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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2017

Ein subtiler Spannungsroman mit einem raffinierten Plot

Deadline
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Jeder Mensch hat seine Geheimnisse, die er vor anderen verbirgt. Mal ist es ein unschönes Gespräch, dessen Inhalt nicht ans Licht kommen soll, ein anderes Mal ist es ein heimliches Treffen, das mit Absicht ...

Jeder Mensch hat seine Geheimnisse, die er vor anderen verbirgt. Mal ist es ein unschönes Gespräch, dessen Inhalt nicht ans Licht kommen soll, ein anderes Mal ist es ein heimliches Treffen, das mit Absicht verschwiegen wird. In Catherine Ravenscrofts Fall allerdings führt ein zwanzig Jahre altes und gut gehütete Geheimnis dazu, dass eine intakte Beziehung zerbricht und ein Mensch in Lebensgefahr gerät. Dabei hat die erfolgreiche Dokumentarfilmerin alles, was man sich nur wünschen kann. Einen guten Job, der ihr Spaß bereitet, einen liebevollen Ehemann, der sich rührend um sie kümmert und eine erwachsenen Sohn, der seinen eigenen Weg geht. Doch plötzlich führt der Roman eines Fremden dazu, dass Catherines Welt von einem Tag zum anderen auseinanderbricht. Denn der unbekannte Mann erzählt in ihm, was zwanzig Jahre zuvor in einem Urlaub in Spanien geschehen ist und will, dass sie dafür bezahlt.

„Deadline“ ist das fesselnde Debüt der Londoner Autorin Renée Knight, das nach einem trügerisch ruhigen Beginn immer mehr in Fahrt gerät. Dabei ist es zunächst nur ein im Raum stehendes Geheimnis, dass seine im Verborgenen gewetzten Klauen nach der ahnungslosen Ehefrau und Mutter Catherine ausstreckt und nach einigem Gerangel erbarmungslos zuzuschlagen versteht. Eine spürbare Bedrohung ist die Folge, die gepaart mit intensiven Gefühlen von Unsicherheit und Angst nicht nur von Catherine und ihrer Familie Besitz ergreift, sondern auch zwangsläufig vom Leser. Und während es für die betroffenen Figuren im Buch um alles geht, möchte der Leser erst einmal wissen, was damals an der spanischen Küste geschehen ist und welche Schuld die junge Mutter Catherine auf sich geladen hat. Aber nicht nur der Drang die Wahrheit zu erfahren, sorgt dafür, dass das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt werden kann, sondern auch das aufkommende Mitgefühl mit den Figuren, deren Charakterisierung tiefgründig vorgenommen worden ist. Eine bewegende Tragödie, die verbunden mit arglistiger Täuschung und der durch sie entstehenden Gefahr für ein spannendes Leseerlebnis sorgt.

Fazit:
„Deadline“ ist ein subtiler mit unterschwelliger Spannung angereicherter Roman, der geschickt mit den Gefühlen seiner Figuren spielt und den Leser in einen unaufhaltsamen Strom von nicht mehr zu kontrollierenden Ereignissen reißt.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Ein gnadenloses Katz- und Mausspiel

Dornenmädchen
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Die Psychologin Faith Frye hat schon einige Mordanschläge überlebt und hofft im Haus ihrer Großmutter endlich etwas Ruhe und Sicherheit zu finden. Ausgestattet mit einer neuen Identität macht sie sich ...

Die Psychologin Faith Frye hat schon einige Mordanschläge überlebt und hofft im Haus ihrer Großmutter endlich etwas Ruhe und Sicherheit zu finden. Ausgestattet mit einer neuen Identität macht sie sich auf den Weg, ohne zu ahnen, dass sie dort erst recht in die Fänge des Bösen gerät. Denn ein perfider Killer hat das leer stehende Familienanwesen genutzt, um ungestört seinen Vorlieben nachzugehen. Deshalb werden schon kurz nach Faith Ankunft mehrere Leichen im Keller entdeckt und Faith gerät in Verdacht, etwas mit den Morden zu tun zu haben. Doch zum Glück übernimmt FBI-Agent Deacon Novak die Ermittlungen, der fasziniert von der schönen Psychologin ist und alles dafür tut, um ihre Unschuld zu beweisen.

