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Veröffentlicht am 16.04.2020

Leider bin ich mit dem männlichen Protagonisten nicht warm geworden ...

Duty & Desire – Vorsätzlich verliebt
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Charlie ist mit seiner Ausbildung verheiratet. Er stammt aus einer Familie von Polizisten. Sein Traum ist es in die Fußstapfen seines Vaters und Bruders zu treten. Um das zu schaffen, muss er der beste ...

Charlie ist mit seiner Ausbildung verheiratet. Er stammt aus einer Familie von Polizisten. Sein Traum ist es in die Fußstapfen seines Vaters und Bruders zu treten. Um das zu schaffen, muss er der beste seines Jahrgangs sein und dementsprechend den Großteil seiner Zeit in seine Zukunft investieren. Doch natürlich ist ein junger Mann wie Charlie auch nicht ganz ohne Bedürfnisse. Da er jedoch keine Zeit für eine Beziehung hat, sucht er nach einer Frau, die ebenfalls etwas Unverbindliches möchte und das am liebsten langfristig. Als er eines Nachts Ever in einer Bar begegnet ist es als hätten die Götter seine Gebete erhört. Nicht nur das er Ever verdammt anziehend findet, nein, sie ist auch noch überhaupt nicht an einer Beziehung interessiert. Was Charlie jedoch nicht weiß ist das Ever eine ganze eigenen Familientradition hat. Und zwar treffen sie keinen Mann länger als einen Monat. Laut ihrer Mutter ist das der sicherste Weg, um von keinem Mann verletzt zu werden. Als sich der Monat so langsam seinem Ende zuneigt, steht Evers Mutter plötzlich in ihrer Tür, um sie darum zu bitten doch nach Liebe und einem festen Partner zu suchen. Ihre Mutter musste kürzlich feststellen, dass ihre Methode sie letztlich nicht glücklich machte und sie sich für ihre Tochter etwas anderes wünscht. Als Ever schließlich die Sache mit Charlie beendet und ihm sagt, dass sie nun doch eine Beziehung suchen will, fährt er aus der Haut. Er geht im ersten Moment davon aus, dass Ever ihn zu einer Beziehung bewegen möchte. Damit liegt er jedoch vollkommen falsch.

Nachdem Charlie sie jedoch einfach nicht aus dem Kopf bekommt und von ihren Dating Plänen erfährt, macht er seinen ganz eigenen Plan. Er will sich mit Ever anfreunden, sodass er sie beim Daten sabotieren kann. Er hofft, dass sie dann schnell zu ihrem anfänglichen Arrangement zurückkommen möchte. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, ist das er je besser er sie kennenlernt, desto mehr von ihr noch kennenlernen möchte. So verschieben sich letztlich auch seine Wünsche und Prioritäten. Leider findet Ever irgendwann jedoch heraus, dass er sie die ganze Zeit hintergangen hat …

Charaktere:

Ever ist eine sehr warmherzige, lebensfrohe und auch ambitionierte Protagonistin. Ich erinnere mich an keine Stelle, an der sie aufgegeben hätte. Sie gibt immer ihr bestes, weshalb sie auch auf den besten Weg ist mit ihrem eigenen Unternehmen groß Herauszukommen. Beim Lesen merkt man wie viel Leidenschaft sie für das Kochen und ihren Catering-Service hat. Allerdings ist sie auch relativ naiv und leicht zu beeinflussen. Sowohl ihre Mutter als auch Charlie können relativ einfach ihre Meinung beeinflussen. Das merkt man daran, dass Ever dem Beispiel ihrer Mutter gefolgt ist und keine festen Beziehungen einging. Doch sobald ihre Mutter eine neue Meinung zu dem Thema hat, macht Ever erneut was ihr gesagt wird. Man weiß eigentlich gar nicht so genau, was Ever sich nun eigentlich für ihr eigenes Leben wünscht. Dadurch, dass ihre Mutter nie besonders liebevoll mit ihr umging, ist sie so sehr auf der Suche nach dem Respekt ihrer Mutter, dass sie gar nicht mehr ihre eigenen Wünsche im Auge zu haben scheint.

