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Veröffentlicht am 12.03.2020

Packende Zeitreise auf Sylt

Die Strandvilla
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Mit ihrem Roman nimmt uns die Autorin mit auf eine Zeitreise in die Anfänge des Tourismus auf der Insel Sylt im Jahr 1913.
Im Fischerdorf Keitum lebt die junge Moiken Jacobsen mit ihrer 15-jährigen Tochter ...

Mit ihrem Roman nimmt uns die Autorin mit auf eine Zeitreise in die Anfänge des Tourismus auf der Insel Sylt im Jahr 1913.
Im Fischerdorf Keitum lebt die junge Moiken Jacobsen mit ihrer 15-jährigen Tochter Emma. Ihr Mann ist Seefahrer und kehrt eines Tages nicht von der Seefahrt zurück. Moiken wird völlig überraschend zur Witwe und verliert auch noch ihr Heim, denn ihre Schwiegermutter, die sie noch nie leiden mochte, hat dafür gesorgt, dass Moiken das Haus nicht erbt. Sie hatte es ihrem Sohn nie überschrieben.
Moiken beschließt mit Emma nach Hamburg zu gehen, um dort einen Neuanfang zu versuchen.
Doch in Westerland begegnet sie dem Hotelier und Eigentümer des Hotels Strandvilla Theodor von Lengenfeld. Dieser holt sie in sein Hotel, wo sie einen Job als Konditorin erhält und mit ihrer Tochter auch wohnen kann. Theodors Großmütigkeit gegenüber Moiken hat nicht nur mit ihren Fähigkeiten als Konditorin zu tun sondern er ist von ihr bezaubert und möchte sie näher kennenlernen. Sie erscheint ihm offenbar geeignet, seine Frau und Mutter eines Stammhalters zu werden.
Moiken entdeckt bald ein verlassenes Häuschen, das zur Strandvilla gehört und träumt davon, dort ein eigenes Café zu eröffnen. Doch Theodor ist davon nicht so begeistert.

Mit ihrem lebendigen Schreibstil hatte mich die Autorin schnell in die schöne Atmosphäre der Geschichte hinein gezogen. Gebannt habe ich Moikens Schicksal verfolgt und habe mit ihr gebangt, als sie plötzlich Witwe wird und vor dem Nichts steht und mich mit ihr gefreut, als sie in der Strandvilla einen Job bekommt und so mit ihrer Tochter auf der Insel bleiben kann.
An Moikens Schicksal zeigt die Autorin, wie damals die Stellung der Frau war und was allgemein davon gehalten wurde, wenn sie sich selbst etwas aufbauen wollte.
Moiken hat mir als Charakter gefallen, weil sie sich nicht unterkriegen lässt, empfindsam und gefühlvoll ist und auch über Selbstbewusstsein verfügt. Emma ist eine typische 15-jährige und der Umgang mit ihr ist für Moiken nicht immer leicht.
Doch Moikens Geschichte ist mit dem glücklichen Zufall, dem Hotelier Theodor zu begegnen und seine Aufmerksamkeit zu erregen, noch nicht beendet. Denn es geschieht noch eine Menge, was ihr Leben beeinflusst. Nicht zuletzt ist es auch Theodor, der Einfluss auf ihr Leben nehmen möchte. Ich empfand ihn als sehr unangenehm, da er ziemlich dominant ist und eine Ehefrau eigentlich nur zum Repräsentieren und Gebären eines Stammhalters braucht. Tiefe Gefühle konnte ich bei ihm nicht spüren.
Es gibt auch noch eine Reihe Nebenfiguren, die mir alle gut gefallen haben, denn sie wirken authentisch und ihrer jeweiligen Rolle angemessen.

