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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2020

mitreissende Geschichte und emotionale Achterbahnfahrt

Faded - Wenn alles stillsteht
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* Wir werden nicht in der Vergangenheit verharren. Wir sind die Gegenwart, die Zukunft und jeder gottverdammte Augenblick dazwischen, ob ihr das nun klar ist oder nicht. *

2 Jahre sind mittlerweile vergangen, ...

* Wir werden nicht in der Vergangenheit verharren. Wir sind die Gegenwart, die Zukunft und jeder gottverdammte Augenblick dazwischen, ob ihr das nun klar ist oder nicht. *

2 Jahre sind mittlerweile vergangen, nachdem Felicity nicht nur ihre Band sondern auch ihre große Liebe Ryder in einer Nacht und Nebel Aktion verlassen hat und untergetaucht ist. Jetzt wagt sie sich zum ersten Mal aus ihrer Deckung um Abschied von ihrer geliebten Oma zu nehmen und sofort greift die Plattenfirma sie auf. Sie besteht auf die Einhaltung ihrer vertraglichen Pflichten. Und das heißt: Tournee! 3 Monate auf engstem Raum mit Ryder, Aiden und Lincoln. Kann das gutgehen? Hält Felicity die Nähe zu Ryder aus und ist er mittlerweile clean?

Meine Erwartungen an die Fortsetzung war enorm hoch, was ja oft gefährlich ist, aber "Faded - wenn alles stillsteht" hat sie noch übertroffen.

Julie Johnson bleibt sich und ihren Charakteren treu und es geht genauso fesselnd emotional weiter, wie es aufgehört hat.

2 Jahre sind vergangen, Felicity ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und ihr Herz, das hat sie fest unter Verschluss. Sie möchte die Tour schnell durchziehen, ohne es wieder an Ryder zu verlieren und ihm deswegen auch möglichst aus dem Weg gehen. Doch schon das erste Aufeinandertreffen ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Ryder und Felicity überzeugen auf ganzer Linie, ihre Zerissenheit ist spürbar und das Knistern absolut authentisch.

Julie Johnson hat einen tollen, modernen und bildhaften Schreibstil, der die Gefühle hervorragend transportiert ohne sie groß und dramatisch ausschmücken zu müssen. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Ryder und Felicity. Und auch diesmal setzt die Autorin auf Emotionen und Story und verzichtet auf ausschweifende, immer wiederkehrende Erotikszenen. Und wenn, dann sind sie passend und erfreulich angenehm. Das hat mir gut gefallen.

"Faded" ist bewegend, mitreissend und überzeugt durch sehr menschliche, sympathische Charaktere.


Fazit: Ein Roman aus der Musikszene, der mich gepackt und emotional berührt hat. Ich habe für mich eine tolle neue Autorin entdeckt und hoffe, dass die Geschichte vielleicht mit Aiden und seiner heimlichen Liebe weitergeht.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Eine Frau kämpft um ihren Traum

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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* Sprüche wie diese hatte ich besonders im ersten Semester öfter gehört, bis sich die Jungen an die Tatsache gewöhnt hatten, dass Frauen nicht an der Universität waren, um sich einen Bräutigam zu suchen. ...

* Sprüche wie diese hatte ich besonders im ersten Semester öfter gehört, bis sich die Jungen an die Tatsache gewöhnt hatten, dass Frauen nicht an der Universität waren, um sich einen Bräutigam zu suchen. *

Berlin 1926: Schon als junges Mädchen hat Sophie eine Creme gegen ihre unreine Haut hergestellt und als Tochter eines Drogeriebesitzers, ist sie mittlerweile eine der wenigen Frauen, die studieren. Doch der Plan einmal das Familiengeschäft zu übernehmen ist schnell ausgeträumt, denn sie verliebt sich in ihren verheirateten Dozent und wird schwanger. Von ihrem Vater vor die Tür gesetzt, kommt sie bei ihrer Freundin Henny unter. Und als die Nackttänzerin ein Engagement in Paris bekommt, nimmt sie Sophie kurzerhand mit. Ein Neuanfang der sich schwieriger gestaltet als gedacht. Findet sie einen Weg Helena Rubinstein von ihrer Creme zu überzeugen?

Was für ein fesselnder Auftakt!

Ich lese Corina Bomann ganz gern, aber mit "Die Farben der Schönheit" hat sie sich selbst übertroffen. Für mich ihr bislang stärkster Roman.

Er ist unglaublich facettenreich, mit interessanten Schauplätzen und Menschen und überzeugt durch einen spannenden Mix aus gut recherchierter Historie eingebettet in einer fiktiven Geschichte.

