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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2020

Der Krieg der Frauen

Die Nachtigall
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4,5 Sterne

Dieses Buch hatte initial nicht mein Interesse geweckt. Vordergründig, weil ich zwei andere Bücher von Kristin Hannah nur so "naja" fand. Dann, als ich doch mal die Kurzbeschreibung las, weil ...

4,5 Sterne

Dieses Buch hatte initial nicht mein Interesse geweckt. Vordergründig, weil ich zwei andere Bücher von Kristin Hannah nur so "naja" fand. Dann, als ich doch mal die Kurzbeschreibung las, weil mir das Thema zu schwermütig erschien. Doch als immer mehr Leute um mich herum das Buch in den höchsten Tönen lobten, habe ich es doch gewagt. Und nicht bereut, obwohl es fürwahr keine leichte Kost ist. Und als ich schon dachte: puh, alles überstanden, da wurde es dann noch mal so richtig herzzerreißend.

Auch wenn ich schon einige Filme und Dokumentationen gesehen sowie Bücher gelesen habe, die diese schlimme Zeit des 2. Weltkrieges behandelt, so war "Die Nachtigall" doch nochmal etwas Besonderes. Es schildert das Leben und das Grauen, dass die französischen Frauen während der Zeit der deutschen Besatzung erleben mussten. Wie sie sich - genauso wie die Männer an der Front oder in den Lagern - durchkämpfen mussten und was sie alles aushielten für sich, für ihre Kinder, für ihre Liebsten. Dabei hat Kristin Hannah erstaunlich gut die Atmosphäre eingefangen, sei es in den besetzten Dörfern oder in Paris, in dem die Menschen von plötzlich einsetzenden Bombenangriffen aufgescheucht wurden und einfach nur ihrem Fluchtinstinkt folgten.
Das Buch schildert aber auch, wie sich die Menschen durch das Erlebte veränderten und trotz einem augenscheinlichen Happy-End Mühe haben, wieder zueinander zu finden und so zu leben wie vor dem Krieg.

Ein beeindruckendes und wichtiges Zeugnis dieser Zeit. Wie gern würde ich jetzt schreiben "zum Glück ist das alles vorbei". Doch leider fängt es alles wieder an, und das macht mir ganz schön Angst.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Spannende Steampunk-Fantasy um Forscherkids

Das Wolkenschiff – Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
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Es wird nie so recht erwähnt, wann genau das Buch spielt. Anscheinend eh in so einer Art Steampunk-Parallelwelt. In einer Welt, in der noch nicht alle Punkte der Erde von Menschen erforscht und betreten ...

Es wird nie so recht erwähnt, wann genau das Buch spielt. Anscheinend eh in so einer Art Steampunk-Parallelwelt. In einer Welt, in der noch nicht alle Punkte der Erde von Menschen erforscht und betreten wurden. Aktuelles Ziel mehrerer Forscher-Expeditionen: Südpolaris!

Auf einem dieser Wolkenschiffe befinden sich auch die Zwillinge Arthur und Marie, die ihren verschollenen Vater finden wollen. Auf dem Weg zum dritten Kontinent lauern zahlreiche Gefahren. Nicht nur "Abenteuer", nein, ganz echte todbringende Gefahren. Ich hab mehrmals den Atem anhalten müssen beim Lesen und war voller Spannung.

Daher bekommt das Buch von mir auch eine fast perfekte Bewertung, auch wenn mir die Geschichte an sich in dem sehr ähnlich angelegten Buch "Der Polarbären-Entdeckerclub" von Alex Bell doch ganz leicht besser gefallen hat. Doch auch von den Brightstorm-Zwillingen würde ich jede Fortsetzung sofort lesen!

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Schöne Geschichte, die etwas mehr Spannung hätte vertragen können

Die Tierwandler 1: Unser Lehrer ist ein Elch
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Die Idee dieser neuen Kinderbuchreihe ist sehr originell: ausgewählte Menschen können sich in Tiere verwandeln. Noch dazu in recht ausgefallene: ein Elch, eine Eule, ein Wiesel...

Warum das so ist, wird ...

Die Idee dieser neuen Kinderbuchreihe ist sehr originell: ausgewählte Menschen können sich in Tiere verwandeln. Noch dazu in recht ausgefallene: ein Elch, eine Eule, ein Wiesel...

Warum das so ist, wird zwar nicht erklärt. Aber dafür sind die Übungsstunden und die 'Abenteuer', die die Kinder erleben, sehr nett beschrieben. Der Erzählstil hat mir und meinen Kindern sehr gut gefallen. Er ist genau passend für die Zielgruppe, genau wie die schönen Illustrationen. Und obwohl mein großer Sohn - zu Recht! - bemängelt hat, dass es keinen wirklichen Spannungsbogen gibt (ja, das waren seine Worte, er kennt sich mittlerweile auch schon aus), freuten sie sich schon beim Abendbrot auf die tägliche Ration Lesefutter vor dem Schlafen gehen. Und ein paar kleine 'Rätsel' hatten Finn und Merle dann ja doch zu lösen, damit ihr toller neuer Elch-Lehrer nicht von der Schule fliegt.

Am Ende des Buches wird schon der nächste Teil angedeutet. Meine Söhne zwangen mich dann regelrecht zu schauen, ob es dafür schon einen Erscheinungstermin gibt, denn sie wollen am liebsten morgen schon damit anfangen. Aber sie müssen sich wohl noch eine Weile länger gedulden, denn einen Termin oder Titel gibt es dafür noch nicht.