Begeistert hat mich die tolle Recherche, die die Autorin für diesen Roman betrieben hat. Wie sie auch in ihrem Nachwort erläutert, hat sie einige historische Fakten und Orte in ihre Geschichte einfließen lassen und erzählt so beeindruckend den Beginn des Tourismus auf Sylt als die ersten luxuriösen Strandhotels entstehen, die damals noch den Reichen vorbehalten waren.
Auch reale historische Personen spielen kleine Nebenrollen und die politische Situation in Deutschland und Europa in der Zeit kurz vor dem ersten Weltkrieg wird deutlich.

Wunderbar gelungen sind auch die landschaftlichen Beschreibungen der Insel Sylt, das vor über 100 Jahren noch ganz anders aussah.
Das damalige Strandvergnügen der Menschen und der Wunsch der Hoteliers, ihre Häuser so nah wie möglich am Strand zu bauen wird schön dargestellt und ich sah die Menschen am Strand flanieren, in züchtiger Badebekleidung natürlich.

Moikens Geschichte hat mich sehr gefesselt, den sie ist ereignisreich und unterhaltsam. Die Romanze bzw. Liebesgeschichte wird der damaligen Zeit angemessen geschildert und passt gut zu den weiteren Ereignissen.
Das Ende setzt zwar einen Schlusspunkt, lässt aber auch die Möglichkeit für eine Fortsetzung offen, die hoffentlich bald erscheinen wird.

Diese Zeitreise in die Anfänge des Tourismus auf der Insel Sylt verbunden mit einer packenden Familiengeschichte hat mich gefesselt und wunderbar unterhalten!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 11.03.2020

Packender Auftakt zur Trilogie in der Welt der Schönheit

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Mit „Sophias Hoffnung“ legt Corina Bomann den ersten Teil ihrer „Die Farben der Schönheit-Trilogie“ vor.
Sophias Geschichte beginnt im Jahr 1926 in Berlin. Sie ist eine junge Chemie-Studentin, die sich ...

Mit „Sophias Hoffnung“ legt Corina Bomann den ersten Teil ihrer „Die Farben der Schönheit-Trilogie“ vor.
Sophias Geschichte beginnt im Jahr 1926 in Berlin. Sie ist eine junge Chemie-Studentin, die sich in ihren verheirateten Dozenten verliebt und seine Assistentin wird. Als sie unerwartet schwanger wird, werfen ihre Eltern sie aus dem Haus und auch ihr Geliebter steht nicht zu ihr sondern erwartet eine Abreibung von ihr.
In ihrer Not geht Sophia zu ihrer besten Freundin Henny, die sie in ihrer kleinen Wohnung aufnimmt und ihr sogar zu einem Job als Garderobiere verhelfen kann. Henny ist Tänzerin und erhält nach einer Weile die Möglichkeit mit der berühmten Josephine Baker nach Paris zu gehen und dort in deren Ensemble zu tanzen. Sophia begleitet sie und auch in Paris leben die beiden Freundinnen zusammen in einem winzigen Zimmer in einer Pension.
Die Liebe zur Chemie hat Sophia nie losgelassen und als sie in Paris die traumhaften Kosmetikläden entdeckt beschließt sie, eine Creme zu entwickeln und sich damit zu bewerben.
Sie erhält einen Job bei der berühmten Helena Rubinstein und begleitet diese in die USA. Dort wird ihr die Entwicklung neuer Produkte übertragen und sie gerät ungewollt in den sogenannten „Puderkrieg“ zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden.

Corina Bomann hat mich mit ihrem lebendigen, mitreißenden Stil schnell in den Bann von Sophias Geschichte gezogen.
Sophia ist anfangs einfach nur eine junge naive Studentin, die glaubt, der großen Liebe begegnet zu sein. Dann muss sie aber leider erfahren, wie zu dieser Zeit mit jungen Frauen umgegangen wird, die unverheiratet schwanger werden.
Aber als sie ihre Entscheidung getroffen hat, das Kind zu behalten und sie sich der Hilfe ihrer besten Freundin Henny sicher sein kann, entwickelt sie ganz langsam Kampfgeist und Selbstbewusstsein.
Ich mochte Sophia sehr, weil sie sich selbst treu bleibt und auch wieder zu ihrer Leidenschaft, der Chemie, finden kann, obwohl sie ja ihr Studium nicht beenden konnte.
Aber auch die anderen Charaktere sind gut und lebendig gezeichnet, entsprechen der Zeit und passen gut in die Geschichte.
Spätestens als Sophia und ihre Freundin nach Paris übersiedeln hat sich das Buch für mich zum Pageturner entwickelt.
Sophia muss viele Erfahrungen machen und viel für ihr Leben lernen. Aber sie wächst an ihrem Schicksal und wird stärker. Das war beeindruckend zu beobachten.

