereits durchgemacht hat und jetzt noch durchmachen muss.

Ebenso musste ich an meine Eltern denken, die zwar derzeit noch nicht in dem Alter sind, dass sie daran leiden könnten, aber ich würde mir nach dieser Lektüre wünschen, dass sie genau dieses Schicksal nicht ereilt.

Gut fand ich zudem, dass die Autorin auch den Nebenfiguren Raum gibt.

Der Autorin gelingt es mit diesem Buch sehr intensiv das Schicksal einer Demenzkranken aufzuzeigen und das nicht abschätzend oder abwertend, sondern mit einer direkten, ansprechenden Sprache, die berührt und wachrüttelt. Man spürt die Wichtigkeit dieses Themas und dass man viel Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Betroffenen benötigt.

Das Ende hatte ich so nicht kommen sehen. Geschockt musste ich die Lektüre daher sacken lassen, bevor ich dazu nun etwas schreiben konnte.

Fazit: Ein Roman, der mich emotional gepackt und einige Tränen eingefordert hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Eine Bereicherung im Bücherregal.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Wenn dich ein Roman wie ein Bus überfährt...

Marianengraben
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Eher zufällig bin ich über dieses Buch gestolpert und ich bin froh, dass es diesen Zufall gab, denn ich bin regelrecht überwältigt.

In der Geschichte geht es um Paula, die ihren Bruder Tim verloren hat ...

Eher zufällig bin ich über dieses Buch gestolpert und ich bin froh, dass es diesen Zufall gab, denn ich bin regelrecht überwältigt.

In der Geschichte geht es um Paula, die ihren Bruder Tim verloren hat und damit so gar nicht umgehen kann. Sie steckt tief in ihrer Depression fest und ein Ausweg scheint nicht in Sicht. Doch dann trifft sie zufällig auf Helmut und vielleicht ist da doch noch etwas Hoffnung...

Die Hauptakteurin Paula fungiert als Ich- Erzählerin, weshalb man ihre Gedanken und Gefühle sehr intensiv zu spüren bekommt, was ich sehr mochte. Paula ist eine Figur mit Ecken und Kanten, was sie sehr real erscheinen lässt. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, da ich vor einigen Jahren ebenfalls einen Verlust durchstehen musste und dadurch auch abgerutscht bin. Ihr vieles Weinen empfand ich als tröstlich, denn oft kann man das in den schweren Phasen ja gar nicht. Die Darstellung der Depressionssymptome spiegelten genau das wieder was ich durchlebt habe und es hat mich sehr aufgemuntert und beruhigt, dass man nicht die Einzige ist, der es so geht.

Helmut als schrulliger alter Herr hat mich ein ums andere Mal schmunzeln lassen. Trotz seiner grimmigen Art muss man ihn einfach gern haben, denn letztendlich steckt auch in ihm ein weicher Kern.

Richtig magisch fand ich, dass die beiden Hauptfiguren so viel gemeinsam haben und sich deswegen dann so gut verstehen und sich aus diesem Grund gegenseitig Halt geben können.

Als tierlieber Mensch konnten mich natürlich auch Judy und Lutz direkt für sich einnehmen.

Der Road- Trip ist amüsant und spannend dargestellt. Auch hier geht eben nicht alles immer glatt.

Ich mochte, dass die Kapitelüberschriften die Entfernung vom Marianengraben sind, denn erst steckt Paula richtig tief drin und kommt nur langsam aus dem Schlamassel raus.

Die Schreibe der Autorin hat sich so angenehm lesen lassen, dass ich den Roman regelrecht inhaliert habe. Ehrlich gesagt hätte ich noch ewig weiterlesen können.

Das Ende war dann eine kleine Überraschung und hat mich sehr glücklich zurückgelassen.

Fazit: Selten habe ich so ein perfektes Buch gelesen, dessen Lektüre mich so begeistert und mitgenommen hat. Für mich ein Lesehighlight 2020. Must- Read!

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Das Schicksal ist nicht immer besiegelt...

Das Haus der Frauen
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Gleich vorweg: Der Roman ist anders als "Der Zopf", aber keineswegs schlechter. Mich wird die Autorin als Fan behalten.

In der Geschichte geht es um Solène, die nach einem schweren Schicksalsschlag im ...

Gleich vorweg: Der Roman ist anders als "Der Zopf", aber keineswegs schlechter. Mich wird die Autorin als Fan behalten.

