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Veröffentlicht am 31.07.2017

Ein Tag, ein Buch

Im Durcheinanderland der Liebe
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Die Geschichte um den verlorenen Inuit, der sich seinen Weg durch die westliche Kultur und ein völlig anderes Kulturverständnis sucht. Mit allem was dazugehört, Liebschaften, Verwirrung, Missverständnissen ...

Die Geschichte um den verlorenen Inuit, der sich seinen Weg durch die westliche Kultur und ein völlig anderes Kulturverständnis sucht. Mit allem was dazugehört, Liebschaften, Verwirrung, Missverständnissen und ganz viel Komik.
Mich persönliches hat dieses Buch sehr berührt, die Art und Weise Dinge und Handlungen zu betrachten und das Talent des Autors diese authentisch wiederzugeben.
Für jeden Leser, der auch bereit ist unsere heutige westliche Lebensweise einmal von einem anderen Standpunkt zu sehen und vielleicht auch ein kleines Stückchen zu hinterfragen, für den ist das genau das richtige Buch.
Die Seitenanzahl ist mit etwas über 200 überschaulich und in die Geschichte ist man schnell komplett eingetaucht.
Daumen hoch für dieses Buch und die Beschreibung eines Lebens.

Veröffentlicht am 20.09.2023

Bebilderter Denkanstoß

Momo
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Michael Endes Geschichte über die Zeit und das kleine Mädchen Momo ist weltweit bekannt und auch ich bin damit aufgewachsen. Umso gespannter war ich auf dieses Projekt anlässlich des 50. Jubiläums von ...

Michael Endes Geschichte über die Zeit und das kleine Mädchen Momo ist weltweit bekannt und auch ich bin damit aufgewachsen. Umso gespannter war ich auf dieses Projekt anlässlich des 50. Jubiläums von Momo. Dabei handelt es sich um ein Bilderbuch mit Auszügen des Originalwerkes, ausgewählt von Uwe-Michael Gutzschhahn und liebevoll bebildert von Simona Ceccarelli.
Inhaltlich dreht sich das Buch um die große Kunst des wirklich Zuhören-Können und die eigene Entschleunigung.
Diese Motive sind sicher gerade in einer immer schneller werdenden Welt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen relevant als Denkanstoß.

Die inhaltliche Gestaltung hat mir gut gefallen, besonders der Fokus auf Momo, aber auch das Beppo der Straßenfeger und seine Geschichte miterzählt wurde, die ich als Kind in ihrer Vielschichtigkeit besonders geliebt habe. Außerdem würde ich den Text als leicht verständlich bewerten. Leser die allerdings die gesamte Momo-Geschichte erwarten, sollten sich darauf einstellen, das dem nicht so ist.

Die Illustrationen von Simona Ceccarelli habe ich als stimmungsvoll und warm erlebt. Sie sprechen neben dem Text eine eigene zauberhafte Sprache und bringen fantasievolle Facetten ins Bewusstsein des Lesers. Was könnte passender für eine Wiederaufnahme aus der Feder Michael Endes sein?

Als ungewöhnlich habe ich die teilweise Aufteilung der Seiten in verschiedene Bildsegmente erlebt, ähnlich einer Graphic Novel.

In meinen Augen eignet sich dieses Buch wunderbar zum Verschenken, sowohl für Alt und Jung oder als kleine Erinnerung an sich selbst.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Reiselust-Alarm!

Go your own way!
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„Go your own way“ eine Einladung zum Träumen und ein Mutmacher für alle die bereits mit dem Gedanken gespielt haben solo zu verreisen.

Das Cover und die bunten Bilder stechen direkt ins Auge und vermitteln ...


„Go your own way“ eine Einladung zum Träumen und ein Mutmacher für alle die bereits mit dem Gedanken gespielt haben solo zu verreisen.

Das Cover und die bunten Bilder stechen direkt ins Auge und vermitteln gute Laune und Abenteuerlust schlechthin. Und es vermittelt vom ersten Augenblick an, dieses Buch ist alles andere als leise. Es ist eine Ode an das Abenteuer und in seinem knallorangenem Auftreten eine Art Weckruf.
Schlägt man es auf, verblüfft das Layout direkt mit einem etwas anderem Inhaltsverzeichnis und ganz viel Übersichtlichkeit. Der Leser merkt direkt, hier geht es um Bilder und Eindrücke die gefühlt und wahrgenommen werden wollen und nicht ums schlichte Reisetipps abklappern. Für mich persönlich die perfekte Mischung zwischen Reiseanleitung und Bildband, Information und Inspiration in einem!

Gegliedert ist das Buch in einen Teil der sich mit den allgemeinen Fragen die beim solo reisen aufkommen beschäftigt und in einen Teil in dem der Autor seine Top 10 Städte für den Anfang vorstellt, sowie danach noch einige Orte die man vielleicht nicht als erstes aufsuchen solllte. Ganz am Ende finden sich nützliche Adressen, Links und Verweise. Sehr praktisch für weitere Recherche! Sonst fällt die sehr bildlich ausgerichtete Sprache des Autors auf, in der er zu Beginn jedes Kapitels eine kurze Anekdote beisteuert und ein gutes Stimmungsbild für die jeweiligen Situationen oder Orte vermittelt. Bereits ab der ersten Silbe wird spürbar, Groundwater liebt was er tut und brennt für das Reisen. Und im Laufe des Buches überträgt sich diese Abenteuerlust direkt und ich konnte gar nicht anders als ein wenig dem Fernweh zu frönen.