Sehr gut gelungen ist die Verknüpfung der Historie und Lebensweise dieser Zeit mit der fiktiven Geschichte. Der legendäre Puderkrieg zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden, die beide als Erfinderin der „Gebrauchskosmetik“ gelten, bildet den Hintergrund für Sophias Karriere in dieser Branche. Das war nicht nur sehr interessant sondern auch packend erzählt.
Sophias Werdegang in dieser Branche ist zunächst auch steinig aber sie ist zielstrebig und kann zeigen, was in ihr steckt.
Und nach einer Weile gibt es dann auch wieder einen Verehrer in ihrem Leben. Es sieht so aus, als könnte sie ihr Glück doch noch finden…

Dieser erste Teil von Sophias Geschichte ist ein wunderbarer und packender Roman. Er erzählt nicht nur Sophias Schicksal sondern auch über die Anfänge der Kosmetikindustrie, das gesellschaftliche Leben in den 1920er Jahren und vor allem zeigt er die Stellung der Frauen in dieser Zeit! Sophias Leben ist ereignisreich, sie wird nicht von Schicksalsschlägen verschont aber sie geht zielstrebig ihren Weg!
Ich war begeistert von diesem Auftakt zur Trilogie und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 04.03.2020

Mitreißender und spannender 2. Teil der Reihe

Die Schwestern der Villa Fiore 2
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Mit Biancas Geschichte legt Constanze Wilken den zweiten Teil ihrer Reihe um die Frauen bzw. Schwestern der Villa Fiore vor.
Diesmal steht Bianca im Mittelpunkt, die das Hotel und Restaurant Fiore auf ...

Mit Biancas Geschichte legt Constanze Wilken den zweiten Teil ihrer Reihe um die Frauen bzw. Schwestern der Villa Fiore vor.
Diesmal steht Bianca im Mittelpunkt, die das Hotel und Restaurant Fiore auf dem Weingut betreibt. Mit viel Liebe zu guter,regionaler Küche hat sie das Restaurant zum Erfolg geführt und ausgerechnet als ein Tester für ein Reisemagazin angesagt ist, kündigt ihr Chefkoch.
Bianca versucht alleine mit ihrem Küchenteam den Betrieb aufrecht zu erhalten. Unerwartete Hilfe bekommt sie von dem bekannten Starkoch Nando Branconi, der als Gast in ihrem Hotel wohnt. Er nimmt sich gerade eine Auszeit und ist bereit einzuspringen, aus nicht ganz uneigennützigen Gründen, denn er hat sich in Bianca verliebt. Aber Biancas Mitarbeiterin Elena hat ein Auge auf Nando geworfen und Bianca selbst sieht sich plötzlich wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, in der sie einen schlimmen Unfall erlitt, der bis heute ihr Leben beeinflusst.
Kann das Restaurant Fiore gerettet werden und weiterhin erfolgreich sein?