„Dornenmädchen“ ist ein spannender Thriller aus dem Genre Romantic Suspense, der neben einem Kriminalfall mit umfangreichen Ermittlungen auch eine gefühlvolle Liebesgeschichte in sich birgt. Entführung, Misshandlung und Stalking sind nur einige der Vergehen, für die ein ehemaliger Patient der Psychologin Faith Fryre verantwortlich zeichnet, wobei er es nicht nur auf seine unzähligen Opfer, sondern vor allem auch auf Faith abgesehen hat . Aber nicht nur die Schilderung seiner Taten, die unzähligen Wunden seiner Opfer und eine atemlose Verfolgungsjagd erwecken beim Leser Gänsehaut, auch die Geheimnisse eines alten Hauses lassen ihm die Nackenhaare zu Berge stehen. Ein Thriller, der es in sich hat und als besonderes Schmankerl einen gut aussehenden, charismatischen und zu allem entschlossenen Ermittler aufweisen kann, der sich prompt in die attraktive Psychologin verliebt. Doch trotz dieser gängigen Klischees bleibt die Spannung auf einem hohen Level, was zum einen auf den dramatischen Handlungsverlauf, zum anderen auf den mitreißenden Schreibstil der Autorin zurückzuführen ist.

Fazit:
„Dornenmädchen“ überzeugt als Auftakt einer neuen Thrillerreihe mit einem gnadenlosen Katz- und Mausspiel, mit interessanten Figuren und mit einem unvorhersehbaren Verlauf. Eine unbedingte Empfehlung für Leser, die es gleichermaßen spannend und romantisch mögen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Wow, was für ein Krimi!

Minus 18 Grad
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Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd mit der Kripochefin Astrid Tuvesson landet im südschwedischen Helsingborg ein Auto im Hafenbecken. Der Fahrer kann nur noch tot geborgen werden. Während zunächst ...

Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd mit der Kripochefin Astrid Tuvesson landet im südschwedischen Helsingborg ein Auto im Hafenbecken. Der Fahrer kann nur noch tot geborgen werden. Während zunächst alle an einen bedauernswerten Unfall glauben, werden sie nach der Obduktion eines Besseren belehrt. Denn der verunglückte Peter Bris, der sich in der IT-Szene mit einem viel gespielten Handygame einen Namen gemacht hat, war bereits schon länger tot. Doch warum wurde er einige Tage zuvor noch gesehen und wie kann es sein, dass seine Leiche keine Spuren der Verwesung aufweist? Kommissar Fabian Risk und seine Kollegen gehen dem ungewöhnlichen Fall nach und stoßen schon bald auf weitere Opfer und auf einen Serienmörder, der einfach nicht zu fassen ist.

"Minus 18 Grad" ist der dritte Teil der Serie um den schwedischen Kommissar Fabian Risk, in dem auch diesmal wieder seine dänische Kollegin Dunja Hougaard eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Denn während in Helsingborg eine bizarre Mordserie die Ermittler in Atem hält, taucht auf der anderen Seite des Öresunds die Leiche eines brutal zugerichteten Obdachlosen auf. Die schlampige Arbeit ihrer Kollegen und die Ablehnung naheliegender Fakten sorgen dafür, dass die strafversetzte Dänin auf eigene Faust ermittelt. Dass beide Fälle zusammenhängen, kristallisiert sich erst im Verlaufe umfangreicher Ermittlungen heraus. So dauert es bis fast zum Schluss des Buches, bis die einzelnen Enden der verschiedenen Handlungsstränge zu einem eng ineinandergreifenden Geflecht zusammenwachsen und das Wie und Warum geklärt werden kann.

Flüssig geschrieben, mit geschickt gesetzten Fährten und glaubwürdigen Figuren versehen, präsentiert sich der neue Fall von Fabian Risk und weiß mit durchgängiger Spannung und einem wendungsreichen Geschehen gut zu unterhalten. Kurze Kapitel, wechselnde Handlungsstränge und immer wieder auftauchende Cliffhanger tragen dazu bei, dass das Buch kaum aus der Hand gelegt werden kann. Dabei sind es nicht nur die beiden völlig unterschiedlichen Ermittlungen, die Leser und Ermittler gleichermaßen in Atem halten, sondern auch die immer wieder auftretenden menschlichen Probleme, denen sie sich stellen müssen. Ein sehr komplexer Kriminalroman, der Einiges an Aufmerksamkeit verlangt, dafür aber völlig unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann.

Fazit:
Mit "Minus 18 Grad" hat Stefan Ahnhem einen vielfältigen und authentischen Kriminalroman geschrieben, der unter die Haut geht und sich angenehm aus der großen Menge an skandinavischen Krimis hervorhebt.

Veröffentlicht am 25.12.2016

Eine amüsante Liebesgeschichte mit vielen Verwicklungen

Für immer vielleicht
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Es gibt nichts Schöneres, als beste Freunde zu haben. Menschen, die immer das sind, wenn man sie braucht, denen man alles erzählen kann, ohne dass sie sauer sind und die einen auffangen, wenn man glaubt, ...

