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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2020

Was lange gärt, wird endlich Wut

Lübsche Wut
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Ein Suizid in der JVA Lauerhof. Ein Insasse hat sich das Leben genommen. Doch nicht irgendein Insasse, sondern der wohl bekannteste Insasse. Der Insasse, der – nachdem er damals einen 8jährigen Jungen ...

Ein Suizid in der JVA Lauerhof. Ein Insasse hat sich das Leben genommen. Doch nicht irgendein Insasse, sondern der wohl bekannteste Insasse. Der Insasse, der – nachdem er damals einen 8jährigen Jungen misshandelt und umgebracht hat - die letzten 30 Jahre seines Lebens dort verbracht hat. Aber warum begeht er ausgerechnet jetzt – so viele Jahre später – Selbstmord. Oder war es gar keiner?

Birger Andresen soll nun Licht ins Dunkel bringen. Aber er wird immer wieder daran gehindert. Mal stößt er auf eine Mauer des Schweigens, dann wieder stellt sich das LKA quer und die Ermittlungen kommen nicht so recht voran. Als dann eine weitere Leiche auftaucht, wird klar: Das hier zieht enorme Kreise bis in die höchsten Gesellschaftsschichten und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Schon sehr bald wird klar, dass die Toten von heute und der Fall von vor 30 Jahren irgendwie was miteinander zu tun haben. Und KHK Andresen taucht immer tiefer in den Sumpf aus Lügen und Vertuschung ein.

Der 9. Fall der Reihe - „Lübsche Wut“ – ist kein actiongeladener Krimi bei dem es auf jeder Seite so richtig rund geht. Bei diesem Fall handelt es sich eher um einen Fall, in dem es um reichlich Ermittlungsarbeit, Intrigen, dunkle Machenschaften sowie Irrungen und Wirrungen in Bezug auf die Pädophilenszene geht. Der Autor lässt einen gekonnt auf die falsche Fährte aufspringen und manches Mal denken: „Wie kann man so was nur decken“ oder aber „Was für ein perverses Schwein“.

Der Schreibstil ist klar und flüssig. Die Kapitel sind kurz und verständlich. So kann man das Buch sehr gut sowohl in einem Rutsch als auch in kleineren Einheiten lesen. Die Geschichte geht actionreich los und auch zu Ende. In der Mitte besteht das Buch aber aus sehr viel Ermittlung. Meiner Meinung nach schadet das nicht, denn das Buch ist alleine schon wegen des prekäre Themas nicht weniger spannend. Wer aber einen actiongeladenen Krimi erwartet, der ist hier (leider) falsch. Für mich aber durchaus eine 4-Sterne-Leseempfehlung für alle, die gerne mitermitteln wollen.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Zwei sind einer zuviel - oder doch nicht?

Ben und Teo
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Ben und Teo sind eineiige Zwillingsbrüder. Für Außenstehende nicht zu unterscheiden. Zwischen beiden herrscht (unterschwellig) immer ein Konkurrenzkampf. Wer hat was besser gemacht, wer kann was besser, ...

Ben und Teo sind eineiige Zwillingsbrüder. Für Außenstehende nicht zu unterscheiden. Zwischen beiden herrscht (unterschwellig) immer ein Konkurrenzkampf. Wer hat was besser gemacht, wer kann was besser, wer ist schöner, schlauer, größer ... Und sie fragen sich, wie es wohl wäre, Einzelkind zu sein. Eines Tages entdecken sie einen Spiegel. Einen Zauberspiegel. Durch diesen Spiegel können sie von ihrer „Zwillingswelt“ in ihre jeweilige „Einzelkinderwelt“ wechseln. Das ist auch anfangs ganz spannend und toll. Mal nichts mit seinem Bruder teilen müssen. Keine Freunde, nicht die Liebe der Eltern und überhaupt gar nichts. Doch ist es wirklich das, was die beiden wollen. Als der Spiegel nicht mehr in seiner ursprünglichen Form existiert, ist der Weg in die „Zwillingswelt“ plötzlich versperrt und die beiden merken, wie toll es doch eigentlich ist, einen Bruder zu haben. Nur was tun? Durch einen glücklichen Zufall kommen die beiden am Ende aber doch wieder zusammen. Und wollen auch nie mehr streiten.