Seine Tipps sind gut und breit gefächert, aber nichts völlig neues und an einigen Stellen hätte ich mir noch mehr spezifisch weibliche Tipps oder ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht. Da selbst seine „schlimmeren“ Erlebnisse meist recht einfach enden.

Aus meiner Sicht ist dieses Buch der perfekte Mutmacher, für alle die schon länger mit dem Gedanken spielen ohne Gegenüber zu verreisen und eine völlig neue Erfahrung zu machen. Groundwaters großartige Fotografien machen auf jeder Seite Lust aufs Koffer packen und er schafft es gerade mit seiner durch und durch positiven Betrachtungsweise allen Zweifeln schnell den Wind aus den Segeln zu nehmen. Lediglich für die genaue Planung braucht es dann sicherlich noch Sekundärliteratur.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Komisch

Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag!
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Lustige und unterhaltsame Darstellung einer ganz bestimmten Spezies Eltern!

Habe selten so viel Schmunzeln müssen wie hier. Die Darstellungen sind pointiert und wortwitzig erzählt und immer ein bisschen ...

Lustige und unterhaltsame Darstellung einer ganz bestimmten Spezies Eltern!

Habe selten so viel Schmunzeln müssen wie hier. Die Darstellungen sind pointiert und wortwitzig erzählt und immer ein bisschen drüber. Sie alle haben eine Gemeinsamkeit, es geht um Eltern die ihre Kinder nicht loslassen können, immer beschützen wollen oder einfach am liebsten ein großes Trara um ihr Prachtkind machen. Da ist die Erzieherin aus der Kinderkrippe, die von den hysterischen Müttern erzählt oder der Kindergartenalltag mit am besten stündlichen Updates im Fotoformat direkt aufs Handy der besorgten Eltern.

Die Geschichten nehmen nie mehr als ein paar Seiten ein, sind aus der Perspektive von "Betroffenen", also denjenigen die diese Helikoptereltern aushalten müssen und eine toppt meist die nächste.

Die Mischung ist vielfältig und gut ausgewählt, von jedem Alter und jeder Bildungs- und Freizeitstätte ist etwas dabei. Eignet sich bestimmt auch hervorragend als dezenter komischer Hinweis für die ein oder anderen Eltern im Bekanntenkreis, die öfter mal zu Beschützerverhalten tendieren. Oder einfach so für jeden, der gerne über Kuriositäten rund um den Mensch lacht.

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Veröffentlicht am 25.04.2019

Ungebrochene Stärke

Verschieben wir es auf morgen
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Miriam Maertens, eine deutsche Schauspiel- und Theaterkünstlerin schreibt erstmals über ihr Leben mit der Lungenerkrankung Mukoviszidose und lässt uns als Leser tief teilhaben an ihrem Kampf mit der Krankheit ...

Miriam Maertens, eine deutsche Schauspiel- und Theaterkünstlerin schreibt erstmals über ihr Leben mit der Lungenerkrankung Mukoviszidose und lässt uns als Leser tief teilhaben an ihrem Kampf mit der Krankheit und wie sie es mit eisernem nach vorne schauen nicht nur geschafft hat die dunklen Prognosen der Ärzte mit Unwahrheit zu strafen, sondern auch ihren Traum das Theaterleben Realität werden zu lassen.


Als ich von diesem Buch gehört habe, wollte ich es sofort lesen. Krankheiten und das Leben mit Ihnen interessiert mich persönlich sehr und auch rückblickend kann ich sagen, dassdieses Buch daher eine gute Wahl war.


Dieses Buch lässt Teilhaben an den Höhen und Tiefen eines mit Krankheit gelebten Alltags und darüber hinaus an dem Seelenleben einer bewundernswerten Frau, die keine Mühe scheut für Ihre Ziele zu kämpfen, auch wenn diese noch so unmöglich erscheinen.


Miriam führt uns ein in das Krankheitsbild, das Mukoviszidose mit sich bringt und erzählt über ihr Leben mit und gegen die Krankheit. Das eine solche Geschichte nicht von Selbstmitleid getragen werden muss, sondern viel mehr mit der daraus erwachsenden (Gegen)Kraft der Person, zeigtsie sehr anschaulich.


Beim Überfliegen des Inhaltsverzeichnisses fällt ein weiterer positiver Punkt auf: der Aufbau. Passend zu ihrer Lebensmitte dem Schauspiel teilt sie ihre Geschichte in 3 Akte auf. Zu Beginn wird der Leser hier ganz sanft mit dem Krankheitsbild und den Mitkämpfern (hauptsächlich Maertens Familie) bekannt gemacht. Und natürlich ist auch von Anfang an Maertens unverwechselbare Kämpfernatur herauszuhören, ohne, dass die (Leidens)Geschichte retuschiert oder unmenschlich wirkt.


Der sehr persönliche hüllenlose Schreibstil hat mir gut gefallen und mich schnell über die Seiten fliegen lassen. Und auch die Fotoseiten haben diese Biografie auf gelungene Art mit passenden Momenten bebildert.


Die Leidenschaft, die auf diesen gut 270 Seiten zum Tragen kommt, hat mich förmlich mitgerissen und tief inspiriert zurückgelassen. Diese Frau sieht ihre Grenzen nicht ein, geht für schauspielerische Leistungen an den Rand des Möglichen und strapaziert ihre beschädigten Lungen damit aufs Äußerste. Beweist mit ihrem Handeln aber auch, das psychische Stärke jeden physischen Mangel, wenn schon nicht besiegen, dann doch wenigstens nicht kampflos das Feld überlässt.

Wer eine starke Biografie lesen will, der liegt mit diesem Buch richtig.