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Veröffentlicht am 12.04.2023

✎ Lexa Gallay - Mallory

Mallory
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Bei meinen Rezensionen versuche ich stets darauf zu achten, dass ich keine Spoiler drin habe. In der vorliegenden muss ich leider welche verwenden, da sonst nicht klar werden würde, was ich alles zu bemängeln ...

Bei meinen Rezensionen versuche ich stets darauf zu achten, dass ich keine Spoiler drin habe. In der vorliegenden muss ich leider welche verwenden, da sonst nicht klar werden würde, was ich alles zu bemängeln habe ...

Ich hatte mich auf eine abenteuerliche Reise mit Finja und Mallory gefreut, doch was ich bekam, war sehr enttäuschend.

LiteraturDePoT wirbt auf ihrer Website: "Ohne Verlage, ohne Lektoren, ohne Zwischenhändler, ohne eigene Kosten." Und genau das man merkt der Geschichte leider an: dass ihr das professionelle Lektorat fehlt.

Es gibt ständige Perspektivwechsel, die für mich nicht immer Sinn ergeben.
Mal wird aus Finjas Sicht erzählt, mal scheint Finja zu wissen, was die anderen erleben/denken, obwohl sie selbst nicht dabei ist. Finja weiß als Gefangene zum Beispiel, was ihre Eltern im Moment tun.

Permanente Aufzählung von Dingen, die Finja tut ("Nach der Schule ging ich essen und fuhr darauf mit dem Bus nach [...]") tragen nicht zu einem angenehmen Lesefluss bei. Genauso wenig wie der kindliche Schreibstil. Es wird zwar oft aus Sicht der 13-Jährigen geschrieben, doch dass hier eine Jugendliche redet, konnte ich mit dem Gelesenen nicht immer in Einklang bringen.

Ein Grund der Entführung oder woher der Entführer überhaupt von Mallory weiß, wird nie genannt. Im Gegenteil: Mir ist total schleierhaft, wie genau dieser Mann solch eine Tat begehen kann. Er ist ein erfolgreicher Turnierteilnehmer und hätte es absolut nicht nötig.

Auch handelt der Entführer unglaubhaft. Das, was er von Finja verlangt, ergibt keinen Sinn.

Als es zur zweiten Verschleppung der beiden kommt, wird es noch unglaubhafter.
Zum einen habe ich nicht verstanden, warum Finja überhaupt ein zweites Mal entführt wurde.
Zum anderen ist mir schleierhaft, warum keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden. (bzw. diese sehr schnell wieder fallen gelassen wurden)

Die Abfolge an sich wird dann noch mysteriöser und weist weiterhin zeitliche Diskrepanzen auf:
Da werden Beweisstücke mit nach Hause genommen.
In der Gefangenschaft liest die Gefangene ein Buch.
Als Finja die Gelegenheit dazu hatte, lief sie nicht direkt weg.
Als die dann weggelaufen war, "konnte und wollte [sie] jetzt noch nicht nach Hause".

Für mich ist dies keine Erzählung, die so auf den Markt gehört. Zwar weiß Lexa Gallay einiges über Pferde(pflege), doch es reicht nicht für einen Krimi aus.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 26.09.2022

✎ Margarete van Marvik - Manche Engel sterben früh

Manche Engel sterben früh
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Ich hatte mich auf eine Achterbahn der Gefühle eingestellt: Trauer, Wut, Mitleid, Hoffnung, Liebe, ... All das wollte ich spüren. All das hatte ich gehofft, vermittelt zu bekommen. Ich hatte die Erwartung, ...

Ich hatte mich auf eine Achterbahn der Gefühle eingestellt: Trauer, Wut, Mitleid, Hoffnung, Liebe, ... All das wollte ich spüren. All das hatte ich gehofft, vermittelt zu bekommen. Ich hatte die Erwartung, dass vor mir ein Werk liegt, welches noch lange nachhallen wird.

Im Endeffekt habe ich einen knapp 200 Seiten starken Roman gelesen, der mich so gar nicht abholen konnte. Und jetzt, nur ein paar Tage später, musste ich sogar das Ende nochmal lesen, um mich daran zu erinnern, was passiert ist.

Auf der Homepage der Autorin habe ich diesen Satz zu der vorliegenden Lektüre gelesen: "Das Familiendrama mit dem Potenzial zu Bestseller". Wer genau hat das gesagt? Es ist dort keine Quelle angegeben, weswegen es, denke ich, von der Verfasserin selbst kommt. Auch im Klappentext beweihräuchert sie sich bereits selbst. ("[...] mal wieder einmalig gelungen [...]")
Ich habe nichts gegen Selbstbewusstsein. Doch hier schießt es eindeutig übers Ziel hinaus.

Der Schreibstil von Margarete van Marvik ist keiner, der positiv aus der Masse heraussticht. Es gibt Beschreibungen, die einfach aneinander gereiht sind und keine echte Einheit bilden. Es gibt Textstellen, die keinen nennenswerten Mehrwert haben. Die Ausdrucksweise ist unausgereift. Es gibt Logikfehler.

An all den Gefühlen, von denen ich glaubte, überrollt zu werden, wurde höchstens gekratzt. Da so viele Schicksale und Personen auftauchen, konnte ich einfach zu niemanden eine Verbindung aufbauen. Keiner der auftauchenden Menschen wird tiefergehend beleuchtet - alles bleibt an der Oberfläche. Die Geschichte wird spätestens nächste Woche vergessen sein.

Von mir kann "Manche Engel sterben früh" daher keine Leseempfehlung bekommen.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 13.10.2020

✎ Brigitte Blobel - Rote Linien

Rote Linien
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Mich hat "Rote Linien" total enttäuscht.

