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Veröffentlicht am 18.02.2020

Der Drowning Pool

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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Nel Abbott ist tot. Angeblich hat sie sich selbst das Leben genommen, indem sie von einem Felsen in den Drowning Pool in ihrem Heimatort gesprungen ist. Ihre Schwester Julia kommt nach Beckford, um sich ...

Nel Abbott ist tot. Angeblich hat sie sich selbst das Leben genommen, indem sie von einem Felsen in den Drowning Pool in ihrem Heimatort gesprungen ist. Ihre Schwester Julia kommt nach Beckford, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Der Drowning Pool galt schon immer als Gefahr für Frauen. Bei Hexenprozessen diente er zum Ertränken der verdächtigten Frauen, auch zahllose Frauen aus dem Ort nahmen sich dort das Leben. Doch gehört auch Nell zu ihnen? Jules will das nicht glauben, auch wenn Nell Zeit ihres Lebens besessen von der Geschichte des Ortes war. Was ist wirklich passiert?

Der Aufbau des Romans ist erst mal eine Herausforderung. Die Kapitel sind jeweils aus Sicht eines Bewohners geschrieben und es dauert eine Zeit, bis man als Leser alle zugeordnet und sortiert hat. Das ist zuerst etwas mühsam, geht aber schneller als zuerst erwartet. Trotz dieses etwas ungewöhnlichen Stils fesselte mich die Geschichte von Anfang an, denn nach und nach werden immer neue Informationen enthüllt. Informationen von Verhältnissen, Geheimnissen und mehr, die alle zu Nells Tod geführt haben könnten. Das hat mir gefallen.

Bis zur Auflösung glaubt man mehr als einmal, die Geschichte durchschaut zu haben, was sich aber immer wieder als falsch herausstellt. Die Auflösung selbst war für mich eine Überraschung, aber gleichzeitig auch wieder nicht – schwer zu erklären.

Ich mochte das Buch und fand es insgesamt sogar besser als „Girl on a train“, den ersten Roman der Autorin.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Wie man eine Werft kapert

Das Leben fällt, wohin es will
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Marie liebt ihr unbeschwertes Leben. Sie lebt in einer WG mit ihrer besten Freundin, jobbt in einem Café und ist ständig mit ihren Freunden auf der Piste. Als ihre Schwester an Krebs erkrankt und Marie ...

Marie liebt ihr unbeschwertes Leben. Sie lebt in einer WG mit ihrer besten Freundin, jobbt in einem Café und ist ständig mit ihren Freunden auf der Piste. Als ihre Schwester an Krebs erkrankt und Marie bittet, ihr mit den Kindern und bei ihrer Arbeit in der familieneigenen Werft zu helfen, ist es mit dem schönen Leben erst mal vorbei. Doch schnell erkennt Marie, dass sie die Werft vermisst hat. Als sie sich auch noch in den Geschäftsführer der Werft verliebt, wird es Marie angst und bange, denn so viel Ernsthaftigkeit kann sie in ihrem Leben doch gar nicht gebrauchen – oder vielleicht doch?

Die fast 30jährige Marie und ihr ausgeflipptes Leben fand ich zwar ein bisschen zu viel, aber irgendwie mochte ich sie von Anfang an. Sie ist ausgeflippt und unterhaltend, steht aber sofort zur Verfügung als ihre Schwester sie braucht. Ihr Einsatz in der Werft war auch amüsant, denn zunächst nimmt niemand Marie so richtig ernst und sie trifft einige sehr zweifelhafte Entscheidungen. Doch nach und nach gewinnt sie die Leute für sich, was mir gut gefallen hat. Wie sowohl ihre Schwester als auch ihr Vater mit Marie umgingen, hat mich oft echt genervt. Okay, sie ist unzuverlässig gewesen und man konnte sich nicht auf sie verlassen, aber trotzdem hatte sie dieses Verhalten nicht verdient.

