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Veröffentlicht am 28.02.2020

Neuer Krimi aus Schweden

Der Schmetterling
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„Der Schmetterling“ von Gabriella Ullberg Westin bildet den Auftakt einer schwedischen Krimireihe um den Kommissar Johan Rokka.
Johan Rokka ist zurück in seiner alten Heimatstadt Hudiksvall in Nordschweden. ...

„Der Schmetterling“ von Gabriella Ullberg Westin bildet den Auftakt einer schwedischen Krimireihe um den Kommissar Johan Rokka.
Johan Rokka ist zurück in seiner alten Heimatstadt Hudiksvall in Nordschweden. Er kehrt nach zwanzig Jahren Stockholm den Rücken und ist nun Mordermittler in der Provinz. Gleich nach seiner Ankunft hat er einen neuen spektakulären Fall auf dem Tisch. Henna, die Ehefrau des prominenten Fußballspielers Sandin, wurde in ihrem eigenen Haus vor den Augen der Kinder brutal ermordet. Sie hatte ihrem Mörder arglos die Tür geöffnet, denn es war Heiligabend und er kam im Weihnachtsmannkostüm. Sandin ist ein alter Schulfreund von Rokka und so erstrecken sich die Ermittlungen hauptsächlich auf seinen alten Freundes- und Bekanntenkreis.

Ich liebe skandinavische Krimis und auch hier haben mich der Klappentext und das düstere Cover total neugierig gemacht. Johan Rokka ist durchaus ein interessanter Charakter, aber irgendwie wurde ich nicht so richtig warm mit ihm. Das ging mir leider mit dem gesamten Team der Mordermittlung so. Die Beweggründe der Figuren konnte ich oft nicht nachvollziehen und ihre Handlungen waren mir schleierhaft. Die eingestreuten Rückblicke sind ein gelungenes Element, was aber manchmal zu noch mehr Verwirrung führte.
Das alles muss einen spannenden Krimi natürlich nicht ausschließen. Das Grundgerüst ist solide und die Spannungskurve des eigentlichen Kriminalfalles bleibt bis zum Ende relativ weit oben. Man wird nur stellenweise durch vereinzelte Handlungstränge etwas abgelenkt, von denen man sich fragt, wohin sie eigentlich führen sollen. Aber da dies der Auftakt einer Reihe ist, gehe ich davon aus, dass die umgreifende Rahmenhandlung in den späteren Teilen weitergeführt wird.
Bei Johan Rokka als Ermittlerfigur ist noch deutlich Luft nach oben. Bisher scheint sein Charakter noch nicht richtig greifbar, aber das kann ja noch werden.
Das Debüt der Autorin ist gelungen, aber es gibt noch jede Menge Steigerungspotenzial.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Alte Geheimnisse

Ice Breakers - Kane
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Der zweite Band der Ice Breakers Reihe von Jillian Quinn dreht sich um den Mannschaftskapitän der Philadelphia Flyers Tyler Kane.
Der Captain der Flyers steht seit sechs Jahren im Rampenlicht und gilt ...

Der zweite Band der Ice Breakers Reihe von Jillian Quinn dreht sich um den Mannschaftskapitän der Philadelphia Flyers Tyler Kane.
Der Captain der Flyers steht seit sechs Jahren im Rampenlicht und gilt als einer der besten Spieler der NHL. Doch in seiner Vergangenheit gibt es schmerzhafte Geheimnisse, die er streng vor der Öffentlichkeit verborgen hält. Die attraktive und clevere Sportreporterin Kennedy Lockwood kommt ihm gefährlich nahe, denn seit dem ersten Aufeinandertreffen ist Tyler absolut von ihr fasziniert. Und so schlägt er trotz seiner Vorbehalte gegen Journalisten ein exklusives Interview vor, denn Kennedy nicht wiederzusehen ist für ihn keine Option.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und man kann sie gern unabhängig vom ersten Band lesen, auch wenn es ein Wiedersehen mit den bekannten Figuren gibt.
Tyler und Kennedy sind sympathische Charaktere, die beide mit den Fehlern der Vergangenheit leben müssen. Bei Kennedy eher unfreiwillig, denn sie verdankt ihre momentanen finanziellen Probleme den Fehlentscheidungen ihres Vaters. Tyler wiederum bereut zutiefst die Entscheidungen, die er vor seiner Karriere auf Drängen seines Vaters getroffen hat und deren Konsequenzen ihm damals nicht klar waren. Zusammen wagen beide einen Neuanfang, ohne die Vergangenheit zu vergessen.
Die Chemie zwischen den Protagonisten funktioniert sehr gut. Die beiden sind total süß zusammen und die Emotionen hat Jillian Quinn nachvollziehbar beschrieben. Wie auch im ersten Teil ist der Schreibstil leicht und flüssig zu lesen, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Leider bleiben dabei manche Handlungsstränge oder die Figuren stellenweise etwas oberflächlich. Die Lovestory zwischen Kennedy und Tyler ist gut gelungen, obwohl sie vielleicht etwas mehr Spannung hätte vertragen können. Trotzdem ist sie insgesamt rund und stimmig und passt zu den Charakteren.
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung und sehr gute 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Neue Ermittlungen für Barnaby Adair