Es war schön wieder auf das Weingut Fiore der Familie Massinelli in der Toskana zurückzukehren. Es gibt ein Wiedersehen mit Biancas Eltern, ihren Schwestern, Paul, dem Flying Winemaker, der mit Giulia zusammen ist und natürlich mit der Nonna Teresa Massinelli.
Die sympathische Bianca kannte ich ja schon aus dem ersten Teil der Reihe und in diesem Band lernt man sie näher kennen. Auch über den Unfall, den sie als Jugendliche hatte und bei dem sie schwer verletzt wurde, erfährt man nach und nach mehr. Unter den Folgen leidet Bianca bis heute, daher kann sie es auch alleine nicht schaffen, die Küche des Restaurants auf hohem Niveau weiter zu führen. Sie nimmt nach einigem Widerstand die Hilfe von Nando an.

Schnell war ich eingetaucht in die Geschichte und sie hatte mich auch gleich gepackt. Spannung gibt es in mehreren Bereichen, denn Bianca versucht herauszufinden, wer damals den Unfall verursacht hat und dann wollte ich natürlich wissen, ob das Restaurant gerettet wird und wie es sich zwischen Bianca und Nando entwickeln wird.
Auch Nando lernt man ganz gut kennen und es gibt schöne Einblicke in sein Leben und seine Familie in Neapel.
Er ist ebenso ein sympathischer Charakter, der seine Familie und sein Restaurant liebt aber auch private Probleme zu bewältigen hat.
Ebenso gibt es nebenbei kleine Einblicke in das weitere Leben der anderen Familienmitglieder, die im ersten Teil im Mittelpunkt standen, so dass man auch diese nicht aus den Augen verliert.
Besonders die Nonna Teresa spielt hier eine Rolle und wir erfahren so einiges aus ihrer Vergangenheit.

Gut gefallen hat mir erneut das tolle Setting in der Toskana. Ich bin mit den Protagonisten durch die Olivenhaine und Weinberge gewandert und hatte dabei förmlich die Düfte in der Nase.
Aber viel Appetit bekommt man beim Lesen auch, wenn man mit Biancas Gästen auf der Terrasse vom Restaurant einen kühlen Wein und herrliche Köstlichkeiten genießen kann.
Für den eigenen Genuss zu Hause gibt es im Anhang das Rezept zur "Torta della Nonna".

Dank Constanze Wilkens lebendigen und mitreißenden Schreibstils habe ich den zweiten Teil der Reihe mit der liebenswerten Familie Massinelli, einem schönen Setting, viel gutem Essen und einem fesselnden Plot ebenfalls sehr genossen und freue mich schon auf ein Wiedersehen mit der Familie Massinelli!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 18.02.2020

Geheimnisvolle und packende Familiengeschichte

Die Zwillinge von Summerbourne
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Seraphine und Danny sind Zwillinge und sie sind nicht das erste Zwillingspaar in der Familie Mayes. Auch ihr älterer Bruder Edwin hatte einen Zwillingsbruder, der im Kindesalter ums Leben kam.
Die Familie ...

Seraphine und Danny sind Zwillinge und sie sind nicht das erste Zwillingspaar in der Familie Mayes. Auch ihr älterer Bruder Edwin hatte einen Zwillingsbruder, der im Kindesalter ums Leben kam.
Die Familie lebt auf dem Landsitz Summerbourne in Norfolk.
Am Tag der Geburt von Seraphine und Danny nahm die Mutter der beiden sich das Leben und sprang von den Klippen.
Nun 25 Jahre später starb der Vater bei einem Unfall und Seraphine findet im Nachlass ein Foto der Familie, das am Tag ihrer Geburt aufgenommen wurde. Die Mutter lächelt glücklich und sieht nicht aus, wie jemand der sich mit Selbstmordgedanken trägt. Aber auf dem Foto ist nur ein Baby zu sehen. Ist es Seraphine oder Danny? Und warum ist nur ein Kind auf dem Bild zu sehen?
Seraphine hat ein ungutes Gefühl und möchte unbedingt herausfinden, was damals geschah. Warum nahm die Mutter sich das Leben und warum verließ das AuPair-Mädchen Laura fluchtartig das Anwesen?
Sie beginnt nachzuforschen, stößt aber überall auf Widerstand. Ihre Großmutter will nicht darüber sprechen und auch Alex, ein früherer Freund der Familie spricht nicht mit ihr. Schon bald kann sie Laura, das ehemalige AuPair-Mädchen ausfindig machen, aber auch diese ist über die Kontaktaufnahme nicht begeistert.
Aber Seraphine gibt nicht auf, auch nicht, als sie Drohungen erhält, sie solle die Vergangenheit ruhen lassen …