Am Anfang fand ich den Roman ein wenig langatmig, aber nach und nach hat mich Marie für sich gewonnen und gerade ihr Geplänkel mit dem Geschäftsführer Daniel und ihr Umgang mit den Kindern ihrer Schwester haben mich sehr gut unterhalten. Dazu sage ich nur: Harhar, ihr Piraten, wir kapern ein Schiff!

Veröffentlicht am 16.02.2020

Feuerland ist abgebrannt

Feuerland
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In Stockholm wird ein exklusiver Uhrenladen überfallen, zwei reiche Geschäftsmänner verschwinden, ohne dass die Polizei eingeschaltet wird. Die Polizistin Vanessa Frank, die zurzeit suspendiert ist, bringt ...

In Stockholm wird ein exklusiver Uhrenladen überfallen, zwei reiche Geschäftsmänner verschwinden, ohne dass die Polizei eingeschaltet wird. Die Polizistin Vanessa Frank, die zurzeit suspendiert ist, bringt ihre Kollegen auf die Spur dieser Ereignisse, ohne genau zu wissen, wie alles zusammenhängt. Als ein Flüchtlingsmädchen, um das sich Vanessa kümmert, spurlos verschwindet, macht sich Vanessa auf die Suche, denn sie glaubt nicht, dass das Mädchen weggelaufen ist. Sie findet heraus, dass noch andere Kinder verschwunden sind. Was passiert mit den verschwundenen Kindern und wo sind sie?

Der Roman spielt zum einen in Stockholm, wo Vanessa Frank ermittelt, und der Ex-Soldat Nicolas Paredes sein Ding durchzieht. Die Wege der beiden kreuzen sich. Gleichzeitig wird die Geschichte der Colonia Rhein in Chile erzählt, in der der Patron ein strenges Regime führt. Die Geschichte der Colonia Rhein ist an die real existierende Colonia Dignidad angelehnt. Auch hier werden Menschen gefoltert, eingeschüchtert und getötet, wenn sie zu einer Gefahr für Carlos und sein Imperium werden. Auf der Suche nach Natasja kreuzen sich die Wege von Vanessa, Nicolas und der Kolonie.

Obwohl das Buch eher gemächlich startet und man nicht so richtig weiß, worauf alles hinauslaufen wird, ist die Geschichte fesselnd. Gerade Nicolas‘ Geschichte hat mich fasziniert und ich mochte ihn, auch wenn er vermeintlich zu den „Bösen“ zählt. Auch Vanessa gefiel mir gut und so habe ich gespannt darauf gewartet, dass sich die Wege der beiden kreuzen. Auch wenn die Aktionen der beiden zum Ende hin eher einem Selbstmordkommando denn einer geplanten Aktion glichen, habe ich das Ende gemocht – auch wenn es der ein oder andere vielleicht unrealistisch finden wird.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich wäre auf jeden Fall wieder dabei, wenn Vanessa und Nicolas bei einem verzwickten Fall zusammenarbeiten – kann mir zwar im Moment nicht vorstellen, wie das funktionieren könnte, aber ich wünsche es mir!

Veröffentlicht am 13.02.2020

Wie tief ist dein Glaube?

Ein wenig Glaube
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„ ‚Ich habe noch nie verstanden, was das soll – eine organisierte Religionsgemeinschaft‘, sagte Otis schließlich. ‚Sei ein guter Mensch. Tu niemand anderem weh. Betrüge nicht und sei nicht gierig. Das ...

„ ‚Ich habe noch nie verstanden, was das soll – eine organisierte Religionsgemeinschaft‘, sagte Otis schließlich. ‚Sei ein guter Mensch. Tu niemand anderem weh. Betrüge nicht und sei nicht gierig. Das scheint mir doch ziemlich simpel zu sein. Da brauche ich doch keine verdammte Anleitung, die mich auf dem Pfad der Tugend hält. …‘ “

Kyle und seine Frau Peg sind überglücklich, nachdem ihre Tochter Shiloh zusammen mit dem Enkelsohn Isaac zurück zu ihnen nach Hause gezogen ist. Eine Zeit genießen es die Eltern und Großeltern, ihre Tochter und den kleinen Isaac bei sich zu haben. Besonders Großvater Lyle kümmert sich rührend um den Jungen und verbringt viel Zeit mit ihm, um ihm Dinge zu zeigen und beizubringen. Als Shiloh sich einer Glaubensbewegung rund um den charismatischen Pastor Steven anschließt, verändert sich plötzlich alles. Kyle und Peg müssen darum kämpfen, Isaac sehen zu dürfen – und als es ganz schlimm wird, müssen sie einen Schritt gehen, der die Familie entzweien wird.