Charlie ist für mich ein sehr schwieriger Charakter. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin ihn anders angedacht hatte, als er schlussendlich wurde. Am Anfang des Buchs hatte ich das Gefühl, dass Charlie ein sehr lieber Kerl ist, der einfach von Liebe keine Ahnung hat und sich deswegen unlogisch verhält, da er seine Gefühle einfach nicht richtig einordnen kann. Doch im Laufe des Buchs wurde Charlie meiner Meinung nach ein bisschen krankhaft. Ich fand das teilweise schon ziemlich verrückt, was er so abgezogen hat, um Evers Dates zu sabotieren. Allerdings kam mir Charlie auch im Allgemeinen irgendwie unausgereift vor. Ich hatte das Gefühl, dass es zwei verschiedene Charlies gab. Wenn er mit Ever zusammen war, war er meist eigentlich ziemlich in Ordnung, aber, wenn er versucht hat sie zu sabotieren, fand ich ihn ganz schön durchgeknallt. Ich weiß nicht genau, ob das von der Autorin wirklich gewollt war oder, ob es irgendwie anders herübergekommen ist als geplant. Jedenfalls hatte ich deswegen mit Charlie so meine Schwierigkeiten. In meinem Kopf hatte ich manchmal eine andere Vorstellung als die, die uns die Autorin gegeben hat. Meiner Meinung nach hätte man ihn durchaus sympathischer gestalten können.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Den Schreibstil von „Duty & Desire“ mochte ich sehr gerne, deshalb freue ich mich auch schon sehr auf die Folgebände, auch wenn der erste Teil für mich ja leider nur so mittelmäßig war. Von der Spannung her war es in Ordnung, durch Charlies seltsame Aktionen habe ich aber schon an der ein oder anderen Stelle eine Pause einlegen müssen. Ich denke mir hätte das Buch viel besser gefallen, hätte ich nicht mit Charlie solche Probleme gehabt.

Fazit:

Für mich hatte „Duty & Desire – Vorsätzlich verliebt“ viel Potenzial. Ich hatte mich sehr auf die Geschichte gefreut, doch durch meine Antipathie zu Charlie tat ich mich leider im Ganzen mit dem Buch schwer. Dadurch das mir der Schreibstil jedoch gut gefallen hat, gehe ich stark davon aus, dass ich die anderen beiden Bände mehr mögen werde. Das ist ja auch immer das Gute an solchen Reihen, die unterschiedliche Protagonisten pro Band haben. Wenn man sich mit jemanden schwertut, kann man dennoch den anderen Bänden eine Chance geben, da dort vollkommen andere Charaktere im Mittelpunkt stehen. Für mich ist es jetzt ein bisschen schwierig euch eine Empfehlung zu geben. Prinzipiell, wenn ich den Band alleine betrachte, würde ich ihn nicht unbedingt weiterempfehlen. Da es allerdings eine Reihe ist und ich in den Folgebänden viel Potenzial sehe, kann ich auch verstehen, dass man dann nicht erst im zweiten Band einsteigen möchte. Ich würde vielleicht sagen, lest alle drei Klappentexte und, wenn euch alle ansprechen, dann gebt der Reihe eine Chance. Wenn es für euch ein „könnte man ja vielleicht irgendwann mal lesen“-Buch ist, dann kauft euch vielleicht lieber ein anderes.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Für mich leider eine zu langatmige Hinführung zur eigentlichen Handlung

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Solange Lazlo Strange zurückdenken kann, war er ein Träumer. Er verschlang ein Buch nach dem andere und mehr als nur einmal träumte er sich selbst in diese magischen und abenteuerlichen Geschichten hinein. ...

Solange Lazlo Strange zurückdenken kann, war er ein Träumer. Er verschlang ein Buch nach dem andere und mehr als nur einmal träumte er sich selbst in diese magischen und abenteuerlichen Geschichten hinein. Doch eine hatte es ihm besonderes angetan, die Geschichte um die sagenumwobene Stadt Weep. Noch heute kann er sich genau an den Moment erinnern, in dem der Name dieser Stadt durch „Weep“ in den Gedächtnissen der Menschen ersetzt wurde. Die Mehrzahl der Menschen hat das gar nicht so wahrgenommen, sie sind der festen Meinung das die Stadt schon immer Weep hieß. Doch Lazlo Strange weiß es besser … nur wer glaubt schonen einem kleinen, unbedeutenden Bibliothekar?