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die Gegenwart aus Seraphines Sicht und die Vergangenheit im Zeitraum 1991/92 aus der Perspektive von Laura, dem AuPair-Mädchen.
Wir erleben wie Laura für ein Jahr auf Summerbourne einzieht und sich um den damals noch kleinen Edwin kümmert. Mit den Eltern entwickelt sich schnell ein vertrautes Verhältnis und auch zu Großmutter Vera, die häufig zu Besuch auf Summerbourne weilt, hat sie einen guten Kontakt. Alex, der Freund der Familie, ist ein häufiger und gern gesehener Gast und hat es Laura angetan.
In der Gegenwart begleiten wir hauptsächlich Seraphine bei ihren Nachforschungen, die lange nicht erfolgreich sind. Dazu kommen immer wieder merkwürdige Gerüchte, die im Dorf erzählt werden und Seraphines Zweifel weiter schüren.

In einem bildhaften und flüssigen Schreibstil erzählt die Autorin diese Familiengeschichte. Die Zeitebenen wechseln sich ab, so dass hier eine sich steigernde Spannung erzeugt wird. Während Seraphine in der Gegenwart nur langsam vorankommt, erzählt der Handlungsstrang in der Vergangenheit die Ereignisse um Laura schrittweise und man erkennt, dass Laura in Verstrickungen gezogen wird, die sich so sicher niemals vorgestellt hätte.

Seraphine und Laura als Hauptprotagonistinnen sind gelungen. Seraphine ist zielstrebig und fest entschlossen, das Rätsel zu lösen. Immer wieder stellt sie Unterschiede zwischen sich selbst und ihren Brüdern fest, die ihre Zweifel bestätigen.
Laura ist zu ihrer Zeit ist eine sehr junge Frau, die noch mit einer gewissen Naivität im Leben steht und deshalb vielleicht nicht erkennt, was in der Familie vor sich geht.
Aber auch die anderen Familienmitglieder und sonstigen Nebenfiguren passen gut in das Gesamtbild.

Mich hat dieses Wechselspiel zwischen den Zeiten sehr gefesselt und gepackt. Genau wie Seraphine wollte ich das Rätsel lösen und im anderen Handlungsstrang habe ich mich Laura nahe gefühlt.
Die Autorin erzählt die Geschichte sehr spannend und hat auch immer wieder Wendungen und Überraschungen eingebaut.
Die Auflösung und das Finale sind spektakulär, überraschend und verändern das Leben aller Beteiligten.
Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte mit der Aufklärung der Wahrheit nicht beendet war sondern zumindest noch ansatzweise erzählt wird, wie alle Beteiligten damit umgehen.

Diese geheimnisvolle Familiengeschichte hat mich durchgehend in ihren Bann gezogen und mir mit ihren Überraschungen und teilweise sogar Krimi-Elementen spannende und packende Lesestunden beschert!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 01.02.2020

Fesselnder, undurchsichtiger Thriller mit überraschendem Ausgang

Während du schläfst
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In diesem Thriller erzählt uns Tara als Ich-Erzählerin ihre Geschichte. Sie lebt mit ihrem Mann Noah und den Kindern Rosie und Spencer in ruhigen Verhältnissen in einer Wohnsiedlung am Stadtrand.
Mit der ...