Eine sehr schöne Geschichte für Kinder ab 8 Jahre, bei der ich mehr als einmal gedacht habe: Genau wie bei meinen eigenen eineiigen Zwillingsjungs. Bei denen tobt auch täglich dieser Konkurrenzkampf. Es ist also schon ein ganzes Stück weit authentisch beschrieben. Diese Zankereien und der Wunsch, Einzelkind zu sein.
Auch ist das Buch sehr flüssig und altersgerecht geschrieben. Keine komplizierten Wörter oder Satzgebilde. Kurze klar gegliederte Kapitel. Und es ist sehr schön und treffend illustriert. Eine sehr gelungene Kombi.

Nicht ganz so gelungen fand ich die Szene auf dem Schulhof mit der drohenden Schlägerei. Schlimm genug, dass das täglich passiert. Das auch noch in einem Buch (grade für Kinder dieses Alters – die sich vielleicht noch ein „gutes Beispiel“ daran nehmen, weil sie doch noch sehr beeinflussbar sind-) zu behandeln ... ich weiß nicht. Gleiches gilt für den Umgang mit diversen Schimpfwörtern, wie: „Das geht mir am A... vorbei, Idioten, Spinnst Du jetzt oder willst Du uns vera...? usw. Meiner Meinung nach wäre das Buch auch gut ohne ausgekommen. Das sind so die kleinen Wehrmuts-Tropfen.

Alles in allem aber ein sehr schönes, altersgerechtes Buch, dass uns lehrt, dass es okay ist, ein Individuum zu sein. Auch, wenn es gemeinsam doch am Schönsten ist. Von mir eine 4-Sterne-Leseempfehlung.



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Veröffentlicht am 29.07.2024

Loretta ermittelt wieder

Mausetot im Mausoleum
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Bibliographische Angaben

Titel: Mausetot im Mausoleum
Autor: Lotte Minck
Verlag: Droste
Taschenbuch, 286 Seiten
Erscheinungsjahr: 2017


Zum Inhalt / Klappentext

Muss man abergläubisch sein, um sich ...

Bibliographische Angaben

Titel: Mausetot im Mausoleum
Autor: Lotte Minck
Verlag: Droste
Taschenbuch, 286 Seiten
Erscheinungsjahr: 2017


Zum Inhalt / Klappentext

Muss man abergläubisch sein, um sich in Horoskop stellen zu lassen? Wird man automatisch wunderlich, wenn man nachts arbeitet? Und was bedeutet es, wenn einem Farnwedel statt Rosen geschenkt werden?

Bei ihrem neuen Zeitvertreib, dem Fotografieren, lernt Loretta den Hobby-Fotografen Stefan kennen. Ob er der Überbringer der mysteriösen Blumengrüße ist, die Loretta plötzlich erhält? Stefan ist tot, bevor sie es herausfinden kann. Und Loretta wird klar, dass ihr Rosenkavalier ein verrückter Stalker ist – der auch über Leichen geht, um seine Angebetete ganz für sich zu haben …


Meine Meinung:

Ein neuer Fall für Loretta Luchs. Leider hat mich dieser nicht so mitgerissen und überzeugt wie die Nachfolgebände. Ich bin bei dieser Reihe „mittendrin“ eingestiegen und habe erst die Nachfolgebände gelesen, bevor ich diesen hier entdeckte. Eigentlich bin ich ein großer Fan von Loretta und ihren charismatischen Freunden, der frechen Ruhrpottschnauze ihres Freundes Frank und der immer wieder aufblitzenden Situationskomik. Leider habe ich das hier sehr vermisst.