Doch als eines Tages eine Gruppe in Lazlos Stadt kommt, welche nach mutigen Menschen sucht, die sie nach Weep begleiten, ist endlich seine Chance gekommen. Er fasst all seinen Mut zusammen, schließt sich der Gruppe an und lässt sein bisheriges Leben hinter sich. Die Reise ist schwer und anstrengend, vor allem für Lazlo, der bisher in einer Bibliothek gearbeitet hat. Doch er lässt sich nicht unterkriegen, sein Körper wird von den Anstrengungen geformt und schließlich kommt er vollkommen verändert in der sagenumwobenen Stadt an … nur ist diese nicht ansatzweise so, wie es sich Lazlo Strange immer ausgemalt hatte …

Charaktere:

Der Satz: „Lazlo Strange ist ein Träumer“, beschreibt seinen Charakter tatsächlich sehr gut. Lazlo ist ohne Familie aufgewachsen, er wurde bei einem Kloster ausgesetzt und hatte eine dementsprechende Kindheit. Es war nicht unbedingt viel mit Spaß und Freiheit. Er hatte sich an Regeln zu halten und Disziplin zu erlernen … und das unter anderem durch Gewalt. Doch trotz alledem, hat er immer von einem anderen Leben geträumt. Ein Leben, in dem er ein mutiger Held ist, der Abenteuer sucht und findet. Selbst als erwachsener Bibliothekar hat er diese Hoffnung nie ganz aufgegeben, natürlich hat er mit fortschreitendem Alter immer weniger damit gerechnet, doch sein Warten wurde schließlich belohnt.

Neben Lazlo gibt es noch sehr viele anderen Charaktere, beispielsweise den „Goldjungen“ seiner Herkunftsstadt. Dieser ist Alchemist und hat es geschafft Gold herzustellen … was allerdings niemand sonst weiß, ist das Lazlo ihm dazu verholfen hat. Anstatt jedoch dankbar dafür zu sein, hält er Lazlo möglichst klein. Selbst auf der Reise, auf die sie beide gehen, lässt er keine Möglichkeit verstreichen gegen Lazlo zu sticheln. Doch glücklicherweise findet dieser unter den Reisenden auch Freunde.

Da es sehr viele Charaktere gibt und einige auch erst im Laufe der Handlung dazustoßen, will ich an dieser Stelle gar nicht so viel Vorwegnehmen. Es sei einfach gesagt, dass es wirklich tolle, vielschichtige und interessante Figuren in dieser Geschichte gibt.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Der Schreibstil des Buchs hat mir wirklich gut gefallen. Er ist passend zu dem Buch ein bisschen mystisch und altertümlich. Für mich daher wirklich ideal für ein Fantasybuch. Der Leser bekommt das Gefühl in eine andere Welt zu gleiten. Was mir allerdings gefehlt hat, war teilweise die Spannung. Ich habe leider sehr oft das Buch zur Seite gelegt, weil ich einfach nicht wirklich gefesselt war. Es gab zwar auch Abschnitte, die ich wirklich gut und interessant gefunden habe, … aber alles in allen war der erste Band der Dilogie eigentlich nur eine Hinführung zur Handlung. Im englischen Original ist das Buch auch nicht in zwei Teile aufgeteilt. Meiner Meinung nach wäre das im Deutschen auch besser gewesen, da man so wahrscheinlich eher weiterlesen würde, als sich ein zweites Buch zu kaufen, nachdem das erste nicht ganz so spannend war.

Fazit:

