Immer im August …
Mitten im August… macht Familie Milani Urlaub auf Capri, aber dieses Jahr ist ihr Sohn Jack allein mit seiner Freundin Sofia im Ferienhaus. Sie wollen die Semesterferien dort verbringen und ein Praktikum bei einem berühmten ...
… macht Familie Milani Urlaub auf Capri, aber dieses Jahr ist ihr Sohn Jack allein mit seiner Freundin Sofia im Ferienhaus. Sie wollen die Semesterferien dort verbringen und ein Praktikum bei einem berühmten Meeresbiologen machen. Eines Morgens wird Jacks Leiche in einem auf dem Wasser treibenden Ruderboot gefunden. Er wurde erstochen, von Sofia fehlt jede Spur. War es eine Beziehungstat?
Enrico Rizzi ist Polizist auf der Insel, auf der es sonst eher ruhiger zugeht. Wenn er nicht gerade kleinere Delikte verfolgt, widmet er sich mit Leidenschaft dem ökologischen Obst und Gemüseanbau auf den Feldern und Gärten seines Vaters. Der Tote im Ruderboot ist sein erster Mordfall und sein Chef ist davon gar nicht begeistert. Wenn Rizzi das Boot nicht an Land gezogen hätte, wäre der Fall nämlich gleich an die Kollegen von Neapel gegangen. Aber auch so reißt der Chef der dortigen Mordkommission die Ermittlungen an sich, Rizzi und seine neue Kollegin Cirillo werden zu Handlangern degradiert.
„Mitten im August“ ist der Auftakt einer neuen, unterhaltsamen Capri-Krimireihe und perfekt, um wenigstens in Gedanken reisen zu können. Die Handlung ist nicht zu blutig aber trotzdem spannend und man erfährt viel über Land und Leute. Zudem hat mir gefallen, wie mit den Erwartungen des Lesers / Hörers gespielt wird. Die Verdachtsmomente gehen in eine bestimmte Richtung und werden durch die Ermittlungen immer wieder bestärkt, trotzdem kommen ausreichend Zweifel auf, um sich nie ganz sicher zu sein.
Die Vergangenheit der Polizisten wird immer wieder kurz angerissen, aber ich hätte mir weiterführende Informationen gewünscht. Enrico Rizzi scheint geschieden zu sein und eine neue Freundin zu haben (das war für mich nicht ganz eindeutig). Antonia Cirillo wurde degradiert und zwangsversetzt, außerdem lebt ihr Sohn bei seinem Vater. Warum, wird bisher leider nur angedeutet, aber vielleicht erfährt man im nächsten Band mehr.
Rizzi ist sehr zielstrebig und will den Fall unbedingt vor den Kollegen aus Neapel lösen. Leider übergeht er Cirillo dabei immer wieder, er scheint sie nicht als gleichgestellte Kollegin zu sehen. Außerdem tauschen sie sich (noch?) zu wenig über ihre Ermittlungsergebnisse aus. Das verärgert Antonia, doch sie hält sich zurück.
Mein Fazit: Ein gemütlicher Urlaubskrimi mit viel Flair und interessanten Hintergründen zu Meeresbiologie und Umweltschutz. Von Johannes Klaußner sehr gut gelesen.