Nett, aber mehr auch nicht
"Game of Gold" ist eines dieser Bücher, dem ich lange entgegengefiebert habe. Es hat viele Jahre gedauert, ehe ich mich mit Hexen anfreunden konnte, aber mittlerweile lese ich solche geschichten ziemlich ...
"Game of Gold" ist eines dieser Bücher, dem ich lange entgegengefiebert habe. Es hat viele Jahre gedauert, ehe ich mich mit Hexen anfreunden konnte, aber mittlerweile lese ich solche geschichten ziemlich gerne. Wenn es dann noch eine gesunde Prise Romantik gibt, dann bin ich an vorderster Front dabei. Und das hatte mir der Klappentext versprochen.
Shelby Mahurin hat einen angenehmen Schreibstil, der sehr flüssig und schnell zu lesen ist. Das hat dafür gesorgt, dass ich dieses Buch relativ schnell beenden konnte, auch wenn es ziemlich dick ist - zumindest lese ich momentan eher kürzere Bücher :D
Der größte Kritikpunkt liegt aber leider in Handlung und Protagonisten. Lou ist ... wow, kaum in Worte zu fassen. Ich persönlich empfand ihren Charakter als etwas over the top. Hauptsache noch eine Schippe an Dreistigkeit oben drauflegen. Selten habe ich einen so offenherzigen und vulgären Charakter in einem Buch erlebt, wie es Lou ist.
Hinzukommt, dass diese ganze Zwangsheiratsgeschichte von ihr und dem Hexenjäger irgendwie etwas skurril und unglaubwürdig rübergekommen ist. Ich konnte mich damit bis zum Ende hin nicht wirklich anfreunden. Zudem empfand ich Lou und Reid gemeinsam als ein katastrophales Paar, das gegensätzlicher nicht sein kann. Ist sie in allem etwas zu extrem, ist er hingegen in allem etwas zu eindimensional. Man hätte hier besser einen gesunden Mittelweg finden sollen.
Nichtsdestotrotz war das Buch wenigstens spannend genug, um mich bei der Stange zu halten. Was komischerweise aber nicht an den Protagonisten lag, sondern am gesamten Drumherum, das mich faszinieren konnte. Ob ich die Folgebände allerdings lesen werde, sei mal in den Raum gestellt.