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Veröffentlicht am 23.01.2017

✎ Anna Grue - Kommissar Dan Sommerdahl 1 Die guten Frauen von Christianssund

Die guten Frauen von Christianssund
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Ohne Vorbehalte ging ich an diese Lektüre ran. Es sollte eine nette Unterhaltung werden, die auch ein wenig Spannung beinhaltet. Neugierig war ich jedoch schon, denn ich musste in den letzten Jahren feststellen, ...

Ohne Vorbehalte ging ich an diese Lektüre ran. Es sollte eine nette Unterhaltung werden, die auch ein wenig Spannung beinhaltet. Neugierig war ich jedoch schon, denn ich musste in den letzten Jahren feststellen, dass ich Geschichten, die aus dem hohen Norden stammen, unheimlich gerne mag.

Schon ganz zu Anfang war ich nicht ganz bei der Sache, denn die Autorin verliert sich mitunter in ellenlangen Beschreibungen, die ich wirklich nicht brauchte. Dadurch rückt die Handlung streckenweise in den Hintergrund.

Außerdem habe ich die Arbeit der Polizei nicht immer verstanden. Vor allem auch, dass eine Zivilperson so viele Alleingänge machen konnte, den Ermittlern scheinbar immer einen Schritt voraus war. Das war mir zu sehr Klischee.

Ebenso das Motiv des Tötens war mir nicht ganz klar. Ich denke, da sollte man schon noch ein wenig mehr die Fantasie spielen lassen und dem Leser mehr zutrauen.

Themen, die sehr viel Potenzial haben, wurden hier leider zu wenig beachtet. Durch die oberflächlichen, jedoch langen Personenanalysen entwickeln sich in der Handlung Durststrecken. Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich manches vielleicht nur überflogen oder gar ganz aufgehört. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen - zumindest was die Themen betrifft.

Was mich mal wieder ganz arg stört, ist der Klappentext. Ich habe die Geschichte in keinster Weise so empfunden. Für mich ist es mal wieder eine komplette Übertreibung und entspricht nicht den Tatsachen.

Ich denke, es ist mein erster und letzter Fall um Dan Sommerdahl gewesen.

©2017

Veröffentlicht am 22.01.2017

✎ Joy Fielding - Das Herz des Bösen

Das Herz des Bösen
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Ich war mal sehr, sehr großer Joy-Fielding-Fan - und bin es auch jetzt noch teilweise -, jedoch überlege ich mir ernsthaft, ob ich noch weitere übersetzte Werke der Autorin lese, denn die letzten waren ...

Ich war mal sehr, sehr großer Joy-Fielding-Fan - und bin es auch jetzt noch teilweise -, jedoch überlege ich mir ernsthaft, ob ich noch weitere übersetzte Werke der Autorin lese, denn die letzten waren nicht mehr das, was ich erwartete..

Der Anfang war wirklich heftig. Ich dachte: "Da passiert mal wieder was!" Es wird direkt Spannung aufgebaut und der Leser wird geködert. Die Ernüchterung folgte jedoch sofort.

Ich mein, es sagt ja schon viel aus, wenn auf den Büchern auf einmal "nur" noch Roman steht und nicht mehr (Psycho)Thriller. Jedoch würde ich dieses Werk aufgrund seiner teilweise brutalen Stellen schon in den Bereich 'Thriller' stecken.

Meine Gedanken gingen zum ersten Mal nebenbei in eine andere Richtung: Wie viel Freiheit hat der Übersetzer bzw. wie viel Freiheit nimmt er sich heraus?
Der Schreibstil ist teilweise so gähnend langweilig und holprig, dass ich ihn wirklich nicht mit früheren Werken von Fielding in Einklang bringe. Auch die Charaktergestaltung und -ausarbeitung entspricht nicht dem, was ich gewöhnt bin. Liegt es also vielleicht an der Übersetzung? Mir fehlt leider die Muse, ein komplettes Buch in Englisch zu lesen, um dies bestätigt oder widerlegt zu bekommen.

Es sind zudem einige Durststrecken dabei. Und die Handlung wirkt so konstruiert, dass ich mich fragte, ob der Schriftstellerin mittlerweile einfach die Ideen ausgehen!? Im Leben würde keiner so handeln. Ebenso die Klischees, die hier verarbeitet wurden, zerstören einen Teil der Glaubwürdigkeit.

