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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2020

Lustige, brisante und leidenschaftliche Liebesgeschichte(n)

Liebe ist tomatenrot
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Die erfolgreiche Juristin Nelli lässt sich in einer Lebenskrise mit einem wesentlich jüngeren Mann ein. Zunächst genießt sie die Zweisamkeit, doch ein gemeinsamer Urlaub in Italien bringt einiges in ihrem ...

Die erfolgreiche Juristin Nelli lässt sich in einer Lebenskrise mit einem wesentlich jüngeren Mann ein. Zunächst genießt sie die Zweisamkeit, doch ein gemeinsamer Urlaub in Italien bringt einiges in ihrem Leben durcheinander.
Was für ein wunderbares Buch! Die Autorin versteht es, mich an einen Sehnsuchtsort zu führen: ein kleines italienisches Dorf mit liebenswerten Einwohnern, die zu feiern und gut zu essen wissen, umgeben von Tomatenfeldern, die beste Früchte reifen lassen. Ich konnte mir das Landhaus sehr gut vorstellen und mich leicht in die Personen versetzen, die dort leben. Jede für sich war so liebenswert gezeichnet, daß ich bald das Gefühl hatte, alle gut zu kennen, auch die Nebendarsteller. Und das schafft die Autorin ganz allein durch ihren wunderbar plastischen Erzählstil.
Die Geschichte bot mir eine Mischung aus Humor, Liebe, Eifersucht und einigen Fremdschäm-Momenten, sprich, sie hat eine Palette an Gefühlen entfacht. Sie war teils brisant, teils verworren, aber immer liebenswert und herzlich.
Mir hat die Entwicklung von Nelli sehr gut gefallen. Besonders gut haben mir die schraffierten Sätze gefallen, die ihre meist ulkigen oder genervten Gedanken markieren. Auch der Nachrichtenaustausch mit ihrer Freundin Doris war richtig witzig, wie aus dem Leben gegriffen, garniert mit reichlich Emojis.
Sätze wie „....doch zumindest wusste sie nun, daß sie mit 40 noch genauso glühend empfinden konnte wie damals mit 20.“ haben mein Herz geöffnet.
„Liebe ist tomatenrot“ ist lustig, brisant, verworren, es gibt reichlich Liebe und Eifersucht, wunderbare Familienbande, ein herrliches Lokalkolorit, leckere italienische Gerichte, die man am liebsten nachkochen würde, eine lebhafte Dorfgemeinschaft und liebenswürdige Charaktere inklusive der Nebendarsteller. Ich vergebe die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2020

Hoffnung, Zweifel, Erkenntnis und Liebe auf dem Jakobsweg

Das Glück wartet am Wegesrand
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Diana Lilienfeld hadert mit ihrem Leben, seit ihr Freund Marc sie vor die Tür gesetzt hat. Zunächst kommt sie lebensunlustig bei ihrer Mutter im Berliner Plattenbau unter. Auch die Beziehung zu ihrer besten ...

Diana Lilienfeld hadert mit ihrem Leben, seit ihr Freund Marc sie vor die Tür gesetzt hat. Zunächst kommt sie lebensunlustig bei ihrer Mutter im Berliner Plattenbau unter. Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin liegt auf Eis, seit sie sich wegen Marc nicht mehr bei ihr gemeldet hat. Dann rafft sie sich auf und beginnt, den Jakobsweg zu laufen.
Zunächst zweifelt sie an der Idee, doch dann findet sie allmählich Gefallen an der Anstrengung des Weges. Sie begegnet Männern, Frauen, Paaren und Gruppen, die ihr jeweils etwas mit auf den Weg gehen. Und so beginnt sie, mich sich selbst in Reine zu kommen. Es ist spannend zu beobachten, wie Diana sich zum positiven verändert. Auf einem Pilgerweg hat man Zeit für Gedanken, was im hektischen Alltag oft nicht mehr möglich ist, weil der Input ohnehin schon so groß ist. Jede Begegnung öffnet Diana ein Stück weit die Augen und bringt sie ihren Ziel ein Stück näher.
Diana erkennt dadurch, daß die Beziehung zu ihrem Ex-Freund auf Faszination, Neugier und Lust auf ein wildes, glitzerndes Leben basierte. Bleibt nur noch die Frage, was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Diana erzählt. Zwischendurch gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit, die Aufschluss über ihre Ängste geben.
Die Autorin versteht es, den Camino Frances plastisch zu beschreiben. Ich hatte stets das Gefühl, tatsächlich mit Diana und ihren Weggefährten unterwegs zu sein. Ich konnte mir die Herbergen gut vorstellen, habe das Aroma des einfachen Essens nach einem anstrengenden Wandertag auf der Zunge gespürt und habe mit den neu gewonnenen Freunden gehofft und gebangt.
Trotz einiger trauriger Stellen ist das Buch sehr positiv. Die Muskelschmerzen stehen nicht im Vordergrund, sondern die „Seelenselbstbeschau“ im positiven Sinne. Dabei ist es unerlässlich, daß spirituelle Elemente eine Rolle spielen. Die finde ich sehr gut eingewebt. Insgesamt habe ich das Gefühl, daß das Buch jeden ansprechen könnte, weil Diana eben eine ganz normale Frau aus einer deutschen Großstadt ist, die ihre eigenen Erfahrungen auf dem Weg sammelt. Es geht ihr nicht um religiöse Spiritualität. So oder so ähnlich würde es wohl den meisten von uns gehen.
Die Geschichte ist so abwechslungsreich, ja man kann sie als abenteuerlich bezeichnen, daß ich mich kein einziges Mal gelangweilt habe. Auch wenn das Seelenleben der Beteiligten eine große Rolle spielt, ist das Buch nicht wie ein psychologisches Essay geschrieben.
Was für ein tolles Buch! Ich bin dankbar für die vielen Geschichten, die erzählt wurden. Es war lehrreich, spannend, herzlich, schön und traurig zugleich...einfach wunderbar!