In der Geschichte geht es um Solène, die nach einem schweren Schicksalsschlag im Haus der Frauen landet. Sie ist dort kein Gast, sondern versucht die Frauen dort zu unterstützen. Wird sie es schaffen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und anderen zu helfen? Oder wird sie in dem dunklen Strudel versinken, in dem sie derzeit gefangen ist?

Auch in diesem Roman überzeugt die Autorin durch ihren Stil. Sie verwendet keine schnörkelige Sprache oder ist übermäßig bildhaft und dennoch traf sie mich mitten ins Herz.

Die Handlung weist zwei Handlungsstränge auf, die uns von einem beobachtenden Erzähler nahe gebracht werden. Zum einen befinden wir uns bei Solène im heutigen Paris, zum anderen bei Blanche in den 20er Jahren.

Solène als Protagonistin hat mir gut gefallen, denn trotz aller Privilegien, die ihr das Leben bietet, ist sie nicht glücklich, versucht aber daran etwas zu ändern. Es wird deutlich, dass jedem das Schicksal übel mitspielen kann und dass man nur durch eigene Kraft sein Leben zum Positiven verändern kann. Ich konnte mich sehr gut in unsere Hauptakteurin hineinversetzen. Auch wenn ein Erzähler uns ihr Leben nahe bringt, spürt man ihre Emotionen sehr intensiv.

Für Blanche gilt meine uneingeschränkte Bewunderung, da ihre Aufopferung einem Engel in der Not gleich kommt. Man kann sich nur wünschen, dass es mehr Menschen wie sie gibt, die sich um andere in Not kümmern.

Das Buch liefert jede Menge Hoffnung, denn an jedem Ende eines Tunnels scheint auch wieder Licht. Es zeigt auf, dass man Mut haben und sich den Widrigkeiten stellen muss. Die Geschichte Solènes stärkt mich darin meinen Weg zu gehen.

Fazit: Ich habe die Lektüre sehr genossen und kann nur einen uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein Roman, der zu Herzen geht und berührt, weshalb ihr ihn unbedingt lesen solltet. Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Auf der Suche nach Thorn...

Die Spiegelreisende 3 - Das Gedächtnis von Babel
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Diesen Band habe ich direkt im Anschluss an den zweiten Teil gelesen und die Lektüre fiel mir dadurch deutlich leichter. Innerhalb von zwei Tagen habe ich dieses Buch durchgesuchtet, ich brauche Teil vier!

In ...

Diesen Band habe ich direkt im Anschluss an den zweiten Teil gelesen und die Lektüre fiel mir dadurch deutlich leichter. Innerhalb von zwei Tagen habe ich dieses Buch durchgesuchtet, ich brauche Teil vier!

In der Geschichte sind nun drei Jahre vergangen und Ophelia hat ihren Ehemann Thorn jetzt auch so lange nicht mehr gesehen. Für sie hat die Zeit des Verkriechens ein Ende und so begibt sich Ophelia nach Babel, einer neuen Arche. Warum verbrennt man dort Kinderbücher? Und wird es ihr gelingen dort Thorn zu finden?

Mir hat besonders gefallen, dass es uns dieses Mal auf eine neue Arche verschlägt, die gänzlich anders ist als alles was wir bisher in der Welt der Spiegelreisenden erlebt haben. Die Sache mit den Robotern fand ich spannend und gefährlich zugleich. Zudem tauchen neue Figuren auf, die der kompletten Geschichte wieder mehr Schwung geben.

Richtig klasse fand ich Blasius, weil er noch tollpatschiger ist als Ophelia, aber trotzdem versucht ihr mit seinen Möglichkeiten zu helfen.

Durch die Figur des Ambrosius taucht auch ein Rollstuhlfahrer in der Geschichte auf, was ich sehr mochte, da dies in Büchern eher sehr selten passiert.

Das Konservatorium und die Widersacher dort wie Septima, Mediana und Co haben mich an Probleme aus der Schulzeit erinnert, so dass hier besonders jüngere Leser sich mit den Figuren identifizieren können.

Auch in diesem Band kommt die Spannung auf keiner Seite zu kurz, denn Ophelia wird teilweise gejagt und immer wieder mit dem Leben bedroht.

Das Besondere an diesem Buch war zudem das Erscheinen von Berenildes Tochter Viktoria. Deren Kräfte fand ich unglaublich faszinierend und vor allem, dass niemand davon weiß. Hier bin ich sehr auf die Entwicklung von ihr im letzten Band gespannt.

Fazit: Dieser Nachfolger steht seinen beiden Vorgängern in nichts nach, weshalb ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen kann. Spitzenklasse!

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