Someone Else - eine gelungene Fortsetzung mit wichtiger Message
Ich muss gestehen, dass ich nicht mal den Klappentext gelesen habe, als ich „Someone Else“ gekauft habe. Nachdem Laura Kneidl mich mit „Someone New“ bereits zum Weinen gebracht hatte, war für mich klar, ...
Ich muss gestehen, dass ich nicht mal den Klappentext gelesen habe, als ich „Someone Else“ gekauft habe. Nachdem Laura Kneidl mich mit „Someone New“ bereits zum Weinen gebracht hatte, war für mich klar, dass ich den zweiten Teil der Reihe ebenfalls lesen muss. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt!
Da ich die Charaktere schon aus dem ersten Teil kannte, war es für mich, als ich die ersten Sätze gelesen hatte, wie ein Wiedersehen. Auri und Cassie waren für mich schon in „Someone New“ das Traumpaar schlägt hin und ich habe mich immer geärgert, dass die Zwei es nicht auf die Kette bekommen haben. Alle die sich mit dem zweiten Teil jedoch Besserung erhoffen, werden jedoch enttäuscht. Das ständige Hin und Her geht weiter und ich war nicht selten kurz davor auszurasten. Am liebsten hätte ich ins Buch gegriffen und den zweien Mal vor Augen geführt, dass sie das perfekte Paar abgeben.
Ich habe während des Lesens in einer anderen Welt gelebt, bin in das Buch eingetaucht und habe erst aufhören können, nachdem auch die letzte Seite beendet war. Durch den sehr empathischen Schreibstil fiel es mir sehr leicht, mich auf die Figuren und das Geschehen einzulassen und wer es liebt, sich so sehr in Geschichten einzutauschen, dass er nichts mehr mitbekommt, sollte „Someone Else“ auf jeden Fall in seinem Regal stehen haben.
Die Geschichte die Laura Kneidl erzählt beschreibt das ständige Hin und Her in der Beziehung der beiden Protagonisten, die verschiedener nicht hätten sein können. Eine schüchterne Literaturstudentin und ein begabter Footballspieler, verbunden durch ihre Liebe zu Tolkiens „Herr der Ringe“ und ihr gemeinsames Hobby, das Cosplay. Nicht zu vergessen, die gemeinsame Wohnung, durch welche sie sich erst kennenlernten und nach und nach zu besten Freunden wurden.
Die auf den ersten Blick sehr klischeehafte Romanze entwickelt sich still und leise und erst nach viel Leid schaffen Auri und Cassie es, sich auszusprechen. Ich für meinen Teil habe mitgefiebert bis zur letzten Seite und gerade, weil ich die Personen schon aus dem ersten Teil kannte, war es umso schöner, von allen wieder zu hören und zu erfahren, was zum Beispiel aus Julian und Micah geworden ist.
Aber nicht nur die Geschichte an sich, macht das Buch für mich besonders: Laura Kneidl spricht auch diesmal ein sehr wichtiges Thema an, welches in unserer Gesellschaft Tag für Tag ansteigt, den Rassismus. Auri, welcher eine dunkle Hautfarbe hat, wird immer schief angeschaut, vor allem, wenn er mit der blassen Cassie unterwegs ist. Als Footballspieler ist er vielen Klischees ausgesetzt, „für einen Schwarzen ist er zu weiß und für einen Weißen zu schwarz“. Sein Team verurteilt ihn und er fühlt sich gezwungen, sich zu verstellen, um ins System zu passen. Rassismus ist in unserer Gesellschaft immer da und wird von vielen gar nicht mehr sonderlich beachtet. Gerade deshalb ist es wichtig, dass dieses Thema thematisiert wird. Laura Kneidl stellt dies geschickt an. Sie verwebt das Thema mit der Geschichte, bringt den Leser dazu, mitzufühlen und regt somit zum Nachdenken an. Sie setzt ein Zeichen gegen Rassismus!
Trotz allem muss ich sagen, dass mir der erste Teil besser gefallen hat, einfach weil die Geschichte von Micah und Julian außergewöhnlich ist.
Letztendlich ist „Someone Else“ für mich ein sehr gutes Buch und wer im ersten Teil schon mit Auri und Cassie mitgefiebert hat, sollte nicht lange zögern und auch dieses Werk der talentierten Autoren verschlingen. Ich kann den Roman mit gutem Gewissen empfehlen und warte schon gespannt auf den dritten Teil!