Wo hat sich der Thriller versteckt?
VANITAS - Grau wie AscheCarolin Berger versteckt sich in Wien als Floristin in einem Blumenladen auf dem Zentralfriedhof vor der russischen Mafia. Sie bemerkt Grabschändungen, die auf einen satanischen Kult hinweisen könnten ...
Carolin Berger versteckt sich in Wien als Floristin in einem Blumenladen auf dem Zentralfriedhof vor der russischen Mafia. Sie bemerkt Grabschändungen, die auf einen satanischen Kult hinweisen könnten und kann diesbezüglich ihre Neugier nicht zügeln. Ihre privaten Nachforschungen werden unterbrochen, da sie den Eindruck hat verfolgt zu werden. Wird ihr nun ihre geheimnisvolle Vergangenheit zum Verhängnis?
Ich bin enttäuscht! Diese Thriller-Reihe der hochgelobten Autorin wollte ich mir nicht entgehen lassen und habe mich mit entsprechenden Erwartungen und Vorfreude in die Lektüre gestürzt. Da mir dieser zweite Band als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, habe ich vorher noch schnell den ersten Band gelesen, um mit Vorwissen in die Geschichte einsteigen zu können. Und genau wie im ersten Buch, habe ich hier die Spannung vergeblich gesucht.
Vor allem kam ich mit dem Charakter der Protagonistin überhaupt nicht zurecht. Ihre extreme Paranoia hat mich sehr genervt, zumal ihre Handlungen in den meisten Fällen beim besten Willen nicht nachvollziehbar waren. Selbst als sich Carolin bis an die Zähne bewaffnete, erlebte ich sie nicht als ernstzunehmenden Charakter, sondern mehr als eine panische, verängstigte und gestörte Person.
Vom angekündigten Kniff, mittels Blumen zu kommunizieren, habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet, denn viel mehr als eine Randerscheinung war es letztendlich nicht. Fand ich total unnötig, irgendwie kompliziert und zu gewollt. Im Gegensatz dazu wurde der ernste Hintergrund des eigentlichen Falles durch lächerliche Dialoge abgemildert und zudem nur nebenbei abgehandelt.
Grundsätzlich hat mir der Schwerpunkt gefehlt, denn im Buch geht es doch eigentlich um das Geheimnis von Grabschändungen, zumindest laut Klappentext. Für mich steht allerdings, wie auch im Vorgänger, Carolins enorme Angst vor Verfolgung ganz klar im Vordergrund. Diesbezüglich erfährt der Leser immerhin häppchenweise etwas aus Carolins, so sehr von der Autorin gehüteten, Vergangenheit und ihren Erlebnissen in Frankfurt.
Auf mich wirkte das ganze Buch sehr konstruiert, verfasst in einem Erzählstil, der mir zu verspielt war. Teilweise wusste ich nicht, was ich von der Geschichte halten sollte, ich konnte sie nicht richtig einordnen. Als Thriller würde ich das Buch jedoch nicht bezeichnen.
„Vanitas – Grau wie Asche“ hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Ich empfand es viel zu konstruiert, mir fehlten Spannung, authentische Charaktere und Handlungen, sowie eine ausreichende Ermittlung in dem im Klappentext versprochenen Fall. Sollte es einen dritten Band geben, werde ich einen weiten Bogen darum machen!