Es ist eines der schlechtesten Bücher, die ich von der Autorin bisher in die Hand bekam. Vielleicht sind meine Ansprüche mittlerweile gestiegen, aber ich bin der Meinung, Joy Fielding kann es besser! Wenigstens habe ich mir noch ein paar Zitate rausschreiben können..
Es gibt von mir also absolut keine Empfehlung.

©2017

Zitate:

"Kinder kamen ohne Gebrauchsanweisung, [...]" (S. 9)

"»Das Alter ist bloß eine Zahl. Es ist unwichtig.«" (S. 56)

"»Es ist egal, wie du mich nennst. Es hat nichts damit zu tun, wer ich bin.«" (S. 58)

"»Ich hab ihm gesagt, ich würde erst wieder mit ihm reden, wenn er sich entschuldigt hat. Blöd, nicht? Ich meine, was nützt eine Entschuldigung, wenn es jemandem gar nicht leidtut?«" (S. 94)

"»[...] Aber man muss mit den Karten leben, die das Schicksal einem zuteilt.« »Und wenn ich ein paar davon eintauschen will?« »Dann musst du mit jemand anderem spielen. [...]«" (S. 162)

Veröffentlicht am 14.01.2017

✎ Ursula Poznanski & Arno Strobel - fremd

Fremd
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Nachdem ich bereits 'Saeculum' und 'Erebos' von Ursula Poznanski gelesen bzw gehört hatte, war ich gespannt, wie sie sich mit anderen Autoren zusammen liest.

Anfangs war ich sehr skeptisch. Zum einen ...

Nachdem ich bereits 'Saeculum' und 'Erebos' von Ursula Poznanski gelesen bzw gehört hatte, war ich gespannt, wie sie sich mit anderen Autoren zusammen liest.

Anfangs war ich sehr skeptisch. Zum einen erinnerte mich der Klappentext an 'Lauf, Jane, lauf' von Joy Fielding. Zum anderen fand ich den Aufbau etwas befremdlich.

Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt: einmal aus der von Joanna, einmal aus der von Erik. Gerade zu Anfang tauchen daher häufig Wiederholungen auf. Diese legen sich aber im Laufe des Geschehens - die Perspektiven werden jedoch beibehalten.

Auf diese Weise bekommt man einen super Einblick in beide Gefühls- und Gedankenwelten. Manchmal jedoch musste ich dadurch auch kurz innehalten, weil ich nicht direkt merkte, wann ein Wechsel der Personen stattfand.

Je weiter das Ganze voranschritt, desto weniger interessiert war ich. Ich empfand es als ok, aber eben nicht herausragend, obwohl ein paar Passagen wirklich spannend waren und ich mir auch so meine Gedanken gemacht habe. Der Schreibstil war das, was mich am Lesen gehalten hat - er war einfach, aber halt auch nicht außergewöhnlich.

Das Ende und die Auflösung des Ganzen haben mir überhaupt nicht zugesagt. Zu konstruiert, an den Haaren herbeigezogen.

Jetzt, nachdem ich das Buch bereits seit 1 Woche beendet habe, muss ich auch sagen, dass die Story bereits beginnt zu verblassen. Es wird also nicht lange dauern, bis ich sie gänzlich vergessen habe. Und somit gibt es von mir keine Leseempfehlung für diesen Thriller.

©2017

Zitate:

"Wie wenig doch für einen Moment des Glücks nötig ist, wenn es keine Selbstverständlichkeiten mehr gibt." (S. 97)

"Echte Freundschaft konnte ich ihr keine versprechen, aber immerhin einen freundlichen Umgang miteinander." (S. 120)

"»Ich liebe dich, Jo. Aber es ist mehr als das. Diese Worte werden so gedankenlos von jedem für jede kleinste Gefühlswallung benutzt.«" (S. 278)

Veröffentlicht am 04.01.2017

✎ Frau Freitag - Schulalltag 2 Voll streng, Frau Freitag

Voll streng, Frau Freitag!
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Nachdem ich damals 'Chill mal, Frau Freitag' gelesen hatte und wenig begeistert war, dachte ich mir, dass ich dem zweiten Band noch eine Chance geben kann, sofern ich ihn zufällig in die Hände bekommen ...