Stattdessen plätschert die Handlung die ersten 100 Seiten irgendwie so vor sich hin, ohne dass groß was passiert. Ein paar Blumengrüße an Lorettas Windschutzscheibe und ein Besuch bei der Astrologin … das war’s. Hier wird sich lang und breit über das Horoskop von Loretta ausgelassen, was (meiner Meinung nach) nichts für die Geschichte tut, außer sie in die Länge zu ziehen. Noch dazu werden dadurch zwei Reihen (die Loretta-Luchs-Reihe und die Stella-Albrecht-Reihe) der Autorin zusammengeworfen, was mir persönlich auch nicht gefallen hat.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Man kommt beim Lesen recht zügig voran. Die Geschichte an sich ist nicht schlecht, aber an der ein oder anderen Stelle doch etwas überspitzt dargestellt. Aufgeteilt sind die 286 Seiten in 26 Kapitel (plus Pro- und Epilog), so dass man das Buch sehr gut in einem Rutsch oder auch in mehreren Kapiteln lesen kann. Ganz nach persönlichem Gusto.

Mein Fazit:

Mich hat dieser Band nicht so überzeugen können, wie die anderen Bände. Man kann ihn aber trotzdem ganz gut lesen. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Mönche, Morde und ein Ring

Mord auf dem Königssee
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Bibliographische Angaben


Titel: Mord auf dem Königssee
Autor: Felix Leibrock
Verlag: Servus
Taschenbuch, kartoniert, 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 22.05.2024


Zum Inhalt / Klappentext

Tödliche Wallfahrt
Sechs ...

Bibliographische Angaben


Titel: Mord auf dem Königssee
Autor: Felix Leibrock
Verlag: Servus
Taschenbuch, kartoniert, 368 Seiten
Erscheinungsdatum: 22.05.2024


Zum Inhalt / Klappentext

Tödliche Wallfahrt
Sechs tote Mönche in Ruderbooten, eine abgetrennte Hand und ein edler Ring mit einem Blutstropfen Jesu Christi – das sind die erschütternden Funde auf dem Königssee! Aber wie kam es dazu, dass man die Priester nach der Gebirgswallfahrt nicht nur tot, sondern auch gekreuzigt vorfand? In welchem Zusammenhang stehen der Ring, die Hexenverfolgung des 17. Jahrhunderts und aktuelle Kirchenskandale? Bergpolizist Simon Perlinger sind solch mysteriösen Fälle nicht fremd. Bei den Ermittlungen stößt er auf dunkle Geheimnisse im scheinbar idyllischen Berchtesgaden.


Meine Meinung:

Dieses Buch wird auf zwei Ebenen erzählt. Zum einen haben wir den spannenden Kriminalfall mit 6 toten Mönchen auf dem Königssee im Hier und Jetzt. Zum anderen haben wir die Geschichte des Klosters (der Mönche) aus dem 17. Jahrhundert.
Ich muss gestehen, mir hat dieser Teil sehr viel besser gefallen als der in der Gegenwart. Im Teil, der in der Gegenwart spielt, wurden es immer mehr Charaktere, immer mehr Spuren, immer mehr Motive. Es wurde immer verworrener und man musste wirklich aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren. Ich habe in diesem Teil Passagen wirklich zweimal gelesen, um nicht den Überblick zu verlieren.
Auch die beiden Ermittler sind in diesem Band sehr flach dargestellt. Man kann zu ihnen keinerlei Beziehung aufbauen. Sie einfach da. Dafür, dass die beiden extra Bergpolizisten sind, hat der Fall wenig damit zu tun. Sie könnten aber gut auch durch irgendein anderes, x-beliebiges, ganz normales Ermittler-Duo ersetzt werden.
Die Gegend um den Königssee ist treffend beschrieben. Zumindest können diejenigen Leser, die die Gegend kennen, sich alles gut vorstellen.

Der Schreibstil ist ganz angenehm zu lesen. Man kommt auch relativ zügig voran. Aufgeteilt sind die 368 Seiten in 44 Kapitel. So kann man das Buch auch gut mal aus der Hand legen oder – so wie ich – Passagen doppelt lesen. Mord auf dem Königssee ist der dritte Band der Reihe. Man könnte dieses Buch auch als Einzelband lesen. Ich würde aber empfehlen, die Vorgängerbände zu kennen, um mit den Ermittlern schon ein bisschen bekannt zu sein.