In diesem Thriller erzählt uns Tara als Ich-Erzählerin ihre Geschichte. Sie lebt mit ihrem Mann Noah und den Kindern Rosie und Spencer in ruhigen Verhältnissen in einer Wohnsiedlung am Stadtrand.
Mit der Ruhe ist es vorbei, als Tara nach einem netten Abend mit ihrem Nachbarn Lee nackt in dessen Bett erwacht und Lee erstochen neben ihr liegt. Tara fehlt jede Erinnerung an die letzte Nacht aber sie ist sich sicher, dass nichts zwischen ihnen beiden war und sie Lee natürlich auch nicht erstochen hat. Sie verlässt heimlich das Haus und schleicht sich nach Hause. Doch es dauert nicht lange, dann wird Lee gefunden und die Polizei nimmt unter Leitung von DCI Hunt die Ermittlungen auf.
Und Tara hört nicht mehr auf zu grübeln, was in dieser Nacht geschah und warum sie sich an nichts mehr erinnern kann.

Dieser Thriller ist eigentlich mehr ein Psychothriller, denn er lebt mehr von den Geschichten der beteiligten Personen als von der eigentlichen Jagd auf den Täter. Und Beteiligte gibt es viele. Wie bei polizeilichen Ermittlungen üblich, wird in alle Richtungen ermittelt, die gesamte Nachbarschaft befragt und grundsätzlich ist eigentlich erst mal jeder verdächtig.
Nach und nach kommen Fakten ans Licht über die doch eigentlich so seriöse Nachbarschaft und man stellt fest, dass es überall kleine Geheimnisse gibt, die zum Motiv werden könnten.
Auch Taras Tochter Rosie gerät in Verdacht, da sie offenbar öfter lügt und geheimnisvolle Männerfreundschaften hat. Tara vertraut ihrer Tochter zwar uneingeschränkt, weiß aber auch nicht, was Rosie alles so treibt.
Auch Taras Mann Noah, der nach einer Phase der Trennung wegen einer anderen Frau, zu seiner Familie zurückgekehrt war, ist offenbar wieder auf Abwegen.
Die einzige Person, der Tara noch voll vertrauen kann, ist ihre Schwester Lisa. Blut ist nun mal dicker als Wasser und daher baut Tara auf Lisa. Doch die ist auch vom Pech verfolgt, denn sie sehnt sich nach einer festen Bindung und hat mit ihrem aktuellen Freund offenbar auch kein Glück, denn dieser scheint gewalttätig zu sein.
Tara kämpft neben ihren eigenen Ängsten also auch noch mit den Sorgen ihrer Schwester.
Und dabei ist ihre größte Angst, dass sich die Schlinge zuzieht und sie nicht mehr geheim halten kann, dass sie in jener Nacht in Lees Haus war.

Als Leser erlebt man durch die Ich-Form von Tara die Geschehnisse ja nur aus ihrer Perspektive. Dadurch wird die Spannung sehr gesteigert und die Gesamtsituation noch rätselhafter. Ich habe versucht mir ein eigenes Bild über die Beteiligten Personen zu machen und habe zwischenzeitlich so ziemlich jeden verdächtigt.
Das Buch hat auf mich einen ziemlichen Sog ausgeübt, denn es gibt so viele kleine Details, Ereignisse und Spuren, so dass man immer denkt, Täter und Motiv müssten jeden Moment klar werden. Aber so ist es nicht, denn vieles sind einfach falsche Fährten oder Ansatzpunkte und es bleibt undurchsichtig.
Was sich dann am Ende offenbart war für mich unvorhersehbar und sehr überraschend. Dabei war die Auflösung aber schlüssig und wirkte nicht konstruiert, nur um zu einem Abschluss zu kommen.

„Während du schliefst“ ist ein Thriller mit einem hohen Anteil an Psychothriller-Elementen, dessen Titel sehr gut gewählt ist. Denn letztlich dreht sich alles um die Nacht, die in Taras Erinnerung fehlt.
Ich habe das Buch in kürzester Zeit gelesen, weil es mich sehr gefesselt hat und durch Wendungen und Überraschungen auch viel Spannung zu bieten hat! Eine Leseempfehlung für Fans von psychologischen Thrillern!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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