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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2016

Schaurig schön

The Wild Hunt
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Ein Serienkiller ist in Louisiana unterwegs. Er bringt Autos dazu, von der Fahrbahn abzukommen, tötet dann die Insassen. Mason, ein Journalist, der dort unterwegs ist, beginnt sich für die Fälle zu interessieren ...

Ein Serienkiller ist in Louisiana unterwegs. Er bringt Autos dazu, von der Fahrbahn abzukommen, tötet dann die Insassen. Mason, ein Journalist, der dort unterwegs ist, beginnt sich für die Fälle zu interessieren und stößt bei seinen Nachforschungen auf Taten aus der Vergangenheit. Alles sieht nach Rache aus. Die Zahl der Verdächtigen ist groß. Da sind zum einen eine Gruppe Jäger, aber auch die Familie Lafayette, die urplötzlich auftaucht und Vorfahren besitzt, die in der Revolution eine große Rolle spielten. Als die nächsten 2 Menschen sich in der Gegend verirren und auf die Lafayettes treffen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der dem Leser bereits das Blut in den Adern gefrieren läßt. Und die Spannung bleibt bis zum Ende auf dem Level aufrecht erhalten. Die Charaktere werden sehr gut vorgestellt, so daß man sich ein genaues Bild über sie machen kann und schnell seine persönlichen Favoriten entdeckt. Die Handlung ist extrem spannend, mit einem gehörigen Gruselfaktor, der einen nicht mehr los läßt, so daß man das Buch am liebsten an einem Stück lesen würde. Einen gehörigen Einfluß auf den Gruselfaktor hat natürlich der Handlungsort, der schon alleine für Gänsehaut sorgt. Sümpfe - der Inbegriff des Horrors - werden hier auch noch sehr anschaulich beschrieben, so daß man diese Landschaft sieht, sogar meint, sie riechen zu können. Manche Stellen in diesem Buch sind definitiv nichts für sensible Leser, aber ich denke, diese machen um Horrorromane eh einen Bogen.

Ich kann dieses Buch jedem Freund von gutem Horror uneingeschränkt empfehlen!




Veröffentlicht am 27.12.2016

Herrlich

Lizzi und die schweren Jungs
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Lizzi, die noch immer in der Seniorenresidenz lebt. muß einen Konzertabend überstehen. Doch der langweilige Konzertabend wird von einer Rockergang gestört, die Lizzi kurzerhand entführt. Was Lizzi gar ...

Lizzi, die noch immer in der Seniorenresidenz lebt. muß einen Konzertabend überstehen. Doch der langweilige Konzertabend wird von einer Rockergang gestört, die Lizzi kurzerhand entführt. Was Lizzi gar nicht so unrecht ist.... Die Rockergang ist auf der Suche nach Opa Edel und seine Frau, die spurlos verschwunden sind. Und auch Mareike, die ehemalige Pflegerin der Seniorenresidenz, hat ihre Probleme. Ihr Sohn Mirko ist ebenfalls verschwunden und steckt in Schwierigkeiten auf dem Kiez. Doch sie fragt nicht Lizzi um Rat, sondern versucht ihn auf eigenen Faust zu finden. Doch es gibt ja auch noch Ex-Kommissar Pfeiffer, der hilft, wo er nur kann.

Auch hier hat Anja Marschall wieder einen spannenden und humorvollen Krimi geschaffen. Lizzi ist einfach eine geniale Figur. Sie ist sympathisch, humorvoll - kurz gesagt man mag sie einfach und will unbedingt, daß sie auch aus diesem Fall wieder mit heiler Haut heraus kommt. Der Schreibstil ist herrlich zu lesen, locker, leicht und sehr unterhaltsam. Trotz des sehr guten Humors, der nie ins Alberne oder Dumme abdriftet, kommt die Spannung nicht zu kurz. Im Gegenteil, dieser Krimi ist spannender als so mancher bluttriefende Krimi, auf den man heute ja leider sehr oft trifft. Man ist von Beginn an an die Handlung gefesselt und kann das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Bei "Lizzis letzter Tango" schrieb ich, daß wir hier einen neuen Stern am Himmel der humorvollen Krimis haben - der Stern ist noch heller geworden und ich hoffe, er leuchtet noch mit weiteren Folgen sehr lange!

Veröffentlicht am 27.12.2016

Extrem spannend

Neckarsturm
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Die Kommissare Treidler und Melchior werden zur Baustelle des Aufzugstestturmes in Rottweil geholt. Ein Schüler hat während eines Ausfluges eine Leiche gefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entwickelt ...

Die Kommissare Treidler und Melchior werden zur Baustelle des Aufzugstestturmes in Rottweil geholt. Ein Schüler hat während eines Ausfluges eine Leiche gefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entwickelt sich zu einem hochbrisantem Mord. Treidler und Melchior müssen sich mit ausländischen Leiharbeitern auseinandersetzen, die kaum der deutschen Sprache mächtig sind und der Bauunternehmer ist auch keine große Hilfe. Kein Wunder - denn er hat so einiges zu vertuschen, was jetzt droht ans Tageslicht zu kommen.