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Bad-boys, Tattoos, Romantik, Leidenschaft und explizite Szenen

Special Unit Serpent – Tödliches Verlangen
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Riley Michaels, Besitzerin eines Tattooladen in New York, staunt nicht schlecht, als der gut aussehende Killian Walker eintritt und ein sagenhaft gutes Tattoo von ihr überstechen lassen will. Sie weigert ...

Riley Michaels, Besitzerin eines Tattooladen in New York, staunt nicht schlecht, als der gut aussehende Killian Walker eintritt und ein sagenhaft gutes Tattoo von ihr überstechen lassen will. Sie weigert sich, dieses Meisterwerk zu zerstören.
Gleichzeitig werden Killians Freunde Mitch und Kona auf den Plan gerufen, als Killian eine seiner eigenen Tattoo-Vorlagen in Rileys Studio findet, auf dem Fingerabdrücke einer verstorbenen Person zu finden sind. Wir erfahren, daß Killian, Mitsch, Kona und Hannibal zu einer Spezialeinheit gehören, die seit Jahren einen einzigen Mann jagt: Serpent. Und nun verweben sich die Geschichten.
Zum einen kommen sich Riley und Killian näher, zum anderen arbeiten die Freunde an der Ergreifung des skrupellosen Verbrechers, der ihnen bereits mehrfach entkommen ist. Romantisch-leidenschaftliche Szenen mit guten expliziten Stellen von Riley und Killian wechselten sich mit spannenden Ermittlungen und netten Treffen mit ihren und seinen Freunden ab. Manches Mal musste ich auch schmunzeln. Die verschiedenen Rückblicke in die Vergangenheit sind gut platziert und nicht zu langatmig. So wurde es nie langweilig.
Nicht nur Killians sympathische Freunde, auch Rileys beste Freundinnen, die Cafebesitzerin Yesim und die schicke Anwältin Michaela, haben dabei Potential für eigene Geschichten.
Die Autorin baut einen guten Spannungsbogen auf, der sich in einem fulminanten, wenn auch vorhersehbaren Show-down entlädt. Das Ende impliziert dabei, daß es einen Folgeband geben muss. Aber keine Sorge, der Teil ist ohne großen aufreibenden Hangover abgeschlossen, bietet aber Potential für weitere Bände.
Mir hat das Buch 2 nette Leseabende beschert und mich gut unterhalten. Deshalb vergebe ich die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die auf Bad-boys, Tattoos, Romantik, Leidenschaft und explizite Szenen stehen.

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  • Charaktere
  • Handlung
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  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.02.2020

Emotional, tiefgründig, berührend, ungewöhnlich, mutig- hat bei mir lange nachgewirkt

Unbroken
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Das Buch beginnt mit einer Rückblende im Indianerreservat in Wyoming. Wer sich in Geduld übt, versteht am Ende den Zusammenhang mit der übrigen Geschichte.
Zunächst lernen wir die Männergruppe um Gray, ...