Sophia war mir sofort sympathisch und man verfolgt ihren Weg ganz gebannt. Vielleicht ist sie anfangs ein wenig naiv, aber sie hat Rückgrad, ist mutig und sie bleibt sich treu. Auch ihre Freunde und Wegabschnittsgefährtinnen sind mit viel Herzblut und Liebe zum Detail bzw. Charakter ausgearbeitet. Das spürt man, das macht Spaß und dadurch kommen sie unheimlich authentisch rüber. Genauso die realen Personen wie Josephine Baker, Helena Rubinstein mit ihrem Mann und dem berühmt-berüchtigten "Puderkrieg" mit Elizabeth Arden sind gut recherchiert und absolut glaubwürdig geschildert.

Dazu ein lebendiger Schreibstil, der das Flair der goldenen 20-iger perfekt transportiert. Die Sprache ist sehr angenehm, schnörkellos und flüssig, man wird quasi in und durch 540 Seiten gesogen. Am liebsten hätte ich gleich mit dem zweiten Band weitergemacht.

Fazit: Ein großartiger, fesselnder und facettenreicher Roman über eine Frau Anfang des 20. Jahrhunderts, die ihren Weg geht. Mein Lesehighlight und ganz klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Die Macht der Worte - Ein Spannungsroman

Das Gerücht
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* "Nur aus Interesse", werfe ich ein, "hat eine von ihnen schon mal von Sally McGowan gehört?" *
Noch bevor sie richtig darüber nachdenkt, ist Joanna dieser Satz schon über die Lippen gerutscht. Dieses ...

* "Nur aus Interesse", werfe ich ein, "hat eine von ihnen schon mal von Sally McGowan gehört?" *
Noch bevor sie richtig darüber nachdenkt, ist Joanna dieser Satz schon über die Lippen gerutscht. Dieses dumme Gerücht, dass die Kindermörderin unter einer neuen Identität in ihrer idyllischen Kleinstadt am Meer lebt, tritt eine Lawine los.
Als ich von diesem Buch hörte, hatte ich sofort die Geschichte einer englischen Kindermörderin im Kopf und von ihr findet sich auch tatsächlich viel in Sally McGowan wieder. Das hat es für mich noch authentischer und interessanter gemacht. Aber auch ganz ohne diesen Hintergrund ist "Das Gerücht" Spannung pur.
Die Story fesselt von der ersten Seite an und dabei fängt es recht harmlos an. Joanna ist mit ihrem Sohn Alfie in die Kleinstadt Flinstead gezogen, um ihm einen Neustart in der Schule zu ermöglichen. Aber auch hier schafft er es nicht so richtig Freundschaften zu schließen, denn es regieren die Mütter über Spielenachmittage, Einladungen zu Parties etc. Und so versucht sich Joanna wohl oder übel bei diesen Frauen beliebt zu machen und sei es - aus purer Verzweiflung - auch mit dem Befeuern eines Gerüchts....
Dieser Blick hinter die Kulissen, hinter das soziale Geflecht des Kleinstadtlebens ist Lesley Kara hervorragend gelungen. Mit Joanna kann sich wahrscheinlich jede Frau identifizieren. Sie ist nicht bösartig, im Gegenteil, sie hadert mit sich und versucht sogar noch Schadensbegrenzung zu betreiben, ist aber in gewisser Weise auch in ihrer Situation und Hilflosigkeit gefangen. Die Autorin schafft es, dass man ihr sehr nahe kommt, durch ihre ehrlichen Gedanken und Emotionen. Die Liebe zu ihrem Sohn und der mütterliche Beschützerinstinkt stehen im Vordergrund. Aber sie recherchiert auch viel über den Fall Sally McGowan, was die Autorin in Form von Zeitungsauschnitten und Online-Artikeln mit aufnimmt. Auf der anderen Seite gibt es auch immer wieder kurze Einschübe von Sally und ihre Gedanken zu dem was grade wieder geschieht.
Diese Stilmittel gepaart mit dem packenden Schreibstil der Autorin haben mir unheimlich gut gefallen. Die Spannung baut sich Seite um Seite immer mehr auf, die Atmosphäre verdichtet sich und irgendwann wird einem bewusst, dass man jeden kritisch beäugt und selbst Kleinigkeiten plötzlich ein unproportionales Gewicht bekommen.
Die komplette Geschichte ist einfach absolut spannend aufgebaut und überrascht mit so mancher Wendung. Selbst auf der heißesten Spur, gab es noch die ein oder andere Überraschung, ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Und damit hat man mich ja.
Fazit: Ein Spannungsroman, der es in sich hat und sich zu einem absoluten Pageturner entwickelt. Aber auch ein Buch, das zum Nachdenken anregt, über Mobbing, Verleumdung, die Macht von Worten und Neuanfänge.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

lebendige, farbenprächtige Geschichte

Raffael - Das Lächeln der Madonna
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* Eines Tages werde ich so unangreifbar sein wie Leonardo, versprach er sich. Was immer dafür nötig ist, was immer es kostet. Kein Petrucci und kein anderer wird mir je wieder einfach nehmen können, was ...