Wenn ein Gentleman in Liebe entbrennt
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„Wenn ein Gentleman in Liebe entbrennt“ ist der zweite Band der Barnaby Adair Reihe von Stephanie Laurens.
Die betagte Lady Halstead will ihren Nachlass ordnen und entdeckt zufällig einige Ungereimtheiten. ...

„Wenn ein Gentleman in Liebe entbrennt“ ist der zweite Band der Barnaby Adair Reihe von Stephanie Laurens.
Die betagte Lady Halstead will ihren Nachlass ordnen und entdeckt zufällig einige Ungereimtheiten. Zur Aufklärung beauftragt sie den erfahrensten und vertrauenswürdigsten Finanzverwalter Londons Heathcote Montague. Dieser ist sofort fasziniert von der attraktiven Gesellschafterin Violet Matcham, die ihn im Auftrag der alten Lady aufsucht. Doch noch bevor er richtig beginnen kann, wird Lady Halstead ermordet aufgefunden und die Aasgeier kreisen bereits um das Erbe. Zum Glück stehen ihm Inspector Stokes und Barnaby Adair zur Seite, um in dem ungewöhnlichen Fall zu ermitteln.

Die Fortsetzung ist wieder eine Mischung aus Detektivgeschichte und historischem Liebesroman. Die Funken fliegen diesmal zwischen der Gesellschafterin Violet und dem Finanzverwalter Heathcote. Deren Lovestory steht aber nicht unbedingt im Fokus des Buches, sondern die ganzen Verwicklungen und detektivischen Ermittlungen um die Familie der Halsteads. Barnaby Adair, Basil Stokes und deren Ehefrauen nehmen einen Großteil der Handlung ein. Die Liebesgeschichte bleibt eher im Hintergrund.
Da mir der erste Band sehr gut gefallen hat, habe ich mich auf den nächsten Teil gefreut. Leider konnte mich dieser Band nur mäßig mitreißen. Die Detektivgeschichte ist an sich schon spannend konstruiert und nimmt gegen Ende auch stellenweise Fahrt auf, aber insgesamt sind die Ermittlungen der einzelnen Beteiligten sehr langatmig und wenig aufregend geschildert. Die Autorin verliert sich oft in Details und in ellenlangen Wiederholungen. So sehr man sich über ein Wiedersehen und die Weiterentwicklung der Geschichten von Adair und Stokes freut, so sehr nerven deren endlos wiederholte Beziehungsdiskussionen um das gleiche Thema. Die neuen Charaktere bringen etwas frischen Wind und vervollständigen das Team der Ermittler. Ich hoffe beim nächsten Band auf etwas mehr Spannung und vergebe für dieses Buch trotzdem vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Seelenbegleiter

Dark Crows
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„Dark Crows“ von Nadine Stenglein entführt in eine Welt zwischen Schatten und Licht.
Angel ist seit dem Unfalltod ihrer Mutter, bei dem sie selbst nur knapp überlebt hat, nicht mehr dieselbe. Sie wird ...

„Dark Crows“ von Nadine Stenglein entführt in eine Welt zwischen Schatten und Licht.
Angel ist seit dem Unfalltod ihrer Mutter, bei dem sie selbst nur knapp überlebt hat, nicht mehr dieselbe. Sie wird von düsteren Visionen heimgesucht, die sie sich nicht erklären kann. Ihr größter Halt ist ihr bester Freund Tim, für den sie seit längerem mehr als freundschaftliche Gefühle hat. Aber Tim reagiert äußerst widersprüchlich und abweisend, immer wenn sie von ihren Träumen und Visionen erzählt. Angel glaubt schon verrückt zu werden und beschließt, auf eigene Faust herauszufinden, was hinter den seltsamen Erscheinungen steckt. Sie ahnt jedoch nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.