Prinzipiell denke ich, dass das Buch durchaus Potenzial hat bzw. beide Teile zusammen. Ich vermute, dass im zweiten Band sehr viel Spannung auf den Leser warten wird … allerdings bin ich durch den ersten Band bisher nicht wirklich sehr motiviert gewesen weiterzulesen. Mir ist die Hinleitung zu lange ausgefallen und vor allem finde ich es vom Verlag nicht so eine gute Idee, dass Buch aufzuteilen. Sicherlich werden sie dafür ihre Gründe gehabt haben, aber ich persönlich hätte das zweite Buch wahrscheinlich nicht gekauft, hätte ich es nicht netterweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Würde es hingegen ein einziges Buch sein, wie im Original angedacht, wäre man sicherlich eher motiviert weiterzulesen und würde dann vom zweiten Teil der Handlung höchstwahrscheinlich mitgerissen werden. Zusammenfassend würde ich sagen, wenn euch das Buch interessiert, kauft beide Bände direkt zusammen … mit dem ersten alleine, werdet ihr, meiner Meinung nach, nicht glücklich. Ich denke im Ganzen werden beide Bücher zusammen gut sein, aber der erste einzeln betrachtet, war für mich leider etwas enttäuschend und zu wenig spannungsgeladen.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Historisch interessant, aber leider nicht spannend genug

Effi liest
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Effi liest, spielt in Berlin 1894. Die Protagonistin Elena Sophie von Burow, auch Effi genannt, ist Schülerin eines angesehenen Pensionats für junge Damen. Ziel der Ausbildung besteht darin zu lernen, ...

Effi liest, spielt in Berlin 1894. Die Protagonistin Elena Sophie von Burow, auch Effi genannt, ist Schülerin eines angesehenen Pensionats für junge Damen. Ziel der Ausbildung besteht darin zu lernen, sich gesellschaftlich angemessen zu benehmen. Doch leider hält Effi wenig von diesen Regeln und Vorschriften. Wodurch sie in der Vergangenheit bereits mehrfach negativ auffiel. So ist es nicht gerade verwunderlich, dass sie, nachdem sie mit einer Lektüre, welche als unangemessen für junge Damen gilt, erwischt wird, sogleich von der Schule geworfen wird. Auf der Zugfahrt nach Hause, sitzt sie neben einem jungen Arzt namens Maximilian von Waldau. Die beiden führen ein interessantes und vor allem für Effi anregendes Gespräch. Schnell haben die beiden ihr gegenseitiges Interesse aneinander geweckt. Max steigt jedoch schon vor Berlin aus, wodurch ihre Unterhaltung frühzeitig beendet wird. In ihrem Elternhaus angekommen beschließt Effi, dass es an der Zeit ist ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Sie möchte nicht nur zukünftig studieren, sondern auch einen Weg finden, um an das Buch zu gelangen, welches ihr die ganzen Probleme überhaupt erst bereitet hat. Welche Rolle dabei Max spielt und, ob sich die beiden nicht doch ineinander getäuscht haben solltet ihr besser selbst herausfinden ;)

Charakter:

Effi ist sehr neugierig und denkt äußerst fortschrittlich. Sie will nicht einfach hinnehmen, was andere ihr als Richtig oder falsch diktieren. Außerdem möchte sie nicht den typischen Weg der Hausfrau und Mutter gehen, sondern lieber studieren, was für Frauen zu dieser Zeit nicht gerade üblich war. Damit hebt sie sich sehr von den meisten Frauen in der Geschichte ab. Doch neben ihr lernen wir auch noch die ein oder andere Frau kennen, die ebenfalls für ihre Unabhängig kämpft.

Die andere Hauptrolle spielt der junge Arzt Max, welcher per Briefverkehr mit seinem Bruder korrespondiert. Max scheint zunächst ein netter, gescheiter junger Mann zu sein, doch durch seine Brieffreundschaft zu Sigmund Freud wird er schnell zu einem Mann, welcher keine sehr hohe Meinung von Frauen zeigt. Es gab sehr viele Stellen, an denen ich mit den Augen rollen musste, aufgrund der damaligen Denkweise.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Passend zu der Zeit, in der die Handlung spielt, ist auch der Schreibstil. Es ist ein bisschen altmodisch geschrieben, weshalb sich der Leser noch besser in die Geschichte hineinversetzen kann. Jedoch macht es das Lesen auch ein bisschen ‚anstrengender‘ als der typische neu-zeitige Roman. Die Spannung war für mich leider nicht all zu sehr gegeben. Es gab Momente, in denen ich gerne weiterlesen wollte, da mich interessiert hat, was als Nächstes passieren wird. Aber im Allgemeinen fiel es mir nicht sehr schwer, das Buch auch mal aus der Hand zu legen und eine Pause einzulegen.