Es gibt nichts Schöneres, als beste Freunde zu haben. Menschen, die immer das sind, wenn man sie braucht, denen man alles erzählen kann, ohne dass sie sauer sind und die einen auffangen, wenn man glaubt, dass es nicht mehr weiter geht. Zwei dieser Menschen, die in enger Freundschaft verbunden sind, sind Alex und Rosie. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren sind sie sich begegnet und können seit dem nicht mehr voneinander lassen. Sie schreiben sich regelmäßig Briefe, kommunizieren in Chats und versäumen es nicht, mit kleinen SMS den anderen über das eigene Leben am Laufen zu halten. Nur wirklich zueinande finden die beiden nicht. Mal ist es Alex, der plötzlich mit seinen Eltern nach Amerika zieht, dann wird Rosie schwanger von einem anderen Mann und so vergehen viele Jahre, in denen sie immer an sich denken, mehr aber auch nicht.

„Für immer vielleicht“ ist ein amüsanter Liebesroman mit vielen Verwicklungen, der sich wunderbar liest. Dabei ist er nicht wie ein klassischer Roman aufgebaut, in denen die Ereignisse neben- oder nacheinander erzählt werden, sondern er setzt sich aus vielen Briefen, E-Mails, Chatbeiträgen und Sms zusammen. Nachrichten, die sich zum einen Rosie und Alex gegenseitig schreiben und die zum anderen von ihren Freunden verfasst worden sind. So vertieft sich der Leser wie ein Voyeur in die Erzählungen, Geheimnisse und Gedanken der Figuren, in dem er eine nach der anderen Botschaft liest und sich sein eigenes Bild von Rosies und Alex Leben und Gefühlen füreinander macht. Ein turbulentes Durcheinander, das von Celilia Ahern mit dem richtigen Gespür für lustige Szenen und unerwartete Ereignisse, für ernsthafte Grübeleien und unveränderbare Tatsachen verfasst worden ist und auf unnachahmliche Weise kurzweilig unterhält.

Fazit:
Ein wundervoller Roman, der lustig und ernsthaft zugleich von den Widrigkeiten des Lebens erzählt und von der Kraft der Liebe, die ihren Weg immer irgendwie findet.

Veröffentlicht am 25.12.2016

Ein bewegender Roman über die Kraft der Liebe

P.S. Ich liebe Dich
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Es ist immer schwer, den Tod eines geliebten Menschen zu verkraften. Es ist aber nicht unmöglich, ihn in lieber Erinnerung zu behalten und auch ohne ihn ein erfülltes Leben zu führen. 29 Jahre ist Holly ...

Es ist immer schwer, den Tod eines geliebten Menschen zu verkraften. Es ist aber nicht unmöglich, ihn in lieber Erinnerung zu behalten und auch ohne ihn ein erfülltes Leben zu führen. 29 Jahre ist Holly Kennedy als, als sie ihren Mann und Seelenverwandten Gerry aufgrund einer schweren Krankheit verliert und nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll. Und genau das hat Gerry geahnt und ihr einen Stapel Briefe hinterlassen, die sie regelmäßig erreichen. In ihnen hat er kleine Aufgaben für Holly versteckt, die sie nach und nach lösen muss und mit denen sie den Weg zurück ins Leben findet.

„P.S. Ich liebe dich“ ist ein gefühlvoller Roman der irischen Autorin Cecilia Ahern, der eingepackt in eine wunderschöne Liebesgeschichte, eine eindeutige Botschaft vermittelt. Mit einfachen Worten geschrieben und wunderbar mitfühlend erzählt, berichtet sie über eine junge Frau, die auf tragische Weise ihre große Liebe verliert und lernen muss, mit ihrem Verlust umzugehen. Dass das nicht einfach ist, ja sogar unmöglich erscheint, stellt sie genauso in den Mittelpunkt des Geschehens, wie den langen Prozess des Trauerns und die einmalige Chance, die in Gerrys Briefen steckt. Und genau wie Holly selbst, hangelt sich der Leser von einem Brief zum anderen, spürt die Verzweiflung und Einsamkeit, vergießt Tränen und hadert mit Schicksal, taucht in wunderschöne Erinnerungen ein und denkt voller Liebe an Gerry zurück. Ein langer, sehr holpriger und doch vorwärts weisender Weg, der mitten in einem neuen Leben endet.

Fazit:
Ein bewegender Roman, der einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand gelegt werden kann und der unheimlich viel Kraft und Liebe vermittelt.