Absolut gelungener Ostfrieslandkrimi!
Die Juister Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte erhalten frühmorgens den aufgeregten Anruf der Bürgermeisterin. Sie hat einen nackten toten Mann in der Nähe der Aussichtsplattform gefunden. Es ...
Die Juister Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte erhalten frühmorgens den aufgeregten Anruf der Bürgermeisterin. Sie hat einen nackten toten Mann in der Nähe der Aussichtsplattform gefunden. Es handelt sich um Lukas Flechsner, einem berüchtigten Baugutachter, der mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar seinen Urlaub auf Juist verbrachte. Die Obduktion ergibt, daß er mit der Kugel einer Duellpistole aus dem 18. Jahrhundert erschossen wurde. Die vier Freunde waren Mitglied einer Rollenspielgruppe, stellten einen Krimi aus dem 18. Jahrhundert nach. War tatsächlich seine Frau die Mörderin? Wenn ja - war es Absicht oder ein Unfall? Oder steckt doch ein Opfer eines Baugutachtens dahinter?
Sina Jorritsma überzeugt mit "Juister Düne" auf der ganzen Linie. Dieser Ostfrieslandkrimi hat alles, was man sich wünscht. Man erhält sympathische Ermittler, deren Privatleben eine Rolle spielt, die Handlung aber nicht dominiert und nebenbei auch einfach herzlich schön ist. Fedder und Witte mochte ich von Beginn an und hatte eine klare Vorstellung von ihnen. Obwohl dies mein erstes Buch der Serie ist, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, eine Wissenslücke zu haben. Die Autorin vermittelt das Gefühl, schon immer dabei gewesen zu sein. Der Kriminalfall ist außergewöhnlich, sehr interessant und vor allen Dingen spannend, ohne reißerisch zu sein. Hier herrscht eine unterschwellige Spannung, die durch viele Wendungen aufrecht gehalten wird. Man verfolgt mit den Kommissaren immer wieder neue Spuren, neue Rätsel entstehen und aufgelöst wird erst auf der letzten Seite. Sina Jorritsma nimmt den Leser mit auf das Zauberland - und so zauberhaft beschreibt sie die Insel Juist. Man sieht die Insel vor sich, hört das Getrappel der Pferdehufe und wenn man, so wie ich, die Insel kennt, werden Erinnerungen wach.
Das Töwerland ist anders und wunderschön - so wie dieses Buch. Beide beweisen, daß man auch mit weniger eine wundervolle Zeit verbringen kann. Das Buch ist nicht künstlich aufgeplustert, sondern konzentriert sich auf den Fall - und das gefällt mir sehr gut!