Fazit:

Das Buch hat mich angesprochen, da ich den historischen Aspekt einen interessanten Ansatz fand. Ich finde, dies ist der Autorin auch wirklich gut gelungen. Durch das Buch bekommt der Leser einen guten Einblick in die damalige Zeit und in die typische, mittlerweile wenigstens teilweise, überholte Denkweise. Was mir persönlich allerdings ein wenig gefehlt hat, war mehr Liebesgeschichte zwischen Max und Effi. Die beiden sind zwar schnell ineinander verknallt … allerdings sorgt Max Verhalten den Hauptteil des Buchs dafür, dass Effi nicht mehr weiß, ob sie positiv über ihn denken soll oder nicht. Gegen Ende der Geschichte wird im doch noch der Kopf gewaschen und er bemüht sich Effis Meinung über sich zu ändern … jedoch erscheint es mir ein bisschen unrealistisch, dass sie dann so nachgiebig ist.

Wie bereits angesprochen, konnte mich das Buch auch leider nicht ganz abholen und fesseln. Ich fand es toll mal etwas „out of my box“ zu lesen, aber es war dann leider nicht so ganz mein Fall. Sollte man sich für diese Zeit interessieren und es einem genügen, dass subtil eine Liebesgeschichte mitspielt, dann könnte das genau das richtige Buch für einen sein.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Leider nicht ganz meine Welt.

Sonne und Beton
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Die Handlung spielt in Berlin-Neukölln vor ungefähr 15 Jahren. Lukas und seine Freunde gehen in die 9. Klasse und wachsen in einem ziemlichen Brennpunkt auf. Als Deutsche sind Lukas und Julius eine Minderheit ...

Die Handlung spielt in Berlin-Neukölln vor ungefähr 15 Jahren. Lukas und seine Freunde gehen in die 9. Klasse und wachsen in einem ziemlichen Brennpunkt auf. Als Deutsche sind Lukas und Julius eine Minderheit in diesem Bezirk und bekommen dies auch deutlich zu spüren. Früh haben sie gelernt mit dem rauen Ton der Straße klarzukommen.

Als ihre Schule neue Computer erhalten soll, beschließen die Jungs einige davon zu klauen und zu verkaufen. Lukas hält nicht gerade viel von der Idee, lässt sich aber schließlich doch überreden. Mit einigen Schwierigkeiten, welche sie zu bewältigen haben, schaffen sie es die Computer aus der Schule zu schaffen. Das größere Problem ist allerdings der Verkauf…, niemand will ihnen das Diebesgut abnehmen. Dafür ist der Einbruch direkt aufgefallen, die Zeitungen berichten darüber, die Polizei ermittelt …, ob die Jungs damit durchkommen werden?

Charaktere:

Lukas ist der bedachteste der vier Jungs. Er weiß eigentlich, dass sie einen Fehler machen und, dass die ganze Geschichte eine ziemlich blöde Idee ist. Das Problem ist nur, dass er auch sehr leicht zu manipulieren ist. Die anderen schaffen es immer wieder ihn zu überreden, obwohl er es eigentlich nicht machen möchte.

Julius ist wie Lukas einer der wenigen deutschen Jungen in Neukölln, aber er ist das genaue Gegenteil von Lukas. Während Lukas versucht sich nicht in größere Schwierigkeiten zu bringen, ist Julius immer der, der eine große Klappe riskiert und möglichst viele provoziert. Von ihm stammt ebenfalls die Idee, die Computer aus Lukas Schule zu entwenden und zu verkaufen.

Gino spielt die meiste Zeit eine eher untergeordnete Rolle. Er ist mit Julius und Lukas schon lange befreundet, aber durch familiäre Schwierigkeiten, kann er nur bedingt mit den beiden etwas unternehmen. Gegen Ende des Buchs richtet sich der Fokus allerdings doch noch einmal kurzzeitig auf ihn und seine Familie.

Sanchez zieht erst im Laufe des Buchs nach Neukölln, ist aber dafür schnell in der Clique aufgenommen und ein sehr aktiver Teil der Handlung. Dadurch, dass er direkt gegenüber von Lukas einzieht, wird er schnell eine zentrale Rolle neben Lukas, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, und Julius.