* Eines Tages werde ich so unangreifbar sein wie Leonardo, versprach er sich. Was immer dafür nötig ist, was immer es kostet. Kein Petrucci und kein anderer wird mir je wieder einfach nehmen können, was ich liebe. *
Ein lebendiger, farbenprächtiger historischer Roman, der Raffael von seiner Jugend bis zu seinem viel zu frühen Tod begleitet. Dennoch ist es keine Biografie, sondern eine fiktive Geschichte, die an ein paar Eckdaten und historischen Figuren angelehnt ist (was im Anhang präzise aufgeschlüsselt wird).
Einen großen Part der fiktiven Seite nimmt Raffaels lange Zeit unerfüllte Liebe zur Bäckerstochter Margarethe, der Frau eines Petrucci, ein. Aber auch Leonardo da Vinci und Michelangelo finden sich an seiner Seite.
Doch es dreht sich nicht alles nur um die Kunst. Es geht um Rivalität, Intrigen und Machtspielchen. Man bekommt tiefe Einblicke in Politik und Kirche. Es ist die Zeit der Borgias auf dem Papstthron und ihrer legendären Feldzüge, aber auch der Umbrüche, Neuwahlen, Korruption und Geldnot der Päpste. Das ist schon sehr spannend.
Durch den lebendigen und bildhaften Schreibstil taucht man sofort in die Renaissance ein. Und auch wenn es, wie in historischen Romanen üblich, eine Vielzahl an Personen, Familien und Zusammenhängen gibt, stellt das kein Problem dar und man braucht das umfangreiche Personenregister nicht unbedingt. Die Charaktere sind so vielschichtig und authentisch angelegt, dass man sie konkret vor Augen hat. Sie sind präsent und damit auch sofort zugeordnet.
Das macht den Roman sehr angenehm und flüssig zu lesen. Noah Martin hat mich mit Raffaels Geschichte völlig in seinen Bann gezogen und einmal angefangen ließ sich das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen. Manchmal nur, um sich Raffaels Gemälde anzuschauen, denn die damaligen Maltechniken und Bilder der Künstler sind so akribisch recherchiert und beschrieben, dass man gar nicht anders kann.
Fazit: Ein großartiges Debut, das die Zeit der Renaissance und ihre Maler wieder lebendig werden lässt. 600 Seiten, die ich regelrecht verschlungen habe.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

atmosphärischer Mysterykrimi

Die Heimsuchung von Rosecliff Manor
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* In Wahrheit war sie sich nicht sicher, wie sie sie wieder zum Erscheinen bringen sollte, oder ob sie das überhaupt konnte. Zwanzig Minuten verstrichen. Keine Spur von den Kindern. *

War es ein schrecklicher ...

* In Wahrheit war sie sich nicht sicher, wie sie sie wieder zum Erscheinen bringen sollte, oder ob sie das überhaupt konnte. Zwanzig Minuten verstrichen. Keine Spur von den Kindern. *

War es ein schrecklicher Unfall oder doch Mord, der den 11-jährigen Zwillingen vor vielen Jahren das Leben kostete?

Addison waren die beiden schon auf Roxannes Beerdigung aufgefallen, aber erst ein Traum führt sie nach Rosecliff Manor. Was ist damals wirklich geschehen, die Mutter verhält sich merkwürdig und warum ist der Dachboden seitdem verschlossen?

Ich war schon vom ersten Addison Lockhart Band restlos begeistert und dem steht "Die Heimsuchung von Rosecliff Manor" in nichts nach.

Die Geschichte fesselt von der ersten Seite und besticht mit einer unheimlich dichten Atmosphäre und Gänsehautmomenten. Ich mag diese kleinen Mystery-Elemente: Visionen, wenn sie Gegenstände berührt oder das sich ihr unbeeinflussbar Geister zeigen.

Die Autorin hat schon sehr interessante Charaktere geschaffen. Man hat das Gefühl, jeder verbirgt irgendetwas und das nicht nur rund um Rosecliff Manor, sondern grade auch in Addisons Privatleben. Ihre Nachbarin Helen benimmt sich noch merkwürdiger als sonst und plötzlich taucht ihre Großmutter wieder auf, eine absolut undurchsichtige, sehr interessante Frau.

Ich bin riesiger Fan der Addison Lockhart Reihe. Cheryl Bradshaw nimmt einen von der ersten Seite an mit und wenn man das Buch zuklappt, möchte man am liebsten sofort den nächsten Teil lesen. Ihr Schreibstil ist angenehm, ruhig und trotzdem sehr spannend.

Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen und man bekommt auch alle Informationen, die man braucht, zwischen den Zeilen geliefert, ich würde dennoch empfehlen, mit "Die Heimsuchung von Grayson Manor" zu beginnen, um in den kompletten Genuss der Randgeschichte und ihren Charaktere zu kommen.

Fazit: Ein toller Whodunit - Cold Case - Mystery und fast schon Cozy Krimi mit einer unheimlich dichten Atmosphäre und Gänsehautmomenten. Ich hoffe, dass der dritte Band schnell übersetzt wird.

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