Alles, nur kein Heimatkrimi!
SoKo HeidefieberDer Heimatkrimiautor Armin Breddeloh wird tot aufgefunden, genau so wie er einen Mord in seinem Buch beschrieben hat. Hauptkommissar Gerold Gerold und Oberkommissarin Ute Fischer sind für die Ermittlungen ...
Der Heimatkrimiautor Armin Breddeloh wird tot aufgefunden, genau so wie er einen Mord in seinem Buch beschrieben hat. Hauptkommissar Gerold Gerold und Oberkommissarin Ute Fischer sind für die Ermittlungen verantwortlich und tauchen tiefer in die Schriftstellerszene ein. Als ein weiterer Heimatkrimautor ermordert aufgefunden wird ist klar: Es handelt sich um einen Serienkiller und eine Sonderkommission wird benötigt!
Meine Meinung:
Es war sehr schwierig für mich ins Buch zu finden, da die Perspektive oft zwischen den Personen gewechselt hat und die Szenen oft zu detailliert waren. Trotzdem hat Gerhard Henschel es geschafft, mich zu fesseln und ein Buch geschaffen, das genau das nicht ist um was es geht: ein Heimatkrimi!
Viele Situationen wurde überspitzt und sarkastisch dargestellt. Zum einen die verschiedenen Mordopfer selbst, wie auch ihre Heimat und die nach gespielten Morde.
Ich will gar nicht wissen, welches Buch den Autor hierzu inspiriert hat, es hat mir öfters mal ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert.
Leider haben mir die Kommissare weniger gut gefallen. Natürlich sind beides Stereotypen, der eine geschieden und die andere hübsch und Single. Wie kann das anders enden als in einer Affäre?
Von Gerold habe ich noch einige Hintergründe erfahren, Ute Fischer dagegen bleibt blass und charakterlos zurück. Das fand ich schade, aber vielleicht war es so auch gewollt.
Der Jagd nach dem Mörder war sehr interessant und spannend, er schien immer einen Schritt voraus zu sein und ein rasantes Tempo drauf zu haben. Quasi jeden dritten Tag ein Mord? Jeder speziell, einzigartig und aufwendig?
Gar kein Problem!
Das hat mir gut gefallen und war gewohnt sarkastisch beschrieben.
Ebenso wie die Arbeit in der SoKo selbst. Verschiedene Kleingruppen, keine hört dem anderen zu, alles wird in der Zeitung veröffentlicht und es sind viele seltsame Personen involviert. Ich hoffe, dass läuft nur in diesem Buch so, sonst würde ich meinen Glauben in die Polizeiarbeit vermutlich verlieren.
Was mich gestört hat, war die Geschichte von Frank Schulz, einem weiteren Schriftsteller, die parallel erzählt wird und einfach nur der Wahnsinn ist. Nicht nur komplett irre und unglaubwürdig, sondern auch nervig und wäre für mich nicht notwendig gewesen. Ein weiteres Einzelschicksal, dass immer wieder auftaucht und nur zu Beginn und am Ende eine wichtige Rolle spielt. Aber zumindest interessant.
Interessant war auch das Ende, das alles vereint hat: Heimatkrimis, Lobbyeismus, eine Bombe und viel Sarkasmus. Es hat perfekt zum Buch gepasst und mir sehr gut gefallen!
Mein Fazit:
Ein interessanter Krimi, der ganz anders ist als alles, was ich je gelesen habe. Gerhard Henschel nimmt seine Kollegen aufs Korn und hat einen sarkastischen und spannenden Krimi geschaffen, der etwas besonderes ist. Leider nicht unbedingt meins, da es mir an einigen Stellen zu viel und zu abgedreht wurde und einige Handlungsstränge mir nicht gefallen haben.
Aber es ist auf KEINEN Fall ein Heimatkrimi!