Schreibstil/Spannung:

Ich habe „Sonne & Beton“ als Hörbuch enthalten. Dieses wurde vom Autor, Felix Lobrecht, selbst eingesprochen. Der 'Schreibstil' war sehr authentisch für die Umgebung, in der das Buch spielt. Felix Lobrecht hat es wirklich gut rübergebracht. Allerdings für mich persönlich war diese Art der Kommunikation sehr anstrengend und ein bisschen unangenehm. Ich fand es sehr interessant mal solche Dialoge verfolgen zu können … aber im Allgemeinen ist es nichts was mich persönlich richtig abholt. Die Spannung würde ich so als ‚mittel‘ bewerten. Es war nicht langweilige, aber hat mich auch nicht vollkommen mitgerissen. Dadurch, dass ich es als Hörbuch hatte, konnte ich es sehr angenehm in der U-Bahn hören, weshalb ich auch relativ schnell durch war.

Fazit:

Ich fand es sehr interessant mal in diese Welt einzutauchen. Ich bin in einem Dorf in Thüringen aufgewachsen, dementsprechend war diese Geschichte ein kompletter Kontrast zu meiner Jugend (glücklicherweise ehrlich gesagt). Vor allem für Felix Lobrecht/Gemischtes Hack Fans ist besonders das Hörbuch eine gute Wahl. Wer den beiden gerne zuhört, wird viel Freude an dem Hörbuch haben, da Felix es wirklich sehr authentisch und sympathisch rüberbringt. Mich persönlich konnte die Handlung per se nicht so richtig abholen. Auch das Ende war mir viel zu offen gehalten, ich hatte noch wahnsinnig viele offene Fragen am Ende des Buchs, was sehr schade war. Alles in allen fand ich trotzdem ganz cool mal über den berühmten Tellerrand hinauszuschauen, da „Sonne und Beton“ nicht unbedingt in meine typischen Lesevorlieben fällt. Aber ganz mein Fall war es dann leider nicht. Dennoch konnte es mich ganz gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Eine winterliche Geschichte für zwischendurch

Kiss me in Rome
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Anna und Stephen führen seit einigen Jahren eine Beziehung … eigentlich ist es da gar nicht so untypisch, dass er ihr einen Heiratsantrag machen möchte. Naja, wären die beiden nicht gerade mal 19 Jahre ...

Anna und Stephen führen seit einigen Jahren eine Beziehung … eigentlich ist es da gar nicht so untypisch, dass er ihr einen Heiratsantrag machen möchte. Naja, wären die beiden nicht gerade mal 19 Jahre alt. Als Anna den Verlobungsring versehentlich in Stephens Handgepäck entdeckt wird ihr schlagartig bewusst, dass sie schon länger nicht mehr glücklich in der Beziehung ist. Ihr wird plötzlich bewusst, dass sie nur noch aus Gewohnheit mit ihrem Freund zusammen ist, … leider ist der Hinflug zur Hochzeit seiner Verwandten ein gänzlich schlechter Moment für diese Erkenntnis. Als er ihr schließlich noch im Flieger den Antrag macht, bleibt Anna nichts anderes übrig als ihn abzulehnen, so leid es ihr auch tut.

Eigentlich hatte Anna geplant nach der Ankunft in Italien direkt zurückzufliegen, doch das Schicksal meint es einfach nicht gut mit ihr. Schlussendlich verbringt sie ihre erste Nacht in Italien auf dem Sofa der künftigen Braut, welche so nett war, Anna aufzunehmen. Am nächsten Morgen wird Anna von einer Unterhaltung geweckt. Die Braut ist tieftraurig, da sie hoffte, auf ihrer Hochzeit Tannenbaum-Struffoli servieren zu können. Denn durch dieses magische Gebäck lernten sich die Eltern ihres Verlobten kennen. Nachdem seine Mutter vor einigen Jahren verstorben war, wollten die beiden in Gedenken an sie und die Liebe der Eltern erneut diese Leckerei auftreiben. Doch der Bäcker scheint spurlos verschwunden. Kurzerhand beschließt Anna es sich zur Mission zu machen das Gebäck dennoch zu besorgen.
Bei ihrer ersten Anlaufstelle angekommen trifft sie auf den italienischen Fußballspieler Matteo, dieser versteckt sich nach einer peinlichen Einlage beim letzten Spiel ebenfalls in dieser Bäckerei, in der es einst die berühmten Tannenbaum-Struffoli gab. Nachdem er bemerkt wie schwer Anna es hat sich zu verständigen, da ihr Italienisch sehr schlecht ist, bietet er kurzerhand seine Hilfe an. Schließlich versucht er sowieso momentan vor seinem eigentlichen Leben zu fliehen. Anna und Matteo begeben sich schließlich auf eine aufregende Reise durch Rom … doch, wenn ihr wissen möchtet, ob die beiden den Bäcker und seine Süßspeise finden, und was sie ansonsten noch so entdecken, dann müsst ihr wohl oder übel das Buch selbst lesen 😉