Ich liebte die Erzählung von Nickolas Butler. Alles ist so gemächlich und langsam, während man Kyle bei seinem Tagwerk begleitet. Der alte Mann und sein Leben in der Kleinstadt haben etwas Idyllisches – so wie ein alter Film aus den 1950er Jahren.

In dem Buch geht es in der Hauptsache um Glaube. Glaubst du an Gott oder gehst du rein aus Gewohnheit jeden Sonntag in die Kirche? Kyle gehört eher zur letzten Sorte. Er hat seinen Glauben verloren, nachdem sein Sohn schon vor seinem ersten Lebensjahr gestorben ist. Als Shiloh sich der neuen Glaubensgemeinschaft anschließt, schafft er es nicht, einen Glauben vorzutäuschen, was Shiloh dazu veranlasst, ihn aus ihrem Leben auszuschließen, weil er nicht gut für sie und ihren Sohn ist.

Als Leser stellt man sich selbst die Frage, woran man glaubt. Glaubt man an Gott? Sind all die Wunder, die die Welt uns ständig zeigt, gottgemacht oder doch nur Zufall? Während Kyle im Verlauf des Buches eine andere Art Glaube zurückgewinnt, passieren schreckliche Dinge, die den Leser wieder an einem Gott zweifeln lassen.

Am Ende bleibt die Frage, wie weit der Glaube an Gott gehen darf. Darf er so weit gehen, dass er Menschenleben in Gefahr bringt? Das Ende des Buches hat mir nicht richtig gefallen, weil viele Dinge unerzählt bleiben – doch der Weg dahin war angenehm und so schön erzählt, so gemächlich und ruhig. Das habe ich sehr gerne gelesen!

Veröffentlicht am 11.02.2020

Der Puffer

Heartbreaker
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Sawyer Carlyle lebt nur für sein Unternehmen und ist genervt davon, dass seine Mutter ihn ständig verkuppeln will. Als sein Bruder als Spaß eine Stellenanzeige aufgibt, in der ein persönlicher Puffer zwischen ...

Sawyer Carlyle lebt nur für sein Unternehmen und ist genervt davon, dass seine Mutter ihn ständig verkuppeln will. Als sein Bruder als Spaß eine Stellenanzeige aufgibt, in der ein persönlicher Puffer zwischen Sawyer und seiner Mutter gesucht wird, meldet sich Clover Lee. Sie will genug Geld verdienen, um sich in ein weiteres ihrer Abenteuer rund um die Welt stürzen zu können, er braucht sie, damit sie sich als seine Verlobte ausgibt und so seine Mutter fern hält. Perfekter Deal – wäre da nicht dieser erste Kuss, der alles zwischen den beiden verändert.

Witzig, das ist meine erste Eingebung zu diesem Buch. Ich mochte Clover und wie sie Sawyer mit Worten austrickste und freche Kommentare zu allem abgab, was er von sich gab. Sie ist anders als alles in seiner Umgebung. Sie ist frech, witzig und sexy auf eine andere Art als die Heiratskandidatinnen, die seine Mutter ständig anschleppt. Und sie bringt ihn dazu, auch mal an etwas anderes zu denken als seine Firma. Das hat mir an dem Buch wirklich gut gefallen.

Natürlich war klar, dass sich die Liebe in ihr Arrangement drängen würde – und es war auch klar, dass es Tränen und unerwiderte Liebe geben würde. Aber das störte mich nicht weiter, denn ich mochte, wie Sawyer und Clover miteinander sind. So sehr, dass ich nun gespannt auf den zweiten Teil der Reihe bin, in der Sawyers Bruder Hudson die Liebe finden wird.