Erstmal muss ich das wunderschöne Cover loben, was perfekt zur Geschichte passt. Es zeigt für mich auch sehr gut die Einsamkeit und innere Zerrissenheit, die die Protagonistin Angel oft fühlt.
Die Atmosphäre ist düster und man spürt die unterschwellige Gefahr, die Angel die ganze Zeit umgibt. Die widersprüchlichen Signale, die Tim aussendet, tragen auch nicht unbedingt dazu bei, dass sich Angel wohlfühlt. Man kann ihren Kummer über den Tod ihrer Mutter immer noch spüren. Tim und seine Freunde sind irgendwie undurchschaubar und ich wurde nicht wirklich mit ihnen warm. Dafür mochte ich Angel und ihren Vater sofort.
Nadine Stenglein hat eine spannende Fantasywelt erschaffen, die absolut Potential hat. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Geschichte noch fortgesetzt wird, denn dafür besteht noch viel Raum. Das Buch konnte mich zu Beginn völlig in seinen Bann ziehen, aber dann gab es für mich persönlich zu viele Wiederholungen in der Handlung. Die Zusammenhänge sind nicht nur für Angel teilweise verwirrend.
Insgesamt finde ich die düstere Romantasy gut gelungen mit genügend Stoff für eine Fortsetzung. Für Genrefans würde ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Wo die Liebe hinfällt

Ich darf dich nicht lieben
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Diese Liebesgeschichte von Mirka Mai ist ziemlich ungewöhnlich und entspricht nicht den üblichen Mustern.
Jessy will weit weg von ihrer mittlerweile verhassten Heimat Malibu neu anfangen. Sie beginnt ein ...

Diese Liebesgeschichte von Mirka Mai ist ziemlich ungewöhnlich und entspricht nicht den üblichen Mustern.
Jessy will weit weg von ihrer mittlerweile verhassten Heimat Malibu neu anfangen. Sie beginnt ein Studium an der Wesleyan University in Connecticut. Um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, sucht sie sich einen Job für die Semesterferien. Ihr Chef ist der dreizehn Jahre ältere und charmante Alex, von dem sie sich sofort angezogen fühlt. Auch Alex kann seine Gefühle für Jessy nicht verbergen und so kommen sich die beiden schnell näher. Aber es gibt eine Sache, die Alex ihr nicht erzählt hat und die ihre Liebe eigentlich unmöglich macht.

Den außergewöhnlichen Ansatz für diese Liebesgeschichte finde ich durchaus spannend und interessant. Sie weicht damit vom üblichen Schema ab und kann überraschen.
Ich will auf keinen Fall zu viel verraten, denn was das genau ist, das sollte jeder selbst im Buch lesen. Das Thema ist meiner Meinung nach schon sehr realistisch umgesetzt. Es gibt zwar einige Klischees, aber auch diese sind wohl leider authentisch und nicht so weit hergeholt.
Wahrscheinlich hatte ich aus diesem Grund auch einige Probleme mit den Hauptfiguren. Jessy will sich von ihrem Elternhaus abnabeln und ein eigenes selbstbestimmtes Leben führen. Das gelingt ihr zu Beginn auch, bevor sie nur noch naiv und blind vor Liebe wirkt. Sie scheint in einer Traumwelt zu leben und redet sich ihre Realität schön. Bei ihrem Verhalten hatte ich die meiste Zeit ein Fragezeichen vor Augen.
Alex mochte ich anfangs sehr gern. Obwohl man an kleinen Details bereits ahnen konnte, was sein Geheimnis ist. Als dieses dann enthüllt wird, hatte ich überhaupt keine Sympathien mehr für ihn. Das ändert sich auch bis zum Schluss nicht. Die echte Chemie fehlte mir etwas zwischen den beiden.
Ein großes Highlight und die Rettung für die Geschichte sind die grandiosen Nebencharaktere Georgie und Ben, die kein verklärtes Bild haben, sondern mit Jessy Klartext reden. Sie sind ihr eine wichtige Stütze, so dass sie sich weiterentwickeln kann.
Wer offen für eine ungewöhnliche Lovestory abseits der üblichen Schemata ist, dem würde ich dieses Buch empfehlen.

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