Nachdem ich damals 'Chill mal, Frau Freitag' gelesen hatte und wenig begeistert war, dachte ich mir, dass ich dem zweiten Band noch eine Chance geben kann, sofern ich ihn zufällig in die Hände bekommen sollte. Das Schicksal wollte es wohl so und hat ihn mir tatsächlich zugespielt.

Am Anfang war ich noch guter Dinge, denn ich wollte vorbehaltlos an die Lektüre ran gehen. Ein Schmunzeln hat es mir dann auch immer mal wieder entlockt, auch wenn die Situation eher traurig war.

"Abdul sagt, er will zur Polizei, [...] Die Polizei wird Abdul nicht wollen. Auch wenn sie ihn immer wieder vorlädt." (S. 16)

Ziemlich schnell wurde mir aber klar, dass ich erneut mit der Ausdrucksweise nicht so ganz klar komme. Sie ist den Schülern schon sehr angepasst und ich kann mir nicht vorstellen, dass man - auch als moderne Lehrerin - sich diesen Jargon aneignet. Ich finde nämlich immer noch, Lehrer sollten Vorbilder sein und sich nicht auf eine Stufe mit den Schülern stellen. Ich kenne es so auch nicht..

Gut empfand ich die Auseinandersetzung mit einigen Brennpunkten wie Nahostkonflikt, Judenhass & Kopftuchtragen. Es ist zwar immer nur angerissen, aber es entspricht dem Niveau des Buches.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, mal ein tolles "Schulbuch" zu lesen, denn ich mochte die Schulzeit sehr und erinnere mich gerne zurück.

Dieses empfehle ich nicht weiter..

©2017

Veröffentlicht am 27.12.2016

✎ Michael Tsokos & Andreas Gößling - Dr. Fred Abel 1 Zerschunden

Zerschunden
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Ich war mega gespannt auf diese Geschichte. Zum einen wird Tsokos immer wieder in einem Atemzug mit Fitzek genannt. (einer meiner Lieblingsautoren) Zum anderen stehe ich total auf wahre Begebenheiten.

Die ...

Ich war mega gespannt auf diese Geschichte. Zum einen wird Tsokos immer wieder in einem Atemzug mit Fitzek genannt. (einer meiner Lieblingsautoren) Zum anderen stehe ich total auf wahre Begebenheiten.

Die Ernüchterung kam jedoch ziemlich schnell. Ich habe von "einem authentischen Fall und echten Ermittlungen" nichts gespürt. Der Fall an sich mag so geschehen sein - es gibt genug kranke Menschen da draußen. Aber einen Abel? Das mag ich so nicht hinnehmen. Manches klang für mich einfach zu überspitzt.

Da es blutig und teilweise mega ekelig wird, würde ich zartbesaiteten Lesern hier abraten. Ich kann sowas (normalerweise) gut aushalten - und wenn es toll in eine Handlung eingewebt ist, verursacht es mir Gänsehaut. Im vorliegenden Fall jedoch war es einfach nur da. Ich habe mir zwar immer wieder ins Gedächtnis gerufen, dass dies wohl tatsächlich so geschehen ist, aber das konnte den Spannungsbogen auch nicht aufrecht erhalten.

Gar nicht verstanden habe ich das Persönliche am Schluss von Abel. Wird darauf in den Folgebänden noch eingegangen? Oder welche Bedeutung hat(te) dies? Es hat nichts zur Geschichte beigetragen, hat keinen tieferen Sinn. War einfach da.

Was mich persönlich auch noch interessiert hätte, wäre gewesen, was genau an der Geschichte jetzt wahr und was Fiktion ist. Vielleicht wird das im Print / eBook getan - beim Hörbuch hat es jedoch gefehlt..

Der zweite Teil der Trilogie wird gerade gehört - ich hatte ihn mir bereits besorgt. Aber ansonsten bin ich jetzt nicht so angefixt, dass ich noch mehr True-Crime-Thriller vom Autor haben müsste. Seine Sachbücher dagegen werde ich mir mal genauer anschauen - vielleicht ist dort ja etwas Spannendes dabei..

©2016