Auch dieser neue Fall ist mal wieder ein Krimihochgenuß! Der Text liest sich wunderbar leicht und flüssig, die Spannung wird durchgängig hoch gehalten und überlegt ständig, ob man nicht doch irgendwie auf die Lösung kommt. Ich kann sagen: Nein, man kommt nicht darauf. Und zum guten Schluß wird man wirklich überrascht, denn Thilo Scheurer hat sich hier nicht gescheut, ein hochbrisantes Thema anzufassen. Treidler und Melchior entwickeln sich auch in diesem Band weiter, was jedoch nicht heißt, daß man ohne Vorkenntnisse nicht klar kommen würde. Besonders deutlich wird diese Entwicklung durch den neuen italienischen Kollegen, den Treidler ja nun gar nicht gern in Melchiors Nähe sieht... Aber mehr verrate ich jetzt nicht. Und diese neue Entwicklung würde ich den beiden wirklich gönnen, denn sie sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen! Schön finde ich in diesem Buch die Beschreibungen rund um den Aufzugstestturm, von dem ich vorher noch nichts gehört hatte. Aber auch das Pro und Contra des Turmes wird hier sehr deutlich thematisiert. Highlights sind, wie immer, die kleinen Neckereien zwischen Treidler und Melchior. Diese kleinen lustigen Sätze bringen Leben und Humor ins Buch.

Ich freue mich schon jetzt auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung der Serie!


Veröffentlicht am 27.12.2016

Hammer

Mooresschwärze: Thriller
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Kriminalkommissar Florian Kessler wird zu einer Leiche im Moor beordert. Eine Frau wurde ermordet, ihr Kopf an einem Holzstück befestigt, so daß der Körper zum Himmel zeigt. Auf dem Unterbauch wurde eine ...

Kriminalkommissar Florian Kessler wird zu einer Leiche im Moor beordert. Eine Frau wurde ermordet, ihr Kopf an einem Holzstück befestigt, so daß der Körper zum Himmel zeigt. Auf dem Unterbauch wurde eine Tätowierung gestochen. Kessler zieht die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz zu Rate. Doch während sie noch auf die Leiche wartet, wird diese auf dem Weg zur Rechtsmedizin aus dem Leichenwagen gestohlen. Während dieser Ermittlungen wird die Jugendliche Hannah per Chat von Tobi angeflirtet. Was hat es mit ihm auf sich? Als noch weitere Frauenleichen im Moor auftauchen, ist für Schwarz und Kessler höchste Eile geboten. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem Verein, der den Maya-Kult ehrt. Liegen sie mit ihren Verdächtigungen richtig?

"Mooresschwärze" ist ein richtig guter Krimi. Man wird langsam in die Handlung geführt, lernt die Charaktere von Beginn an sehr gut kennen und kann sich so direkt in der Geschichte wohl fühlen. Die Spannung ist hier von Beginn an vorhanden, steigert sich jedoch unaufhörlich bis zum sehr brisanten Showdown. Die Handlung mit den zwei Strängen ist sehr gut verfolgbar und durch die Unterbrechungen von Kapitel zu Kapitel wird die Spannung gesteigert, denn man will ja unbedingt wissen, wie es jeweils weitergeht. Zum guten Schluß weden diese zwei Handlungsstränge eins und es wird dem Leser so einiges klarer..... Auch das Privatleben der Charaktere kommt hier nicht zu kurz. So erhält man Einblick in das Leben von Julia Schwarz und erfährt, warum sie so verbissen jeden Mörder finden will. Dadurch werden die einzelnen Charaktere zu Sympathieträgern, denn man kann sich sehr gut vorstellen, wie man selbst bei so einer Vergangenheit reagieren würde.

Ich finde diesen Auftakt zu einer neuen Serie absolut gelungen und freue mich schon auf weiter Fälle für Schwarz und Kessler!

Veröffentlicht am 27.12.2016

Wunderschön

Das Nest
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Die Geschwister Leo, Jack, Bea und Melody haben sich im Laufe der Jahre nicht mehr viel zu sagen. Die einzige Gemeinsamkeit ist die Tatsache, daß ihnen immer erzählt wurde, sie würden einmal eine Menge ...

Die Geschwister Leo, Jack, Bea und Melody haben sich im Laufe der Jahre nicht mehr viel zu sagen. Die einzige Gemeinsamkeit ist die Tatsache, daß ihnen immer erzählt wurde, sie würden einmal eine Menge Geld erben. In diesem Bewußtsein hat jeder von ihnen sein Leben danach eingerichtet. Melody hat mit ihrer Familie ein viel zu großes Haus gekauft. Die Unkosten dafür sind viel zu hoch. Bea versucht sich als erfolglose Schriftstellerin und lebt in den Tag hinein. Jack führt einen schlecht gehenden Antiquitätenladen und hat das Sommerhaus verpfändet, das sein Partner für seinen Ruhestand gekauft hat. Als das Erbe dann ausgezahlt werden soll, erfahren die Geschwister, daß der größte Teil des Geldes nicht mehr da ist. Ihre Mutter hat es für ihren Bruder Leo ausgegeben, um ihm mal wieder aus der Patsche zu helfen. Die Wut und Verzweiflung schweißt die drei Geschwister zusammen. Als Leo dann spurlos verschwindet, beschließen sie zwar, ihn zu suchen, aber nach kurzer Zeit merken sie, daß es eigentlich sinnlos ist. Stattdessen versuchen sie, ihr Leben neu zu ordnen und irgendwie Geld zu beschaffen.

Dieses Buch hat mich vollkommen überzeugt. Obwohl ich es nicht wirklich witzig fand, sondern eher tragisch wie die Geschwister im Glauben an die große Erbschaft ihr Leben in den Sand gesetzt haben. Die Geschichten vom Leben der vier sind vollkommen unterschiedlich und trotzdem geprägt vom Glauben, eines Tages an das große Geld zu kommen. Selbst die Nebenschauplätze (Stephanie, Matilda, Tommy u.s.w.) werden so einfühlsam beschrieben, daß es fast zu schade ist die Geschichten nur am Rande mitlaufen zu lassen. Alles zusammen ergibt ein wunderschönes Buch.