Mein Fazit:
Für mich der schwächste Band der Reihe. Der Teil in der Vergangenheit war gut, der Teil in der Gegenwart war mir zu verworren. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Alles in allem aber ein Krimi, den ich weiterempfehlen würde. Von mir gibt es hier 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Eine Mauer aus Schweigen

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
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Bibliographische Angaben:

Titel: Das schweigende Dorf – Akte Nordsee Bd.3
Autor: Eva Almstädt
Verlag: Bastei Lübbe
Taschenbuch, 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 31.05.2024



Zum Inhalt / Klappentext:

Anwältin ...

Bibliographische Angaben:

Titel: Das schweigende Dorf – Akte Nordsee Bd.3
Autor: Eva Almstädt
Verlag: Bastei Lübbe
Taschenbuch, 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 31.05.2024



Zum Inhalt / Klappentext:

Anwältin Fentje Jacobsen, die ihre Kanzlei auf dem Schafshof ihrer Großeltern betreibt, erhält mitten in der Nacht einen Anruf. Der Mann am anderen Ende erklärt, dass er ihre Hilfe brauche, denn er werde demnächst des Mordes verdächtigt werden. Danach legt er auf. Kurz darauf hört Fentje, dass in einem benachbarten Ort zwei Tote gefunden wurden: Ihr neuer Klient ist selbst einem Verbrechen zum Opfer gefallen und wurde auf grausame Weise in seinem Haus stranguliert. Obwohl sie kein gültiges Mandat hat, beginnt Fentje mit dem Journalisten Niklas John Nachforschungen anzustellen. Doch als sie in dem kleinen Dorf zu tief graben, wird es auch für sie lebensgefährlich ...


Meine Meinung:

Der 3. Band um die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John ist der in meinen Augen schwächste Fall der Reihe. Er kommt zwar ohne viel Blutvergießen daher und regt zu Anfang zum Miträtseln an, leider zieht sich aber alles sehr in die Länge und auch das Ende ist viel zu konstruiert und teilweise unglaubwürdig. Fentje nimmt auch hier wieder, zusammen mit Niklas John, eigene Ermittlungen auf. Sie stößt aber dieses Mal auf eine Mauer aus Schweigen und es wird gar nicht so einfach, Licht ins Dunkel zu bringen. Auch in diesem Band ist Fenjte die „Hauptermittlerin“. Von der Polizei ist wenig zu sehen und sie wird nur kurz am Rande mal erwähnt. Aber es geht ja hier auch um die Anwältin und nicht um irgendwelche Kommissare. Das alleine macht die Reihe schon anders, als andere Krimis und es gefällt mir eigentlich ganz gut. Eigentlich. Denn wenn man hier bis zum Ende durchgehalten hat, wird man feststellen, dass es mit einem einfachen Anruf bei der Polizei getan gewesen wäre.

Alle Charaktere sind (soweit nicht schon aus den Vorgängerbänden bekannt) ganzz gut beschrieben. Gleiches gilt für alle Handlungsorte. Man kann sich von allem und jedem ein gutes Bild machen. „Das schweigende Dorf“ ist der 3. Band um Fentje Jacobsen. Man kann dieses Buch aber durchaus auch als Einzelband lesen. Man kommt auch ohne die Vorgängerbände zu kennen sofort gut in die Geschichte hinein.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt wirklich zügig voran. Aufgeteilt sind die 384 Seiten in 40 Kapitel. So kann man sowohl in einem Rutsch, aber auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Dadurch, dass dieses Buch ohne viel Blutvergießen und Brutalität auskommt, ist es auch bestens für Liebhaber des Cosy-Crime geeignet.

Mein Fazit:
Ich habe mich hier weniger gut als in den Vorgängerbänden unterhalten gefühlt, würde das Buch aber dennoch weiterempfehlen. 3 Sterne von mir.

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