Für mich wäre das Buch 4 Sterne, aber wie immer wiegt da die Meinung der 2 Kids mehr die es fast perfekt fanden, und so gibt es 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

"Lügen zu verbreiten ist einfach, aber die Wahrheit zu sagen ist schwer."

Wir gegen euch
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"Wir gegen euch" ist die Geschichte zweier rivalisierender Kleinstädte, deren Wettstreit durch ihre jeweiligen Eishockeymannschaften ausgetragen wird. Obwohl Backman in fast jedem Kapitel diese Konkurrenz ...

"Wir gegen euch" ist die Geschichte zweier rivalisierender Kleinstädte, deren Wettstreit durch ihre jeweiligen Eishockeymannschaften ausgetragen wird. Obwohl Backman in fast jedem Kapitel diese Konkurrenz der zwei Ortschaften und daraus resultierende Handlungen propagiert und anschaulich darlegt, und man die Spannung und Gewalt förmlich in der Luft spüren kann, so sind doch alle seine Figuren aus Björnstadt. Faszinierend!

Trotz des zentralen Themas der Rivalität ist es für mich vor allem eine Geschichte über Freundschaften. Zerbrechende Freundschaften, neue Freundschaften und Freundschaften, die einiges durchstehen müssen um zu überleben. Es ist aber auch eine Geschichte über Familien, mit denen im Grunde dasselbe passiert wie mit den Freundschaften. Auch sie haben die Wahl zu zerbrechen - oder stärker aus dem Ganzen hervor zu gehen.

Anfangs fühlte ich mich an die Serie "Riverdale" erinnert. Nicht so sehr wegen der eigentlichen Handlung sondern eher allgemein wegen dem Teenagersetting (das in den ersten Kapiteln vorherrschend war) und der Gruppendynamik, die sich entwickelt. Im späteren Verlauf des Buches, und zwar jedes Mal wenn Richard Theo Gegenstand eines Kapitels wurde, musste ich dann unweigerlich an Leland Gaunt aus Stephen Kings "In einer kleinen Stadt" denken. Denn genauso wie der Teufel in Castle Rock versteht sich dieser Kleinstadtpolitiker aus Björnstadt darauf, die Leute zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen so dass am Ende er der lachende Dritte ist.

Auch Vergleiche mit einer griechischen Tragödie schossen mir öfter durch den Kopf, vor allem wenn der Erzähler eingreift (was er sehr häufig tut) und die Geschehnisse kommentiert, über Menschen, ihre Gefühle und daraus resultierende Handlungen sinniert. Ganz besonders aber dann, wenn er Unheilvolles ankündigt (was ebenfalls sehr häufig vorkommt). Dadurch hatte ich die ganze Zeit über ein sehr bedrückendes Gefühl beim Lesen, immer in Erwartung von negativen Geschehnissen. Egal wen es treffen würde - ich hatte mit der Zeit alle lieb gewonnen!

Ein Wohlfühlbuch ist "Wir gegen euch" also sicher nicht. Dafür aber wahrscheinlich ein sehr authentisches, denn das Bild, das Frederik Backman hier von der Dynamik innerhalb Björnstadt zeichnet wirkt sehr real. Was es für mich nur umso erschreckender macht. Es ist ein schonungsloser Blick darauf, wie ein einziger Vorfall - der bereits Gegenstand des ersten Bands über Björnstadt war - eine ganze Stadt verändern kann. Und das, obwohl der Täter besagte Stadt bereits im 1. Kapitel bei Nacht und Nebel verlässt und somit ja eigentlich alles wieder zur Normalität zurückkehren könnte. Tut es aber nicht...
Aber es gibt auch mutmachende Momente geprägt von Loyalität und gegenseitiger Unterstützung, die mich sehr berührt haben.

Aufgrund all dieser Attribute, gepaart mit einem ungewöhnlichen aber guten Schreibstil und der Gabe, selbst aus kleinen Nebenfiguren Personen mit Tiefgang zu erschaffen, machen "Wir gegen euch" zu meinem ersten Lesehighlight 2020.

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Veröffentlicht am 05.12.2019

Hoffnungsvoll melancholisch

Das Leben ist auch nur eine Wolke
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Eigentlich lasse ich lieber die Finger von traurigen Büchern, doch wenn Kristina Moninger eines schreibt, dann muss ich es einfach lesen! Ihre Geschichten sind oft melancholisch, gleichzeitig aber auch ...

Eigentlich lasse ich lieber die Finger von traurigen Büchern, doch wenn Kristina Moninger eines schreibt, dann muss ich es einfach lesen! Ihre Geschichten sind oft melancholisch, gleichzeitig aber auch so berührend, hoffnungsvoll und vor allem unglaublich gut geschrieben. Trotz der nicht leichten Thematik um Trauer, Vergessen und Vergebung macht es sehr viel Spaß, in diesem Buch zu versinken! Denn alles ist wohl dosiert und mit dem richtigen Maß an Romantik und auch Humor versehen.

Man lebt und leidet mit der Protagonistin Dalia mit, reist mit ihr nach New York, Italien und Amsterdam, fühlt ihren Schmerz, versteht ihre Ängste, spürt ihr Kribbeln im Bauch wenn sie an Max denkt. Zumindest mir ging es so.

Mein Lieblingssatz lautet: "Weißt du, Max, manchmal muss man, wenn man am Ende ist, einfach an den Anfang zurück, oder?"

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