Das Buch beginnt mit einer Rückblende im Indianerreservat in Wyoming. Wer sich in Geduld übt, versteht am Ende den Zusammenhang mit der übrigen Geschichte.
Zunächst lernen wir die Männergruppe um Gray, Cole und Danny und die Frauengruppe Heaven, Alessia und Mila kennen. Gray und Alessia sind Geschwister, kennen sich aber erst seit der gemeinsame Vater den 15-jährigen Gray nach einem Vorfall vor 10 Jahren aus dem Reservat geholt hat. Nach der Scheidung wurden die Geschwister als Kleinkinder zwischen den Eltern „aufgeteilt“. Gray blieb bei der Mutter im Reservat und Alessia kam zum reichen Vater nach Maine.
Als Heaven nach einem gescheiterten Tanz-Engagement wieder nach Hause zurückkehrt, begegnet sie Gray. Doch der Bruder ihrer Freundin ist aufgrund seiner Vergangenheit tabu. Der verschlossene 25-jährige leidet seit er in Maine ist an einer dissoziativen Amnesie und wird immer öfter von Flashbacks heimgesucht. Heaven und Gray nähern sich dennoch vorsichtig an.
Die Geschichte ist stimmig, rund, bewegend und wunderschön mit ernstem Hintergrund. Die Autorin hat eine gute Balance zwischen tragischem Schicksal und Liebesgeschichte gefunden, hat tolle tiefgründige Charaktere geschaffen und sie in einem atmosphärischen Sprachstil sehr lebendig dargestellt.
Und obwohl mir einige Klischees begegnet sind, ist das Buch alles andere als ein Klischee. Die Protagonisten handeln nicht immer wie ich es erwartet habe.
Die Lektüre ist spannend und hat mich mit unvorhergesehenen Wendungen überrascht.
Die Protagonisten haben sich in meinem Herz eingenistet. Dabei bewundere ich besonders ihre Stärke und die Gabe, mit schwierigen Situationen umzugehen und nicht aufzugeben. Kein einziges Mal mochte ich sie nehmen und schütteln. Sie haben für mich immer nachvollziehbar behandelt, auch wenn ich mich persönlich manches Mal vielleicht anders verhalten hätte. Ungewöhnlich finde ich hier, daß die klassischen Rollen (männlicher starker Held und Retter, weibliches Opfer) vertauscht sind. Gray ist der emotionale Part mit tiefen seelischen Wunden, dabei aber erfreulicherweise nicht passiv. Heaven ist emotional stabil, dabei geduldig, sensibel und verständnisvoll.
Das Buch ist so unglaublich fesselnd geschrieben, sogar auch ein bißchen gruselig. Es hat viele Emotionen in mir hervorrufen und lange nachgewirkt.
Mir hat die Schreibkunst der Autorin ungemein imponiert. Ich habe mich in dem Buch verloren, konnte es nicht weglegen und habe es an einem Tag durchgelesen. Ich habe erleichtert aufgeatmet, als ich erfahren habe, daß es noch zwei weitere Teile um die anderen Freunde geben wird. So kann ich nachverfolgen, wie es Gray und Heaven zwischenzeitlich ergeht.
Ich vergebe die volle Punktzahl und eine sowas von uneingeschränkte absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Verbessere Dein Karma durch Kochen

Kitchenkarma statt Küchendrama
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Jetzt mal ehrlich-allein der Titel dieses Kochbuches ist schon einen Applaus wert, oder? Der verspricht eine lockere Atmosphäre und Aufmachung des Buches und hält es auch. Der Einband ist wertig, und die ...

Jetzt mal ehrlich-allein der Titel dieses Kochbuches ist schon einen Applaus wert, oder? Der verspricht eine lockere Atmosphäre und Aufmachung des Buches und hält es auch. Der Einband ist wertig, und die Seiten fühlen sich angenehm unlackiert und griffig an. Die Bilder sind alle sehr hochwertig und machen richtig Lust auf das Gericht. Die witzigen Zeichnungen zwischen den Bildern peppen alles nochmal auf.
Die Gerichte sind allesamt nicht kompliziert und sicherlich auch von Kochanfängern zu meistern. Ich habe einige der Mahlzeiten ausprobiert. Als Vielkocher fand ich nicht alles gänzlich neu (z.B. das Chili con carne mit Zimt), aber einiges war mir bisher unbekannt, z.B. das Omelette mit Hirse oder die Polenta-Bowl.
Sehr anschaulich finde ich die Smoothie-Doppelseite mit vielen verschiedenen möglichen Mixturen, die sehr übersichtlich gestaltet ist.
Man könnte kritisch anmerken, daß das Buch nicht klassisch nach Vorspeise-Hauptspeise-Nachtisch/Kuchen aufgebaut ist. Vielmehr ist es nach Themen, z.B. einem Gewürz oder Körnern geordnet. Aber das hat mich nicht gestört. Es ist ja kein allzu dicker Schmöker, so daß man sich schon ungefähr merken kann, wo das Rezept zu finden ist, das man sich zuvor ausgesucht hat.
Kitchenkarma ist ein modernes Kochbuch, auch wenn es ein paar nostalgische Elemente hat. So wird man z.B. kein Kartoffelgericht finden oder kein klassisches Fleisch mit Soße-Gericht, dafür jede Menge Super-Food wie Quinoa, Hirse und Kurkuma.
„Kitchenkarma statt Küchendrama“ ist ein Kochbuch für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen, das mit einem Augenzwinkern benutzt werden möchte.

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