Die Autorin bleibt das ganze Werk über an der Oberfläche, Gefühle werden lediglich angeritzt und das Ende ist dann einfach nur schlecht.

Wenn ich bedenke, dass ...

Mich hat "Rote Linien" total enttäuscht.

Die Autorin bleibt das ganze Werk über an der Oberfläche, Gefühle werden lediglich angeritzt und das Ende ist dann einfach nur schlecht.

Wenn ich bedenke, dass meine Tochter dies lesen könnte, dann würde ich mir ernsthafte Sorgen machen. Hier wird so wenig auf die Protagonistin eingegangen, dass ich mich manches Mal gefragt habe, warum dieses Buch überhaupt geschrieben wurde, also welchen Zweck es erfüllen soll.

Das Mädchen blieb mir bis zum Schluss fremd. Brigitte Blobel schaffte es nicht, sie mir nahe zu bringen. Aber genau das hatte ich erwartet.

Was mich jedoch richtig unzufrieden zurück lässt, ist der Abschluss. Die Geschichte hört einfach auf. Mittendrin. Das kann man nicht machen. Damit stößt man junge Mädchen, die die Publikation privat in die Hand nehmen und nicht in der Schule darüber diskutieren, vor den Kopf. Sie werden mit all ihren Fragen allein gelassen. Nicht jede hat Eltern zu Hause, mit denen sie darüber reden kann.

Ich finde, so ein starkes Thema kann man nicht auf so wenigen Seiten abhandeln. Und schon gar nicht, wenn es für Jugendliche geschrieben wurde. Von mir bekommt "Rote Linien" daher keine Leseempfehlung.

©2020 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 30.12.2016

✎ Michael Tsokos & Andreas Gößling - Dr. Fred Abel 2 Zersetzt

Zersetzt
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Das war mein letztes Hörbuch, welches ich aus dieser Reihe gehört habe - das dritte lass ich bleiben.

Ich liebe "True-Crime". Und ich habe auch nichts dagegen, wenn dies in eine fiktive Handlung eingewebt ...

Das war mein letztes Hörbuch, welches ich aus dieser Reihe gehört habe - das dritte lass ich bleiben.

Ich liebe "True-Crime". Und ich habe auch nichts dagegen, wenn dies in eine fiktive Handlung eingewebt ist. Aber was ich hier vorliegen habe, mag ich so nicht.

Es gibt 3 Handlungsstränge. Soweit erstmal nicht schlimm. Aber ich habe irgendwann den Faden verloren. Viel zu oft wechselt die Perspektive. Viel zu wenig hat man die Möglichkeit, einem Handlungsstrang intensiv zu folgen. Es war keine Tat richtig ausgebaut. Und Bezüge zwischen ihnen gab es schon gar nicht.
Über kurz oder lang war es zu verwirrend - was vielleicht auch daran lag, dass ich mir das Hörbuch in mehreren Etappen genehmigt habe, da es nicht so interessant war, dass ich es an einem Stück hören musste..

Was bzw wer mich ebenso nervt, ist Dr. Fred Abel. Er wird mir hier zu sehr alt Superheld dargestellt, was nicht mehr realistisch rüber kommt.

Der Epilog, der oft ein sehr interessanter Teil einer Geschichte ist, bringt mich hier ebenfalls nur zum Gähnen. Er lässt schon in den neuen Fall blicken, der mich überhaupt gar nicht reizt und so werde ich - wie anfangs schon erwähnt - auch nicht danach greifen.

Wer Einblicke in die Rechtsmedizin haben möchte, der kann gerne zur Lektüre greifen, aber ich denke - und bin überzeugt -, dass es dazu besser (Sach)Bücher gibt - und sicher auch von Michael Tsokos, der sein Handwerk versteht, aber eben kein Buch schreiben kann..

©2016

Veröffentlicht am 26.12.2016

✎ Val McDermid - Das Moor des Vergessens

Das Moor des Vergessens
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Von Val McDermid kenne ich schon 'Alle Rache will Ewigkeit', was mir damals ziemlich gut gefallen hat. Seitdem wollte ich immer mal wieder etwas von der Autorin lesen - was ich hiermit getan habe.

Leider ...

Von Val McDermid kenne ich schon 'Alle Rache will Ewigkeit', was mir damals ziemlich gut gefallen hat. Seitdem wollte ich immer mal wieder etwas von der Autorin lesen - was ich hiermit getan habe.

Leider fand ich die Lektüre nicht sonderlich interessant. Und ich bin auch fast sicher, dass ich es nicht zu Ende gelesen hätte. Da ich mich hier aber mal wieder für die Hörbuchversion entschieden hatte, war es ok.

Ich hatte das Gefühl, dass es wirklich lange brauchte, ehe es überhaupt mal anfing, ein wenig spannender zu werden. Wobei das der falsche Ausdruck ist, denn die Spannung hat teilweise komplett gefehlt.

Auch fand ich es irgendwie unnötig, dass man zwei Handlungsstränge hatte, die man aufklären musste. Beim einen Fall weiß der Leser sowieso mehr als die handelnden Personen, beim anderen ist alles sooo vorhersehbar, dass ich mich manchmal fragte, ob die Autorin uns Leser hier veräppeln mag.

Für mich klang alles zu konstruiert, zu unplausibel. Vielleicht ist es wirklich nur für Leser geschrieben, die die Geschichte um Fletcher Christian, den sagenumwobenen Meuterer auf der Bounty, und den Dichter Wordsworth kennen bzw sich dafür interessieren. Ich gehöre scheinbar nicht dazu.

Ein Pluspunkt gibt es hier dennoch: Der Sprecher ist toll. An ihm lag es zumindest nicht, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte.
Ich gebe daher eine Empfehlung in Richtung Dietmar Bär, aber keine in Richtung dieser Lektüre.

©2016