Charaktere:

Annas Entscheidung den Antrag abzulehnen war sehr mutig. Ich weiß nicht wie ich mit 19 auf so etwas reagiert hätte … eigentlich nicht mal wie ich jetzt mit 23 darauf reagieren würde. Wie bringt man es denn übers Herz, den Menschen, den man so lange geliebt hat, so heftig zu verletzen? Selbst, wenn es für beide die richtige Entscheidung war, stelle ich es mir trotzdem wahnsinnig schwierig vor. Und dann auch noch auf dem Weg zur Hochzeit seiner Verwandten.

Im Laufe des Buchs wird allerdings deutlich, dass es an der Zeit war, … Anna merkt nach und nach, dass sie ihre Träume lange nicht verfolgt hat, weil sie zu sehr in der Angst vor dem Scheitern gelebt hat. Und in gewisser Weise, war Stephen auch nicht ganz unschuldig daran, denn auch er hat sie nicht dazu angehalten über den Tellerrand hinauszuschauen. Er hat eher für den sicheren, gewohnten Weg plädiert, weshalb sich Anna nicht für ein Stipendium an einer italienischen Kochschule bewarb. Natürlich war es nicht Stephens Schuld per se, er hat sie ja nicht davon abgehalten … aber dennoch denke ich, dass man spürt, wenn der Partner einen nicht hundertprozentig bei seinen Träumen unterstützt. Die Kombination aus Angst vor dem Scheitern und der Beziehung zu schaden führte dann zu ihrer Unsicherheit und dazu, dass sie wie gelähmt war. Doch darin besteht das Character Development des Buchs. Die Protagonistin erkennt nach und nach das es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen und Risiken einzugehen. Und vor allem lernt sie, dass sie genug Talent besitzt, um ihre Träume auch wahrzumachen.

Bei Matteo findet eine ganz eigene Charakterentwicklung statt. Zu Beginn des Abenteuers der beiden ist er wahnsinnig deprimiert und frustriert. Sein Ziel war es schon immer in die oberste Liga aufzusteigen, doch aufgrund eines Fehlers beim letzten Spiel, geht er davon aus, diese Chance für immer verbaut zu haben. Durch Anna und einige Fans seiner jetzigen Mannschaft lernt er aber schnell, dass nicht sein Rang, sondern die Leidenschaft der Fans, das Wichtigste ist.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Das Buch las sich sehr angenehm und flüssig. Die Spannung war jedoch leider nicht ganz so sehr gegeben. Die Geschichte kratzte eher an der Oberfläche und war recht leicht durchschaubar. Es gab einige sehr schöne und süße Stellen, doch alles in allen konnte es mich leider nicht übermäßig fesseln.

Fazit:

Ich hatte mir „Kiss me in Rome“ für die Weihnachtszeit aufgehoben. Ich hoffte, es wäre eine super schöne, weihnachtliche Geschichte, die einem die Festtage versüßen würde. Die Geschichte ist zwar süß, aber leider nicht so weihnachtlich/festlich wie ich es mir erhofft hatte. Ich fand es ein nettes Buch für zwischendurch. Wenn man auf ein leicht winterliches Jugendbuch Lust hat, oder gerne eine Geschichte, welche in Rom spielt, lesen möchte, kann man ruhig zu diesem Buch greifen. Man sollte nur nicht all zu viel erwarten. Es ist einfach ein nettes Buch für zwischendurch, aber leider nichts, was dem Leser langfristig in Erinnerung bleiben dürfte.

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